Das hat mich persönlich besonders betrofffen. Sorry dass ich das kopiere, weiß nicht wie man einen link macht. Ich habe gelesen, dass es dort viele Welpen gibt. Am liebsten würde ich dort hinfahren und ein paar rausholen:
Von: Christiane Gumpert [mailto:Christiane.Gumpert@tritec.de]
Gesendet: Dienstag, 23. November 2004 11:10
An: malerbetrieb.schmitt-gumpert;
peety69@web.de; Barbara Knier;
Marion.Moeller@basf-ag.de; silvia bertz; mstrutzel; doris.baumgaertner; Claudia Eitel; Tierfreunde 2000 Duesseldorf e.V.
Betreff: Hilfe für ungarisches Tierheim......
Hier die Bilder:
http://www.dogshelp.de/gallery/Ungarn4
Es werden dringenst Pflegestellen o.ä. für die Tiere gebraucht......
Kontakt am besten über die
www.retriever-hilfe.de oder über das Kampfschmuser-Forum (Mitglied: Andreas).
Hier der passende Beitrag dafür:
http://forum.ksgemeinde.de/showthread.php?t=43239
Und hier der Bericht von jemanden aus dem Kampfschmuser-Forum, der vor Ort gewesen ist.....
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Ich war nicht ganz so schnell wie Andreas, musste die Bilder und Ereignisse erst einmal für mich verarbeiten und sortieren. Nun ein Bericht zur Situation in Gyömrö und unsere Planungen:
Die momentane Situation:
Die Station liegt außerhalb des kleinen Ortes Gyömrö ca. 30km süd-östlich von Budapest. Bis zum nächsten bebauten und erschlossenen Gebiet, ein neu entstandenes Wohngebiet, sind es ca. 500-700m. Der Weg zur Station ist unbefestigt, an nassen Tagen kaum befahrbar, der Boden des Weges ist nicht fest, sondern schlammig, z.T. mit 20cm tiefen Fahrspuren. Lt. Aussage der Frau, die die Station betreibt, ist diese an manchen Tagen mit dem Auto nicht erreichbar.
Die Station verfügt zur Zeit weder über einen Wasser-/Abwasseranschluß an die örtliche Kanalisation noch über einen Stromanschluß des örtlichen Energieversorgers.
Zur Wasserversorgung wurde bereits ein Brunnen gebohrt; in 50m Tiefe ist man auf Wasser gestoßen, leider ist es sehr verunreinigt, so daß es nicht zur Versorgung der Tiere benutzt werden kann. Lt. Aussage des Mannes, der diesen Brunnen angelegt hat, besteht die Chance, daß die Qualität des Wassers irgendwann besser wird.
So wird mittels eines speziell gebauten Anhängers in regelmäßigen Abständen Trinkwasser herangeschafft und vor Ort in Kanister umgefüllt, damit eine durchgehende Versorgung der Hunde gewährleistet werden kann.
Eine instabile Energieversorgung wird zur Zeit mit einem alten, ausgedienten russischen Stromerzeuger hergestellt. Dieses recht unwirtschaftliche Aggregat wird mit Dieselkraftstoff betrieben ( bei einem Diesel-Preis von z.Z. ca. 230Ft/l, das entspricht ca. 0,95 ), ein enormer Kostenfaktor, zumal der Dieselkraftstoff über weite Entfernung in Kanistern herangeschafft werden muss. Außerdem entsteht bei dem Betrieb des Stromerzeugers ein solcher Lärm, daß eine Unterhaltung in 50m Entfernung nahezu unmöglich ist.
Mit diesem Aggregat ist zumindest der Betrieb kleinerer elektrischer Geräte möglich; Licht gibt es auf dem ganzen Gelände nicht, so daß eine Versorgung der Hunde während der Dunkelheit (um 16Uhr setzt im Moment die Dämmerung ein, um 17Uhr ist alles rabenschwarz) nahezu unmöglich ist.
Das gesamte Gelände ist zur Zeit noch nicht komplett eingezäunt, so daß es auch kein größeres Auslaufgelände gibt, auf dem sich die Tiere bewegen können. Zur Zeit arbeitet das auf dem Gelände lebende Paar mit Hochdruck daran, zumindest die Einzäunung noch in diesem Jahr fertigzustellen. Zur Zeit werden die Zaunpfosten gesetzt und einbetoniert, was jedoch ohne Betonmischer sehr zeitaufwändig ist.
Die einzelnen Gehege für die Hunde sind in katastrophalem Zustand: 95% der Zwinger sind nicht überdacht, der Zaun besteht aus Armierungsstahlmatten, Holz-Einwegpaletten, Latten und Brettern, notdürftig zusammengebunden/vernagelt.
Der Boden besteht aus Erde, in den feuchten Monaten sollte man es eher als Schlamm bezeichnen, in dem die Hunde mit den Pfoten versinken.
In den Gehegen, die zwischen 2m² und 35m² groß sind, stehen aus Holzresten zusammengenagelte Hütten, die den Tieren oder zumindest einem Teil der Tiere etwas Schutz bieten.
Wie geht es dort weiter?
