Naja wir haben einmal ganz tief in den "was man nicht haben will"- Topf gegriffen. Wir haben einen ordentlichen Bandscheibenvorfall am letzten Wirbel vor der Hüfte. TA meinte, sie hätten das direkt operiert, allerdings steckt da noch eine Entzündung drin und das zu operieren wäre mit extrem hohen Risiken verbunden (Durch die Entzündung ist die Wirbelsäule sehr instabiel und beim aufschneiden würde man die Erregner nur noch weiter erstreuen). Diese Bandscheibenentzündung kann wohl jeder Hund bekommen, wird im Alter aber wahrscheinlicher. Ausgelöst wird das zB durch eine Blasenentzündung (so hier der Verdacht). Die Keime werden dann durchs Blut übertragen und führen zu der Entzündung. (Gefährliches Halbwissen...)
Wir checken jetzt noch, was das genau das für Entzündungserreger sind, damit man das Antibiotika darauf abstimmen können. Dann gibt es 3-6 Monate Antibiotika, Schmerzmittel (ohne Cortisol, das geht wegen der Entzündung wohl nicht) und noch was gegen die Entzündung. Innerhalb der nächsten Wochen sollte sie dann wieder "halbwegs fit" sein. Wir haben aktuell noch keine Lahmungserscheinungen oder Inkontinenz, mit viel Ruhe und Schonung besteht die Chance, dass es auch ohne OP mit der Bandscheibe besser wird (zumindest hab ich es so verstanden...). Heißt aber kein Toben, keine Treppen, kein Springen, kein Rennen, kein Spielen und nur kleine, langsame Minirunden für die nächsten Monate. Wird die Bandscheibe schlimmer und MUSS operiert werden, dann... ja dann... kann es sein, dass sie den 12. Geburtstag nicht mehr erlebt...
Klar gefällt es mir nicht, den Hund jetzt so lange mit Medikamenten zuzupumpen... Aber was soll ich machen. Ausgiebig heulen, die Welt verfluchen, mal ordentlich gegen einen Stein treten und dann das Beste hoffen und stark sein für den Wuff. Sie ist zumindest heute schon mal bewegungsfreudiger als die letzten Tage und steht sogar auf, um sich runtertragen zu lassen (Tragen MÜSSEN wir sie, wohnen leider nicht ebenerdig... Ein eigner Garten wäre jetzt Gold...). Ich glaube, generell will sie schon raus, das ist kein bockiges Verhalten, sie hat einfach Schmerzen. Aktuell ziehen wir ihr nur nen Mantel über, damit sie wenigstens halbwegs war steckt und dann wird sie auf die Wiese vorm Haus getragen. Heute ist sie direkt in den Trab gestartet, also muss wohl für die nächste Runde das Geschirr wieder dran, um sie etwas bremsen zu können.
Ich muss sagen... es war ganz gut, dass mein Haustierarzt nicht da war. Er hätte es vermutlich erst mit Cortisol probiert, bevor er uns in die Klinik geschickt hätte, was wohl nicht so gut gewesen wäre. Dann wäre vielleicht auch die Entzündung später entdeckt worden. Das MRT ist zwar scheiße teuer gewesen und die Narkose hat die kleine ganz schön umgehauen... aber nun kann wenigstens die richtige Behandlung starten.
"Witzige" Story zu den Schmerzmitteln: Wir sollten 33,33mg von einem Medikament bekommen, hatten sie in der Tierklinik nicht da, desshalb hat mir die Dame ein Rezept für die Apotheke gegeben. Ich also direkt zur Apotheke (20 min vor Ladenschluss....), das Rezept gegeben und ja... gibts nur ab 100mg... und da das Kapseln sind, lassen die sich entsprechend nicht halbieren. Also Apotheke in der Klinik angerufen, Arzt schon weg, dann auf einen Rückruf vom Arzt gewartet, beratschlagt und Ende vom Lied: Verabreichen als Flüssigkeit.... 0,6ml pro Tag.... aus einer 150ml Flasche.... für 70€. Ich hab gedacht ich fall vom Pferd.
Gestern war so ein Tag, den ich einfach gern aus dem Kalender streichen möchte.