Also ich versuche ein paar Dinge die hier gefragt wurden nochmals aufzunehmen ....
Ja ich bin leicht angesäuert wenn die Retrieverausbildung als lapidar und geradezu als zuckerschlecken im vergleich zur ausbildung der dt. jagdhunde angesehen wird.
Meine retriever sind vielleicht spezialisten im apportieren und ja einem retriever mit guten anlagen ist dies angeboren, ABER den hund in 150 metern nur mit pfeife und handsignl dirigieren zu können, den hund wenn es sein muss selbständig arbeiten zu lassen, aber jederzeit mit einem stopppfiff auch wider in den gehorsam zu führn, tja meine liebe solche prüfungsordnungen gibt es bei den deutschen jagdhunden nicht....
und ja diese arbeiten werden natürlich nicht bei jeder jagd gefordert, aber es kommt vor. erst letzte saison gingen wir über ein feld, neben mir wird ein fasan hoch und geht geflügelt zu boden und flüchtet von der schützenlinie weg,.... der kurzhaar neben mir wird losgemacht und beginnt die verfolgung aufzunehmen, am weg hinaus macht der hudn einen hasen auf der neben dem hund geschossen wird, der hund lässt vom kranken fasan ab und widmet sich dem hasen. in so einem fall hätte ich meinen hund stoppen können und trotzdem weiter über handsignal nach hinten auf den fasan schicken können, der kurzhaar kann das nicht und konnte nicht mal nachher nochmals auf die spur des fasans geschickt werden. ich also chilli angesetzt und voran geschickt, ca 120 meter einem zaun entlang dann dort wo ich den fasan in der hecke verschwinden sah suchen pfiff und mein mädel begann zu suchen und fand auch sehr schnell. währenddessen ging die normale jagd aber weiter.... da wartet keine rbis dein hund fertig ist.
deswegen zur zweiten frage: ja sobald ein hase nur angeschossen wird musst du sofort deinen hund hinterherlassen, komme was wolle.... nur so ist die chance gegeben dass dein hund den hasen auch kriegt. es wäre unzumutbar aus tierschutzsicht den hasen davonlaufen zu lassen und ihn dann erst stunden später in eine rgroßnachsuche findn zu wollen. das tier verendet elendig und oftmals findest du das wild nicht mal mehr.
und gerade die sist ja das größte problem: der hund lernt somit, schuss bedeutet ich starte los,... ich bin also gerade bei meiner mittleren (jüngste war noch nie mit, und meine älteste schaffts körperlich nicht mehr ganz) das restliche jahr nur daran wider zu trainieren für die workingtests und wider standruhe in den hund zu bekommen...
was die retrieverarbeit noch zusätzlich schwer macht: bei den deutschen jagdhunden wird so einiges an ungehorsam toleriert. bei den retrievern nicht. ein lauter gähner, ein kleiner winsler während die enten vom himmel fallen (was bei der trieblage echt schwer ist) und mein hund wäre bei der königsdisziplin (field trials) disqualifiziert.
man möchte also bei der retrieverarbeit einen hund, der neben dir sitzt, regungslos, der darf bestenfalls nicht mal ne pfote bewegen und wenn da streiben vorbei ist dann aber mit vollem eifer und einsatz seinen job macht....
diesen balance akt zwischen stoischer ruhe am stand und dann vollgas und höchster trieblage im feld ist schwer und viele scheitern gänzlich daran.
wie ich das schaffe: ich beginne mit 9 wochen an der leine mit meinen welpen durch die brachen zu gehen und mit ihnen gemeinsam wild hoch zu machen, sie müssen so früh wie möglich lernen zuzusehen und das völlig ruhig. ich fahre hierfür zu bauern mit freilaufenden hühnern und trainiere dort ganz spielerisch. der trieb kommt dann sowieso von ganz alleine, aber meine hunde haben gelernt zu warten und zu beobachten.... ich lenke sie nicht ab, sondern lasse sie bewusst als welpe alles beobachten sag eihnen leise sitz und lobe viel verbal.... dieses verhalten konditioniert sich dann und bald beginnen die hunde sich von selbst zu setzen wenn sie wild sehen.... ab der pubertät dann kann man sehen dass sie mehr interesse bekommen und dann suche ich gezielt nach wildreichen gegenden um das abrufen zu trainieren und das stöbern lassen und abstoppen aus diesem...
parallel trainiere ich ja ab der 10 woche retrieverspezifisch und führe meine hunde ja hauptsächlich auf workingtests.
field trials sind die königsdisziplin im retriever sport und sind echte jagden auf denen der hund geprüft wird. nur wenige, seh rwenige schaffen es bis dorthin.
in der regel ist es heutzutage kaum möglich auf große gesellschaftsjagden zu gehen und den hund auf field trials zu führen. auf den jagden muss es schnell gehen, der hund soll stöbern, hetzen und alles am besten geichzeitig. dort apportieren meine hunde mal gut und gern 50 hasen an einem tag....
beim trial sieht dein hund erst mal 50 fasane die geschossen werden bis er zum ersten apport drankommt.... enorme anforderungen also an die ruhe und steadiness....
deshalb im field trial soll de rhund weichmäulig apportieren, und die hunde die zum trial geführt werden werden wenn überhaut auf kleineren jagden eingesetzt um sich das gute verhalten nicht zu rounieren.
in dem moment wo dein hund mal 50 hasen, und zwar wehrhafte apportieren muss, dauert es nicht lange bis de rhund weiss wie man sich das ganze erleichtern kann
wie gesagt ich als jäger finde es total ok, auch wenn es nicht retrievertypisch in hinblick auf trials ist. weichmäulig sind meine hunde trotzdem, nur wissen sie sich zu helfen wenn das tier enorm wehrhaft ist.... wobei es meist nur bei hasen passiert, selten bei fasanen und fast nie bei enten...
jeden den es interessiert kann ich nur einladen sich einmal einen workingtest des österreichischen Retriever Clubs anzusehen, dort werden mit Dummie sjagdnahe Situationen nachgestellt und stellt gerade in der zweit höchsten und höchsten klasse eine wirklich beeindruckende arbeit dar....
wie gesagt für mich ist die retrieverarbeit deswegen so anspruchsvoll, weil es enorm schwer ist dem hund beizubringen auf 150 meter voran zu laufen auf ein stück oder dummy das er nicht gesehen hat, wenn im 30°winkel dazu ein stück oder dummy vom himmel fällt, welches er NICHT apportieren soll.... dies habe ich noch bei keiner dt jagdhunderasse erlebt, die können meist nicht mal das kommando voran (was bei mir bedeutet geh auf der linie die ich dir zeige solange voran bis ich dir was anderes sage), sondern in jägerkreisen wird ja oftmals das kommando "such-voran-verloren" benutzt was eigentlich nur eine freiverlorensuche zur folge hat. die kann allerdings jeder hund udn stellt meines erachtens keine sonderliche ausbildung dar.
und bis jetzt habe ich auch erst wirklich 2 dt drahthaar auf jagden erlebt die richtig vorgestanden sind. meist ist das ein für 5 sekunden erstarren ohne kommando hochmachen sofort hinterherhetzen und jäger schiesst dann wenn möglich hase direkt vor hund gejage... aber vielleicht war ich bisher auch einfach nur auf den falschen jagden
lg alessa
p.s. auch meine hunde sind alle geclickert (zumindest das fuß, sitz, bleib, usw)