@Klickertrainer und jeden den es interressiert:
aus meinen gehaltenen Seminaren (1999-2004) ausschnittweise (Vervielfältigung oder Gebrauch für eigene Seminare wird untersagt.):
Ethologie:
griech.ethos = Verhalten, Gewohnheit
im Italien des 17. Jahrhunderts: Ethologen = Mimen, Komödianten, Schauspieler
heute noch etwas davon erhalten, z. B. Tierschauspiel
im 18. Jahrhundert: Ethologie war Begriff aus der Philosophie, bezeichnete die Beschäftigung mit Ethik menschlichen Handelns und Wollens
19. Jahrhundert Stuart Mill, brit. Philosoph und Nationalökonom: Ethologie = Bereich zwischen Pädagogik und Soziologie
Ethologie erstmals im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Erforschung von Tierverhaltensweisen benutzt vom franz. Zoologen Isidore Geoffrey de Saint-Hilaire in seiner Naturgeschichte der Organismenreiche
1911: von Oskar Heinroth, deut. Ornithologe, als enger gefaßter Begriff benutzt, der die Untersuchung instinktiven angeborenen Verhaltens von Tieren bezeichnet.
1950: Ethologie als Begriff in der internationale Wissenschaftsliteratur durch Nico Tinbergen, holl. Verhaltensforscher.
Duden: Ethologie = "Wissenschaft vom Verhalten der Tiere
Begriff Ethologie oft synonym gebraucht mit den Begriffen Vergleichende Verhaltensforschung, Verhaltensbiologie und Verhaltensphysiologie
Die eigentlichen Väter und Begründer der Ethologie sind Konrad Lorenz und Niko Tinbergen.
Sie erhielten 1973 gemeinsam mit Karl von Frisch den Nobelpreis für Physiologie und Medizin.
Tierpsychologische Studien vor dem 20 Jahrhundert waren nach heutigen Maßstäben nicht wissenschaftlich gestaltet, sondern eine Beschreibung von Tierverhalten auf einer emotionalen Ebene mit Emotionskategorien, die
menschlichen Emotionen entlehnt waren.
Ethologen:
Vitalisten
Tolman und Russel
Mechanisten
Hermann Boerhaave
aus dem Streit der Vitalisten und Mechanisten entstanden
stark von diesen verschiedenen Denkweisen geprägt
neuere Entwicklungen 60er / 70er Jahre
aus Verhaltensphysiologie entwickelte sich die Neuroethologie-
Soziobiologie-Verhaltensökologie
zum Thema LERNEN und Klicker:
Angeborenen Lerndisposition
Sie ist genetisch festgelegt und durch sie sind einer Tierart nicht überschreitbare Grenzen des Lernvermögens gesetzt. Beim Hund hängt die Lerndisposition auch von der Rasse ab: Hunderassen, die über Generationen auf das Befolgen von Befehlen selektiert wurden werden diesbezüglich sehr gutes Lernvermögen aufweisen. Dies sind z.B. die Hütehunde (u.a. Schäferhunde und Border Collie). Hunde die hingegen auf Laufgeschwindigkeit selektiert wurden, werden im Vergleich zu den Hütehunden geringeres Lernvermögen aufweisen. Das bedeutet, daß man vom ursprünglichen Verwendungszweck einer Rasse auf deren Lernvermögen schließen kann. Dies hat besondere Bedeutung bei der Wahl der therapeutischen Mittel und bei der Stellung der Prognose.
Erworbene Lerndisposition
Sie wird durch die Umstände bestimmt, unter denen der Hund aufgewachsen ist. Hat sich der Züchter und anschließend der Hundehalter während der Enwicklungsphasen sehr intensiv mit dem Tier beschäftigt und ihm eine abwechslungsreiche Umgebung geschaffen, so darf man ein gutes Lernvermögen erwarte. Ist der Hund hingegen wenig beachtet worden, oder gar in einem Zwinger aufgewachsen, so darf man von verhaltenstherapeutischen Methoden, die auf Lernen basieren, weniger erwarten. Daß dem tatsächlich so ist, konnte mittels Untersuchungen an Ratten gezeigt werden: Tiere die isoliert aufwuchsen zeigten eine geringere Gehirnrindendicke als solche, die in einer sehr abwechslungsreichen Umwelt aufwuchsen.
Aktuelle Lerndisposition
Sie könnten salopp als die Tagesverfassung bezeichnet werden. U.a. bestimmen Gesundheitszustand, Hormone und Tageszeit die aktuelle Lerndisposition. Ein erkranktes Tier wird selbstverständlich weniger lernfähig sein als ein gesundes . Eine läufige Hündin wird möglicherweise kaum neue Kommandos lernen. Ein Lern- oder Trainingsprogramm, das während der normalen Ruheperiode eines Hundes stattfindet, wird nur wenig Erfolg zeigen.
Dies bedeutet, daß der Verhaltenstherapeut in seinen Empfehlungen an den Tierbesitzer diese Faktoren berücksichtigen sollte.
Lernähnliche Prozesse (a) und Lernen (b)
a) Prägung:
Objektprägung - Motorische Prägung - Habituation
B)obligatorisches - fakultaives - latentes Lernen - kinästhetisches Lernen
* Lernsituationen:
Klassische Konditionierung
Operante Konditionierung

Vielleicht versteht jetzt unser Klickertrainer

.
Der Klicker ist nichts anderes als ein Werkzeug welches ich ablehne, da ICH !!!! als Besitzer das WICHTIGSTE sein möchte, und nicht ein Knackfrosch, welcher sich sogar nachgewiesener Weise im 2 Weltkrieg nicht bewährt hat
Nachzulesen im "längsten Tag".
mfg
Sticha Georg