Hundebegegnung - wie handhabt ihr das?

Das Beste, was Du tun kannst: stopf ihr das Maul!:D Füttere sie solange, bis die Gefahr, dass sie nachläuft wirklich ganz sicher vorbei ist. Lass sie Kunststücke machen, an einem grossen Stück Pansen knabbern, füttere sie aus dem Futterbeutel, etc. Wichtig ist, dass sie vollkommen auf Dich fokusiert ist. Wenn Du Dir absolut sicher sein willst, dass sie nicht doch nachläuft, geh nach der Begegnung in die andere Richtung. Gib Deinem Hund dabei gar keine Gelegenheit, sich doch noch auf den "Feind" zu konzentrieren.

lg
Gerda

Hi!

Diese Variante hatte ich schon - zugegebenermaßen nicht mit Pansen und Kunststücke - aber ich hab sie mit ihren liebsten Leckerlis vollgestopft und gelobt und belohnt fürs brav sitzen und still sein. Das hat gezogen bis zum 4./Mitte 5. Monat. Wir gehen immer in die andere Richtung - bis auf eine einzige Begegnung weil unser Weg nach Hause der selbe war wie vom fremden Hund mit Herrl - da haben wir sie abliegen lassen und gewartet bis beide asuser Sicht waren. iIre akustischen Ergüsse dabei waren der pure Horror.

Seit der 5. Monat vorbei ist beachtet sie weder ihr liebstes Spielzeug oder die Hand mit dem Leckerli (ich probier das mit dem Pansen aber noch aus, auf den steht sie eh) sondern fixiert sich komplett gespannt auf den Fremden oder den fremden Hund. Sie liebts Leckerlis im Schnee oder am Weg zu suchen, ich hab versucht am Strassenrand - sie auf der Fussgängerabgewandten Seite mit Blick weg vom Fremden - Leckerli-Such-Spiel zu veranstalten. Zieht auch, aber nur bis das erste max. 2. Leckerli den Hals runter ist. Jedes weitere auf den Boden geworfene wird dann missachtet und sie steigert sich trotzdem total in die Begegnung rein.

Sie ist dann auch nicht mehr ansprechbar obwohl sie "Schau" sonst wirklich in jeder Lebenslage kann - nur da halt nicht. Und ist sie erst mal in dem Zustand, dass sie im BG hängt, lässt sich sowieso nix mehr machen, jedes Wort pusht sie dann noch weiter hoch.

Ich vermute, dass es bei ihr wirklich die Erfahrung ist: "Fremder Mensch, fremder Hund - mei i mag spielen. Boah ich darf net hin, die haben das BG in der Hand!!!" (da ja an Leine oder BG fixiert) Und in dem Moment zuckt sie dann aus wenn sie merkt, dass sie nicht nur sitzen bleiben muss (oder suche soll oder oder oder) und auch nicht weg kann UND die fremden Menschen od. Hunde sie oben drein auch noch NICHT beachtenn (weil das passiert ihr fast mit jeder Begegnung egal ob Mensch od. Tier).
Weil richtig loslegen tut sie erst, wenn sie merkt, dass sie für Hund od. Mensch uninteressant ist und ignoriert wird, dass die ihren ursprünglichen Weg ohne mit der Wimper zu zucken weiterverfolgen und sie links liegen lassen.

Kommt der fremde Hund direkt auf sie zu is sie still und wedelt und wuselt, bei fremden Menschen genauso - bei denen folgt dann aber auch gleich, sobald sie in Reichweite wären, ein Sprung nach oben an die Brust mit den Vorderbeinen (wenn man sie lassen würde). Wenn eine Begegnung ohne Leine stattfindet ist sie pfleglich, verspielt und freut sich.

Snuffi schrieb:
Irgendwann hat der Hund bei der Strategie so barocke Formen dass er sowieso nicht mehr nachlaufen kann

Naja, diese Bedenken hatte ich auch,
Jilly ist für meinen Geschmack jetzt schon grenzwertig allerdings kriegt sie mittlerweile nicht mehr alle Mahlzeiten mehr sondern muss sich ihr Futter erarbeiten und da geht dann halt das Mittagessen oder ihr Abendessen drauf, je nachdem wann wir gehen. Denke so hab ich das schon bissl besser im Griff als unkontrolliert zusätzlich was zu geben. Sollte es doch passieren wird die darauffolgende Mahlzeit gekürzt oder fällt ganz aus.

Snuffi schrieb:
Wenn der Hund zB Radfahrer jagen will ist das ein Symptom von etwas - eben der Ursache warum er das tut ....

Naja, bei Jilly weiss ich ja was der Grund ist (denke ich): Sie zeigt dieses Verhalten seit sie mehr Interesse an fremden Hunden hat, als sie noch welpiger war waren die zwar auch nett anzusehen aber bei weitem nicht SO interessant, und noch interessanter sind sie jetzt ja weil sie merkt, sie kann nicht losstarten und den übern Haufen rennen und besinnungslos niederspielen.

Als sie noch kleiner war (und schüchterner, wobei sie nie ein Kind von Traurigkeit war) war das kein Problem sie auf mich zu fokusieren, da hats ja geklappt, ich dachte dazwischen ja schon die Sache wäre gegessen bis sie mit den Mätzchen anfing.

Ihr Interesse an fremden Menschen, bei dem sie dann auch glaubt, der wäre ihr bester Freund und den muss sie ablecken und anspringen und abbusseln ist nach wie vor, trotz Übungseinheiten bis zum Erbrechen, ungebrochen. Das haben wir auch schon - ungewollt - unangeleint im Park "probiert". Sie sah hinter einem Busch Fremde hervorkommen, die ich zu spät gesehen hab um sie abzurufen, und schon war sie dort, hat sich untertänigst fast am Boden rutschend angenähert, gewinselt zum Steinerweichen und dann mit welpigen herumwuseln auf sich aufmerksam gemacht. Die 2 Damen waren dann so patent, haben sie nicht beachtet - was ihnen dann, als sie Jilly hinter sich gelassen haben im Weitergehen mit einem lauten Protest-Beller von ihr gedankt wurde *ggg* - und als sie versucht hat sie auch noch zu verfolgen und wieder auf sich aufmerksam zu machen, haben sie sich zu ihr umgedreht und sie mit "Gehst du!"-Ruf und Zeigefinger zu mir weg geschickt. Das hat dann auch gezogen und sie hat auch keinen Schaden angerichtet oder so. Angenehm wars aber für die und auch mich nicht.

