Hundesport und Alltag. Oder die Frage was ein Hund können muss.

sebulba

Medium Knochen
Wenn es erlaubt ist, würde ich gerne ein Thema noch einmal aufgreifen: Ich habe hier http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=126658 und hier http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=126672 Schutzhundesport wegen seiner Wirkung in der Öffentlichkeit in Frage gestellt. Ich habe auch kritisiert (immer wieder und nicht nur in diesen beiden Threads), dass Hundesport generell für meinen Geschmack zu viel Bedeutung im alltäglichen Zusammenleben mit Hunden erlangt hat und das, worum es im täglichen Zusammenleben eigentlich geht, zunehmend von vermenschlichenden Formalitäten überlagert wird, die aus dem Hundesport und seiner Tradition kommen. Das wird mir gerne als Hundesportfeindlichkeit ausgelegt. Weil ich Sport als Sport sehe und als nichts anderes. Und ich mag Sport. Nur halt nicht Hundesport. Obwohl meine Hunde viele dieser Element aus dem Hundesport kennen und wir das ab und an mit Begeisterung üben. Nur dass es in unserem Alltag halt keine große Bedeutung hat. Ich liebe Schifahren und bin ziemlich gut. Mein Mann mag lieber langlaufen. Wir sind beide sportlich. Aber das ist unser Hobby, sonst nichts. Und all die sozialen Fähigkeiten, die wir im Alltag brauchen, können wir auch im Sport lernen ... aber auch unsportliche Menschen lernen sie.

Beide Threads wurden geschlossen. Tamino hat auf meinen ersten Thread daher im zweiten geantwortet. Und in ihrer Antwort auf den Punkt gebracht, worum es mir geht:

Ich verstehe nur nicht, was das mit dem Thema "Sport-Schutz" zu tun hat:

Dazu ein Beispiel, das ich heute erlebt habe: Mutter steht mit kleinem Kind am Gehsteigrand und zupft dem Kind die Jacke zurecht. Relativ junger Schäferhund (zwei, drei Jahre) an kurzer Leine kommt daher, zieht ein bisschen zu Mutter mit Kind. Seine Hüfte gefällt mir nicht. Das Kettenhalsband auch nicht. Aber der Hund ist nett. Er ist neugierig, interessiert, will nix böses. Die Mutter lächelt, zupft weiter an ihrem Kind. Hundehalter nimmt die Leine stramm und zischt: "Lass das!" Hund ist immer noch neugieig interessiert, aber jetzt auch sehr verunsichert. Mutter legt schützend die Arme um ihr Kind und schaut den Hundebesitzer vorwurfsvoll an. ... Und warum ist das so? Vielleicht weil wir von Hunden Dinge erwarten, die nicht mehr viel mit der Realität zu tun haben? Weil wir zulassen, dass Ansprüche aus Prüfungsordnungen in unseren Alltag schwappen, die da nichts verloren haben? ... Ich hatte schon drei Schäferhunde, die ganz ohne Hundesport sehr gut gelebt haben. Sie hätten aber auch neugierig interessiert zu der Mutter mit Kind hinziehen dürfen. Und sowohl die Mutter als auch ihr Kind hätten das nett gefunden. Die Mutter hätte ganz sicher keinen Grund gehabt, ihr Kind beschützen zu müssen..."

Schutz" ist absolut nicht meines, auch das Wort "Gebrauchshund" muss ich nicht haben........ich würde mir andere Bezeichnungen wünschen....

allerdings: "nicht ziehen" ist das Ziel, egal ob Kind, Hund oder sonst was ....

und weder zu Kindern, Erwachsenen noch Hunden hinlaufen ist die Grundlage für Freilauf......

das hat für mich etwas mit guter Erziehung und Leben in der Gemeinschaft zu tun

und absolut nichts mit Hundesport.....

In meinem Beispiel (in Taminos antwort blau dargestellt) ging es mir darum, wie aus einer für alle Beteiligten eigentlich positiven sozialen Begegnung eine negative wurde, weil der Hundehalter den sozialen Kontext nicht berücksichtigt hat. Aus einem freundlich interessierten Hund wurde ein verunsichter Hund. Aus einer freundlich lächelnden Mutter wurde eine ängstliche Mutter.

Nicht ziehen ist eben in meinen Augen nicht das Ziel. Das ist eigentlich nur meine persönliche Bequemlichkeit. ... Die ich durchaus schätze, ich mag auch nicht, wenn mir nach einem Spaziergang die Arme weh tun. Nicht ziehen ist aber keine soziale Kompetenz von Hunden. Nicht ziehen macht Hunde nicht freundlicher oder unfreundlicher, nicht beliebter oder unbeliebter. Und wenn mein Großer zieht (was er selten tut), dann will er mir was sagen. Z.B. dass da ein Mensch kommt, der ihm nicht geheuer ist. Wenn mein Kleiner zieht, will er mir auch was sagen. Z.B. dass er gerade megagestresst ist und gar nicht weiß, wohin mit sich.

Leinenführigkeit ist für mich ein Element, das aus der "Abrichtung" und dem daraus hervorgegangenen Hundesport in den Alltag getröpfelt ist, ohne seine soziale Bedeutung zu hinterfragen..... Und so müssen heute z.B. Hunde an der Leine alles ertragen, was ihnen von ihren Menschen vorgesetzt wird. Die Methode macht für mich keinen Unterschied. ... Nein, natürlich ist das bei euch allen, die sich gleich wieder aufgegen werden, alles ganz anders. ... mag sein. Und trotzdem: Wie geht es jemanden mit diesen Anforderungen und Ansprüchen, der sich nicht so intensiv mit Hunden auseinandersetzt? Dem nur beigebracht wird: Hund hat nicht zu ziehen.....

