infos über den Österr. Pinscher

ÖPinsch

Super Knochen
Auf Wunsch v. 2-3 user, hier nun ein paar Infos über den Österr. Pinscher. (ÖPI)

Geschichte:
der ÖPI wurde 1928 offiziell anerkannt. Er ist die einzige österr. Nichtjagdhundrasse. "Entdeckt" und standardisiert wurde er v. Emil Hauck. Damals hies die Rasse noch "Österr. kurzhaariger Pinscher" welche 2003 (od. 2004 :o) auf "Österr. Pinscher" geändert wurde.
Die Rasse entstand durch eine "natürliche" Selektion, da die Bauern, eine haustreue Rasse wollten, die Haus und Hof zu bewachen haben, den Hof Nagefrei halten, für Treibarbeiten verwendet wurden und robust sein mussten.
Typische, pinscherartige Hunde findet man jedoch durchaus seit Jahrtausenden, die sogenannten Torfhund dürften die Ahnen unserer Pinscher (und Schnauzer) sein.
Durch die Gefahr der Verdrängung dieses urtypischen Hundes, wurde die Rasse anfangs stark forciert, hatte jedoch nie einen großen Liebhaberkreis. Nach Ende des 2. Weltkrieges ging es stark bergab, sodass in den 70er Jahren nur mehr 1 fruchtbarer Pinscher über war. Mit diesem und sogenannten Landpinschern wurde die Zucht mühsam wieder aufgebaut und einige Züchter aus dem Ausland wurden ebenfalls auf diese Rasse aufmerksam. Durch den kleinen Liebhaberkreis kämpft die Rasse jedoch noch immer ums Überleben.

Wesen:
dafür möchte ich nochmals kurz auf den ursprünglichen Verwendungszweck eingehn. Der Pinscher (der früher auch oft "Semmelhund" genannt wurde), sollte wenig Jagdtrieb haben, Hoftreu sein, Fremden gegenüber misstrauisch, Fremde od. ungewöhnliches melden (Füchse,Marder, .... ), bei Viehtreibarbeiten helfen.

Worauf ist daher zu achten.
Der Pinscher ist territorial veranlagt, Fremde Hunde werden daher im eigenen Revier oftmals nicht sehr toleriert. Sozialisierung ist daher immens wichtig im städtischen Bereich.

Das oftmals in den div. Rassebeschreibungen Standards geschriebene "keifen" ist i.d. R. nicht mehr als bei zahlreichen anderen Rassen. Sie melden!!!, und wenn sie es gelernt haben, dass alles passt, ist auch schon wieder alles vorbei. Der Pinscher weiß eigentlich recht bald, wer aller ins Haus/zur Nachbarschaft gehört und wird dann auch nicht mehr anschlagen, wenn dieser vorbeigeht.
Eigene Haustiere werden bei entsprechender Sozialisierung geliebt bzw. respektiert, Fremde durchaus vom Territorium vertrieben. :cool:

Vor allem während der Pubertät sollte man den Pinscher verstärkt an der Leine halten, wenn man im Wald spaziern geht, da dann auch die Umwelt - und dadurch auch das Wild - interessanter wird. Hat man dem ÖPI beigebracht, dass diese Tiere uninteressant sind, steht in der Zukunft einem entspanntem spaziern im Wald nichts mehr im Weg (Ausnahmen bestätigen wie üblich die Regel :o:cool:)

ÖPIs arbeiten gerne mit ihren Menschen zusammen, sind aber sicher keine extremen "will to please" wie einige andere Rassen. Ein stures im Kreis gehen, x-mal hintereinander das gleiche Kommando ist nix für einen Pinscher. Da er durchaus auch selbständig arbeiten musste, hinterfragt er dann durchaus das Kommando und mit strenge erreicht man nicht viel bei ihnen. Abwechslung ist daher gefragt.
Agility, Breitensport, .... machen sie gerne, man wird sie jedoch selten ganz vorne sehen. Vor allem durch ihren eher rumpfigen Körperbau tun sie sich bei einer normalen Turnierhöhe im Agi manchmal etwas schwerer, "betreiben" den Sport bei geringerer Höhe normalerweise aber sehr gerne.

Da sie ja auch zum Viehtreiben verwendet wurden/werden, neigen sie v.a. in jungen Jahren zum Wadlbeißen.