Wenn sie Läufer und Radfahrer fixiert und offensichtlich im nächsten Moment losstarten will ist das für mich nur eine Ursache: sie hat nen stark ausgeprägten Hüte(Jagd)trieb. Immerhin is sie halb BC und halb Retriever drin. Da wundert mich sowas nicht wirklich. Schlechte Erfahrungen hatte sie bisher weder mit Autos, noch Hunden, noch Menschen noch Radfahren etc.
Ich hab ab ihrer ersten Woche bei uns darauf geachtet, dass sie sowohl fremde Personen als auch Autos, LKWs, Traktoren etc. kennen lernt. Immer mit Sitzen und langem Schauen am am Gehsteig, ohne Kontakt zu was auch immer. Von Anfang an Belohnung fürs Sitzen und schauen und warten und geduldig sein. Es hat wie gesagt bis zum 5. Monat ca. keinerlei echte Probleme gegeben.


LG
B
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi! Ich mache das so ähnlich - hab dann aber das Ergebnis wies Julchen beschreibt: Jilly dreht dann durch, hängt im BG und jault und heult als würde sie in den nächsten 30 Sekunden alles um sich herum sofort und gnadenlos zu Tode beissen. Wobei ich sicher bin, dass sies nicht tut - sie hat nur dermaßen viel Akustik in dem Fall.

man müsste es sehen - weil jaulen und heulen für mich nicht zwingendermaßen mit totbeißen zu tun hat.

Bei mir läuft das so: Ich seh Jogger, Läufer, Walker (mit diesen Stöcken, besonders beliebt *g*), fremden angeleinten Hund oder Auto und rufe sie wenn sie frei ist. Sie kommt. Wird belohnt, und macht Sitz und kriegt dafür Belohnung.

soweit ja alles OK - abrufbar, Belohnung.... Frage wäre was passiert nach dem Keksi

Meistens wird sie am BG dann festgehalten bis der/die/das weg ist.

Das kann ein Fehler sein - möglicherweise löst das Festhalten am BG etwas ungewolltes aus

Angeleint nur selben aber: Angeleint darum weil mir schon passiert ist, dass sie nach dem Sitz (Jogger, fremder Hund und Auto) und NACHDEM der/die/das vorbei war hinterhergehetzt ist (nicht überall ist das Objekt gleich ausser absoluter Sicht...) und wir nicht schnell genug mit der Hand am BG waren. Rufen hat nix gebracht also hinterhergewetzt wie besessen. Eingefangen.

Frage hier wäre wie der Hund hintererrennt - spielerisch, mit jagdabsicht, aggressiv ....ruhig absitzen und dann losstarten - warum...

Also wird jetzt angeleint oder am BG festgehalten von Anfang an, sobald zumindest der Mensch oder das Auto vorbei ist wird weitergegangen und dafür auch belohnt, ebenso wie das Sitzen bleiben.

Bei einem fremden Hund und manchmal auch bei Läufern (Autos noch nie) sitzt sie und sobald Hund oder Läufer auf unserer Höhe ist gehts los - und zwar so, dass man glauben könnte, sie wäre der ABSOLUTE TERRORHUND. Sie hängt im BG und/oder an der Leine, spuckt Gift und Galle, keift, jault und tobt, dass man glaubt sollte sie los kommen zerlegt sie sämtliche anwesenden Hunde und Menschen. Bei 54cm Stockmaß und guten 22kg ist das nicht witzig. (Verhalten wie es sich manch beschränkte von den "typischen SOKAS" vorstellen - man achte bitte auf meine Gänsefüsschen...) Das hält bei Hunden noch an bis die wirklich ausser Sicht sind, die Besitzer gehen immer mit ihrem Hund weiter und bleiben nie stehen, wenn ich Pech hab hält dieses Verhalten dann noch 5 Minuten an und sie ist auch nicht dazu zu bewegen den Hintern zu heben und weiter zu gehen. Was tun?

Das klingt sehr stark nach Leinenaggression

LG Barbara

@ gerda - um nun Deine Frage nach der Ursache zu beantworten. Ich würde raten Angst und Unsicherheit die sich hier als aggressives Pöbeln äußert. Die Leinenaggression ist für mich da nur mehr das Symptom - der Hund tut das nicht grundlos. Ein leinenaggressiver Hund ist mM so gut wie nie ein "dominanter" Hund - der hätte die Pöbelei nicht nötig.

Würde sich meine Annahme dass es sich um Angst und Unsicherheit handelt bestätigen dann würde ich daran arbeiten dem Hund diese Angst zu nehmen und durch Selbstvertrauen zu ersetzen.
 
Dazu müsste ich den Hund sehen und wie er das macht was er macht ;) aber ich kann anhand des Postings raten....

Es ist aber eh wurscht.;) Ursache des Verhaltens ist auf jeden Fall ein Konflikt. Indem ich das Symptom behandle, bekämpfe ich in diesem Fall auch die Ursache. Hat Hund z.B. Angst vor anderen Hunden, Radfahrern etc., lernt er durch das Füttern, dass solche Begegnungen für ihn angenehm sind. Er erfolgt also eine echte Gegenkonditionierung (Hund kommt - Super-Leckerli, also ist es toll, wenn ein fremder Hund kommt).

Durch die totale Konzentration auf den HB lernt der Hund gleichzeitig eine Alternative zum Abwehrverhalten. Nämlich, sich in solchen Situationen an den Menschen zu wenden. Ganz einfach aber ungeheuer wirkungsvoll!:)

Will der Hund absolut zu dem anderen Hund hin um Kontakt aufzunehmen weil Artgenossen so furchtbar interessant sind (was bei den meisten Junghunden die Ursache für das Hinspringen ist), lernt er durch das Füttern, dass in solchen Situationen die Hinwendung zum Menschen belohnt wird und die einzige sinnvolle Verhaltensmöglichkeit ist.

