Jäger erschießt Hund

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nebelmond

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Langenau.
Es ist Samstag Nachmittag. Ein Langenauer ist im Donauried beim Joggen, begleitet wird er von seinem Vierbeiner, einem vierjährigen Mischlingshund. Dieser springt nach Angaben des Mannes davon, weil er ein Reh gesehen hat. Der Mann verliert den Hund aus den Augen, als der Mann nach Hause zurückgekehrt ist, gibt es immer noch kein Lebenszeichen des Tieres. Das kann es auch nicht mehr geben. Denn nach Aussage eines Zeugen knallte um 14.39 Uhr ein Schuss, ein schreckliches Jaulen eines Hundes war die Folge. Eine Minute später knallte es wieder – danach Totenstille. Tage später stellt sich heraus, dass ein Langenauer Jäger das Tier erschossen hat. Ob er dies durfte, weil der Hund ein Wildtier konkret gefährdete, wie es Paragraph 29 des Landesjagdgesetz fordert, dies untersuchen Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit. Und auch das Landratsamt Alb-Donau wird sich über den Vorfall informieren, wie Pressesprecher Bernd Weltin gestern erklärte.
Bis die beiden Besitzer der Hundes, ein Langenauer Ehepaar, aber die ganze Wahrheit aufgedeckt hatten, vergingen drei Tage. Sie informierten sofort den Langenauer Jäger darüber, dass der Hund verschwunden sei. Der Jäger stellte sich ihren Worten nach ahnungslos, obwohl das Tier zu diesem Zeitpunkt schon tot war. Das Ehepaar suchte in den Folgetagen stundenlang die Gegend nach dem Hund ab. Bis die Frau zufällig auf einen Zeugen traf, der sich daran erinnerte, dass ihn ein Langenauer Jäger kurz vor den tödlichen Schüssen nach einem streunenden Hund gefragt hatte. Der Mann befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Nähe der Jungviehweide. Der Hund wurde genau auf der gegenüberliegenden Seite der Nau erschossen. Die Frau suchte den Jäger erneut auf, forderte die Herausgabe des Hundes. Wie die Frau später aussagte, habe der Jäger erst nach ein paar Minuten zugegeben, das Tier erschossen zu haben. Er habe sich aber geweigert, zu sagen, wo der Kadaver sei. Daraufhin wurde der Besitzer lauter, worauf der Jäger dem Ehepaar die Tür vor der Nase zuschlug. Rund eineinhalb Stunden später erhielt die Frau einen Anruf, in dem eine Stimme ohne Namensnennung erklärte, den toten Hund im Hof des Ehepaares abgeladen zu haben. Als das Ehepaar heimkam, fanden sie das tote Tier in einer Blutlache vor.
Es war von 94 Fragmenten einer Schrotladung durchsiebt, eine Kugel mit neun Millimeter Durchmesser steckte in seinem Herzen. Das Ehepaar erstattete daraufhin Anzeige beim örtlichen Polizeiposten. Dieser ermittelt nach Auskunft der Ulmer Polizeipressestelle wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Jagdrecht, das Tierschutzgesetz und wegen einer möglichen Körperverletzung, weil die Besitzerin beim Anblick des durchlöcherten Tieres einen Schock erlitten haben soll. Auch die Stadt Langenau wurde über den Vorfall informiert, wie der Leiter des Amts für öffentliche Ordnung, Hans Frowein, auf Anfrage bestätigte. „Wir sind zwar nicht zuständig, das ist eigentlich eine Angelegenheit der Jagdbehörde beim Landramtsamt. Aber im Sinne der öffentlichen Sicherheit im Langenauer Stadtgebiet werden wir die Angelegenheit genau untersuchen“, erklärt Frowein. Für ihn stellt sich die Frage, ob eine direkte Gefährdung eines Wildtieres vorgelegen haben kann, wurde der Hund zuerst doch von einer Schrotladung getroffen. Wäre er in diesem Moment in unmittelbarer Nähe eines Rehs oder anderen Wildtieres gewesen, hätte auch dieses zwangsläufig von der Schrotladung getroffen werden müssen.
Das Ehepaar wartet auf der rechtlichen Seite ab, was die Untersuchungen von Polizei, Staatsanwaltschaft und anderer Behörden ergeben. Doch gleich, was dabei herauskommt: Menschlich verstehen sie den Jäger nicht. Sie werfen ihm vor, zu schnell den Abzug seines Gewehres gedrückt zu haben. Man kenne sich schließlich seit vielen Jahren, erklärt die Frau. Und den getöteten Hund müsse der Jäger auch gekannt haben. Es hätte deshalb keine Notwendigkeit bestanden, das Tier abzuknallen. „Wir möchten Hundeshalter darauf hinweisen, im Langenauer Ried auf ihre Tiere sehr, sehr gut aufzupassen“, erklärt die Frau.
Der betroffene Langenauer Jäger war trotz mehrerer Versuche gestern tagsüber telefonisch nicht zu erreichen.