In diesem Sinne ist "nicht zu anderen hinlaufen" für mich auch keine Bedingung für Freilauf. Meine Bedingung ist: Lauf nur zu denen, die das mögen. Und weiche aus, wenn die das nicht mögen. Mit Leinenführigkeit und sonstigen menschlichen Prinzipien krieg ich das nicht hin... Das krieg ich nur hin, wenn meine Hunde soziale Erfahrungen machen dürfen.

Und bevor jetzt wieder die Schublade kommt, dass natürlich auch Sporthunde ein Sozialleben haben: Es geht mir um Prioritäten. Darum, wo meine Aufmerksamkeit ist. .... Der HH des Schäferhundes in meinem Beispiel hatte sie bei der Leinenführigkeit und nicht bei der jetzt gerade stattfindenden sozialen Begegnung .... Und die hat er vermasselt...
 
Alltagstauglichkeit, nun kann man das bitte genau detailliert erklären? Denn ich verstehe wahrscheinlich was anderes darunter als du.
Für meinen Teil ist ziehen an der Leine absolut nicht geduldet. Ich bestimme wohin wir wann und wie schnell gehen. Ziehen ist erlaubt mit BG wenn der Dicke am Fahrrad ist.
Soziale Kontakte: ich will nicht das meine Hunde einfach zu anderen hinlaufen außer ich erlaube es und lade meine Hunde dazu ein. Man kann ja nie wissen wie andere Hunde sind. Die könnten aggressiv sein oder vielleicht total unsozial. Des Weiteren was ist mit Menschen die gar keinen Kontakt mit anderen Menschen wollen?
Meine Hunde gehen nicht zu anderen Leuten weil ich es nicht will.
Daher, meine Alltagstauglichkeit unterscheidet sich sicherlich von anderen HH.
Auch kommt es darauf an wo man wohnt und wie man lebt. Ein Landhund wird schwer in der hektischen Stadt total super sein. Ein Wohnungshund anders als ein Hund mit Garten usw.
 
Zum Ziehen möchte ich etwas dazuschreiben... Ich hab ja hier erzählt, dass Aaron so brav war, als wir den gemeinsamen Ausflug mit dem Welsh Terrier Verein machten.
Naja... gezogen hat er schon. Da war es mit der Leinenführigkeit bei so vielen anderen Hunden (und er ist das gemeinsame Gehen ja nicht gewöhnt) vorbei.
Er war definitiv im Stress - trotz meiner Bemühungen, das gering zu halten.
Natürlich hätte ich mit ihm erst gar nicht am gemeinsamen Ausflug teilnehmen können. Mir war dieses eine Mal aber wichtig - auch als Erfahrungsaustausch "MEINER" Rasse.
Im normalen Alltag ist er leinenführig, das haben wir eigentlich nur relativ kurz geübt, mit Stop and Go. In Situationen hingegen, wo er mit Stress reagiert, ist es mit der Leinenführigkeit vorbei, detto kurz vor Anfällen.
Sprich - um auf Sebulbas Satz, dass der Hund was "sagen" will, zu kommen... auf jeden Fall geht es um eine Befindlichkeit.
Der Meine ist gestresst, wenn er zieht. Eindeutig. Das war er schon als Welpe, das ist er in einer fremden Umgebung (besonders in einer fremden Stadt).
Ob er weniger gestresst wäre, könnte ich mit ihm Sport betreiben?
Ich weiß es nicht - da ja gerade unter Stress so viele Hormone mit beiteiligt sind.. Adrenalin, Cortisol....
Wennst nun z.B. einen Hund hast, der eh schon Probleme mit diesen Hormonen hat, wird eine weitere Anregung beim Sport wohl kontraproduktiv sein. Wird mit dem Hund nun auch noch Sport betrieben, wird sich das - so vermute ich - auch auf das Alltagsverhalten eher negativ auswirken.
 
Was hier auch gut zum Thema passen könnte... dieser Gedanke vom "Auslasten" des Hundes. Da kommt natürlich verstärkt der Gedanke auf, dass man mit dem Hund Sport machen MUSS - er muss ja "ausgelastet" werden.
Hmmmm... ist der Hund im Alltag nicht "ausgelastet"?

Das nun abseits davon, dass man gemeinsam mit dem Hund Sport betreibt, weil's beiden Beteiligten Freude macht.
Aber der Gedanke... "Der Hund muss ja ausgelastet werden" (und dann wird fleißig auf den Platz gegangen, Hundesport betrieben) ... das ist ja ein gänzlich anderer, als dass man das tut, was beiden Freude macht.
Natürlich wird der Hund AUCH ausgelastet, wenn es beiden Beteiligten Freude macht. Aber wie viele HH gehen auf den Platz, rein, damit Hund ausgelastet wird? Oder auch aus anderen Gründen?
 
In meinem Beispiel (in Taminos antwort blau dargestellt) ging es mir darum, wie aus einer für alle Beteiligten eigentlich positiven sozialen Begegnung eine negative wurde, weil der Hundehalter den sozialen Kontext nicht berücksichtigt hat. Aus einem freundlich interessierten Hund wurde ein verunsichter Hund. Aus einer freundlich lächelnden Mutter wurde eine ängstliche Mutter.

