Ist Schutzarbeit noch zeitgemäss?

Nur mal so eine kleine Wortspielerei. Oder doch etwas mehr?

Das Wort "Schutz" bedeutet: Begleitung, Beistand, Geleit, Bewachung, Beschützung, Hilfe, Zuflucht, Sicherung und Geborgenheit.
Nehmen wir die ersten 3 Worte aus unserem Wortspiel, kann man doch annehmen, wir haben einen Begleithund mit SH III-Prädikat an der Leine.
Die nächsten Worte haben da schon ein ganz anderes Gewicht.
Ist es nicht genau das, was Hundebesitzer in bedrohlichen Situationen von ihren Hunden verlangen?
Ich bekomme das nicht so in meine verzeihung: "Birne", aber was soll ein Hund denn jetzt beschützen? Die Beute? Soll er den Ärmel eines evtl. Angreifers schütteln, bis die Polizei kommt? Oder wird aus einem Schutzhund ein "Fluchthund"?
Wozu eine Schutzhundeausbildung? Wieso wird "Schutz" nicht gegen "Beute" ausgetauscht.
Bei Beute fällt mir auf, wieso werden z.B. Schäferhunde nicht zur Jagd eingesetzt. Da gibt es genug Beute. Und wenn der Besitzer sagt: AUS! dann sollte ein gut ausgebildeter Hund seine Beute auch hergeben, oder?
Wer kann mir das alles einmal erklären?
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dobi:
Original erstellt von Lupo:
"Der Schutzhund" Videofilm über die trieblichen Inhalte einer Schutzhundausbildung
Die Schutzhundausbildung wird oft zu Unrecht kritisch betrachtet. Dieser Videofilm vermittelt einen Einblick in die trieblichen Inhalte dieser Ausbildung und erklärt, warum ausgebildete Hunde in Konfliktsituationen größere Selbsbeherrschung zeigen!
Preis: 10,-DM (glaub ich!)

Verlag Jürgen Rixen, Telefon und Fax: 02151-471006

Meine Meinung: Kurzer (ca. 20 Minuten) sehr guter Film um auch Nicht-Schutzhundler mal die Motivationen und Hintergründe der SCH-Arbeit sehr verständlich darzustellen!
Für den Preis auf jeden Fall sehenswert!

Gruß
spiny.gif
Lupo
[/quote]

Original erstellt von Sunny73:
Jau, das kann ich als NICHT-Schutzhundsportler nur bestätigen. Ich habe jetzt erst verstanden, was der Schutzhundesport für den Hund bedeutet und bin sehr froh darüber, wieder was gelernt zu haben.

Liebe Grüße


Sunny the
littleangel.gif
erm.gif


Melanie & Staff-Bull Darius
bl_paw.gif

Mail to: SunnyHH@gmx.net http://www.sunny73.de.vu
Quelle.www.Kampfschmuser.de

[Dieser Beitrag wurde von Dobi am 19. Dezember 2000 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Dobi am 19. Dezember 2000 editiert.]
[/QUOTE]
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ilselore:
Hallo CA, da fasst Du ein heisses Eisen an, über das schon oft hart gestritten wurde.
Ich denke, ein Hund, der erfolgreich die SH-Prüfungen durchlaufen hat, ist bzw. wird kein Killerhund. Hier ist aber die absolute Vorraussetzung, dass das Tier Wesensfest ist.
Ein Tier also, das freudig alle Übungen durchführt, ein Tier, das ohne Starkzwang sein Ziel erreicht. Es ist auch wichtig, dass der Hund einen starken Sozialkontakt zu seinen Menschen hat.

Hallo Ilselore,
Hier stimme ich dir absolut zu - aber auf wieviele Hunde/HF/Ausbildungsmethoden trifft das denn zu? Du beschreibst hier den Idealzustand, den ich leider noch auf keiner Platzanlage getroffen habe.

Hunde, die überwiegend in Zwingern gehalten werden, die in der Woche 1-2 mal auf den Hundeplatz gebracht werden um dann ihre Übungen zu absolvieren, werden hier so ihre Probleme zeigen. Diese Tiere sind meist ausser Rand und Band, sie erledigen ihre Aufgaben nur aus der Unterwürfigkeit heraus, also nicht freudig. Ob diese Hunde zu "Killern" werden, nun dass entscheidet der Hundehalter, der von seinem Partner Hund oft wenig Ahnung besitzt...........

[/quote]

SO, und das ist dann leider die Mehrheit in der Hundeausbildung. Auf der einen Seite MUß der Hund bei einigen Rassen das ABKZ haben -sonst darf man nicht züchten- und der Hund wird das ABKZ auch bekommen. Auf der anderen Seite Ein-Hund-Besitzer deren vierbeiniges Sportgerät egal wie durch die Prüfung muß. Selbst wenn sie selbst erkennen (das sind die guten), dass der Hund es nicht bringt, wird weiter gemacht oder der Hund ist weg.

