Wär auch interessant, was die Autorin empfiehlt, wenn das angebotene Alternativverhalten nicht einfach so eben mal angenommen wird...
Biet´ ich dann ein Alternativverhalten zum Alternativverhalten an?
die Autorin (ich) empfiehlt zunächst auch die anderen Artikel der Serie zu lesen
. Da werden schon ein paar Fragen beantwortet, die ich bisher hier gelesen habe.
Hunde sind eigenständige Lebewesen mit eigenen Gefühlen und eigenen Bedürfnissen. Sie "funktionieren" nicht 100 % PUNKT. Woran das liegen kann, dass ein Hund ein Signal nicht ausführt, beschreibe ich in anderen Teilen der Serie - der Hauptgrund ist meistens: wurde gar nicht genügend geübt
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Alternativverhalten ausgeführt wird, steigt mit der Verstärkergeschichte, sprich, je öfter sich das Verhalten in der Vergangenheit schon gelohnt hat, desto wahrscheinlicher wird der Hund das machen.
"Warum sagen wir es ihm nicht einfach" setzt voraus, dass man sich mit dem Hund einen gemeinsamen "Wortschatz" erarbeitet hat. Der muß nicht mal riesig groß sein, weil man mit 4-6 Alternativverhalten so ziemlich alle denkbaren Unerwünschten Verhalten verunmöglichen kann, WENN der Hund das Ausführen der Alternativverhalten für lohnenswert genug erachtet. (Siehe Belohnungsgeschichte)
Und - natürlich muß man nicht immer alles "vorschreiben", was der Hund machen soll. Man würde sich ja tot quasseln. Das steht da aber auch nicht, dass man das soll, gell?
Ich gebe Signale für Alternativverhalten, wenn unerwünschtes droht (oder schon ausgeführt wird, weil ich zu langsam war
) und ich denke, dass der Hund nicht von alleine auf eine von mir als wünschenswert erachtete Alternative kommt.
Beispiel - ich wohne Ländlich - ich geh 50 m eine kleine Gasse entlang, über eine Straße und bin im Feld. Hunde ableinen, Rennflitz... Letzte Woche war ich mit meinem Hund in der Stadt unterwegs (das passiert viellecht 6 Mal im Jahr, wenns hoch kommt) und natürlich war das alles sehr spannend, die vielen Gerüche und drei Millionen Hauseingänge... Da habe ich ihm an jeder Hauseingang "gerade aus" oder "Weiter" gesagt, wenn ich nicht wollte, dass er dort erst mal gucken geht. Die Signale kennt er und die funktionieren auch gut. Wäre ich täglich mit ihm dort unterwegs, würde das nach ein paar Tagen ohne "volllabern" gehen... Bis dahin gedet man eben ein bißchen mehr.
Alternativverhalten zum Alternativverhalten? Ja, klar. Wie oben schon mal geschrieben - es gibt diverse Gründe, warum ein Hund ein Signal nicht ausführen kann. ("Typisch! Frau am Steuer" lesen
). Mir bricht kein Zacken aus der Krone, wenn Hund antwortet "Platz, kann ich hier und jetzt grad nicht!" - Dann geht vielleicht ein Sitz oder ein Fingertouch. Es ist eine Information an den Halter. "Diese Situation hat irgendwas, was es dem Hund verunmöglicht, ein an sich gut eingeübtes (das ist Voraussetzung!) Verhalten auszuführen - was ist die Ursache, was kann ich tun, damit es nächstes Mal besser klappt?"
Ich möchte mit meinen Hunden keine "Einbahnstrassen-Kommunikation" wie - ich gebe Befehle, Hund führt sie aus, basta, der hat nix zu wollen.
Allerdings machen die Jungs durchaus so ziemlich meistens, was ich gerne möchte. Offenbar habe ich genügend motivierende Argumente