Nicht ziehen ist eben in meinen Augen nicht das Ziel. Das ist eigentlich nur meine persönliche Bequemlichkeit. ... Die ich durchaus schätze, ich mag auch nicht, wenn mir nach einem Spaziergang die Arme weh tun. Nicht ziehen ist aber keine soziale Kompetenz von Hunden. Nicht ziehen macht Hunde nicht freundlicher oder unfreundlicher, nicht beliebter oder unbeliebter. Und wenn mein Großer zieht (was er selten tut), dann will er mir was sagen. Z.B. dass da ein Mensch kommt, der ihm nicht geheuer ist. Wenn mein Kleiner zieht, will er mir auch was sagen. Z.B. dass er gerade megagestresst ist und gar nicht weiß, wohin mit sich.

In diesem Sinne ist "nicht zu anderen hinlaufen" für mich auch keine Bedingung für Freilauf. Meine Bedingung ist: Lauf nur zu denen, die das mögen. Und weiche aus, wenn die das nicht mögen. Mit Leinenführigkeit und sonstigen menschlichen Prinzipien krieg ich das nicht hin... Das krieg ich nur hin, wenn meine Hunde soziale Erfahrungen machen dürfen.

QUOTE]

Das sehe ich anders: ich erlebe Eltern mit Kindern, die unsicher werden, wenn ein Hund ziehend in der Leine in Richtung der Kinder hängt.....und ich habe jahrelang fast täglich erlebt, wie sehr Eltern es schätzen, wenn ein Hund völlig gelassen an Kindern vorbeigeht.....

Und was DAS anbelangt

wenn WER mag, dass ein Hund angelaufen kommt? HH oder Hund??????

Es gibt ja auch noch die Situation Hund A freilaufend, Hund B an der Leine......Hund B mag, dass Hund A hinkommt.....HH von B mag es aber ganz und gar nicht....
 
Solange der Hund an der Leine ist, entscheidet logischerweise der Halter mehr oder weniger, wie schnell und wohin gegangen wird.

Kann man wirklich so kategorisch sagen mein Hund darf das und das nie oder das und das immer ? Das hängt doch jedes Mal von neuem von den näheren Umständen ab, da gibt es keine festgelegten Regeln.

Ich finde jedenfalls regelmäßige längere Hundespaziergänge in der Natur ohne Leine unerläßlich, die sie samt Hundebegegnungen frei gestalten können und wo der Halter als Begleiter und Beobachter fungiert, das zum Thema Auslastung.

Hunde sind ein Teil der Gesellschaft ,mit eigener Persönlichkeit, mit einem Eigenleben und sollten nicht rein als dressiertes Anhängsel ihres Menschen behandelt werden.
 
Solange der Hund an der Leine ist, entscheidet logischerweise der Halter mehr oder weniger, wie schnell und wohin gegangen wird.

Kann man wirklich so kategorisch sagen mein Hund darf das und das nie oder das und das immer ? Das hängt doch jedes Mal von neuem von den näheren Umständen ab, da gibt es keine festgelegten Regeln.

Ich finde jedenfalls regelmäßige längere Hundespaziergänge in der Natur ohne Leine unerläßlich, die sie samt Hundebegegnungen frei gestalten können und wo der Halter als Begleiter und Beobachter fungiert, das zum Thema Auslastung.

Hunde sind ein Teil der Gesellschaft ,mit eigener Persönlichkeit, mit einem Eigenleben und sollten nicht rein als dressiertes Anhängsel ihres Menschen behandelt werden.

Selbstverständlich haben Hunde ein Eigenleben und das muss man respektieren...

trotzdem: für mich persönlich gibt es sehr ganz kategorisch diverse "das darf mein Hund nie und nimmer".......und da kommt es keineswegs auf die Umstände an, das sind festgelegte Regeln.....

Das kommt auf den Hund an.....mein Hund konnte stundenlang "frei gestalten".....innerhalb des Erlaubten......

ganz klar gesagt: es ist NICHT erlaubt, NIE erlaubt, dass mein Hund, frei gestaltend....in der Pampa antritt und einen an der Leine gehenden Hund beglückt.....
 
Also ich seh bei dem Ganzen für mich und meine Hunde eigentlich kein Problem.

Die können sich im Alltag benehmen und machen auch gelegentlich sehr gerne Hundesport.
Das eine schließt ja das andere nicht aus.
Und niemand muss Hundesport machen.

Aber einen halbwegs alltagstauglichen Hund sollte jeder haben. Weil es einfach leichter ist und weil es einfach mehr Spaß macht.

Und wie man den Hund "auslastet" ist dem Hund egal.....wobei das mit dem Auslasten ja auch so eine Sache ist.
Ich beobachte in den letzten Jahren eigentlich kaum Hunde die unausgelastet sind, sondern viel mehr die überfordert sind. Nur sind die Folgen die selben und der Hund wird noch mehr "gefordert".
Da hat der 6 Monat alte Hund schon ein volles Wochenprogramm.....nix anderes als bei den Kindern....

Dabei würd den meisten Hunden mal gut tut "Ruhe und nichts tun" lernen.....weil dann gíbt´s auch viel weniger Stress.
Und dann kann man auch sehr gut was arbeiten mit den Hunden, wenn sie ruhen auch gelernt haben.