Kommentar Jagdrecht: Engagierte Behörde


Es ist ein Vorfall, wie er zum Glück nicht alltäglich ist: Ein frei laufender Hund wird im Langenauer Ried von einem Jagdpächter gesichtet und erschossen. Die Besitzer des Vierbeiners haben Anzeige erstattet und die Polizei untersucht den Vorfall jetzt. Dabei wird eine Rolle spielen, ob Wild konkret durch den Hund bedroht war, ob wirklich keine Möglichkeit bestand, den Hund einzufangen und ob die Tötung aus tierschutzrechtlicher Sicht vertretbar war. Diese Untersuchung führt die Polizei, auch das Landratsamt als zuständige Jagdbehörde will die Aufklärung des Vorfalls.
Aber auch nicht alltäglich ist es, dass sich das Amt für öffentliche Ordnung in Langenau in die Untersuchung einbringen will. Denn es ist formal gar nicht zuständig. Doch Amtsleiter Hans Frowein sorgt sich offensichtlich um die Sicherheit im Stadtgebiet. Wem gestattet wird, mit einer tödlichen Waffe durch Wald und Wiese zu wandern, der hat einen gewaltigen Vertrauensvorschuss erhalten. Diesen muss er zurückzahlen, indem er verantwortungsbewusst und besonnen handelt.
Es geht nicht darum, Jäger pauschal in die Ecke von Revolverhelden zu stellen. Es geht nur darum, zu klären, ob ein einzelner Jäger zu schnell den Finger am Abzug hatte. Dann müsste diesem Menschen der Jagdschein schnellstens entzogen werden. Denn dann wäre er eine Gefahr für die Allgemeinheit. Wenn sich also das Amt für öffentliche Ordnung um Aufklärung bemüht, dann deshalb, weil der Tod des Hundes durch einen Jäger nicht auf die leichte Schulter genommen wird. Zu Recht.

http://www.wildundhund.de/forum/viewtopic.php?t=61170&postdays=0&postorder=asc&start=0

http://www.landtreff.de/jager-erschieszt-hund-t45629.html

http://www.radio7.de/index.php?id=619&no_cache=1&sword_list[]=j%E4ger

:eek::(:mad:
 
Ist ähnlich wie bei der momentanen Rasselsitendiskussion - alle in einem Topf werfen ist nicht OK. War der Hund dabei das Wild zu reißen oder es zu Tode zu hetzen war der Schuß mM legitim - war es nicht so gehört der Jäger vor Gericht - aber DER EINE JÄGER und nicht alle Jäger ...
 
Es stellt sich immer wieder die Frage, muss man einen Hund erschießen, der beim Jagen erwischt wird? Hier gibt es Jäger, die verwarnen die Besitzer... und wenn nix unternommen wird, dann wird der Hund erschossen.. so gings der ehemaligen Chefin meiner Mutter zumindest.. ihre Rottihündin hat gejagt, der Jäger hat sie 3Mal verwarnt, sie hatte einige Tiere schon getötet.. dennoch hat er ihn erst beim 4. Mal erschossen...
Schuld war nicht der Jäger, sondern die Besitzerin...