Ich liebe diesen Sport, aber ich bin mittlerweile für das totale Verbot von C, weil zu viele unqualifizierte Idioten glauben, ihr Ergo nur über den Schutzhund aufbauen zu können.
Gruß
Mona
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von bandog:
Ich bin ein strikter Gegner des SchH Sport. Mir stellt sich die Frage, warum auf der einen Seite dem Hund das Beißen lernen und auf der anderen Seite einen gut sozialisierten Familienhund haben wollen. Dies passt nicht zusammen.
Wie der Kynologe richtig bemerkte, können Hunde mit einer abgebrochenen SchH Ausbildung Waffen werden. Schaut Euch doch mal auf den Hundeplätzen in Deutschland um wo SchH Sport betrieben wird. Auf 10 von 15 Plätzen wird viel zu früh damit angefangen. Der Hund beherrscht noch keine Unterordnung aber wird auf den Arm gelassen. (nur um mal zu sehen ob er schon richtig beißen kann) Es gibt so viel sinnvolle Beschäftigung für den Hund, dass ich den Schutzdienst strikt ablehne.

Mario
[/quote]

Hallo Mario,
Schutzhundesport und Familienhund beißt sich überhaupt nicht, wenn: man dem Hund sein Kindheit/Jugend läßt, ausbildungsmäßig mit Fährten- und Unterordnungsarbeit anfängt und erst dann mit der Schutzdienstausbildung. Meine Älteste DARF noch mit fast 12 Jahren ihren Schutzdienst machen, ihren älteren Knochen angepaßt natürlich. Ihr würde ich bis zum heutigen Tag jeden Säugling zur Betreuung geben - du brauchst ihn dann nur nicht mehr zu baden.
Allerdings, erst mit 1,5 J mit der Unterordnungsarbeit angefangen, mit 2 die BH, dann im Schutzdienst begonnen und mit 2 3/4 die erste Schutzhundprüfung. So hab ich es bis jetzt immer gehalten.

Auch deiner Behauptung 'von 10 von 15 Plätzen wird zu früh angefangen' muß ich widersprechen: Auf 14 von 15 Plätzen! Der Ruf 'vorsichtig arbeiten, die Zähne sind noch nicht durch' ist ja wohl bekannt.

Trotzdem stimme ich dir zu: Komplettes Verbot des Schutzdienstes! Eben weil die mehrheitliche Hundeausbildung mit Hunden stattfindet, die der Schutzdienstbelastung nicht gewachsen sind oder mit Ausbildungsmethoden, die gegenüber dem Lebenwesen Hund nicht vertretbar sind. Schade um diesen schönen Sport, der meinen Hunden (und mir) immer viel Spaß gemacht hat und der auch 'hundgerecht' ist - sofern hundgerecht durchgeführt.
Eine Abprüfung des Hundeführers (nicht des Hundes)vor Zulassung zur Platzarbeit, BH-Prüfung ab 18 Monaten und erst nach bestandener BH überhaupt die Erlaubnis mit Schutzdienst beginnen zu können, wäre für mich eine reelle Möglichkeit, die sogen. Ergo-polierer von Hundesportlern zu trennen.
Gruß
Mona
 
Warum dieser "Sport"? Es gibt genug andere
Sportarten für Hunde.Ich vertraue darauf, dass meine Hunde mich wenn es wirklich nötig ist schützen, und nur dann, da unsere Hundund Halter Beziehung stimmt. Dafür brauchen sie keine Ausbildung und können ihr
Schutzverhalten artgerecht, das heisst mit
allen Warnzeichen "aufbauen". Wer mich dann immer noch angreift ist selbst schuld, wenn
er gebissen wird. Das Kommando "Aus" kennen meine Hunde und führen es auch aus. Ich werde den Teufel tun und ihnen Beissen als Sport beibringen. Das gehört in a) in erfahrene Hände von b) Leuten, die einen Diensthund wirklich brauchen, wie Zoll, Polizei,BGS. Auch wenn auch aus diesen
Hunden erst kürzlich ein Beissvorfall gegen
ein Kind bekannt wurde, der dann allerdings als "dummer Zufall" von den Medien verharmlost wurde......(würg)
 
Original erstellt von Feli:
Ich vertraue darauf, dass meine Hunde mich wenn es wirklich nötig ist schützen, da unsere Hundund Halter Beziehung stimmt. Dafür brauchen sie keine Ausbildung und können ihr
Schutzverhalten artgerecht, das heisst mit
allen Warnzeichen "aufbauen". Wer mich dann immer noch angreift ist selbst schuld, wenn
er gebissen wird. Das Kommando "Aus" kennen meine Hunde und führen es auch aus.

Hallo Feli

ist Dein Hund der Boss?
Nur Bosse verteidigen Angriffe auf Rudelmitglieder.
>>Das Kommando "Aus" kennen meine Hunde und führen es auch aus<<
Wie beruhigend, hoffentlich kommst Du noch dazu es zu sagen.
 
Hallo Ilselore,
da hast Du mir mal wieder einen wichtigen Denkanstoß gegeben. Ich bin sicher, dass mich meine Hunde nicht verteidigen würden. Habe mich schon gewundert, warum das so ist, klar, ich bin der Boss. Dann ist es vollkommen richtig so.
Danke
Ingrid
 
Hallo Feli!

Schutzhunde verteidigen ihren Besitzer nicht! Du verwechselst da Schutzhundesport mit Zivilschutzausbildung. Letztere sollte tatsächlich nur der Exekutive erlaubt sein. Schutzhundesport - wie er heute betrieben wird - ist ja ohnedies nur mehr ein Kasperltheater für HD-kranke Schäferhunde, die ein bisschen am Schutzarm herumlutschen.

Vor diesen "Bestien" muss kein Mensch Angst haben und wer seinen Hund scharf machen will, kann es ganz leicht machen, in dem er jedes mißtrauische Verhalten gegenüber Fremden oder anknurren mit einem "is schon gut - beruhig' dich" lobt. Dieser Hund ist dann mannscharf - ohne Schutzausbildung.
 