Es ist ganz toll, wie schnell vor allem Welpen das lernen. Nach einigen Übungseinheiten löst ein entgegenkommender Hund sofort das Verhalten "sich an den Menschen wenden" aus. Man kann gar nicht oft genug betonen, wie wichtig dieses Training schon bei ganz jungen Welpen ist! Ich würde von vorneherein keinen Welpen einfach so zu einem anderen Hund hinlaufen lassen. Hat ein Hund von Anfang an gelernt, dass man sich bei Begegnungen immer an den Menschen wendet, gibt es später keine Probleme - egal ob er andere Hunde mag oder nicht.

lg
Gerda
 
Hi!

Diese Variante hatte ich schon - zugegebenermaßen nicht mit Pansen und Kunststücke - aber ich hab sie mit ihren liebsten Leckerlis vollgestopft und gelobt und belohnt fürs brav sitzen und still sein. Das hat gezogen bis zum 4./Mitte 5. Monat. Wir gehen immer in die andere Richtung - bis auf eine einzige Begegnung weil unser Weg nach Hause der selbe war wie vom fremden Hund mit Herrl - da haben wir sie abliegen lassen und gewartet bis beide asuser Sicht waren. iIre akustischen Ergüsse dabei waren der pure Horror.

Brav sitzen und still sein ist von einem gestressten Hund viel zu viel verlangt, der Stresspegel wird in diesem Fall gewaltig steigen. Es ist bei sehr aufgeregten Hunden unbedingt notwendig, dass sie in Bewegung bleiben.

So wie Du das schilderst, reagierst Du einfach immer viel zu spät. Du musst ihm spätestens dann, wenn Dein Hund einen fremden Hund oder Radfahrer sieht, vorgeben, was er zu tun hat. Wenn ein Hund schon vollkommen durchgeknallt ist, gibt es nichts, womit Du zu ihm durchdringen kannst.

Man sollte es sich und seinem Hund so einfach wie möglich machen. Und dazu gehört, dass man nicht wartet, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist sondern dem Hund rechtzeitig ganz klar vermittelt, was man von ihm will.

lg
Gerda
 
man müsste es sehen - weil jaulen und heulen für mich nicht zwingendermaßen mit totbeißen zu tun hat.


Beim nochmaligen Durchlesen kam mir schon der Gedanke, dass man es so wie du das jetzt tust, auffassen könnte. "Totbeissen" hab ich darum geschrieben damit man sich die Akustik und ihre Aufregung vorstellen kann. Ich sprech gerne sehr bildlich. Mimik ist aber aufmerksam, aufgestellte Ohren, aufgeregte Körperbewegungen - keine Drohhaltung die auf Agression schliessen lassen würde. Von den Bewegungen her seh ich eher Aufregung und Freude, Akustik (jaulen, regelrechtes kreischen, bellen - hat sowieso sehr tiefe Stimme) ist aufmerksamkeitsheischend, für Fremde die sie nicht als lauten Spieler mit sowieso mit Hang zu Ton kennen wirkt es zugegebenermaßen bedrohlich.

Tun würde sie mit 99%iger Sicherheit nichts (also nicht agressiv nach vorne preschen, drohen und im Endeffekt beissen etc.). Sie hat definitiv mit der SACHLAGE, dass sie nicht agieren kann wie sie will, ein Problem. Aber nicht mit dem Gegenüber. Weder Mensch noch Tier. Denn wir haben auch schon zusammenschnubbern lassen, während sie angeleint war (auch der andere Hund) und da ist sie sehr lieb und gegenüber dem anderen Hund unterwürfig mit unzähligen Spielaufforderungen. Aber sowas geht halt net mit jedem Besitzer/Hund denn vielen ists nicht recht (mir allerdings unverständlich warum) wenn ihr Hund spielt.


soweit ja alles OK - abrufbar, Belohnung.... Frage wäre was passiert nach dem Keksi

Wir lassen den Fussgänger oder was auch immer an uns vorbei passieren und sobald ich seh, es/er is weit genug weg, versuch ich sie dazu zu bewegen aufzustehen (weil sie ja meistens sitzt) oder wenn sie alle 4 am Boden hat gleich aus dem Stand in die andere Richtung weiter zu gehen.

Geht nicht, winselnd und schwanzwedelnd steht oder sitzt sie dann da und jammert der Person/dem Tier erst laut und dann immer leiser werdend hinterher. Sitzt man das aus, kann das gute 5 Minuten anhalten bis sie sich von selbst wieder auf was konzentriert das ihr Spaß macht. Nicht ansprechbar ist sie dabei, gedanklich offensichtlich ganz damit beschäftigt dem etwas das sich entfernt hinterher zu beten, nicht dazu zu bewegen den Hintern hoch zu kriegen und in die andere Richtung weiter zu gehen. Auch kaum mit Leckerli oder Spielzeug. Welchem auch immer.
Mittlerweile - da ich immer in Begleitung unterwegs bin, weil ich im Rollstuhl sitze - lass ich sie mit meiner Begleitung dann dort stehen und geh ein paar Schritte mit den Worten "komm + Name" und "gemma" und Lockrufen und Spielzeug od. Leckerli sichtbar in der Hand voraus, DANN erst lässt sie sich nach einer Bedenkminute dazu herab, das Winseln einzustellen und mir zu folgen.

Das kann ein Fehler sein - möglicherweise löst das Festhalten am BG etwas ungewolltes aus

Jo, genau das denke ich auch, was von mir dann ja auch garnet gewollt und auch garnet Ziel ist natürlich.
Bei ihr löst es meiner Meinung nach aus: "Boah, ich will meinen Willen haben, lass mich gehen" Ich interpretiere ihren Protest (also das Jaulen etc.) gegen mich und nicht gegen das Gegenüber. Wie oben beschrieben halt.


