@nutztier
Nein, ich sag sicher nichts von wegen "Kadavergerhorsam". Ich finde es sehr erstrebenswert, wenn Hunde einen guten Gehorsam haben und ich bin überzeugt davon, dass das auch für den Hund nichts "Negatives" ist - im Gegenteil, es gibt ihm Sicherheit, wenn er weiss, was sein Mensch von ihm will und es ermöglicht dem Halter, seinem Hund auch ein hohes Mass an Freiheit einzuräumen.
Im Gegenzug wirken doch Hunde, die ständig "ihr eigenes Ding drehen", ihren Menschen hinter sich herziehen etc. oft ziemlich gestresst.
Das Einzige, was ich im Zusammenhang mit Gehorsam schlecht fände wäre, wenn ein Halter den Gehorsam seines Hundes "ausnützt" um den Hund unnötigerweise in Situationen zu zwingen, die für den Hund unangenehm sind oder ihm sogar Angst machen. Also wenn ein Halter z.B. seinen Hund "im Fuss" nahe an einem anderen Hund vorbeizwingen würde, vor dem sein Hund Angst hat - obwohl eh genug Platz zum Ausweichen da wäre. Aber das würde mMn ohnehin kein HH mit ein bißchen Verstand und Empathiefähigkeit tun.
@Caro1
Natürlich seh ich es auch so, dass das Verhalten dieser Hunde absolut nicht normal war. Und ich bin eigentlich überzeugt davon, dass da mehr als ein "Faktor" gründlich schief gelaufen sein muss, dass es so weit kommen konnte. Vielleicht gab's wirklich schon beim Verpaaren keine Sorgfalt im Hinblick auf die Wesensmerkmale; vielleicht war auch die Aufzucht alles andere als optimal und bei der Erziehung scheint's ja auch "gehackt" zu haben. Dazu noch die krass fahrlässige Halterin. "Hund ist erschrocken" wäre eine Erklärung, wenn ein Hund geschnappt und vielleicht ein paar Kratzer auf der Haut verursacht hätte - aber niemals für den Albtraum, den diese Hunde angerichtet haben.
Aber ich hab persönlich halt einen "ziemlichen Respekt" vor der Rudeldynamik - drum ist für mich halt wirklich mit 3 Hunden gleichzeitig zu gehen undenkbar.
Meine Erfahrung dazu: Ich hatte meinen Hund, eine nahe Verwandte eine Wurfschwester von ihm. Und nachdem sich die beiden Hunde sehr nahe gestanden sind, waren wir auch oft zu zweit mit ihnen spazieren - war immer sehr schön. Beide Hunde hatten nie irgend ein Aggressionsproblem gegenüber Menschen - für sie war ohnehin jeder Mensch ein Freund; und für ihn waren die meisten Menschen Freunde und bei den wenigen, die ihm "unheimlich" waren (z.B. sich laut verhaltende Betrunkene) ist er immer sofort zu mir gekommen um Schutz zu suchen. Abgesehen davon hatten sie aber auch unterschiedliche Eigenschaften; sie hat sich mit jedem Hund vertragen, er war nur "teil-verträglich"; Sie war dafür "jagdbegeistert" während für ihn das "Thema Jagd" nie eine nennenswerte Bedeutung hatte. Und Du kannst Dir ja vielleicht vorstellen, wie's war wenn man mit beiden gemeinsam unterwegs war. Plötzlich mußte man auch ihm sagen, dass Hasen nicht nachgehetzt wird (was mit ihm alleine nie ein Thema war) und plötzlich wurde auch sie "steif" wenn er einen Hund mißtrauisch "beäugt" hat (was mit ihr alleine nie ein Thema war). Ist ja kein Problem, wenn jeder Hund seinen Menschen dabei hat. Bei beiden Hunden und nur einem Menschen wird's schon schwieriger. Und noch ein dritter Hund mit nur einem Menschen - ich geb's gerne zu, ich könnt's nicht und würd's auch nicht tun.
Und wenn ich mir jetzt womöglich vorstelle, 1 Mensch mit 3 Hunden, von denen auch nur ein einziger ein Problem mit Aggressionen gegenüber Menschen hat, dann ist das eine wirkliche Hochrisiko-Aktion. Das geht mMn absolut gar nicht.
Aber genau das hat diese HH getan. Und die Kommentare, die da teilweise von ihrer fb-Seite zitiert werden zeigen, dass es offenbar Menschen gibt, die das normal finden. Das ist so schrecklich, ich kann das irgendwie überhaupt nicht fassen.
Liebe Grüße, Conny