Auf einen Bauernhof wurde bezüglich Futter für einen Hund nicht viel aufhebens gemacht. Der ÖPI ist daher ein guter Futterverwerter. Besonders wenn er älter ist, muss man ein bisi mehr aufs Gewicht aufpassen.

Der ÖPI hält sich gerne im Freien auf, ist jedoch kein Zwingerhund. ER braucht den Kontakt zu seinem Rudel. Er liebt es, gemeinsam mit seinen Menschen unterwegs zu sein. Er ist daher ideal für aktive Menschen, hat aber kein Prob, wenn es mal ruhiger ist.

Aussehn:
Wie gesagt, war es dem Bauern egal, wie der Hund aussieht. Er hat gewisse Eigenschaften mitzubringen, musste pflegleicht (auch wenn das Haar länger ist) und robust sein .
Daraus lässt sich das seeeeehr unterschiedliche Aussehn des ÖPIs erklären. ;)

den genauen Standard bitte hier nachlesen:
http://alt.oe-pinscher-klub.at/fci-standard.htm
hier nur folgender Auszug:
BRUST: Tief, lang, breit, tonnenförmig gewölbt, gute Vorbrust Starke, straffe Brustmuskulatur.
HAAR : Dichtes Stockhaar. Das Deckhaar ist kurz bis mittellang, dicht, glatt und anliegend. Die Unterwolle ist dicht und kurz, Keulen leicht behost.
FARBE : Semmelgelb, braungelb, hirschrot, schwarz mit lohfarbenen Abzeichen. Weisse Abzeichen: Brustfleck, Fang, Hals, Kehle, Nacken, Pfoten und Rutenspitze. Das Fehlen von Weissen Abzeichen ist nicht als Fehler zu bewerten.

Leider wurden bei der letzten Erstellung des Standards u.a. Farben rausgestrichen, was nicht gerade förderlich für die Rasse ist.

Probleme des ÖPIs
das Zuchtbuch und damit die Zuchtordnung liegt nach wie vor beim ÖKV.

Der Klub für Österr. Pinscher wurde 2002 gegründet und Züchter, die nach den Regeln des Klubs züchten, haben etwas strengere Auflagen als die Auflagen des ÖKV sind. Was für manche Leute etw. schwer nachvollziehbar ist. :o:( Es wird z.B. bei der Anpaarungsempfehlung verstärkt auf den Inzuchtkoeffizienten (berechnet auf 10 Generationen) und das Wesen geachtet.
Es gibt, bis auf Einen, keine prof. Züchter.
Derzeit haben wir leider verstärkt mit HD zu kämpfen. Das einzig "positive" bei unserer Rasse ist, dass sie nicht wirklich Probleme damit haben.
Nicht falsch verstehn, es wird nicht auf die leichte Schulter genommen, im Gegenteil.
Weiters ist der geringe Genpool des ÖPIs sehr problematisch. Es werden daher laufend sogenannte "Landpinscher" (Landpinscher sind Hunde, die in Wesen und Aussehen dem Bild des Österreichischen Pinschers entsprechen, aber keinen Abstammungsnachweis besitzen) gesucht.

Ansonsten gilt der ÖPI nach wie vor als gesunde und robuste Rasse, wobei leider trotz allem die eine od. andere Tendenz erkennbar ist und weiter beobachtet werden muss.

Ist jetzt ein bisi lang geworden, ich hoffe aber, allen Interessierten einige Fragen beantwortet zu haben.
Weitere zahlreiche Infos und Fotos sind auch auf der Klub HP zu finden (siehe Signatur) ;)
 
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gibts ein paar bilder dazu?
wo genau ist der unterschied zw. deutschen und österreichischen pintschern?
 
in einem andern fredl hab ich vor ein paar tagen fotos reingestellt:
http://www.wuff-online.com/forum/showpost.php?p=1963016&postcount=40

http://www.wuff-online.com/forum/showpost.php?p=1963035&postcount=41

sehr viele Fotos findest wie gesagt auf der klub hp hier:
http://bilder.oe-pinscher-klub.at/index.php

der deutsche Pinscher ist eleganter, wendiger, spritziger, würde sagen, hat auch etwas mehr Jagdtrieb. Es gibt ihn nicht in so vielen Farbschlägen.
Der Aufgabenbereich war ziemlich ähnlich, nur wurde er auch ganz gerne als Begleiter für Fuhrwerke verwendet und bewachte diese, wenn sein Herr nicht anwesend war. Zum Viehtreiben ist er, glaub ich, nicht so verwendet worden. Dazu kenn ich mich aber zu wenig aus.

