Nachrichten der Botschaft
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23. November 2011
Im Zusammenhang mit der von Vertretern der Tierschutzorganisationen geäusserten Besorgnis bezüglich angeblich brutaler Behandlung von streunenden Tieren in der Ukraine im Zusammenhang mit der bevorstehenden EURO-2012 gibt die Botschaft bekannt, dass Lösung des Problems der streunenden Tiere in der Ukraine besonderes Augenmerk geschenkt wird. Diese Frage sei von großer Bedeutung für die Regierung der Ukraine Das Ministerium für Ökologie und Naturschätze der Ukraine hat die Erstellung eines Nationalprogramms für Errichtung in den Großstädten moderner Tierschutzheime angeregt. Dieses Projekt soll in Anlehnung an europäische Standards erstellt werden und wird in Zusammenarbeit mit den lokalen Stadtverwaltungen, da diese Frage in ihren Zuständigkeitsbereich fällt, und den gesellschaftlichen ökologischen Organisationen umgesetzt. Bis Juni 2012 wird das erste Pilotprojekt des Tierschutzheimes in Kyiw realisiert. Das Umweltschutzministerium verhandelt derzeit über Errichtung von modernen Tierschutzheimen mit den staatlichen Gebietsverwaltungen der Ukraine. Im November wurde für den Bau des Tierschutzheimes ein Grundstück in Tschernihiw zur Verfügung gestellt. Ökologieminister der Ukraine M.Zlotschewskyj berichtete über Bereitschaft des Ministeriums dieses Projekt finanziell zu unterstützen. Zurzeit wird das Bauprojekt erarbeitet.
Das Ministerium für Ökologie und Naturschätze der Ukraine hat die Absprache mit den gesellschaftlichen Organisationen über Informierung des Ministeriums über Vorfälle der Vernichtung von Tieren in den Städten der Ukraine erzielt. Zwecks Überprüfung von allen bekannt gewordenen Sachverhalten wird vom Ministerium eine ökologische Kommission eingerichtet und im Falle der Bestätigung von Fakten werden gegen die Leiter der Stadt- und Bezirksverwaltungen administrative Maßnahmen eingeleitet. Das Ministerium hat bereits 2 derartige Herantretungen erhalten – über Tätigkeit in Lysytschansk und Mariupol von mobilen Krematorien bekommen. Die vom Ministerium entsandte Kontrollkommission hat diese Tatsachen nicht bestätigt.
Die ukrainische Regierung hat sich bereit erklärt, einen konstruktiven Dialog mit den internationalen ökologischen Organisationen aufzunehmen, insbesondere über beratende Hilfestellung zur Anpassung der ukrainischen Gesetzgebung an europäische Normen. Am 14. November 2011 traf der Ökologieminister der Ukraine M.Zlotschewskyj mit der Delegation der grössten britischen Naturschutzorganisation Naturewatch geleitet mit deren Direktor John Ruane zusammen. Im Mittelpunkt der Unterredung stand die Behandlung von streunenden Tieren in der Ukraine. John Ruane wurde über Schritte des Ministeriums zur Lösung dieses Problems informiert, die ausschließlich unter Anwendung von humanen Methoden gesetzt werden, insbesondre über die Errichtung von Tierschutzheimen in den Städten der Ukraine und Verhinderung der Verendung der Tiere. Seinerseits begrüßte der Vertreter von Naturewatch die Erfüllung durch ukrainische Regierung der übernommenen Verpflichtungen.
Leider zeigen die meisten Tierschutzorganisationen kein Interesse an der Zusammenarbeit m0it dem Ministerium und beschränken sich lediglich auf lautstarke Erklärungen. Zugleich wurden die meisten Fotos, die in die Massenmedien zur Illustration der Behandlung von streunenden Tieren lanciert werden vor 3-5 Jahren gemacht und stehen im Wideerspruch zur heutigen Sachlage.
Angesichts besonderer Sensibilität der österreichischen Öffentlichkeit hinsichtlich der Behandlung von streunenden Tieren in der Ukraine, sowie der Resonanz, die diese Frage in der letzen Zeit bekommen hat, traf der Botschafter der Ukraine A.Bereznyi mit der Klubobrau der Grünen Fraktion in NÖ Landtag, Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins Dr. Madeline Petrovic zusammen. Während des Treffens informierte Frau Petrovic, dass der Verein bereit ist der Ukraine die methodische und technische Hilfe bei der Schaffung eines Systems der Behandlung von streunenden Tieren zu geben, das europäischen Standards und allgemein gültigen Regeln des Umgangs mit den Tieren entspricht in Anlehnung ans im Wiener Tierschutzverein bestehende System, das 1846 gegründet war. M.Petrovic zeigte sich bereit die Delegationen der entsprechenden ukrainischen Behörden Anfang Dezember zu empfangen zwecks Durchführung von methodischen und Bildungsveranstaltungen, sowie die Ukraine Anfang 2012 zu besuchen um den Behörden und gesellschaftlichen Organisationen konsultative Hilfe zu erteilen.
Am 19.-22. Dezember 2011 besucht eine Delegation des Rinat Achmetovs Stiftung „Entwicklung der Ukraine“ Österreich, um sachbezogene Verhandlungen über die methodische und technische Hilfe zur Lösung des Problems der streunenden Tiere in der Ukraine zu führen und Treffen mit der Leitung des Tierschutzvereins Österreichs und den Besuch des Wiener Tierschutzheimes abzuhalten.