Ich war schon bei Trainern - bei der letzten (ist schon einige Jahre her) war die Hilfe sehr groß! Aber auch sie hatte den Aaron an der Leine, Leine los war auch bei ihr nicht drin. Sie ging mit Aaron an der Leine - und auch bei ihr zeigte er das gleiche Verhalten wie bei mir. Damals wussten wir noch nicht, dass seine "Bauchkoliken" in Wirklichkeit epileptische Anfälle waren - aber sie war es, die mir sagte, dass ohne adäquate medizinische Behandlung - vor jeglichem Trainingsbeginn! nichts laufen würde. Zuerst das Medizinische, dann das Training.
Ich habe übrigens auch dem vorigen Trainer ein Mail geschickt, habe ihm von Aarons Erkrankung berichtet. Ich gebe ihm aus heutiger Sicht gar keine Schuld an allem, was geschah - auch durch das - für Aaron! - nicht passende Training. Wir beide waren durch das Training bei ihm gestresst - er hat zwar den Stress gemerkt, ihn aber nicht einordnen können.
Er hat sich dann für mein Mail bedankt und war sehr erstaunt.
Ich glaube, auch viele Trainer wissen noch gar nicht, wie sehr sich gesundheitliche Probleme auf das Verhalten auswirken können.
Und Manuela....
ich bin kein "Windrad". Aber es ist so schwer zu erklären, dass die SUMME all dessen, was ein Verhalten ausmacht - welche Gründe es gibt, dass ein Hund (aber auch ein Mensch!) sich so oder so verhält -wesentlich für den Umgang mit ihm ist.
Bei uns sind das so viele Faktoren.....
Erstens Ersthund und meine absolute Unwissenheit. Zweitens die erste Welpenschule, wo es einfach "Leinen los" hieß. Und ICH nicht gegensteuerte, sondern alles zuließ. War total verkehrt. Aaron gestresst, ich auch. Dann hab ich ihn zu jedem Hund hingelassen. Ohne zu moderieren. War auch verkehrt. Dann kamen die ersten Auffälligkeiten - sowohl gesundheitlich als auch vom Verhalten her. Ich wurde total unsicher.
Natürlich spielt AUCH mit, dass Aaron ein Terrier ist (und seine Mutter total unverträglich, die Welpen viel zu früh bekam, der Vater krank ist... ist halt die Summe davon). Ist aber nicht die alleinige Ursache.
Natürlich war auch MEIN - oder sogar hier BESONDERS - MEIN Verhalten verschlimmernd!
Nur - bis ich gelernt habe, was Sache ist, bis ich gelernt habe, gegenzusteuern - das dauerte. Jahrelang. Weil es jahrelang dauerte, bis die Ursachen für mich ersichtlich waren.
Nun habe ICH die Bilder im Kopf. Aber, so wie Conny schreibt, es gibt auch viel positive Bilder.
Das Erlebnis, wo Aaron sich OHNE Aufforderung hinsetzte und mich ansah, wird sicher dazu gehören! Aus solchen Erlebnissen lernt man - und nicht nur ich! Aaron hat aus freien Stücken gezeigt, dass er was gelernt hat. Das kam von ihm selbst - ohne eine direkte Aufforderung an ihn.
Das ist für mich sogar noch viel mehr wert, als wenn ich ihm ein "Kommando" gegeben hätte.
Dieses freiwillige Anbieten von Erlerntem.
Dieses... "Wenn ich jetzt was tue, was ich zuvor gelernt habe, dann bekomm auch ich Lob!" Ohne Aufforderung, ohne Kommando.
Da hat er was ganz richtig und toll verknüpft! Und gelernt!
Das ist keine reine Konditionierung mehr, das ist Lernen as it's best!
Manuela, auch ich lerne ständig. Ich bin ja bereit dazu und ich freue mich riesig, wenn es klappt.
Diese "guten Bilder" werden irgendwann die schlechten Bilder im Kopf überlagern. Aber auch das ist ein Lernprozess. Dieses Zulassen, dass eben die guten Bilder die schlechten überlagern.