Dass meine Hunde zu keinen Menschen hinlaufen, ist für mich einfach selbstverständlich, ebenso ein sicherer Abruf.
Genauso, wie dass sie nicht an der Leine ziehen. Kann ich mir bei 75 kg Hunden an der Leine und einem kaputten Kreuz auch gar nicht leisten.
Wobei ich ehrlicher weise gestehen muss, dass ich das meinen Hunden nicht explizit gelernt habe.....gewisse Sachen setze ich einfach voraus, dass sie mich nicht umreissen ist definitiv eine davon...;)

Aber wie schon geschrieben wurde - für jeden ist etwas anderes "wichtig" und solang kein anderer zu schaden kommt, ist das ja in einem gewissen Rahmen auch vollkommen okay.
 
wenn ein kleiner, freilaufender mopsrüde meinem dogo solange ins gesicht hüpft bis meiner anfängt ungemütlich zu werden, dann drängt sich der wunsch auf, dieser HH hätte eine hundeschule besuchen sollen, weil selbiger HH länger gebraucht hat, bis er seinen auf krawall gebürsteten einfangen konnte. (mein grosser weicht auch jeden kleinen aus, wenn der kleine präsenz zeigt, aber nicht auf krawall aus ist, denn auf krawall, steigt er ein, auch wenn er ihn von sich aus nicht sucht).

in einer hundeschule kann ich inerhalb eines geschützen bereichs testen, wie mein hund tickt. dafür finde ich eine hundeschule großartig. ich gebe zu, dass es manche menschen gibt, die sich genau die rassen nehmen, die für sportschutz geeignet sind. wenn mit diesen hunden ausschließlich am platz gearbeitet wird, finde ich das furchtbar (aber immer noch besser als gar nicht). ich kann auf einem geschützten platz austesten, was meinem hund spass macht. was daran schlecht sein soll, weiß ich nicht.

ich habe eine hundeschule besucht, weil ICH etwas lernen wollte, auch für die zeit, wo hund und ich so ganz ohne hundeschule unterwegs waren.....
 
Ich persönlich trenne das:

Die Anfangskurse, die ich persönlich als Erziehungskurse sehe, z.B. eine BGH 1

und alles was da gelernt und gelehrt wird, konnte ich im Alltag wunderbar brauchen....(auch wenn es UO heißt)

und wirklich Hundesport....

und dann kommt noch dazu, was der Hund durch Alltag, durch Erfahrung durch... durch... durch.... einfach im Lauf der Zeit lernt......
 
Was hier auch gut zum Thema passen könnte... dieser Gedanke vom "Auslasten" des Hundes. Da kommt natürlich verstärkt der Gedanke auf, dass man mit dem Hund Sport machen MUSS - er muss ja "ausgelastet" werden.
Hmmmm... ist der Hund im Alltag nicht "ausgelastet"?

Das nun abseits davon, dass man gemeinsam mit dem Hund Sport betreibt, weil's beiden Beteiligten Freude macht.
Aber der Gedanke... "Der Hund muss ja ausgelastet werden" (und dann wird fleißig auf den Platz gegangen, Hundesport betrieben) ... das ist ja ein gänzlich anderer, als dass man das tut, was beiden Freude macht.
Natürlich wird der Hund AUCH ausgelastet, wenn es beiden Beteiligten Freude macht. Aber wie viele HH gehen auf den Platz, rein, damit Hund ausgelastet wird? Oder auch aus anderen Gründen?

Das kommt auf den Hund an und darauf, WIE der Alltag aussieht....


Wenn Du Deine Beiträge durchliest wird Dir auffallen, dass Du im Zusammenhang mit Gehorsam, UO, Hundesport immer mit Negativbeispielen kommst...

ja, es werden HH auf den "Platz" gehen, nur um ihre Hunde auszulasten.....
ja es gibt HH, deren Hunden diverse Kurse keinen Spaß machen

na und??????

Es gibt auch HH, die keine HuSchu besuchen, keinen Sport machen, deren Hunde absolut fad im Hirn sind, Frust schieben, unausgelastet sind, schlecht erzogen.....

und diese HH dann neidisch, zornig werden, enormen Frust schieben, wenn sie auf HH mit gehorsamen, lässigen Hunden treffen

so wenig wie Deine Negativbeispiele etwas über Erziehung, Gehorsam, UO, Hundesport aussagen bzw. einen allgemeinen Schluss zulassen

so wenig sagt mein Negativbeispiel über HH und Hunde aus, die sich von HuSchu, Hundesport und Prüfungen fernhalten....
 
Ich finde es immer wieder erstaunlich wenn manche Menschen aus einer kurzen Momentaufnahme mit fremden Hunden und Menschen raus sagen können wie sich eine Situation entwickelt hätte.

Ehrlich im zweifelsfall verlass ich mich da eher auf die direkt Beteiligten. Wenn ein HH seinem Hund keinen Kontakt mit Kindern erlaubt dann werd ich als Sitter/Begleitperson/Eltern/Tante etc des Kindes nicht beleidigt sein-der wird schon seinen Grund haben. Umgekehrt ists für mich auch kein Drama wenn Eltern ihren Kindern zurufen -"geh nicht zu dem Hund". Das muss mit mir ja gar nix zu tun haben-vielleicht wissen sie ja dass ihr Kind keine Hundeerfahrung hat, grobmotorisch ist etc und sie wollen es eben nicht drauf ankommen lassen...