Eine Reihe sehr unterschiedlicher Meinungen sind ja bereits hier eingestellt worden. Eigentlich haben alle Beiträge in irgendeiner Form recht bzw. zeigen, dass es leider noch immer im SchH-Sport - und hier möchte ich die Betonung auf Sport legen - nicht so läuft wie es eigentlich sein sollte.

Eine Sache ist aber noch nicht so ganz klar hier herausgekommen. Neben dem Missbrauch oder Unfähigkeit der Ausbilder/Hundeführer bei der Ausbildung wird sehr oft nicht bedacht, dass nicht jeder Hund nur weil er einer bestimmten sogenannten Gebrauchshunderasse zugehörig ist, für jeden Sport geeignet ist. Richtig ist, dass die diese Hunde vertretenen Rassezuchtverbände endlich mal dazu übergehen sollten, vor der sogenannten Ankörung oder ZTP mit Schutzdienstbestandteilen, die dann als Zuchtberechtigung gelten oder sogar als Zulassungsberechtigung zur SchH-Ausbildung, eigentlich eine ganz andere Art der Überprüfung von Hund und Halter voranstellen sollten. Gefragt sein sollten da Dinge wie Selbstsicherheit unter stark belastenden Umweltreizen oder Bedrohen durch fremde Personen, Vertrauen zum Hundeführer oder fremden nicht bedrohlichen Personen gegenüber sowie Führigkeit. Eine solche Überprüfung sinnvoll und mit strengen Maßstäben durchgeführt, könnte da einiges zu tun, dass sich Züchter und Hundeführer genauer überlegen was sie eigentlich mit ihren Tieren anstellen. Die heute übliche BH-Prüfung kann dies in keiner Weise erfüllen, selbst dann nicht, wenn wie beabsichtigt strengere Maßstäbe angelegt würden.

Allerdings ist diese Überprüfung von Hunden auch nur dann erfolgreich, wenn nicht durch Züchter/Geldinteressen dann doch wieder "Alle Fünfe gerade" gelassen werden.

Was das Thema Ausbildung der Hundeführer angeht, sehe ich allerdings doch in den letzten Jahren eine Änderung zum Besseren - auch wenn noch viel zu tun ist.

Wie Mona in ihrem posting schrieb - SchH-Sport kann (und sollte) für alle Beteiligten eine tolle Sache sein. Ich wünsche mir wirklich, dass die Zeit ausreicht, flächendeckend die Betonköpfe eines besseren zu belehren, bevor uns per Gesetz dies abgenommen wird.

Ganz ehrlich mir und meinem Hund würde etwas fehlen, wenn wir diesen Sport nicht mehr betreiben dürften.
 
Auch wenn ich mich als "Neuling" in diesem Forum jetzt in die Nesseln setze - ich bin mit meiner Seele Hundesportler.
Seit nunmehr fast 11 Jahren habe ich mich diesem Sport verschrieben und habe nicht vor diesen aufzugeben. In den letzten Jahren hatte ich das große Glück, meine Hunde bis zu Meisterschaften führen zu dürfen. Sie waren beide noch recht jung (3 Jahre und 4 Jahre), als sie das erstemal an einer Meisterschaft teilgenommen haben. Keiner von ihnen hat je ein Stromreizgerät kennengelernt. Warum auch? Motivation und Konsequenz haben völlig ausgereicht und ihnen nie den Spaß an der "Arbeit" genommen.
Sicher, auch ich habe Hundeplätze kennengelernt, denen ich schnellstens den Rücken gekehrt habe. Die dortigen "Ausbildungsmethoden" waren haarsträubend. Aufklärung, gerade für Neuanfänger, ist zwingend notwendig und einige alte Schuhe sollten endlich abgelegt werden. Aber mit einem Verbot dieses Sportes ereicht man nichts. Die Ausbilder, die heute mit Methoden arbeiten, die ich persönlich ablehne, werden sich dadurch in keinster Weise ändern. Sie weichen dann eben auf andere Möglichkeiten aus und schaden dort ebenso wie jetzt auch.

Viele Grüße
watson
 
Hallo Dobi,

Du hattest aus einem anderen Forum Beiträge (besser Antworten) kopiert, mit Namen und email-Adresse der Schreiber. Ich bin mir nicht sicher, ob das den betreffenden Personen unbedingt so recht ist.
Mir ist es einmal ähnlich ergangen und ich habe e-mails von Leuten erhalten... nunja, darauf möchte ich lieber nicht näher eingehen.

Viele Grüße
watson
 
Hallo!

Nun läuft auch hier einmal mehr eine lange Diskussion über Sinn oder Unsinn des SchH-Sports. Zwei Dinge fallen mir bei diesen Diskussionen immer wieder auf: zum einen melden sich viele zu Wort, die offensichtlich nicht viel Ahnung vom SchH-Sport haben ("Hunde werden scharf gemacht...") zum anderen werden Vorschläge unterbreitet, die mich fatal an die unselige Kampfhundediskussion erinnern. Da wird gefordert, den gesamten Schutzhundsport abzuschaffen, weil es unfähige Hundeführer gibt, die ungeeignete Hunde mit tierquälerischen Methoden unbedingt durch Prüfungen bringen wollen, um ihr eigenes Ego aufzupolieren. Ist das nicht genauso, als wenn seitens der Politik gefordert wird, bestimmte Rassen auszurotten, weil einige Halter dieser Rassen ihre Tiere als Waffen mißbrauchen?