Frage hier wäre wie der Hund hintererrennt - spielerisch, mit jagdabsicht, aggressiv ....ruhig absitzen und dann losstarten - warum...

S. mein Post vor deinem Post. Das haben wir ausprobiert (Episode im Park mit den 2 Fussgängerinnen die sie zurückgeschickt und nicht beachtet haben). Sie macht das (zumindest Mensch und Tier) weil sie zum Spiel auffordern will und Aufmerksamkeit will, so versteh ich ihre Körpersprache. Vorallem weil sie grad bei grösseren Hunden und Menschen immer sehr unterwürfig tut, viel über ihr Mäulchen schleckt, sich auf den Boden wirft, winselt und teilweise sogar noch bisschen Lackerl macht. OBWOHL weder Mensch noch Tier sie beachten will/würde, würd sie nicht hinrennen und sich von sich aus "anbieten".
Wobei ich das beim Menschen net versteh weil sie von uns massig Aufmerksamkeit kriegt und ich viel Bindungsspiele mit ihr mach und sie mit mir wirklich "Haut an Haut" lebt.

Bei einem Auto oder Radfahrer würd ich wegen des Tempos in der Fahrt durchaus auf Jagdtrieb od Hütetrieb tippen, besonders weils für sie nur interessant ist, wenn sich das Ding von uns entfernt (nach vorne, im Blickfeld), aber nicht wenns an uns vorbei weg fährt (nach hinten, in unserem Rücken.
Aber sowohl als auch muss sie erst bedenken, setzt sich aus eigener Motivation fast immer hin und schaut sehr lang und still. Ist das Auto näher an uns dran wenns zB keinen Gehweg gibt nur den Straßenrand, dann kommts schon mal zu nem Bellen.
Angst wäre eventuell möglich, glaub ich aber nicht weil (s. Post davor) ich sie von Anfang an mit Leckerlis darauf konditioniert hab (oder es zumindest wollte) dass diese Dinge nix bedrohliches sind und sie immer mit viel Entfernung erst mal schauen durfte und ich interessanter bin als das was vorbei kommt.

Das klingt sehr stark nach Leinenaggression

Das befürchte ich auch und will das ja nicht noch verfestigen.

Angst und Unsicherheit die sich hier als aggressives Pöbeln äußert.


Lässt ihr Verhalten - von sich aus auf fremde Personen und Tiere zuzurennen und sich "anzubieten" indem sie sich schon Meter vor dem Tier oder Menschen unterwirft und Spielaufforderungen mit dem typ. "sich auf den Boden werfen mit Vorderpfoten zum Tier oder Mensch" wirklich auf Angst schließen? Würde mich wundern, weil ich sie in vielen anderen Situationen - besonders daheim und in der näheren Umgebung vom Haus (nicht mehr unser Grundstück) als recht interessiert und mutig kenne. Und wenn sie verunsichert ist setzt sie sich mal, bedenkt die Sache und DANN erkundet sie am Objekt was los is. Ich hatte nicht den wirklichen Eindruck, dass sie Angst hat lass mich da aber schon gern eines besseren belehren.

Ein leinenaggressiver Hund ist mM so gut wie nie ein "dominanter" Hund - der hätte die Pöbelei nicht nötig.

Dominant kann ich mir auch net vorstellen, wär sies hätt sies net nötig so einen Radau zu schlagen sondern wäre souveräner und könnte das "ich werd von fremden Menschen/fremden Hunden ignoriert" auch wegstecken. Ihr macht das aber offensichtlich was - weil sie zumeist von Fremden und anderen (älteren) Hunden ignoriert wird und DANN erst "losjodelt". Ich hab bei ihr immer das Gefühl, dass sie ganz dringend unbedingt die Aufmerksamkeit und Freundschaft aller sich um sie herumbewegenden Lebewesen erzielen will.

... dem Hund diese Angst zu nehmen und durch Selbstvertrauen zu ersetzen.

Selbstvertrauen stärke ich ihr zB mit Zerrspielen bei denen sie gewinnen darf, lasse sie neue Situationen erkunden (in ihrem Tempo) und lobe sie für Erfolge. Als sie ganz klein war, waren zB blaue Hydranten mit roten Schrauben besonders bedrohlich - heute sind sie der erste Anlaufpunkt fürs "boah wer isn da vorbei gegangen und hat dran gepinkelt?" Ich spiele gemeinsam mit ihr daheim und in fremder Umgebung Suchspiele bei denen sie für jeden Erfolg gelobt wird, Erfolgserlebnisse hat sie viele. Aus meiner Sicht.
Wo ich jetzt noch ansetzen kann ist ja mein Problem. Ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos.

LG
B
 
Wo ich jetzt noch ansetzen kann ist ja mein Problem. Ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos.

Das Verhalten Deiner Hündin hat mit Leinenaggression (noch) nicht das geringste zu tun! In dem Alter ist das einfach normales Hundeverhalten - manche sind stürmischer und aufgeregter als andere, was aber so wild und bedrohlich aussieht, hat nichts mit Aggression, aber sehr viel mit Stress zu tun. Deine Ratlosigkeit teilen sehr viele Junghundebesitzer. Und viele Hundeflüsterer können ganz gut davon leben.:rolleyes:

Es wäre jetzt aber höchste Zeit, mit einem vernünftigen Begegnungstraining zu beginnen. Such Dir einen guten Trainer, der mit Dir unter kontrollierten Bedingungen trainiert, sodass Du selbst bei Begegnungen viel ruhiger sein kannst.

lg
Gerda
 
Hi!

Diese Variante hatte ich schon - zugegebenermaßen nicht mit Pansen und Kunststücke - aber ich hab sie mit ihren liebsten Leckerlis vollgestopft und gelobt und belohnt fürs brav sitzen und still sein. Das hat gezogen bis zum 4./Mitte 5. Monat. Wir gehen immer in die andere Richtung - bis auf eine einzige Begegnung weil unser Weg nach Hause der selbe war wie vom fremden Hund mit Herrl - da haben wir sie abliegen lassen und gewartet bis beide asuser Sicht waren. iIre akustischen Ergüsse dabei waren der pure Horror.