Zum Thema Leine ziehen. Für mich persönlich ist eine gute Leinenführigkeit nicht "meine Bequemlichkeit". Ich hab zwei mittelgroße Hunde die zusammen ca 85-90% meines Körpergewichts wiegen, ich bin darüberhinaus im Bewegungsapparat angeschlagen. Es wäre untragbar und unverantwortlich wenn beide regelmässig ziehen würden. Könnte nämlich dazu kommen dass ich aufgrund dessen nicht mehr mit ihnen Gassi gehen kann, was den Hunden gegenüber wieder untragbar wäre. Von daher müssen sie einfach ein gewisses Mass an Leinenführigkeit zeigen.
Auch weil ich mir denke-keiner weiß was übermorgen ist. Vielleicht hat man einen Unfall und eine gebrochene Hand, oder ist plötzlich auf einen Hundesitter angewiesen der eben nicht mal eben locker 50-55kg stemmt....
Klar zeigt kein Hund immer 100% Leinenführigkeit und es gibt wohl kaum einen Hund der noch nie an der Leine gezogen hat. Aber es ist ein Unterschied ob ich das aus einer Bequemlichkeit raus dulde (für mich ist nämlich das die Bequemlichkeit-den Hund in dem Moment einfach ziehen lassen) oder ob ich eben recht konsequent meinen Hunden mitteile dass das nicht erwünscht ist. Das man wohin möchte kann man ja schließlich auch auf andere Arten zeigen.

Zum Thema Alltagstauglichkeit-nun das entscheidet sich sicher gewaltig vom Mensch/Hund/Alltag-kann also kaum pauschal beantwortet werden. Ein kleiner FrenchBulli in der Innenstadt der täglich mit dem Herrl in die Arbeit geht hat ganz andere Alltagstauglichkeit zu zeigen als ein Landseer auf einem großen Bauernhof in den Salzburger Bergen....

Auslasten? nun das ist keine Frage, sicher ein schwieriges Kapitel denn da hängt es eben auch wieder von vielen Faktoren ab. Es gibt sicher Hunde die brauchen kaum/keine weitere Auslastung als ihren Alltag. Ein Bordercollie der vom Herrl zum Schafe hüten eingesetzt wird der braucht kaum noch zusätzliche Bespaßung. Ein 12jähriger Dackel dessen Frauli gern lange gemütliche Runden mit ihm geht wohl ebensowenig. Ein temperamentvoller junger Terrier der morgens eine Runde Gassi geht und dann den Tag über allein auf seine Menschen wartet-der wird sicher noch was brauchen. Und da finde ich es wichtig und richtig dem Hund auch noch was anzubieten wo er Dampf ablassen kann. Sonst braucht man sich nicht wundern wenn er "kreativ" wird und sich eben selbst sein Betätigungsfeld sucht.
 
Hundesport und Alltag sind wie Obst und Gemüse....absolut verschieden und haben MM nach, nichts miteinander zu tun.
 
Leinenführigkeit ist für mich ein Element, das aus der "Abrichtung" und dem daraus hervorgegangenen Hundesport in den Alltag getröpfelt ist, ohne seine soziale Bedeutung zu hinterfragen..... Und so müssen heute z.B. Hunde an der Leine alles ertragen, was ihnen von ihren Menschen vorgesetzt wird. Die Methode macht für mich keinen Unterschied. ... Nein, natürlich ist das bei euch allen, die sich gleich wieder aufgegen werden, alles ganz anders. ... mag sein. Und trotzdem: Wie geht es jemanden mit diesen Anforderungen und Ansprüchen, der sich nicht so intensiv mit Hunden auseinandersetzt? Dem nur beigebracht wird: Hund hat nicht zu ziehen.....

In diesem Sinne ist "nicht zu anderen hinlaufen" für mich auch keine Bedingung für Freilauf. Meine Bedingung ist: Lauf nur zu denen, die das mögen. Und weiche aus, wenn die das nicht mögen. Mit Leinenführigkeit und sonstigen menschlichen Prinzipien krieg ich das nicht hin... Das krieg ich nur hin, wenn meine Hunde soziale Erfahrungen machen dürfen.

Uiui ................. da hat doch wer das Rad "Hundeleben innerhalb der Gesellschaft Mensch" neu erfunden.

  1. offensichtlich ist Ausbildung/Erziehung für dich ein pathologisches NoGo
  2. ach wie soll der Hund die Gedanken der Menschen lesen?
  3. eine unbewiesene Aussage

:rolleyes:

Dieses zum Großteil durch gewisse Hundehalter/Tierschützer ausgelebte "Gutmenschdenken - ala Hund darf Alles und auch Alles selbst entscheiden" bringt uns Hundehalter/Trainer welche für ein positives Miteinander von Hundehalter und Hundegegner arbeiten, die Probleme durch die div. Anlassgesetzgebungen. :mad:

Aber Hauptsache gegen Hundeausbildung und Hundesport "blubbern" ......... :rolleyes:

In meinem Beispiel (in Taminos antwort blau dargestellt) ging es mir darum, wie aus einer für alle Beteiligten eigentlich positiven sozialen Begegnung eine negative wurde, weil der Hundehalter den sozialen Kontext nicht berücksichtigt hat. Aus einem freundlich interessierten Hund wurde ein verunsichter Hund. Aus einer freundlich lächelnden Mutter wurde eine ängstliche Mutter.