Der ÖPI wurde wie gesagt, hauptsächlich bei den Bauern als Haus- und Hofhund und Viehtreibarbeiten verwendet. Das Viehtreiben steckt den meisten nach wie vor in den Genen.
 
Zuletzt bearbeitet:
danke.
sieht dem deutschen pintscher überhaupt nicht ähnlich.
bei manchen der bilder hätte ich vermutet, dass es ein appenzeller ist. wieder bei anderen einen berner sennhund mix.

die rasse war mir bis grad eben, gänzlich unbekannt. danke für die aufklärung :)
 
:D zugeb, ich war eine von den interessenten, deshalb VIEEEEEELEN DANK, für die tolle aufklärung!!! nun hab ich was, womit ich auch bei etwaigen interessenten agieren kann. manches habe ich "gewusst" weil geselen, einiges nicht. also nochmals herzlichen dank über die aufklärung einer österreichischen hunderasse, die irgendwie beinahe verloren ging. was echt schade wäre, weil immer noch einsetzbar. nun kann ich endlich ein bissl argumentieren und darauf verweisen, denn oftmals fiel mir bei anfragen, welche rasse denn passen könnte, so eher einsam abgelegen, ein bissl sportlich, deshalb bitte möglichst kein jagdtrieb, der öpinsch ein. konnt nur keine wirklich gute auskunft geben.
ich hoffe, dass diese rasse, auch wenn sie nie sooo einheitlich werden wird (was ja auch wieder den besonderen reiz ausmacht), wieder mehr gefördert wird und einzug in die passenden haushalte hält. denn schäfi und co find ich oft sehr unpassend...
danke nochmals!
lg heidi
 
der ÖPI wäre eine durchaus interessante Hunderasse für mich, wenn er etwas größer und schwerer wäre :o - ansonsten ist er eine absolut ansprechende Hunderasse :)
 
Mein Traumhund!! Ich wollte immer einen ÖPi und habe auch fast einen genommen. Beim letzten Wurf der Raffis war aber nur ein Rüde deshalb ist es nix geworden. Ich habe mich sehr für diese Rasse interessiert und mich darüber informiert. Ganz habe ich meinen Traum vom ÖPi noch nicht aufgegeben!
 
@ doomer: bitte gerne
das unterschiedliche Aussehn wird uns vom ÖKV auch regelmäßig "vorgeworfen". Und wir versuchen ihnen regelmäßig zu erklären, dass zuserst eine stabile Poulation aufgebaut werden muss, bevor wir wieder gezielt ans Aussehn gehn. Manche verstehns, manche nicht. :rolleyes:

@ kylie: bitte gerne.
ich sag immer, der ÖPI ist ein kleiner Allrounder, aber halt kein Spezialist wie z. B. der Border, Aussi, ..... um ein bisi die typischen Hunderassen zu strapaziern ;):D
Und sie sind halt auch keine Prestigehunde. Sehn ja schliesslich alle aus wie Mischlinge. (womits ja oftmals nicht ganz unrecht haben) :o

aber das was du beschreibst, ist eigentlich das ideale für die Rasse
eher einsam abgelegen, ein bissl sportlich, deshalb bitte möglichst kein jagdtrieb
@ deikoon: ja, ja, sie haben schon ne gewisse Ähnlichkeit mit Molossern - wesensmäßig. dafür sinds ein bisi handlicher als so ein kleiner PP :D:D

@ petra: ja, leider hatten sie beim letzten Wurf nur einen Welpen :(
War überhaupt ein schwaches Wurfjahr.
Aber ein bisi wirds ihn ja hoffentlich noch geben, den ÖPI ;)
 
ich find die rasse recht interessant wobei ich sie bis heute nicht durchschau :o. die sehen alle so unterschiedlich aus, meist wie mischlinge. mache sehen nem labbi ähnlich, jetzt auf der homepage hab ich einen entdeckt der sah irgendwie nem staff ähnlich :D.
 
