ja kann sein, muß aber nicht sein
Natürlich. Ich finde es aber trotzdem notwendig, von Tierärzten, auf etwaige "Nebenwirkungen" vehement hinzuweisen.
Ich kann mich an unsere ersten TÄ erinnern, an die Aussage (als er noch ein Welpe war)..."Mit 6 Monaten können Sie dann den Aaron kastrieren lassen." So quasi als etwas, was man halt so tut, so ganz ohne Bedenken.
Man kastriert, so, wie man Wohnungskatzen halt mehr oder minder automatisch kastriert. Mir fehlt so viel an Aufklärung!
DASS es ein Eingriff ist, der Konsequenzen haben kann. Nicht muss, aber oft leider hat. Dass in manchen Fällen die negativen Seiten dann die positiven überwiegen. Natürlich auch umgekehrt. Natürlich ist es so, dass in etlichen Fällen die positiven Seiten überwiegen.
Aber vorher schon was wissen, wie's ausgehen wird? Das kann niemand, denn jeder Hund ist ein Individuum und jedes Individuum reagiert anders.
Ach ja, und zu den Baustellen von meinem Hund...fix ist jetzt, dass er auf Reis mit Anfällen (Koliken) reagiert, es genügt ein Teelöffel voll. Das wußten wir bis vor kurzem nicht, jetzt ist es klar. Einmal Ausprobieren hat gereicht. Zur anderen Baustelle "Verhalten" haben wir seit einiger Zeit eine sehr, sehr gute Trainerin, sie geht mit Aaron, lehrt ihn richtige Kommunikation mit Hunden. Denn dort hat es von Anfang an gehapert, was dann sonst noch alles passierte, kann ich mir jetzt vorstellen. Was ich in meinem guten Glauben, ihn doch "gut" zu sozialisieren, so alles falsch gemacht habe und damit eine Unsicherheit und Ablehnung von anderen Hunden hervorgerufen habe. Bei mir war eine Spielhaltung eine eindeutige Aufforderung zum Spielen, ist es aber nicht immer. Das wußte ich nicht, habe auch da falsch reagiert. Jetzt habe ich eine Trainerin, die mir das alles erklärt, seither läuft es sehr gut. Aaron reagiert viel mehr auf mich, läuft brav an der lockeren Leine, es gelingt mir immer öfter, ihn von seinem starren Fixieren der anderen Hunde wegzubekommen. Wir meiden noch immer andere Hunde, ich selbst traue mir Hundekontakt noch nicht zu, dazu kann die Situation viel zu rasch kippen. Er strahlt lt. Trainerin Aggressivität aus, die anderen Hunde merken das. Er muss lernen, entspannter zu werden, die Spirale, die sich durch negative Erlebnisse mit anderen Hunden, die er hatte und seine darauffolgende Aggressivität, aufbaute, muss langsam unterbrochen werden. Es wird dauern, von Heut auf Morgen geht das nicht. Aber ich merke, wie es immer besser wird.
Auch seine angegriffene Gesundheit, seine Futtermittelallergie und die Magen-Darmproblematik spielen bei der ganzen Geschichte (Stressfaktor!) eine nicht unwesentliche Rolle. Durch seinen Gesundheitszustand war er auch da schon immer unter Stress.
Wie man sieht - viele Faktoren. Aus dem Grund denke ich, ist eine pauschale Befürwortung oder Ablehnung einer Kastration abzusehen.
Denn nicht für jeden Hund passt das Eine oder das Andere.
Was für einen Hund gut ist, kann für den anderen Hund das Gegenteil sein.