Nicht ziehen ist eben in meinen Augen nicht das Ziel. Das ist eigentlich nur meine persönliche Bequemlichkeit. ... Die ich durchaus schätze, ich mag auch nicht, wenn mir nach einem Spaziergang die Arme weh tun. Nicht ziehen ist aber keine soziale Kompetenz von Hunden. Nicht ziehen macht Hunde nicht freundlicher oder unfreundlicher, nicht beliebter oder unbeliebter. Und wenn mein Großer zieht (was er selten tut), dann will er mir was sagen. Z.B. dass da ein Mensch kommt, der ihm nicht geheuer ist. Wenn mein Kleiner zieht, will er mir auch was sagen. Z.B. dass er gerade megagestresst ist und gar nicht weiß, wohin mit sich.

In diesem Sinne ist "nicht zu anderen hinlaufen" für mich auch keine Bedingung für Freilauf. Meine Bedingung ist: Lauf nur zu denen, die das mögen. Und weiche aus, wenn die das nicht mögen. Mit Leinenführigkeit und sonstigen menschlichen Prinzipien krieg ich das nicht hin... Das krieg ich nur hin, wenn meine Hunde soziale Erfahrungen machen dürfen.

Das sehe ich anders: ich erlebe Eltern mit Kindern, die unsicher werden, wenn ein Hund ziehend in der Leine in Richtung der Kinder hängt.....und ich habe jahrelang fast täglich erlebt, wie sehr Eltern es schätzen, wenn ein Hund völlig gelassen an Kindern vorbeigeht.....
Und was DAS anbelangt

wenn WER mag, dass ein Hund angelaufen kommt? HH oder Hund??????

Es gibt ja auch noch die Situation Hund A freilaufend, Hund B an der Leine......Hund B mag, dass Hund A hinkommt.....HH von B mag es aber ganz und gar nicht....

Genau SO ist auch die Realität, und JEDER der etwas anders behauptet, sollte die rosarote Brille von den Augen nehmen. :cool:
 
Hundesport und Alltag sind wie Obst und Gemüse....absolut verschieden und haben MM nach, nichts miteinander zu tun.

Ach ..................... das kannst solchen Themenerstellern noch 100erte Male erklären ..................

Alleine die Aussage................
""" Und so müssen heute z.B. Hunde an der Leine alles ertragen, was ihnen von ihren Menschen vorgesetzt wird. Die Methode macht für mich keinen Unterschied. ... """"

..............zeigt in welcher Scheinwelt der Sager lebt.

Übersetzt: "Die armen Hundserl sind so unterdrückt weils an der Leine nicht ziehen sollen, und es eigentlich egal ist ob mit Stachel/Tele oder mit Wursterl dazu gebracht wurden. Und damit das Hundserl seine soziale Kompetenz erweitern kann, soll er mittel Versuch und Irrtum jede Person (ob´s recht ist oder nicht) mir seiner "Annäherung beglücken" dürfen. :rolleyes::rolleyes:

Wenn dann natürlich der vor Hunden Angst habende Mensch dem Hund nen Tritt verpasst, hat der Hund wohl seine soziale Kompetenz "erweitert" :rolleyes:

Unpackbar diese Dampfplauderertrainer .................. :mad:
 
In diesem Sinne ist "nicht zu anderen hinlaufen" für mich auch keine Bedingung für Freilauf. Meine Bedingung ist: Lauf nur zu denen, die das mögen. Und weiche aus, wenn die das nicht mögen. Mit Leinenführigkeit und sonstigen menschlichen Prinzipien krieg ich das nicht hin... Das krieg ich nur hin, wenn meine Hunde soziale Erfahrungen machen dürfen.

und wenn ICH nicht will, dass dein Hund zu meinem läuft? Weil er krank/verletzt/frisch operiert/läufig etc ist? Dann muss mein Hund ausbaden dass deiner soziale Erfahrungen machen soll?

Die Erfahrung, wie sich ein Fußtritt anfühlt, kann er dann im schlimmsten Fall gern sammeln.
 
Ich kann verstehen, dass man bestimmte Hundesportarten nicht ansprechend findet (geht mir auch so). Ich kann verstehen, dass man überehrgeizige Hundesportler kritisiert (tu ich auch). Ich kann auch verstehen, dass man 24/7 Bespaßung ablehnt (tu ich ebenso). Und ich kann verstehen, dass einem nicht gefällt, dass manche Hunde auch im Alltag pausenlos irgendwas tun müssen.

Aber ich kann nicht verstehen, dass generell so ein Thema gemacht wird und Hundesport v.a. häufig versus Alltag(stauglichkeit) gesetzt wird.

Für mich gibt's kein Entweder-oder. Meine Hunde sind Familienmitglieder, Freunde, Freizeit- & Hobbypartner. Ich möchte mich relaxt und entspannt mit ihnen im Alltag bewegen und dabei am Liebsten so wenig Anweisungen wie möglich geben. Ich lasse bei Spaziergängen gerne meine Seele baumeln - meine Hunde dürfen und sollen tun, was Hunde so tun: schnüffeln, markieren, sich wuzeln, schauen, die Welt wahr nehmen. Der Weiße geht fast nur mehr ohne Leine, die TWH je nach Gebiet, wobei´s meist so ist, dass sie da wo´s passt abgeleint wird und ggf halt auch Stückln an der Leine.