Was war als sie ein Junghund war - hat sie da schon gepöbelt, oder wollte sie einfach nur nach, Gab es ein Erlebnis mit fremden Hund und Herrchen ??? Kann es ein terretoriales Problem sein...

Seit der 5. Monat vorbei ist beachtet sie weder ihr liebstes Spielzeug oder die Hand mit dem Leckerli (ich probier das mit dem Pansen aber noch aus, auf den steht sie eh) sondern fixiert sich komplett gespannt auf den Fremden oder den fremden Hund.

wird sie STEIF oder ist es eine Anspannung wie bei einem Hund der einem Hasen hinterher will ??? oder eben ein BC der eine Schafherde sieht ???

Sie liebts Leckerlis im Schnee oder am Weg zu suchen, ich hab versucht am Strassenrand - sie auf der Fussgängerabgewandten Seite mit Blick weg vom Fremden - Leckerli-Such-Spiel zu veranstalten. Zieht auch, aber nur bis das erste max. 2. Leckerli den Hals runter ist. Jedes weitere auf den Boden geworfene wird dann missachtet und sie steigert sich trotzdem total in die Begegnung rein.

kann es sein dass ihr Verhalten ab einer gewissen Distanz beginnt wenn ja was ich vermute - wie ist diese Distanz

Sie ist dann auch nicht mehr ansprechbar obwohl sie "Schau" sonst wirklich in jeder Lebenslage kann - nur da halt nicht. Und ist sie erst mal in dem Zustand, dass sie im BG hängt, lässt sich sowieso nix mehr machen, jedes Wort pusht sie dann noch weiter hoch.

was wäre mit Körperkontakt ??? Ich gehe zwar davon aus das mit richtiger Stimmlage und Intonierung + mentaler Kraft das "Wort" ausreichen sollte aber das kannst Du nicht von heute auf morgen erlernen.

Ich vermute, dass es bei ihr wirklich die Erfahrung ist: "Fremder Mensch, fremder Hund - mei i mag spielen. Boah ich darf net hin, die haben das BG in der Hand!!!" (da ja an Leine oder BG fixiert) Und in dem Moment zuckt sie dann aus wenn sie merkt, dass sie nicht nur sitzen bleiben muss (oder suche soll oder oder oder) und auch nicht weg kann UND die fremden Menschen od. Hunde sie oben drein auch noch NICHT beachtenn (weil das passiert ihr fast mit jeder Begegnung egal ob Mensch od. Tier).

Du gehst davon aus dass sie spielen oder Kontakt haben will - dann wäre es keine Leinenaggression und Angst oder Unsicherheit wäre nicht die Ursache. Dann fehlen Deinem Hund die passenden Spielpartner sprich Sozialkontakte. Dann würde ich mal versuchen auf zwei Arten auszulasten - einerseits Spiele wo sie toben kann aber denken muss und Hundefreunde wo sie toben und spielen kann. Mit den Spielen kannst Du Eure Bindung festigen und dann von ihr Aufmerksamkeit und Gehorsam einfordern.

Weil richtig loslegen tut sie erst, wenn sie merkt, dass sie für Hund od. Mensch uninteressant ist und ignoriert wird, dass die ihren ursprünglichen Weg ohne mit der Wimper zu zucken weiterverfolgen und sie links liegen lassen.

Ich fürchte es ist ein Teufelskreis - je mehr sie ignoriert wird umso größer wird ihr Frust - Du kannst sie aber so wie sie sich benimmt nicht hinlassen. Durchbrechen kannst Du diesen Teufelskreis nur durchbrechen indem Du ihr Verhalten veränderst -

Kommt der fremde Hund direkt auf sie zu is sie still und wedelt und wuselt, bei fremden Menschen genauso - bei denen folgt dann aber auch gleich, sobald sie in Reichweite wären, ein Sprung nach oben an die Brust mit den Vorderbeinen (wenn man sie lassen würde). Wenn eine Begegnung ohne Leine stattfindet ist sie pfleglich, verspielt und freut sich.

Besser auslasten damit das Überdrehte mal etwas weniger wird - dann konsequent nie raufspringen lassen außer in einem klaren "Ritual". An der Bindung zu Dir arbeiten, an der Aufmerksamkeit arbeiten - bei Befehlen eine klare Sprache mit verschiedenen Tonlagen und Handzeichen.

Naja, diese Bedenken hatte ich auch, Jilly ist für meinen Geschmack jetzt schon grenzwertig allerdings kriegt sie mittlerweile nicht mehr alle Mahlzeiten mehr sondern muss sich ihr Futter erarbeiten und da geht dann halt das Mittagessen oder ihr Abendessen drauf, je nachdem wann wir gehen. Denke so hab ich das schon bissl besser im Griff als unkontrolliert zusätzlich was zu geben. Sollte es doch passieren wird die darauffolgende Mahlzeit gekürzt oder fällt ganz aus.

Mal schauen was Du fütterst - vielleicht drehst Du sie auch etwas durch das Futter auf

Naja, bei Jilly weiss ich ja was der Grund ist (denke ich): Sie zeigt dieses Verhalten seit sie mehr Interesse an fremden Hunden hat, als sie noch welpiger war waren die zwar auch nett anzusehen aber bei weitem nicht SO interessant, und noch interessanter sind sie jetzt ja weil sie merkt, sie kann nicht losstarten und den übern Haufen rennen und besinnungslos niederspielen.

normalerweise zeigt ein Junghund mehr Interesse an anderen Hunden als ein erwachsener Hund - kann es sein dass sie als Welpe und Junghund hindurfte und jetzt seit sie etwas unhandlicher geworden ist eben weniger bis gar nicht ???


Als sie noch kleiner war (und schüchterner, wobei sie nie ein Kind von Traurigkeit war) war das kein Problem sie auf mich zu fokusieren, da hats ja geklappt, ich dachte dazwischen ja schon die Sache wäre gegessen bis sie mit den Mätzchen anfing.

Klär mal für Dich ihren Grundcharakter ab - weil was war sie nun "schüchtern" oder "kein Kind von Traurigkeit" beides geht mM nach nicht.


