Ich bin wirklich sehr traurig gewesen, als ich umblättern wollte und feststellen musste, dass ich soeben die letzten Worte in diesem genialen gelesen hatte. Was sich dem Titel nach noch wie eine romantische Selbstdarstellung von einer Hundenärrin anhört, die um jeden Preis die ohnehin schon ihrer Meinung zustimmenden Leuten das Konzept von emotionalen Tieren verkaufen möchte, wird noch in den ersten Zeilen des Buches widerlegt:
Patricia B. McConnell schreibt wie immer herzlich und erfrischend normal, obwohl sie ihre Hunde abgöttisch liebt. Sie macht keinen hehl darauß zu sagen, dass auch Hunden ein gewisser Benimm beigebracht werden muss, da sonst das Zusammenleben nicht funktionieren kann. Jedoch – und das macht mich besonders glücklich – distanziert sie sich von Zwängen und Druckausübung und baut darauf, dass Mensch und Hund miteinander kooperieren. Und das um und auf hierbei ist die gemeinsame Kommunikation, die sie auch hier wiedermal fabulös erklärt.
Großes Hauptthema des Buches ist die Gefühlswelt von Hunden bzw. allgemein Tieren. Die Gefühlszustände Angst, Wut, Zorn, Frustration, Glück und Trauer werden ganz objektiv betrachtet und anhand einiger Experimente (auch mit Primaten) für plausibel erklärt. Ganz ohne jede Romantik legt Patricia B. McConnel dar, dass Tiere absolut fähig sind, zu fühlen und zu denken. Bloß etwas anders, als wir das tun.
So wird auch anhand eines Experiments bewiesen, dass Tiere die Fähigkeit zur Abstraktion und eine Vorstellung von Zahlen haben. Und wie immer plaudert die Verhaltensforscherin auch ein bisschen aus dem Nähkästchen und erzählt von Erfahrungen mit Mensch und Hund und wo bei manchen Problemen „der Hund begraben liegt“.
Jeder, der sich für das Gefühlsleben zwischen Mensch, Hund oder Tier interessiert, ist mit dieser leichtverständlichen Einführung in die Neurochemie bestens beraten!