Zusätzlich zum spazieren gehen, zum kuscheln und zum einfach miteinander leben, mache ich mit meinen Hunden eben noch verschiedene andere Sachen. Ab und zu, wenn sich ein paar der früheren Gruppe zusammen finden, gehen wir trailen. Just 4 fun. Beide Hunde stehen drauf. Ist das jetzt Hundesport? Mehrmals die Woche, wenns uns halt gerade freut - tricksen wir zu Hause. 2-3x jew. 3-5 Minuten pro Hund. Auch da würde ich meinen, dass sie´s gerne machen. Ist das jetzt Hundesport? 2-3x/Woche gehen wir statt dem Spaziergang auch laufen. Manchmal freut sie´s mehr, manchmal freut sie´s weniger, aber es ist nichts was sie hassen. Und ich habe einen 11 jährigen Schäferhund, von dem auch sämtliche Tierärzte erstaunt feststellen, wie fit er für das Alter und die Rasse ist. Ist das Hundesport? Und dann mache ich noch 1 (manchmal auch 2x)/Woche auf dem Hundeplatz (meistens alleine) ein bissl UO/GH. Chinua macht das - wie im anderen Thread ausführlich erklärt - "gerne". Mit ihr trete ich ab und an (3,4x/Jahr - wie´s die Zeit zulässt und mich freut) zu einer Prüfung oder einem Turnier an. Ich nehme an, das ist definitiv Hundesport. Nanook macht keine Prüfungen oder Turniere mehr. Mit ihm mach ich auch nicht so gern UO, weil ich - wie auch im anderen Thread erläutert - dieses gefallen wollen, dieses was kann ich für dich tun nicht mag. Wenn ich mit Chinua UO mache, möchte Nanook aber auch. Deshalb mache ich auch mit ihm ein paar Übungen. Ist das Hundesport?

Das mag sich jetzt im ersten Moment vielleicht viel lesen; ist es aber nicht. Wir machen´s nicht jeden Tag. Und wenn wir´s machen, sind die Einheiten kurz. (Max. 15 Minuten am Stück; außer bei nem größereb Trail, das kann schon länger werden; aber getrailt wird alle 1,2 Monate 1x) Es gibt auch immer wieder Tage, wo´s gar nix gibt, außer die Pipi & Schnüffelrunde in der Früh und gemeinsam rumknotzen am NM.

Im Alltag verwende ich kein Fuß. Sitz und Platz und die Grundstellung ab und zu, aber selten. Wie schon erwähnt, versuch ich ohne viele Anweisungen auszukommen. Das klappt beim Weißen prima. Der jagt nicht mehr (und wenn ist er zu 98% abrufbar). Der interessiert sich nicht für andere Menschen (wurst ob gehend, laufen, bikend, mit Kinderwagen...) - der trottet seines Weges, schnüffelt ein bissi hier, markiert ein bissi da. Den interessieren keine Katzen und auch keine anderen Hunde, so lange sie weg bleiben. Er geht nicht hin. Blöd ist´s, wenn die her kommen. Das mag er nicht. Dank einem Welpenkurs à la: die machen sich das schon aus, wo er sich die Strategie "Angriff ist die beste Verteidigung" angeeignet hat und gleich mehreren Tut-Nix Begegnungen in der Junghundzeit. Vielleicht wollten die Halter dieser Tut-Nixe ja eh nur, dass ihre Hunde lernen, wann sie zu Artgenossen gehen können und wann nicht. Mein Hund hat dadurch leider gelernt, dass es einfach unangenehm und scheiße ist, wenn ein fremder Hund daher kommt. Kollateralschaden für die vielleicht jetzt sozial-kompetenten Tut-Nixe...? :rolleyes::mad:

Eine liebe Freundin von mir freut sich auch jedes Mal, wenn die wsl gerade Sozial-Kompetenz lernenden Hunde ihren 16 jährigen Huskymix umschmeißen, weil der´s einfach nicht mehr "dasteht". Aber gut... auch Kollateralschaden... :(

Meine Hündin ist da nicht ganz so unproblematisch. Katzen und andere Tiere würde sie ganz gerne jagen. Meine Tierliebe beschränkt sich halt nicht nur auf meinen Hund, drum darf sie das nicht. Die Versuchung ist - auch wenn sie mit noch so leckeren Sachen belohnt wird - dennoch oft so groß, dass es Erinnerungen oder Anweisungen braucht. Menschen liebt sie. Nur findets halt nicht jeder klasse, wenn ein großer Hund, der (für Laien) wie ein Wolf ausschaut, auf sie zusteuert. Drum nehm ich sie zu mir (ein einfaches Bei mir uns sie trottet unangeleint die paar Schritte an meiner Seite), wenn uns wer begegnet. Häufig werden wir dann neugierig und freundlich angesprochen - da darf sie dann gerne hin und Kontakt aufnehmen. Hunde sind allerdings ein Thema. Da würde sie wahnsinnig gerne hin. Zum "Stunk" machen. Nein, sie verletzt nicht. Aber kaum jemand findets witzig, wenn ein 64cm SH großer, wie ein Wolf aussehender Hund wie ein Wirbelwind über den eigenen fährt um ihn am Boden festzunageln und Kommunikation einfordert, die oft gar nicht gezeigt werden kann, weil im Repertoire so nicht mehr enthalten oder mimisch unmöglich. Ich hab die Frage schon öfters gestellt, leider aber noch nie eine befriedigende Antwort erhalten. Vielleicht klappts ja diesmal? Wie genau sollte ich mich verhalten? Wie soll ich ihr beibringen, dass ihr Verhalten unerwünscht ist? Wieviele Hunde müssen für die den Kollateralschaden machen, bis sie vielleicht lernt, dass man seinen Standpunkt auch weniger nachdrücklich klar machen kann? Wer garantiert mir, dass das nicht einmal umschlägt (wenn sie möchte, dass der andere Hund einfach ruhig da liegt und sich abschnüffeln lässt, dieser aber stattdessen schreit und kreischt)? Wer garantiert mir, dass sie mit der Zeit lernt, sich mit weniger zufrieden zu geben und nicht stattdessen, dass sie der uneingeschränkte King ist? Und nein, dieser Hund ist sozial ganz und gar nicht inkompetent. Die beherrscht die Kommunikation schon. Nur divergiert ihre Vorstellung, wie Hund sich im Kontakt mit fremden Artgenossen verhalten soll mit meiner und denen der meisten anderen HH und auch denen vieler Hunde.