Ihr Interesse an fremden Menschen, bei dem sie dann auch glaubt, der wäre ihr bester Freund und den muss sie ablecken und anspringen und abbusseln ist nach wie vor, trotz Übungseinheiten bis zum Erbrechen, ungebrochen.

Wie habt ihr das denn geübt - das nicht-raufspringen - nicht zu Fremden hinrasen ...

Das haben wir auch schon - ungewollt - unangeleint im Park "probiert". Sie sah hinter einem Busch Fremde hervorkommen, die ich zu spät gesehen hab um sie abzurufen, und schon war sie dort, hat sich untertänigst fast am Boden rutschend angenähert, gewinselt zum Steinerweichen und dann mit welpigen herumwuseln auf sich aufmerksam gemacht.

das klingt etweder nach extremen CS oder extremer Spielaufforderung - wäre wichtig zu wissen was es ist

Die 2 Damen waren dann so patent, haben sie nicht beachtet - was ihnen dann, als sie Jilly hinter sich gelassen haben im Weitergehen mit einem lauten Protest-Beller von ihr gedankt wurde *ggg* - und als sie versucht hat sie auch noch zu verfolgen und wieder auf sich aufmerksam zu machen, haben sie sich zu ihr umgedreht und sie mit "Gehst du!"-Ruf und Zeigefinger zu mir weg geschickt. Das hat dann auch gezogen und sie hat auch keinen Schaden angerichtet oder so. Angenehm wars aber für die und auch mich nicht.

Frage wäre wieso findet Dein Hund andere Menschen soviel interessanter.


Wenn sie Läufer und Radfahrer fixiert und offensichtlich im nächsten Moment losstarten will ist das für mich nur eine Ursache: sie hat nen stark ausgeprägten Hüte(Jagd)trieb. Immerhin is sie halb BC und halb Retriever drin. Da wundert mich sowas nicht wirklich. Schlechte Erfahrungen hatte sie bisher weder mit Autos, noch Hunden, noch Menschen noch Radfahren etc.

wenn sie Radfahrer jagen und Autos hüten will - würde ich sagen sie ist ziemlich unterfordert.

Ich hab ab ihrer ersten Woche bei uns darauf geachtet, dass sie sowohl fremde Personen als auch Autos, LKWs, Traktoren etc. kennen lernt. Immer mit Sitzen und langem Schauen am am Gehsteig, ohne Kontakt zu was auch immer. Von Anfang an Belohnung fürs Sitzen und schauen und warten und geduldig sein. Es hat wie gesagt bis zum 5. Monat ca. keinerlei echte Probleme gegeben. LG B

Wie alt war sie als Du sie bekommen hast ??? Im 5.Monat war sie ein Junghund der sein Verhalten ausprägt - da wäre es am einfachsten gewesen gewissen Dingen gegenzuwirken. Ich würde mal einen guten Trainer den Ist-Zustand beurteilen lassen und dann daran arbeiten....
 
Meine Hunde müssen aufs Klo und im Moment schneit es gerade nicht - gehe eine kurze Gassirunde :D aber dann gerne weiter ...
 
Brav sitzen und still sein ist von einem gestressten Hund viel zu viel verlangt, der Stresspegel wird in diesem Fall gewaltig steigen. Es ist bei sehr aufgeregten Hunden unbedingt notwendig, dass sie in Bewegung bleiben.


Ja, Stress seh ich durchaus ein, sie pusht sie dann im Laufe der Sache ja auch noch selber ins unermessliche.
Aber ich rufe sie, sobald ich in der Ferne einen fremden Hund sehe (oder Menschen) zu mir sollte sie grade nicht an der Leine sein. Sie kommt auch, oftmals noch bevor sie realisiert hat, was da vor uns auf uns zu kommt, bis dato ists mir mit Hunden noch nie passiert, dass sie die vor mir gesehen hätte - da hätt sie sich nicht mehr abrufen lassen. Dann gibts eben die Leckerli-Sitz-Sache.

Ist sie an der Leine, lass ich sie (noch bevor ich an Kopf- und Körperhaltung seh, dass sie gesehen hat, dass da wer kommt) am Rand absitzen und lob und belohne und Leckerli etc. Das zieh ich schon durch während er/sie/es auf uns zu kommt. Ich bemüh mich immer die Sache vor ihr zu sehen/erkennen. Nicht immer gehts ganz flott, aber ich arbeite dran.
Was ich noch nicht probiert hab ist wie gesagt die Sache mit den Kunststückchen und/oder ein Spiel, das schon wesentlich früher startet quasi als Ersatz fürs Sitz u ruhig sein, weils eben wirklich bei 6 Monaten relativ viel verlangt ist, Selbstbeherrschung is nicht ihre Stärke. Das werd ich aber nächstens gleich ausprobieren obs zieht, wenn ich das Spiel oder Kunststück, schon einleite, noch bevor sie realisiert hat, dass da etwas/jemand kommt.

Du musst ihm spätestens dann, wenn Dein Hund einen fremden Hund oder Radfahrer sieht, vorgeben, was er zu tun hat.

Das mach ich wie gesagt schon, meistens sitzt sie schon wenn sie erkennt was nun als nächstes kommt. Da bin ich schon konsequent und geh auch vorausschauend. Bemühe mich immer. Nicht immer hats 100% Erfolg aber ich arbeite wie gesagt schon hart daran.

Wenn ein Hund schon vollkommen durchgeknallt ist, gibt es nichts, womit Du zu ihm durchdringen kannst.

Durchknallen tut sie erst wie gesagt, wenn sie merkt, dass sie vom Gegenüber ignoriert wird. Versuch ich das abzufangen u sag was wie zB sitz (weil sie aufgestanden ist) dann pusht sie sich.

Danke fürs brainstorming, bin auf jeden Fall für jeden weiteren Analyse-Versuch und Vorschlag dankbar.