Genausowenig, wie ein Pitbull einfach aufgrund seiner Rassezugehörigkeit eine Bestie ist, genauso wenig ist der SchH-Sport an sich "schlecht" und der Schutzhund ein Beißer! Es kommt immer darauf an, was der einzelne Hundeführer mit und aus seinem Hund macht!

Richtig ist, dass im SchH-Sport dringenst notwenige Reformen endlich auch mal greifen müssen - angefangen beim Eignungstest des Hundes über hundegerechte Ausbildung bis hin zum Mut der Ausbilder, einem unfähigen Hundeführer auch einmal klipp und klar zu sagen, dass dieser die Fehler nicht bei seinem Hund, sonder bei sich selber zu suchen hat. Und ich stimme den Kritikern zu, dass 9 von 10 Hundeplätzen in Sachen Ausbildung (nicht nur SchH, auch z.B. Grundgehorsam und Welpenkurse) schlicht katastrophal sind, was die Fähigkeiten der Ausbilder angeht.

Wer aber behauptet, dass ein nach allen Regeln der tiergerechten(!) Kunst ausgebildeter Schutzhund "aggressiv" wäre, hat sich noch nie die Mühe gemacht, sich mit der Materie näher zu befassen. Oder sind meine Dalmatiner, wenn sie mit mir um ihr geliebtes Zerrtau rangeln, etwa aggressive, potentielle Beißer? Genau dies ist die Crux: ein Sport-Schutzhund sollte AUSSCHLIEßLICH über den Beutetrieb ausgebildet werden. Dann ist das Beißen in den Ärmel nichts anderes als ein Rangeln um die Beute (den Ärmel) mit dem Schutzdiensthelfer als Spielpartner. Leider werden solchermaßen ausgebildete Hunde in SchH-Kreisen gerne als "Beutelutscher" verlacht und es wird immer noch über den Wehrtrieb ausgebildet - dieser aber sollte wirklich nur den Diensthunden vorbehalten bleiben!
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Canis Amicus:
Unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Diskussion über gefährliche/aggressive Hunde in Österreich stelle ich die Frage, ob Schutzhundearbeit noch zeitgemäss ist.
Wolf schrieb hierzu:
"...Auch ich bin gegen den sog. "Schutzhunde-Sport", habe zu viele Hunde erlebt, bei denen diese Ausbildung abgebrochen wurde, weil nicht allzu tauglich dazu. Diese Hunde sind potentiell viel gefährlicher, da sie zwar gelernt haben, in den Arm (sprich Ärmel) zu beißen - jedoch der Grundgehorsam fehlt. Wenn diese Hunde dann weitervermittelt werden, geht es oftmals böse aus. Aber darüber steht dann nichts in den Zeitungen, blaue Flecken oder kleinere Bißwunden sind ja nicht interessant genug."

B][/quote]

Dies scheint mir der wesentlichste Askekt zu sein, denn er betrifft auch die jagdlich geführten Rassen, also eine sehr große Hundepopulation. Außerdem holen sich charakterlich zum Führen eines Hundes nicht geeignete Personen aus diesem Bereich der Hundeausbildung das Wissen und Bestätigung dazu.

Bei einigen Zuchtverbänden wird immernoch der Nachweis der Mannschärfe, nicht nur der Raubzeugschärfe, zur Zuchtzulassung gefordert, obwohl das TschG dies verbietet.

Ich finde es absolut skandalös, dass unsere HVO in rlp,
"die Ausbildung zu gesteigerter Gefährlichkeit und Aggressivität gegenüber Mensch und Tier" für Herdengebrauchshunde und Jagdhunde erlaubt, wenn dies zweckbestimmt erforderlich ist, uns zwar auch für Privatpersonen.

Gruß
Shiva
 
Hi Watson,
ich nehme die E-Addys raus,obwohl wer ´ne E-Mail angibt,muss auch mit Sch....mails
rechnen.Ich trete sowas immer gleich in die "Tonne"
wink.gif
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Inge + BC:
Hallo!

Nun läuft auch hier einmal mehr eine lange Diskussion über Sinn oder Unsinn des SchH-Sports. Zwei Dinge fallen mir bei diesen Diskussionen immer wieder auf: zum einen melden sich viele zu Wort, die offensichtlich nicht viel Ahnung vom SchH-Sport haben

Richtig ist, dass im SchH-Sport dringenst notwenige Reformen endlich auch mal greifen müssen -

Leider werden solchermaßen ausgebildete Hunde in SchH-Kreisen gerne als "Beutelutscher" verlacht und es wird immer noch über den Wehrtrieb ausgebildet - dieser aber sollte wirklich nur den Diensthunden vorbehalten bleiben!
[/quote]

Hallo Inge,

was schreibst Du denn da für widersprüchliches?

Das 1. ist klar, keiner hat die Ahnung,
nun, diese pauschalen Aussagen kenne ich zu genüge.

Dann wird es aber Interessant. Du schreibst selber, dass eine Reform dringend erforderich ist. Also haben hier wohl doch ein paar Leutchen Ahnung von dem was da so abläuft, und was Dir ja zu Recht auch nicht passt.