Es schreibt sich halt leicht, Hunden mehr Raum zu geben, sich auch im Artgenossenkontakt zu entfalten. In der Realität ist es mit manchen Hunden allerdings ganz und gar nicht so leicht umzusetzen. :rolleyes:
Und nein, ich sehe definitiv keinen Zusammenhang zwischen diesem Verhalten und der Tatsache, dass wir ab und an trailen, ein bissl tricksen, joggen und UO (als Sport auf dem Hundeplatz) machen.
 
Ich denke, dass meine Hündin durchaus alltagstaublich ist und muss aber sagen, dass uns Hundesport (in unserem Fall haben wir BH und BGH1- Prüfungen abgelegt, kurz mit Obi angefangen, aber dann wieder abgebrochen weil sie nicht apportiert und dann etwas Breitensport trainiert) durchaus geholfen hat. Klar nach BH und BGH1 sollte sie das sowieso können, aber durch den Beitensport hat meine Hündin noch mehr gelernt mit mir zusammen zu arbeiten, genauer zu schauen in welche Richtung ich - und somit wir - gehen. Durch die Übungen beim Parcour hat sie noch mehr verinnerlicht, dass sie sich auf mich verlassen kann und ich ihr helfe wenn sie nciht weiter weiß oder sich vor etwas fürchten sollte.

DAS sind Sachen die einem dann im Alltag durchaus helfen. Und Spaß ht es ihr auch gemacht mit mir gemeinsam etwas zu machen. (Und das Leckerli nachher sowieso! :D) Leider geht es sich bei mir jetzt zeitmäßig nicht mehr aus dort weiter zu trainieren. Gestern beim Badener Hundetag hat sie es aber wieder genossen durch den Breitensportparcour und über die Agility-Hindernisse zu laufen. :cool:
 
Ich ziehe demnächst mit meinem Terrierknallkopf ins rosa Wolkenkuckucksland, mache die Leine ab und lass ihn in der Natur rumlaufen, dabei die Hundekontakte frei gestalten...........und sammel halt dann die Tierleichen auf, die er hinterläßt und verteile großzügig Desinfektionsspray plus meterweise Mullbinden und paar Quadratmeter Pflaster.....oder gibts dort echt keine Kaninchen, Rehkitze, hysterisch flüchtende , dabei schreiende Prager Rattler oder Pinscher und Menschen mit Kindern, die mit wild fuchtelnden Armen rumhüpfen und rufen, "ein Hüündchen, ein Hüündchen...*hinlaufundaufnArmnehmvesuch*.....

sebulba: Bist Du nicht die mit dem Hund, der im Mietshaus Probleme mit fremden Menschen hat?

sorry, aber Hund ist nicht gleich Hund - und wenn man ein Leben lang Hunde hatte und meint, man ist nun auf alles vorbereitet, kanns passieren, dass da einer kommt, der alles in den Schatten stellt, was bisher da war und man LERNT dann wieder weiter.
zB: Dass Leinenführigkeit kein Luxusdingens ist - sondern eine Notwendigkeit und dass sich dabei auch zeigen kann, inwieweit der Hund dem Menschen vertraut UND es dem Hund saugut tut, nicht mehr rumstressen zu müssen.
Dass es Hunde gibt, die Null Bock auf andere Hunde haben und (vorerst) nur eins im Kopf: Hetzen und Töten!
Dass es Hunde gibt, die bisher ausser Mist zu bauen, noch nix anderes gelernt haben, aber dieses Mist bauen bereist perfektioniert haben, dass es weltmeistertitelreif ist, aber Lernen nie gelernt haben.
Dass es Hunde gibt, die sich auf Grund physiologischer Ursachen und auch massiven Defiziten gar nicht in der Lage sind, sich wie "normale Hunde" zu verhalten.
...usw.

Jeahhhh - da ist man froh, dass es, solange man nicht im rosa Wolkenkuckucksland lebt, sowas gibt, wie UO, Hundesport und konkrete Übungsmöglichkeiten, um solchen Hunden zu helfen, stressärmer in der REALITÄT leben zu können.

@ Astrid: Von mir auch ein dickes Danke!
 
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