LG
Barbara
 
Was ich noch nicht probiert hab ist wie gesagt die Sache mit den Kunststückchen und/oder ein Spiel, das schon wesentlich früher startet quasi als Ersatz fürs Sitz u ruhig sein, weils eben wirklich bei 6 Monaten relativ viel verlangt ist, Selbstbeherrschung is nicht ihre Stärke. Das werd ich aber nächstens gleich ausprobieren obs zieht, wenn ich das Spiel oder Kunststück, schon einleite, noch bevor sie realisiert hat, dass da etwas/jemand kommt.


Lass sie bei Begegnungen überhaupt nicht mehr absitzen! Von einem furchtbar aufgeregten Kleinkind würdest Du ja auch nicht erwarten, dass es ruhig sitzen bleiben kann.:rolleyes:
Du wirst sehen, im Laufe der Zeit wird sie auch mehr Selbstkontrolle haben und es wird vieles leichter.:)

lg
Gerda
 
Mimik ist aber aufmerksam, aufgestellte Ohren, aufgeregte Körperbewegungen - keine Drohhaltung die auf Agression schliessen lassen würde. Von den Bewegungen her seh ich eher Aufregung und Freude, Akustik (jaulen, regelrechtes kreischen, bellen - hat sowieso sehr tiefe Stimme) ist aufmerksamkeitsheischend, für Fremde die sie nicht als lauten Spieler mit sowieso mit Hang zu Ton kennen wirkt es zugegebenermaßen bedrohlich.

da bin ich mit Gerda einer Meinung dass dieses Verhalten mehr für Stress spricht. Permanent unterdrückter Stress kann aber zu Aggression führen.

Tun würde sie mit 99%iger Sicherheit nichts (also nicht agressiv nach vorne preschen, drohen und im Endeffekt beissen etc.). Sie hat definitiv mit der SACHLAGE, dass sie nicht agieren kann wie sie will, ein Problem.

kann sein dass das der Faktor ist der den Stress auslöst - kann aber auch sein dass der andere Hund der Faktor ist oder eine Mischung von beiden.

Aber nicht mit dem Gegenüber. Weder Mensch noch Tier. Denn wir haben auch schon zusammenschnubbern lassen, während sie angeleint war (auch der andere Hund) und da ist sie sehr lieb und gegenüber dem anderen Hund unterwürfig mit unzähligen Spielaufforderungen. Aber sowas geht halt net mit jedem Besitzer/Hund denn vielen ists nicht recht (mir allerdings unverständlich warum) wenn ihr Hund spielt.

Du darfst nicht vergessen Du hast schon einen gestressten Hund an der Leine - das nimmt der andere HB wahr. Es ist ganz einfach "etwas zuviel" was sie macht um eine entspannte Begegnung zu haben.



Wir lassen den Fussgänger oder was auch immer an uns vorbei passieren und sobald ich seh, es/er is weit genug weg, versuch ich sie dazu zu bewegen aufzustehen (weil sie ja meistens sitzt) oder wenn sie alle 4 am Boden hat gleich aus dem Stand in die andere Richtung weiter zu gehen.

Geht nicht, winselnd und schwanzwedelnd steht oder sitzt sie dann da und jammert der Person/dem Tier erst laut und dann immer leiser werdend hinterher. Sitzt man das aus, kann das gute 5 Minuten anhalten bis sie sich von selbst wieder auf was konzentriert das ihr Spaß macht.

5 Minuten sind bei einem Hund eine EWIGKEIT - ich würde mal (wie Gerda rät) nicht absitzen lassen sondern Hund mit Körperkontakt zu mir neben mir stehen lassen.

Nicht ansprechbar ist sie dabei, gedanklich offensichtlich ganz damit beschäftigt dem etwas das sich entfernt hinterher zu beten, nicht dazu zu bewegen den Hintern hoch zu kriegen und in die andere Richtung weiter zu gehen. Auch kaum mit Leckerli oder Spielzeug. Welchem auch immer.

Du musst Strategien entwickeln wie Du auch in solchen Situationen zu Deinem Hund durchdringen kannst. Ich kenne Deine Stimmlage und Deine Körpersprache nicht - also kann ich Dir aus der Ferne zu keiner Strategie raten - Deine Ausdrucksmöglichkeiten, die Deines Hundes und die Strategie müssen zusammenpassen.

Mittlerweile - da ich immer in Begleitung unterwegs bin, weil ich im Rollstuhl sitze - lass ich sie mit meiner Begleitung dann dort stehen und geh ein paar Schritte mit den Worten "komm + Name" und "gemma" und Lockrufen und Spielzeug od. Leckerli sichtbar in der Hand voraus, DANN erst lässt sie sich nach einer Bedenkminute dazu herab, das Winseln einzustellen und mir zu folgen.

Äh :confused: Du sitzt im Rollstuhl - verstehe es nicht falsch aber das ist schon ein sehr wichtiger Faktor. Nicht weil ich glaube dass es unmöglich ist einen Hund vom Rollstuhl aus zu lenken - nur die Art wie ist eine andere.

Bei ihr löst es meiner Meinung nach aus: "Boah, ich will meinen Willen haben, lass mich gehen" Ich interpretiere ihren Protest (also das Jaulen etc.) gegen mich und nicht gegen das Gegenüber. Wie oben beschrieben halt.

Vom Rollstuhl aus kannst Du nicht alles mit Deinem Hund machen was ein Mensch ohne Rollstuhl tun kann. Was ich prinzipiell nicht als Problem ansehe. Finde einen Menschen der sie auspowern kann und trainier sie ähnlich wie einen Therapiehund Dir zu helfen....


S. mein Post vor deinem Post. Das haben wir ausprobiert (Episode im Park mit den 2 Fussgängerinnen die sie zurückgeschickt und nicht beachtet haben). Sie macht das (zumindest Mensch und Tier) weil sie zum Spiel auffordern will und Aufmerksamkeit will, so versteh ich ihre Körpersprache. Vorallem weil sie grad bei grösseren Hunden und Menschen immer sehr unterwürfig tut, viel über ihr Mäulchen schleckt, sich auf den Boden wirft, winselt und teilweise sogar noch bisschen Lackerl macht.

sich anpinkeln das ist mM ein Zeichen von Stress (völlig übersteigerte Freude bezeichne ich in diesem Zusammenhang auch als Stress).

