Der Artikel
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Wir waren in x Hundeschulen, alle als gewaltfrei propagiert und unsere Erlebnisse mit meiner damals 3-9 Monate alten Junghündin, die einfach nur sehr aufgeweckt ist und die sich unter Ablenkung einfach noch nicht konzentrieren konnte:
1.) In einer unserer ersten Stunden wollte die nach außen sehr freundliche Trainerin mir vorzeigen, wie man beim Erlernen Fuß korrigiert, meine Maus hat sich nach ihrer Korrektur drei Mal nach hinten überschlagen und wusste gar nicht mehr, was los ist. Ich meinte, sie hat Fuß noch nicht gelernt und kann es schon gar nicht unter so viel Ablenkung. Deshalb würde ich nicht mehr mitmachen. Geantwortet wurde "Die kann es schon, und wenn du dich weigerst, einen ordentlichen Leinenruck zu lernen, wird sie sowas von aggressiv werden" (Sie ist natürlich ohne Leinenruck ne "gaanz aggressive" geworden, die sogar den Briefträger, Stockträger und Kinder nicht auslässt... alle zu Tode knutschen muss sein
). Ich war dann noch ein paar Mal für Fährte und Welpenspielen (ohne UO) dort und hab einen jungen Rottweiler < 1 Jahr gesehen, den sie als sehr aggressiven Hund bezeichnet haben, mit Stachelhalsband wurde ein meiner Meinung nach eher verspieltes bis verwirrtes Hüpfen auf sein Frauchen korrigiert.
2.) Welpenspielen: Ein größerer, älterer Junghund geht ständig auf meine los, meine hatte Angst. Die Trainerin hat dem Besitzer trotz unserer Bitte untersagt, den Hund von meiner Hündin runter zu holen. Ein paar Spielestunden später hat es meine irgendwie geschafft diesen Hund auch mal runter zu drücken. Die selbe Trainerin nimmt meine -sofort- am Genick, hält sie in die Luft und schüttelt sie. Das nennt sich wohl Fairplay
3.) Nächste Hundeschule, "Wir sind absolut gewaltfrei", erste Stunde, Beginn mit Welpenspielen: Meine Maus freut sich voll, dass sie von der Leine gelassen wird und spielen darf, läuft vergnügt los, im nächsten Moment stellt ihr der Trainer im vollen Lauf ein Haxerl. Wieder Burzelbäume geschlagen und mit ängstlicher Haltung zu mir auf den Schoß gekrochen gekommen. Argument: "Wenn sie so schnell rennt, dann will sie den anderen Hunden etwas Böses. Sonst würde sie ja nicht so rennen" Ah ja, Hunde, die rennen, sind böse. Ich habe meiner natürlich Laufen abtrainiert, weil dieses aggressive Verhalten geht gar nicht
4.) Nächste Hundeschule, als gewaltfrei deklariert: "Wenn sie nach 30 Minuten Training nicht mehr folgen will, muss man sie auf den Rücken werfen und runterdrücken" Aha, so ist das. Ich muss also so lange trainieren, bis sie sich nicht mehr konzentrieren kann, und sie dann zum Schluss nochmals unterwerfen, damit das Training so richtig positiv beendet wird.
( Danach haben wir nach unseren eigenen Regeln im Einzeltraining und danach unter Ablenkung trainiert, mit einer Trainerin, die auch nicht perfekt war, andere Ansichten hatte, aber unsere Meinung akzeptiert und zum Großteil auch zugestimmt hat. )
Nachdem scheinbar ein Großteil der Trainer und Schulen hier umsonst sind, sind meiner Meinung nach sicher 80% der Hundehalter nicht in der Lage Methoden als falsch oder richtig einzuschätzen. Ich war damals auch total verunsichert von den Kommentaren, habe aber zum Glück auf mein Gefühl, Foren und vielen Hundebüchern gehört. Oben genannte Hundeschulen waren und sind weiterhin vollbesetzt. Dementsprechend würde ich auch viele Otto-Normal-Hundebesitzer in meinem Bekanntenkreis, die nicht gerade großen Wert auf die eigenständige und kritische Beschäftigung mit Training legen, einschätzen. Leider..