Im Hunde-INFO-Forum habe ich heute erst einen neuen Aufsatz hineingepostet.
"Schutzhund durch Wesenstest gefallen; Einschläferung angeordnet"
Ob dier Hund jetzt ein Beutelutscher oder ein mannscharf gemachter Hund ist, das müssen die beantworten, die die Ahnung haben.

Ilse
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ilselore:
Hallo Inge,

was schreibst Du denn da für widersprüchliches?

Das 1. ist klar, keiner hat die Ahnung,
nun, diese pauschalen Aussagen kenne ich zu genüge.

Dann wird es aber Interessant. Du schreibst selber, dass eine Reform dringend erforderich ist.
Ob dier Hund jetzt ein Beutelutscher oder ein mannscharf gemachter Hund ist, das müssen die beantworten, die die Ahnung haben.

Ilse

[/quote]

Hallo, vorallem an die, die aus dem Schutzdienst kommen,

1.Wozu braucht man mannscharfe Hunde ?
2. Zu welchem Zweck muß man Hunde zu gesteigerter Gefährlichkeit und Aggression gegenüber Mensch und Tier ausbilden ?
3.Woran liegt es, dass ihr die als notwendig erkannten Reformen nicht durchsetzen könnt ?

fragende Grüße
Shiva

[Dieser Beitrag wurde von shiva am 05. Januar 2001 editiert.]
 
An shiva und die anderen,

1.Wozu braucht man mannscharfe Hunde ?

Noch einmal, grundsätzlich hat SchH-Sport nichts mit Mannschärfe zu tun. Selbst solche alten Haudegen, die behaupten ihre Hunde seien so gepolt, machen sich oft etwas vor und haben den angeblich so verlachten Beutelutscher an der Leine. Obwohl hier wirklich die Frage ist, ob da nicht ein zu vereinfachender Begriff verwendet wird.

2. Zu welchem Zweck muß man Hunde zu gesteigerter Gefährlichkeit und Aggression gegenüber Mensch und Tier ausbilden ?

SchH-Sport bildet nicht zu gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit gegenüber Mensch und Tier aus. Im Gegenteil, bei allen meinen Hunden, teilweise habe ich die auch erst übernommen, nachdem sie schon einige Monate alt waren, habe ich genau das Gegenteil erreichen können. Aus ungezogenen, teilweise Mensch und Tier anmachenden Teenagern wurden umgängliche und ihrem normalen Umfeld gegenüber sich neutral verhaltene Tiere, die in unübersichtlichen Situationen stets mir als ihrem Hundeführer folgen und nicht meinen mir den Weg weisen zu müssen.

Aber wie Inge schrieb, es ist richtig nicht jeder Hund ist geeignet. Wieviele Fehlurteile in Bezug auf Eignung fallen oder tatsächlich Fehlverhalten durch falsche Ausbildung erst geschaffen wurde, sei noch dahingestellt. Ich weiß nicht wieviele - Ich verfalle nicht in den Fehler zu behaupten, das genau aufgrund des Augenscheins oder persönlicher Eindrücke beurteilen zu können wieviele nun wirklich Fehler bei der Ausbildung begehen. Es ist nicht in Ordnung alle SchH-Sportler über den Kamm zu scheren und ganz rigoros die Abschaffung von irgendwas zu verlangen, ohne genaue Daten zu haben - das ist der gleiche falsche Weg wie die Rasselisten. Wer kennt genaue Zahlen, wieviele Hunde, die im SchH-Sport sind oder waren, tatsächlich im Verhältnis zu der Gesamtzahl verhaltensgestört sind und zwar aufgrund einer falschen SchH-Ausbildung. Ich bin gespannt, ob es jemanden gibt, der das beantworten kann.

3.Woran liegt es, dass ihr die als notwendig erkannten Reformen nicht durchsetzen könnt ?

Wieso können die nicht durchgesetzt werden? Soweit ich weiß, hat Inge vor Jahren SchH-Sport gemacht, wenn ich mich richtig erinnere, soll sie einen sehr guten Ausbilder gehabt haben. Inwieweit Inge nun in den letzten Jahren sich die Ausbildung in vielen verschiedenen Vereinen angesehen hat, weiß ich nicht. Ohne auch hier wieder genaue Zahlen zu kennen, weiß ich zumindest für meinen Verband, dass die Zahl der guten Ausbilder größer geworden ist. Villeicht auch ein wenig subjektiv gefärbter Eindruck, aber tendenziell bestimmt nicht falsch. Allerdings kenne ich einige von den alten Haudegen, die früher mit Stachler und Hauklotz arbeiteten, dies in der Form heute nicht mehr tun, weil sie merken, dass es anders besser geht.

Fakt ist z.B. auch, dass in meinem Verband Ausbilderscheine - die muss man nämlich erwerben - z.Zt. nicht mehr so ohne weiteres verlängert werden, Fakt ist, dass die Anforderungen an die Seminarteilnehmer zum Erwerb solcher Scheine in den letzten zwei Jahren angehoben wurde, zumindest in meinem Verband. Belegt wird dies durch die relativ hohe Durchfallerquote im Vergleich zu den Vorjahren. Die Teilnehmer waren nicht dümmer. Diejenigen, die bestehen haben sich nur noch mehr Gedanken gemacht, lernen, lesen und werden damit bestimmt nicht dümmer und alternativen Ausbildungsmethoden gegenüber aufgeschlossener. Es geht eben langsam in die Köpfe hinein, dass Ausbildung im SchH-Bereich nicht nur Würger und ständiges Rumklotzen am Hund sein kann. Die großen Verbände sind teilweise jahrzehntealt, es ist nicht verwunderlich, dass nicht innerhalb kürzester Zeit alles zum besten sein kann (und sicherlich wird es auch nie perfekt, aber das ist menschlich).