Die örtlichen Tierschützer werden langfristig nicht alleine in der Lage sein, die Zustände dort zu ändern, zu verbessern. Das Spendenaufkommen ist sehr gering, die vorhandenen Mittel reichen gerade zur Grundversorgung des Bestandes. Nicht immer ist genug Geld für Futter da, oft werden Schlachtabfälle, altes Brot usw. besorgt, um die Hunde zu ernähren. Es gibt kein gemauertes, festes Gebäude, kein trockener Bereich, keine Heizungen. Kranke und schwache Tiere sind zum Tode verurteilt. Ein sehr engagierter Tierarzt, mit dem wir bereits Kontakt aufgenommen haben, kümmert sich um die schlimmsten Fälle, für Kastrationsprogramme oder regelmäßige Impfprogramme fehlt jedoch ebenfalls das Geld.
So kann auch der Zustand der Anlage durch die Tierschützer vor Ort nur schwerlich verbessert werden.
Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, mit der dortigen Station enger zusammenzuarbeiten.
Um dort langfristig zu helfen, haben wir nach längeren Gesprächen eine Prioritätenliste erstellt:
Herstellung einer stabilen Stromversorgung
Vorübergehend wird sicherlich das vorhandene Aggregat halten müssen. Für ca. 1.000.000 Forint ( ~ 4.200 ) kann die Station an die öffentliche Stromversorgung angeschlossen werden. Da selbst ein stabiles, modernes Stromaggregat ca. 3000 kosten wird und dann immer noch Benzin zur Station gebracht werden muss, ist es sicherlich sinnvoll, für einen Festanschluß ans öffentliche Stromnetz zu sparen.
Anschaffung eines Betonmischers:
Dieser ist absolute Voraussetzung, um einigermaßen wirtschaftlich und effektiv Beton, Speiss zum Mauern usw. herzustellen.
Kosten: ca 150 ... vielleicht gibt es jemanden, der ein entsprechendes Gerät (220V) spendet?
Erstellung von Zwingeranlagen:
Es gibt in der Station zwei Zwinger neuerer Bauart, die von der örtlichen Tierschützerin in Eigenleistung hergestellt wurden. Sie bestehen aus einem Betonfundament 5x5m, 9 Vierkantstahlrohren 40x40x3200mm, 4 Armierungs-Stahlmatten 5x2,5m sowie (wenn die Zwinger denn fertig sind) aus einem Wellblechdach, welches ca. 50% der Zwingerfläche abdeckt.
Die Kosten dafür:
Betonfundament ca. 5m³(in Eigenleistung hergesteller Beton): 25.000Ft
9 Pfosten: 32.000Ft
4 Zaunelemente: 24.000Ft
Wellblech-Dach: 6.000Ft
Insgesamt kostet somit ein Zwinger rund 90.000Ft ~ 375 , wobei dies die reinen Materialkosten sind und davon ausgegangen wird, daß alles in Eigenleistung erstellt wird!
Damit wären die grundsätzlichen Gegebenheiten so, daß erst eine entsprechende Hygiene gewährleistet werden kann, um z.B. Gesundheitsprogramme, Kastrationsprogramme usw. durchführen zu können.
Elektrifizierung der Station:
In der gesamten Anlage gibt es kein einziges Stromkabel, keine einzige Lampe!
Wir benötigen:
Wetterfeste Außenbeleuchtungskörper inkl. Leuchtmittel
Außensteckdosen
Kabel, zugelassen für Verlegung an Masten
Stromverteiler, Sicherungskasten o.ä., evtl. wäre ein alter Baustromverteiler sinnvoll
Die Kosten sind im Moment noch nicht spezifizierbar, eine konkrete Elektroplanung liegt zur Zeit noch nicht vor. Die Preise in den ungarischen Baumärkten im Bereich Elektro unterscheiden sich jedoch kaum von denen hier in Deutschland.
Versorgt würde dieses Leitungsnetz in der Anfangszeit über das vorhandene Stromaggregat, später über das öffentliche Netz. Eine Erstellung dieses Leitungsnetzes macht erst Sinn nach Fertigstellung der Zwingeranlagen.
Eigenleistung/Arbeitseinsatz:
Wir planen für das kommende Jahr einen oder mehrere 1-wöchige Arbeitseinsätze, bei denen wir mit mehreren Personen nach Ungarn fahren, um dort die oben beschriebenen Arbeiten auszuführen. Unterbringung vor Ort wäre noch zu klären, vielleicht wäre leihweise ein Wohnmobil nicht schlecht, damit wäre man direkt vor Ort und würde sich die tägliche Fahrt zur Arbeitsstätte ersparen. Je nach Witterung wäre evtl. auch ein Übernachten im Zelt denkbar.
Medizin/Gesundheit:
Von dem die Station betreuenden Tierarzt vor Ort gibt es bereits die Zusage, daß zur Kastration von Rüden im größeren Stil seine Praxisräume kostenlos zur Verfügung stehen. Wir suchen zur Zeit Fachkräfte in Deutschland, die bereit sind, vor Ort ein Kastrationsprogramm durchzuführen. Nur so ist der Hundepopulation innerhalb der Anlage Herr zu werden. Dieses Programm soll starten, nachdem die ersten Zwinger fertiggestellt sind, damit die operierten Hunde nicht gleich nach der OP wieder im Schlamm sitzen und so eine Infektion weitestgehend vermieden werden kann.
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Mit freundlichen Gruessen / With kind regards
Christiane Gumpert