Natürlich haben die HSH die im Tierheim sitzen eine Chance verdient. Wenn jemand abgelegen wohnt und sich auf den Hund einstellen kann (Zaun sichern, evtl. Zwinger falls der Hund Besuch nicht verträgt), dann spricht nix dagegen es zu versuchen.
Ich sprech wieder von mir selbst: Einer meiner Lieblinge war ein Kaukasen Mix im Tierheim. Der hatte 6 oder warens 8? mal gebissen. Dran war aber net er Schuld sondern einfach die Vorbesitzer die nicht mit ihm umgehen haben können. Mir selber wär nie irgendwas aufgefallen an ihm, was ungut gewesen wär. Den hab ich wiiirklich gern gehabt. Unsere zweite Begegnung hat so ausgesehen, dass er auf mich zugerannt ist, losgesprungen ist und mir das Gesicht abgeschleckt hat.
Ich hab mir geschworen damals, dass ich nicht will dass er im Tierheim stirbt. Ich hätt ihm noch zwei, drei schöne Monate geschenkt, wenn es absehbar gewesen wäre und er gebrechlich gewesen wäre. Leider war er unverträglich (wobei große Auszeichnung bitte, meine Janice hat er dann als ich sie hatte und auf Besuch dort war nur angeknurrt und ansonsten ignoriert. Zu dem Zeitpunkt isser bei anderen noch in der Leine drin ghängt
). Und Katzen wollte er auch essen. Also hab ich mich immer wieder mal nach ihm erkundigt, als er älter wurde. Er wurde ruhiger, auch Hunden gegenüber gelassener. Aber er war noch immer zu schnell und hätte noch immer zu gut gesehen wenn eine Katze vor ihm rumspaziert.
War fast schon Standard Gespräch: "Wie gehts dem Bernie?" "Gut, alt isser halt, aufstehen tut er schon schwer" "Würd er noch immer Katzen fressen können?" "Oooooh ja" "Verdammt."
Gottseidank hat ihn dann eine seiner Pflegerinnen nach Hause genommen und ihm einen schönen Lebensabend beschert. Was zig mal besser war als was ich hätte tun können für ihn, er hatte auch länger Zeit noch bei ihr.
Das ist so ein typisches Beispiel. Ich hätte ihm nix bieten können zum bewachen, in meine Umgebung hätt er auch nicht gepasst. Und klar wollt ich ihm helfen. Aber mit WOLLEN alleine isses halt nicht getan. Man muß auch KÖNNEN und daran scheiterts. Genau deshalb hocken so viele im Tierheim, weil sich unser heutiges Leben nicht mit den Eigenschaften eines HSH vereinbaren lässt. Und selbst wenn jemand kommt der helfen möchte, muß auch hier 10x überlegt werden, alles besprochen werden etc.
Hinzu kommt dass die meisten Kangals sich im Tierheim ausgesprochen gut benehmen und als sanfte Riesen rüberkommen, mit denen man auch spazieren gehen kann. Das kann man aber so gar nicht dann auf ein fixes Zuhause übertragen.
Die Leute die ins Tierheim kommen: von 10 Leuten ist es 9 schon zu anstrengend noch zwei oder dreimal vorbeizukommen damit der Hund sie besser kennenlernen kann. Man kann sich also ausrechnen wie die Vermittlungschancen eines HSH sind.