Noch eines gebe ich auch zu bedenken, in vielen Köpfen geistert so etwas wie antiautoritöre Erziehung für Hunde rum, sicherlich deswegen haben auch einige Leute etwas gegen SchH-Sport, da es so eben nicht geht (aber nicht nur im SchH-Sport geht's so nicht). Ich kann einem Hund nicht mit Worten erklären, lass das, je nach Temperament des Hundes muss ich da auch in anderer Form Grenzen aufzeigen. Selbst der leichte Ruck an der Leine stört da schon manch einen.

Beispiel: Eine Dame mit acht Monate alten Hund zum Gasttraining, war aus einem anderen Verein, der Turnierhundesport macht, und nur für Zwecke der Grundausbildung wollten die Gäste bei uns etwas lernen, da sie wohl von ihrer Ausbilderin gehört hatten, wir würden ganz gute Grundausbildung machen. Hund ist ängstlich/aggressiv, hat bisher noch keine SchH-Ausbildung erhalten. Kann also von der Richtung noch nicht verdorben sein. Hund biss mich ohne Grund ins Bein, einfach so beim Näherkommen, Dame reagierte nicht, Hund hätte das ja noch nie gemacht. Ich sprach Dame an, ob sie nicht der Meinung sei, mal etwas direkter auf ihren Hund einzuwirken und solche Übergriffe nicht einfach so durchgehen lassen kann. Dame lehnte ab, sie würde das viel lieber mit Liebe und Leckerchen probieren. So und jetzt kommt's: Wie mir anschließend die Vereinskollegen der Dame sagten, wäre sie in der Vergangenheit häufig ohne Grund über ihren Hund hergefallen (wohlgemerkt, der war erst acht Monate) weil er z.B. nicht stundenlang ruhig irgendwo liegen bleiben wollte und beim Abholen natürlich Frauchen freudig begrüßen wollte und aufsprang, was der Dame aber nicht passte. Dass der Hund durch solches Führerverhalten natürlich verunsichert wird, ist wohl klar. Desweiteren stimmte es nicht, dass der Hund noch nie solch aggressiv/ängstliches Verhalten Menschen und anderen Hunden gezeigt hat.

Und jetzt kommt noch ein Hammer: die gleiche Dame empörte sich, dass wir verlangen würden, sie solle ihren Hund brutal mit angespitztem Stachler und ordentlich auf die Mütze usw. erziehen. Die bösen Ausbilder aus dem SchH-Verein hätten sie dazu überreden wollen. Wahr ist, dass wir über verschiedene Möglichkeiten gesprochen haben, angefangen beim richtig spielen lernen mit dem Hund, aber auch über das richtige Einwirken bei unerwünschten Verhalten des Hundes, es wurde aber nicht verlangt, dem Hund einen Stachler umzubinden und ständig dran rumzuzuppeln. Ach ja, wenige Tage später hörte ich, dass diese Dame dem Hund einen Stachel umbindet, weil sie ihn sonst nicht mehr bändigen kann, wie sie sagt.

Was ich mit dieser wahren Geschichte sagen will: Nicht jeder, der behauptet in einem SchH-Verein gewesen zu sein und dort wieder weggegangen ist, sagt die Wahrheit es hätte ihm nicht gefallen, weil die Ausbilder Brutalität am Hund verlangten. Oft genug wird die eigene Unfähigkeit, die mangelnde Bindung zwischen Hund/Hundeführer mit diesen Behauptungen kaschiert. Ist doch viel einfacher zu sagen, Hund ist ein Angstbeißer, weil böse Ausbilder ihn dazu gemacht hätten. Ich meine damit die ganz Schlauen, die mal ein paar Wochen zum SchH-Verein gehen, denen es aber zu mühselig ist, aus ihrem Raufer einen führigen und gehorsamen Hund zu machen, weil der Ausbilder nämlich verlangt erst den Grundgehorsam dann die Arbeit mit dem Figuranten, die dann lieber wieder weg bleiben und dann überall verkünden, ihr Hund hätte 'ne SchH-Ausbildung. Ich will damit nur sagen, dass es auch diese gibt, und nicht nur die falsch oder unvollständig im Schutzdienst ausgebildeten Hunde.

Also nicht nur die bösen Ausbilder, die es auch gibt, sind schuld an dem schlechten Image des SchH-Sportes oder die Rassezuchtverbände, die in ihren alten Körordnungen noch bestimmte Formulierungen stehen haben.

Natürlich ist ein Hundeführer enttäuscht, wenn sein Hund nicht ganz so ruhig den Ärmel des Figuranten festhält oder den sogenannten vollen Griff zeigt. Da heißt es platt, der Hund hätte keinen Kampftrieb. Aber diese Formulierung ist nicht korrekt. Richtigerweise wurde in der PO dieser Begriff ersetzt duch Triebstärke, Selbstsicherheit, Belastbarkeit. Schaut Euch diese Worte mal genau an, versucht zu verstehen, was damit wirklich gemeint ist. Ein selbstsicherer Hund greift nicht ohne Grund an, ein belastbarer Hund lässt sich nicht durch einen entgegenkommenden Jogger irritieren, ein triebstarker Hund hat Spaß am Beuterangeln um den Ärmel, aber nicht den Spaß eines Killers.