Die Rasse ist die der alten Haus-und Hofhunde. Da hat es auch kein einheitliches Aussehen gegeben, aber der Charakter hat entsprechen müssen. Deshalb ist heute das Erscheinungsbild des ÖPi ziemlich uneinheitlich was die Farbe und das Aussehen betrifft. Die, die ich kennenlernen durfte, waren auf jeden Fall wunderschöne Hunde!
 
Meine erste eigene Hündin war ein ÖPI. Ich muss sagen sie war ein wirklich toller Hund. Wir haben zusammen Agility gemacht. Man kann sagen, dass wir zusammen aufgewachsen sind. Ich war damals 10 Jahre als ich sie bekommen hab. Wir warn auch recht erfolgreich im Agility unterwegs, da gabs allerdings auch nur die 2 Größenklassen und sie war ein "Mini" :p
Der ÖPI ist für mich immer noch eine tolle Rasse obwohl wir im Moment leider keinen haben.
 
darf ich fragen, warum auf die färbung geachtet wird? warum ist zum beispiel schwarz eine fehlfarbe? ist das für einen Haus-und Hofhund nicht sehr zweitrangig in der Zucht? wer entscheidet soetwas und nach welchen kriterien.
ich find der Öpi wär der perfekte hund für meine mama...vielleicht als zweithund dann :D
 
gut 40 kg schwerer und dann denke ich darüber nach :D
ich werds weiterleiten an höherer Stelle :D:D:D
ÖPI for deikonn *vote* :p

darf ich fragen, warum auf die färbung geachtet wird? warum ist zum beispiel schwarz eine fehlfarbe? ist das für einen Haus-und Hofhund nicht sehr zweitrangig in der Zucht? wer entscheidet soetwas und nach welchen kriterien.
ich find der Öpi wär der perfekte hund für meine mama...vielleicht als zweithund dann :D
tja, da musst mal beim ÖKV/FCI anfragen. :cool:
bis zur Herausgabe des neuen Standards 2003 war Schwarz durchaus erlaubt.
Und auch im ursprünglichen Standard - erstellt v. Hauck, war diese Farbe gestattet (sowie auch ein anderes Gebiss und Ohren).
In der Zucht werden schwarze Hunde jedoch durchaus weiter verwendet, weil man es sich Genpoolmäßig gar nicht leisten kann, diese Hunde auszuschliessen. Wenn die nächste Standardänderung eingereicht wird, ist sicher u.a. auch wieder Schwarz drauf. Obs genehmigt wird, ist eine andere Frage. :rolleyes:

Mit Schecken wird jedoch in den seltensten Fällen weitergezüchtet, da zu viel weiß drinnen ist.
 
Das mit den Schecken finde ich schade. Mir hat Bubbles (ich weiß nicht wie sie jetzt heißt) von den Raffis total gut gefallen. Weiß mit schwarzen Punkten, das war echt lieb.
 
aber solange sie nicht reinweiß sind, ist viel weiß doch gar nicht schädlich, oder?
nicht unbedingt.
Soviel ich mitbekommen/verstanden habe, kommt es darauf an, wo sich das Weiß befindet. Wenn zu viel Weiß im Kopf ist (wie das klingt :rolleyes:), kann es zu gesundheitlichen Schäden kommen. Und das möchte man vermeiden.
Abgesehn davon, dass es nicht im Standard vorkommt, auch wenn sie die Schecken immer wieder fallen, wollte ursprünglich Hauck diese Farbe nicht, damit es nicht zu Verwechslungen mit den Foxterrier kommt.

Es ist trotz allem nicht ganz auszuschliessen, dass man mal einen Schecken für eine Verpaarung nimmt. Wie gesagt, wird aber sicher eher eine ziemliche Ausnahme sein.
 
könnte ich dann gleich noch einen Wunsch äussern?? in der Farbe "blau" hätte ich ihn gerne :p:D
:eek: i glaub, du bist im falschen fredl :eek::eek::mad: kusch, ab in den kindergarten mit dir und deinem pony. tuts weiter das bubi blau anstreichen, da habts genug zu tun. :D

wobei, wennst an richtiger stelle im ökv das vorschlagst, möglichst einheitlich und durchgezüchtet - auf inzucht u. div. (erb)krankheiten brauchst auch keine rücksicht nehmen, in ausstellungen möglichst alles gewinnst, hast bestimmt ne befürworterin. :cool::rolleyes:

blaue pinscher:

4586834.jpg
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