Ich habe generell die Erfahrung gemacht, dass die meisten HH, egal welche Rasse sie haben, den Fehler begehen den Hund nicht schon im Welpenalter frei laufen zu lassen. Ganz einfach weil sie Angst haben, wird der Hund älter, kennt das Gefühl von Freiheit nicht und hat nie gelernt zurück zu kommen, dann ist es umso schwieriger ihn frei laufen zu lassen.
LG Ingrid
Deine Erfahrungen können sich aber kaum auf Hunde mit ausgeprägtem Hetztrieb wie z. b. den Windhunden (Hetztrieb = nicht gleich Jagdtrieb!!) beziehen.
Windhunde hetzen mit den Augen, sie sind Sichtjäger, im englischen heißen sie daher auch nicht Windhunde sonder "Sighthounds".
Und da reicht dann ein flatternder Gegenstand (z. B. ein Blatt Papier) auf der anderen Strassenseite und dann ....... ist er schlimmstenfalls tot oder wenn man Glück hat "nur" schwer verletzt .... vom Auto überfahren, das ist er dann, der "freie" Windhund
Die meisten Neulinge von Windhunden müssen dann diese traurige Erfahrung erst machen, damit sie sich nicht einreden lassen, "ihren Windhund doch frei laufen zu lassen".
Wenn so ein Afghane startet und blitzschnell auf 60 kmh beschleunigt (Greys bis zu 90 kmh auf der Geraden, gemessen mit einer Radarpistole auf der Rennbahn)
da ist dann nix mehr mit Abrufen, da sind die Windhundohren nur mehr auf Durchzug und weg ist er ...
Das sind meine Erfahrungen nach 25 Jahren Afghanenhaltung und Kontakt mit vielen Windhundhaltern.
Schlimm ist es dann, wenn der Hund z. B. bei einer Urlaubsbetreuung ist und die Leute das nicht glauben. In einem Fall hat die Afghanenhündin zwar überlebt, aber sie benötige nach dem sie vom Auto erfasst und weggeschleudert wurde, ein künstliches Hüftgelenk. Und dann weiss ich noch von einigen toten Afghanen und Salukis
Natürlich gibt es - ich hab das hier schon oft geschrieben - auch Windhunde, die man frei laufen lassen kann. Ich hatte selbst so eine Hündin, die mir nicht von der Seite gewichen ist. Meine Erfahrungen sind aber auch, dass das meist ängstliche Windhunde sind, die auch keinen ausgeprägten Hetztrieb haben.
Wobei noch zu sagen ist, dass die Orientalen (Afghanen und Salukis) halt
diesbezüglich am schwierigsten sind, und Whippets (das sind aber Windhunde, die aus mehrere Hunderassen herausgezüchtet wurden und keine uralten Windhunderassen) leichter abzurufen sind.
Vor einigen Tagen hab ich beim Wandern um Graz eine Frau mit einer Huskyhündin getroffen, die kann ihre Hündin im freien Gelände auch nicht von der Leine lassen. Denn - sobald sie ein Wild im Wald sehen würde - wäre sie weg und dann geht gar nix mehr sagte die Hundebesitzerin.
Ich kann jedoch nicht für die Nordischen sprechen, ich kann nur für Windhunde sprechen und da rate ich allen, sich nichts einreden zu lassen, sondern nach dem zu handeln, was sie selbst verantworten können und was sie ihrem Hund zutrauen. Einen toten Hund kann ihnen nämlich dann niemand zurückgeben!!!
Inge