Es würde allerdings das Forum hier sprengen, alle Aspekte und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Ich hoffe, dass ich aber einigermaßen rübergebracht habe, worauf ich hinaus will. Ich möchte nicht beschönigen, was schief läuft, lasse aber auch nicht gelten, der überwiegende Teil der SchH-Sportler würde nur Mist machen.

Grüße

charly
 
Am Schutzdienst scheiden sich schon lange die Geister.

Aber, Schutzdienst richtig ausgeführt und mit guter Ausbildung macht garantiert keine Hunde scharf. Auch im Schutzdienst kommen immer mehr die modernen Ausbildungsmethoden mit Motivation und positiver Bestärkung zum tragen.
Und es gibt leider auch genügend Nicht-SchH-Vereine, die noch nach den alten Hau-Ruck-Methoden ausbilden, und sich über diesen albernen neumodischen Kram schieflachen. Ich denke mal, auch hier gilt, dass man die "Schwarzen Schafe aus der Herde aussortieren sollte".

Über eines sollte man sich im klaren sein. Es heisst Schutzhundesport. Sprich, dabei sollte es um Sport, und in meinen Augen auch um Spiel und Spass, gehen. Sowohl für den Hundeführer als auch für den Hund. Wenn sich diese Einstellung allgemein durchsetzen würde, auf alle Sparten des Hundesports bezogen ( es gibt auch beim Agility Leute, die der Meinung sind, Hau-Ruck sei die beste Methode ), dann wären solche Diskussionen, ob eine Sparte noch zeitgemäss ist oder nicht, überflüssig.

Das von Charly angeführte Beispiel in Bezug auf Unfähigkeit in der Hundeausbildung ist leider nur allzuwahr. So was erlebt man immer wieder. Oftmals wissen diese Leute auch immer alles besser als der Ausbilder. Auch diese Leute wird es wohl immer geben.
Hier hilft nur, Geduld bewahren und irgendwann schafft man es vielleicht, sie zu überzeugen. Vielleicht. Leider nicht immer.
Manche nie!

Gruss Cindy
 
Original erstellt von shiva:

1.Wozu braucht man mannscharfe Hunde ?
2. Zu welchem Zweck muß man Hunde zu gesteigerter Gefährlichkeit und Aggression gegenüber Mensch und Tier ausbilden ?

Hallo Shiva,

Deine beiden Fragen zeigen, dass Du Dich noch nicht viel mit dem SchH-Sport auseinandergesetzt hast. Denn Sport-Schutzhunde - und NUR von denen reden wir doch hier - werden eben NICHT mannscharf gemacht oder zu gesteigerter Aggression gegenüber Mensch und Tier erzogen. Hast Du schon einmal zugeschaut was passiert, wenn der Schutzdiensthelfer den Hetzärmel dem Hund überlässt? Dieser wird "stolz" mit der Beute von dannen laufen und den Helfer total ignorieren. Oder er legt den Ärmel dem Helfer vor die Füssse und bellt aufordernd, so nach dem Motto: "Bitte weiterspielen!" Ein ausschließlich über den Beutetrieb ausgebildeter Hund verhält sich IMMER so - keinerlei Aggression gegenüber dem Figuranten, der kann mit dem Hund schmusen und ihn knuddeln. Glaubst Du, das ließe sich ein Hund gefallen, der eine echte Aggression gegen dem Helfer hätte???

Auch wesensfeste Hunde, bei deren Ausbildung z.T. über den Wehrtrieb gearbeitet wurde, verhalten sich so. Dennoch bin ich der Meinung, dass diese Form der Ausbildung im Sport nichts zu suchen hat. Warum? Weil es die Ausbildung über den Wehrtrieb ist, die bei falscher Handhabung und/oder ungeeigneten Hunden tatsächlich zu den schlimmen Auswüchsen führen kann, welche von den Kritikern des SchH-Sports immer wieder angeführt werden.

Wer aber glaubt, dass tierschutzwidrige Ausbildungsmethoden nur im SchH-Sport vorkommen, der täuscht sich. Ich selber mache heutzutage Agility und musste mich gerade auch belehren lassen, dass es selbst in dieser Sportar mittlerweile Leute gibt, die ihre Hunde mit Teletakt traktieren, um eine saubere Kontaktzonenarbeit zu erzwingen! Idioten gibt es also überall und solchermaßen "ausgebildete" Hunde werden zwangsläufig früher oder später einen psychischen Knacks haben und damit zu einer Gefahr werden.

Ich streite ja gar nicht ab, dass es diesen Typ Hundeführer unter den SchH-Sportlern vermutlich(?) wesentlich häufiger gibt, als in anderen Hundesportarten. Aber das kann man doch nicht dem Sport anlasten!