Dennoch.. ich kanns nicht verstehen, dass ein Hund erschossen wird, wenn er beim Jagen erwischt wird.. :rolleyes:
 
Es stellt sich immer wieder die Frage, muss man einen Hund erschießen, der beim Jagen erwischt wird? Hier gibt es Jäger, die verwarnen die Besitzer... und wenn nix unternommen wird, dann wird der Hund erschossen.. so gings der ehemaligen Chefin meiner Mutter zumindest.. ihre Rottihündin hat gejagt, der Jäger hat sie 3Mal verwarnt, sie hatte einige Tiere schon getötet.. dennoch hat er ihn erst beim 4. Mal erschossen...
Schuld war nicht der Jäger, sondern die Besitzerin...

Dennoch.. ich kanns nicht verstehen, dass ein Hund erschossen wird, wenn er beim Jagen erwischt wird.. :rolleyes:

Ich schon - weil das Wild hat auch ein Recht auf Leben ... da ist man als HB gefordert seinen Hund davor zu beschützen ...
 
Und deshalb den Hund erschießen, weil der Besitzer zu blöd ist? Der Mensch gehört bestraft und nicht das Tier.. :rolleyes:

Ja natürlich gehört der Mensch bestraft ... aber der Hund hat nicht das Recht das Reh zu töten - das ist auch ein Fakt. Deswegen muss ja der Mensch seinen Hund im dem Sinn beschützen - indem er ihn eben nicht jagen läßt. Die meisten Haushunde haben keine Ahnung wie sie ein Reh reißen sollen aber sie hetzen es ins Unterholz oder in Wildzäune wo das Tier elend verendet ... das muss verhindert werden ...
 
Ja natürlich gehört der Mensch bestraft ... aber der Hund hat nicht das Recht das Reh zu töten - das ist auch ein Fakt. Deswegen muss ja der Mensch seinen Hund im dem Sinn beschützen - indem er ihn eben nicht jagen läßt. Die meisten Haushunde haben keine Ahnung wie sie ein Reh reißen sollen aber sie hetzen es ins Unterholz oder in Wildzäune wo das Tier elend verendet ... das muss verhindert werden ...

Was sicher verhindert wird, dass man den Hund erschießt.. die Leute nehmen sich den nächsten Hund und es geschieht wieder..

Ageh, eh egal.. ich hätt hier erst gar nicht reinlesen sollen, regt mich eh nur auf :mad:
 
schwierig ists nur, wenn man verwarnt aber beim ersten mal schon ein Wild elendiglich zu Tode gehetzt wird.... das is immer eine schwierige Entscheidung, ich finde auch dass man seinen Hund im Wald und Wildgebieten unter Kontrolle haben MUSS - im Notfall an Leine.
 
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Es ist Samstag Nachmittag
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Sie informierten sofort den Langenauer Jäger darüber, dass der Hund verschwunden sei. Der Jäger stellte sich ihren Worten nach ahnungslos, obwohl das Tier zu diesem Zeitpunkt schon tot war.

Das Ehepaar suchte in den Folgetagen stundenlang die Gegend nach dem Hund ab.

Die Frau suchte den Jäger erneut auf, forderte die Herausgabe des Hundes. Wie die Frau später aussagte, habe der Jäger erst nach ein paar Minuten zugegeben, das Tier erschossen zu haben. Er habe sich aber geweigert, zu sagen, wo der Kadaver sei.


Als das Ehepaar heimkam, fanden sie das tote Tier in einer Blutlache vor.



ich will ja nichts sagen... aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen das ein toter hund noch nach tagen blut verliert...

entweder übertreibt da wieder mal die presse oder der hund wurde auf dem grundstück selber geschossen


schießwütige jäger gibt es leider immer wieder.. kenne zum glück auch vernünftige ;)
 
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Ja natürlich gehört der Mensch bestraft ... aber der Hund hat nicht das Recht das Reh zu töten - das ist auch ein Fakt. Deswegen muss ja der Mensch seinen Hund im dem Sinn beschützen - indem er ihn eben nicht jagen läßt. Die meisten Haushunde haben keine Ahnung wie sie ein Reh reißen sollen aber sie hetzen es ins Unterholz oder in Wildzäune wo das Tier elend verendet ... das muss verhindert werden ...


erstens finde ich es nicht gut wenn ein hund ein reh zu tode hetzt, aber wenn wir schon bei recht u fakt sind - warum hat dann der Jäger das recht den hund oder auch ein reh oder ein wildschwein zu schiessn?
 
