Gleich mal vorab, ich hab hier niemanden als schießwütigen Jäger hingestellt

Ich bin lediglich dagegen, dass gleich abgeknallt wird. Und es gibt sehrwohl genug schießwütige Jäger, aber auch andere... wie zB der junge Jäger, der bei unserem alten Haus dann zuständig war. Welcher mir gesagt hat, wo ich die Hunde anleinen soll und wo sie ohne Leine laufen dürfen. Ein Jäger, der mit meinen Hunden Stöckchenwerfen gespielt hat...und mit dem man hat reden können.
Ich heiße es nicht gut, dass ein Hund Wild hetzt und jagt, aber ich kann nicht verstehen, wie man so kühl und distanziert sagen kann, dass der Hund es dann quasi sowieso verdient hat, erschossen zu werden, und das, weil er seinem Instinkt gefolgt ist..als Strafe für den Besitzer
Wieviele Leute wissen nicht gleich, dass ihr Hund einen Jagdtrieb haben oder ihn vielleicht im Laufe der Jahre entwickelt hat und plötzlich ist er dahin?
Meine Hündin hat sich immer abrufen lassen bzw. jagt sie gottseidank keinem Wild hinterher. Wenn wir welches unterwegs sehen guckt sie nur und wenn sie nur eine Bewegung macht, reicht ein lautes Wort. W sind täglich ohne Leine auf Feldwegen unterwegs (im Wald ist sie immer an der Leine, da bin ich der Meinung sollte jeder so handhaben).
Aber auch bei uns hat es einmal eine Situation gegeben, dass sie aus der Entfernung 2 Reiter auf Pferden gesehen hat und aus wars mit Hören, über den Bach und drüben war sie bei ihnen. Dort hat sie sich ob der Situation zwar fast angepinkelt, weil die Viecher aus der Nähe plötzlich nicht mehr so klein waren, hätte aber ziemlich ins Auge gehen können.
EINE Situation in 4,5 Jahren? Muss ich sie deshalb jetzt immer sicher verwahren und darf sie nie mehr von der Leine???
Ich kenne aus einigen Erzählungen vom Hundeplatz Geschichten, wo der Hund plötzlich weg war und die Besitzer aus dem Häuschen waren, weil er das vorher nie gemacht hatten. Klar ist man hinterher klüger, aber es hätte auch schlimm ausgehen können, wenn man dem falschen Jäger begegnet und es ohne Vorwarnung geknallt hätte.
Was ich damit sagen will, es gibt Situationen im Leben, die können jedem passieren... die 100%ige Sicherheit hat man nie.
Im Falle der Rottihündin der Exchefin meiner Mutter gabs Verwarnungen, und das finde ich gut. Es wurde ihnen die Möglichkeit vom Jäger gegeben, zu handeln..
Es wurde vieles versucht, der Zaun wurde erhöht und gesichert, es wurde unten drunter betoniert, dass sie sich nicht mehr durchgraben konnte. Es wurden immer alle Türen versperrt, dass sie nicht abhauen konnte.
Es hat schlussendlich nicht gereicht, weil eines der Kinder das Tor offen gelassen hat und wenn man am Land lebt...
Naja, wie gesagt, ich bin Befürworter, dass Hundebesitzer und Jäger gemeinsam am gleichen Strang ziehen, dass es die Pflicht des Hundebesitzers ist, auf seinen Hund zu achten, aber auch die Pflicht des Jägers, auch wenn es sein Recht wäre zu schießen und dazu sag ich nur
RECHT IST NICHT GERECHTIGKEIT, sich mit den Hundebesitzern auseinanderzusetzen und im Fall des Falles gemeinsam versuchen, einen Weg zu finden.
Und was diesen Jäger in diesem Fall angeht, ob es gerechtfertigt war oder nicht, kann keiner sagen. Im Endeffekt hat er das getan, was sie wollten, er hat ihnen ihren Hund gebracht und dass das nicht schön aussieht, nachdem er mit Schrot beschossen wurde und dann auch noch erschossen, hätte ihnen klar sein müssen.
Ein anderer Jäger hätte den Hund irgendwo verscharrt oder gleich entsorgt... alles in allem ists eine medienaufgebauschte Geschichte..wenn ich mir das Interview so anhöre, klingt auch alles ziemlich schlüssig., (denn ein hetzender Hund, der lange durchs Revier streift, macht das Wild mehr als nur unruhig und da rede ich nicht nur von Rehen).
Bis auf die Aussage mit dem Denkzettel, die lässt mich n bisschen bitter aufstoßen.. erstens Denkzettel.. pfff und ich ich mein, wenn der 60 Jahre lang jagt, dann weiß er, aus welcher Entfernung er zu schießen hat, wann er mehr anrichtet oder wann er mehr anrichten will.
Wenn man das nach 60 Jahren nicht weiß, dann lernt mans nie.. und ob man mit 80 noch einen Waffenschein haben sollte, das ist auch ne andere Geschichte.
Mir tut in dem Fall jedenfalls der Hund leid...