Wer mich aus den vielen SchH-Diskussionen kennt weiß, dass ich aus vielfältiger eigener Erfahrung den SchH-Ausbildungsmethoden sehr kritisch bis total ablehnend gegenüberstehe. Aber wohlgemerkt: den althergebrachten, sich jeder Erneuerung verschließenden AusbildungsMETHODEN und deren Verfechter - nicht aber dem SchH-Sport an sich!!! Leute, die ihren Hund ständig im Zwinger halten, damit er auf dem Platz schön triebig ist, denen 100 Punkte in Abteilung C (Schutzdienst) wichtiger sind, als eine hervorragende Sozialisation ihres Tieres, die den Hund mit Gebrüll, Koralle und ständigem Leinenruck traktieren, statt über Motivation zu arbeiten - sie haben den SchH-Sport in Mißkredit gebracht und sind leider auch heute noch absolut keine Seltenheit. Aber ich kenne auch die Hunde, die mit fast geflüsterten Befehlen zu führen sind, die eine freudige Unterordnung gehen, hochkonzentriert bei der Fährtenarbeit sind und es kaum abwarten können, zu revieren und mit dem Helfer zu arbeiten. Denn das wird bei aller Kritik am SchH-Sport auch gerne vergessen, dass dieser aus 3 Abteilungen besteht: Fährte, Unterordnung und Schutzdienst. Es gibt wohl kaum eine andere Sportart, die so vielseitig ist. Soll man sie wirklich in Bausch und Bogen verdammen, weil viele, die sie betreiben, Menschen mit charakterlichen Defiziten sind? Bekanntermaßen fühlen sich gewaltbereite Hooligans vom Fußballsport angezogen - soll man das Fußballspielen verbieten, weil es immer wieder Anlass für schlimmste Ausschreitungen gibt?

Ich denke, das wäre der falsche Ansatz. Reformen ja - Verbot nein!

Grüße Inge
 
Original erstellt von Ilselore:

was schreibst Du denn da für widersprüchliches?

Das 1. ist klar, keiner hat die Ahnung,
nun, diese pauschalen Aussagen kenne ich zu genüge.


Im Hunde-INFO-Forum habe ich heute erst einen neuen Aufsatz hineingepostet.
"Schutzhund durch Wesenstest gefallen; Einschläferung angeordnet"
Ob dier Hund jetzt ein Beutelutscher oder ein mannscharf gemachter Hund ist, das müssen die beantworten, die die Ahnung haben.


Hallo Ilselore,

was Deinen Vorwurf angeht, ich hätte geschrieben, "keiner"(!) hat Ahnung vom SchH-Sport, so möchte ich klarstellen, dass ich geschrieben habe, dass "viele"(!) die sich zu dem Thema zu Wort melden, ganz offensichtlich nicht viel von der Materie verstehen. Das merkt man sehr leicht an Aussprüchen wie "die Hunde werde da scharf gemacht" oder "die Hunde werden 'auf Mann' dressiert". Dies ist eindeutig FALSCH und zeigt mir eben, dass derjenige, der dies behauptet, wenig bis gar nichts über den SchH-Sport weiß! Für alles weiter lies Dir bitte meine Antwort an Shiva durch.

So viel dazu.

Nun zu dem Aufsatz, den Du im Info-Forum gepostet hast: ganz ehrlich, mit welchem Recht soll der Hund eingeschläfert werden? Wieso ist er überhaupt durch den Test gefallen? Der Besitzer hat mit seiner Kritik absolut recht!!! Die wenigsten Hunde - völlig unabhängig von der Art ihrer Ausbildung - werden sich ein Fixieren durch eine fremde Person gefallen lassen. Je nach Temperament werden sie mit Unsicherheit und Flucht oder mit Aggressivität und Angriff reagieren. Jedes Kind lernt doch schon, dass man einem Hund nicht starr in die Augen schaut! Wie wenig Hundeverstand muss dieser Tester haben, dass er die Drohgebärde des Prüflings in diesem Zusammenhang zu seinem Nachteil auslegt!!! Und dann erst recht die Sache mit dem Scheinangriff mit plötzlich erhobenem Arm. Ich könnte Dir auf Anhieb zig Hunde nenne - allesamt KEINE Schutzhunde und von unterschiedlichster Rasse/Mischung - die auf so eine bedrohliche Geste hin ebenfalls mit Angriff reagieren würden. Und die, welche es nicht täten, würden statt dessen die Flucht ergreifen. Total gleichgültig - wie offensichtlich gefordert - würden nur die wenigsten Hunde bleiben. Ich garantiere Dir, dass meine ältere Dalmatiner-Hündin (nur im Agility und sonst nichts ausgebildet) SOFORT angreifen würde, wenn sie jemand in so eindeutiger Weise bedrohen würde! Sie ist mit Kleinkindern, Hunden, Katzen und Pferden großgeworden und läßt sich von jedermann ohne Probleme anfassen. Ich vertraue ihr blind - aber dennoch: aggressiv dürfte ihr gegenüber niemand auftreten!

Ist in Deinen Augen nur ein Hund, der sich alles gefallen läßt, ein guter Hund??? Hat ein Hund Deiner Meinung nach kein Recht auf körperliche Unversehrtheit und darf sich wehren, wenn diese bedroht ist???

Wenn Du diesen von Dir geposteten Artikel wirklich als Anlass nehmen willst, Schutzhunde zu diskreditieren, dann hast Du Dir wahrlich den falschen Beitrag ausgesucht. Denn mit Schutzhundausbildung hat das Verhalten des Prüflings wenig zu tun - vielmehr mit dem völlig normalen Verhalten eine sich bedroht fühlenden Hundes! Solange der Tester sich ruhig verhielt, blieb schließlich auch der Hund total ruhig, ließ sich sogar überall von ihm anfassen. Was erwartest Du eigentlich noch von einem Lebewesen???

Verständnislose Grüße
Inge
 
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