Weil das sein (gesetzlicher!) Auftrag ist.

Mein Hund hat auch das Recht, Einbrecher zu beissen. - Deiner nicht.
ICH habe das Recht (oder die Pflicht) auf einen bewaffneten Räuber zu schiessen. - Du nicht.

Hast du schon mal ein Reh panisch schreien hören, wenn es von einem Hund gehetzt wird? Ich schon! Keine schönen Töne! - Wie es tönt, wenn der Hund rankommt und es reisst, will ich gar nicht wissen! :(

DANKE...

Ich liebe meine Hunde - und genau deswegen würde ich sie nicht jagen lassen - es ist verhinderbar. Wenn ein Hund kurz ausbricht und eine Rotte Rehe quasi weghetzt ist das eine Sache. Aber wenn ein Hund über Stunden abhaut und Spur aufnimmt und schließlich ein einzelnes Tier zu Tode hetzt ist das eine andere Sache. Ein verantwortungsvoller Jäger kann das unterscheiden und ich hoffe der machts dann auch davon abhängig ob der schießt oder nicht ...
 
Bei uns haben auch einmal 2 Hunde ein Reh gehetzt, es ist gottseidank in unseren Garten geflüchtet und unsere Nachbarin konnte die Hunde verscheuchen.
Die Geräusche waren wirklich schrecklich und das Reh ist dann noch stundenlange panisch im Garten gewesen...

Wenn ich weiß, dass mein Hund jagt, dann muss ich es unterbinden...wo wir wieder mal da wären, dass der Hund die Fehler seine Besitzer ausbaden musste.

Ich kenne nur 2 Jäger, einer davon mein Papa, eher nicht aktiv und mein Onkel und bei ihm erkenne ich absolut keine Schießwut, mal abgesehen davon,dass ich eh nicht versteh, wie man gerne Tiere erschießt, aber das würde zu einer Grundsatzdiskussion über unseren Fleischbedarf usw führen.
Die Tiere, die ein normaler Jäger schießt hatten wenigstens ein schönes Leben, mal abgesehen von dem unzählen Schlachtvieh, dass unter den schrecklichsten Bedingungen leben und sterben muss.
 
ach komm - bitte!

hab ich IRGENDWO geschrieben das ich es gut heisse wenn Rehe gehetzt werden? Nein - guckst mal auf meinen ersten satz!

Aber würde ein warnschuss nicht genügen? So ein lauter schuss würde den hund sicher irritieren und er würde vom reh ablassen - muss man da gleich den hund töten? NEIN!

Das ist wieder so ein typischer fall von schiesswütigen jägern! :mad:
 
Wer seinen Hund derart nicht im Griff hat, dass er a) jagen geht und dann noch eine so schlechte Bindung hat, dass er b) immer weiter rennt und nicht zum HH zurück kehrt, dem gehört ein lebenslanges Hundehalteverbot auferlegt.

Wie wir alle wissen, werden aber nicht nur Hunde abgeschossen, die jagen...

(Auch nicht jagende Hunde, Gundwehrdiener, Autos...)


Und Katzenschießen wird vielerorts noch als "Sport" betrieben... (Oder Katzen vom Hund tot beißen lassen - seltener aber kommt auch immer noch vor)
 
Wir reden hier aber über DIESEN Fall.

Und keiner war dabei.
Der Jäger kann behaupten, der Hund habe gewildert.

Recht bekommen wird der Jäger, und selbst wenn es nicht so ist, hat der Hund trotzdem verloren, egal, ob er nun gewildert hat oder nicht, als der Jäger schoss.

Also ist die Diskussion um DIESEN Fall sowieso hinfällig.
 
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