OBWOHL weder Mensch noch Tier sie beachten will/würde, würd sie nicht hinrennen und sich von sich aus "anbieten".

Das verstehe ich jetzt nicht :confused: also wenn sie in der Leine hängt wäre es wahrscheinlich dass sie hinrennen würde. Bei der Begegnung im Park hat sie das ja auch getan.

Wobei ich das beim Menschen net versteh weil sie von uns massig Aufmerksamkeit kriegt und ich viel Bindungsspiele mit ihr mach und sie mit mir wirklich "Haut an Haut" lebt.

Mit der Info dass Du im Rollstuhl sitzt - wie sehen die Bindungsspiele aus wieweit bist Du mobil mit ihr zu arbeiten ???

Bei einem Auto oder Radfahrer würd ich wegen des Tempos in der Fahrt durchaus auf Jagdtrieb od Hütetrieb tippen, besonders weils für sie nur interessant ist, wenn sich das Ding von uns entfernt (nach vorne, im Blickfeld), aber nicht wenns an uns vorbei weg fährt (nach hinten, in unserem Rücken.

Jagdtrieb kann gut sein

Aber sowohl als auch muss sie erst bedenken, setzt sich aus eigener Motivation fast immer hin und schaut sehr lang und still. Ist das Auto näher an uns dran wenns zB keinen Gehweg gibt nur den Straßenrand, dann kommts schon mal zu nem Bellen.
Angst wäre eventuell möglich, glaub ich aber nicht weil (s. Post davor) ich sie von Anfang an mit Leckerlis darauf konditioniert hab (oder es zumindest wollte) dass diese Dinge nix bedrohliches sind und sie immer mit viel Entfernung erst mal schauen durfte und ich interessanter bin als das was vorbei kommt.

Den Absatz kann ich nicht ganz nachvollziehen :confused:

Lässt ihr Verhalten - von sich aus auf fremde Personen und Tiere zuzurennen und sich "anzubieten" indem sie sich schon Meter vor dem Tier oder Menschen unterwirft und Spielaufforderungen mit dem typ. "sich auf den Boden werfen mit Vorderpfoten zum Tier oder Mensch" wirklich auf Angst schließen?

wenns die typische Haltung für Spielaufforderung ist - nein....aber auch da wäre es wichtig den Ablauf zu sehen....

Würde mich wundern, weil ich sie in vielen anderen Situationen - besonders daheim und in der näheren Umgebung vom Haus (nicht mehr unser Grundstück) als recht interessiert und mutig kenne. Und wenn sie verunsichert ist setzt sie sich mal, bedenkt die Sache und DANN erkundet sie am Objekt was los is. Ich hatte nicht den wirklichen Eindruck, dass sie Angst hat lass mich da aber schon gern eines besseren belehren.



Dominant kann ich mir auch net vorstellen, wär sies hätt sies net nötig so einen Radau zu schlagen sondern wäre souveräner und könnte das "ich werd von fremden Menschen/fremden Hunden ignoriert" auch wegstecken. Ihr macht das aber offensichtlich was - weil sie zumeist von Fremden und anderen (älteren) Hunden ignoriert wird und DANN erst "losjodelt". Ich hab bei ihr immer das Gefühl, dass sie ganz dringend unbedingt die Aufmerksamkeit und Freundschaft aller sich um sie herumbewegenden Lebewesen erzielen will.

Eine Frage die sich stellt ist auch - wieso ignorieren diese Hunde Deinen - aus Gehorsam oder aufgrund des Verhaltens Deines Hundes ???



Selbstvertrauen stärke ich ihr zB mit Zerrspielen bei denen sie gewinnen darf, lasse sie neue Situationen erkunden (in ihrem Tempo) und lobe sie für Erfolge. Als sie ganz klein war, waren zB blaue Hydranten mit roten Schrauben besonders bedrohlich - heute sind sie der erste Anlaufpunkt fürs "boah wer isn da vorbei gegangen und hat dran gepinkelt?" Ich spiele gemeinsam mit ihr daheim und in fremder Umgebung Suchspiele bei denen sie für jeden Erfolg gelobt wird, Erfolgserlebnisse hat sie viele. Aus meiner Sicht.

Bei Zerrspielen würde ich etwas aufpassen - sie ist schon überdreht - wenn man diese Spiele falsch gestaltet dreht man den Hund noch mehr auf.

Wo ich jetzt noch ansetzen kann ist ja mein Problem. Ich bin ehrlich gesagt etwas ratlos.

Ja, Stress seh ich durchaus ein, sie pusht sie dann im Laufe der Sache ja auch noch selber ins unermessliche.
Aber ich rufe sie, sobald ich in der Ferne einen fremden Hund sehe (oder Menschen) zu mir sollte sie grade nicht an der Leine sein. Sie kommt auch, oftmals noch bevor sie realisiert hat, was da vor uns auf uns zu kommt, bis dato ists mir mit Hunden noch nie passiert, dass sie die vor mir gesehen hätte - da hätt sie sich nicht mehr abrufen lassen. Dann gibts eben die Leckerli-Sitz-Sache.

Es wäre empfehlenswert Hundefreunde zu suchen - damit Hundebegegnungen zu etwas "NORMALEN" werden. Du rufst sehr früh ab. Du sagst wenn sie den anderen Hund sehen würde wäre sie nicht mehr abrufbar.

Ist sie an der Leine, lass ich sie (noch bevor ich an Kopf- und Körperhaltung seh, dass sie gesehen hat, dass da wer kommt) am Rand absitzen und lob und belohne und Leckerli etc. Das zieh ich schon durch während er/sie/es auf uns zu kommt. Ich bemüh mich immer die Sache vor ihr zu sehen/erkennen. Nicht immer gehts ganz flott, aber ich arbeite dran.
Was ich noch nicht probiert hab ist wie gesagt die Sache mit den Kunststückchen und/oder ein Spiel, das schon wesentlich früher startet quasi als Ersatz fürs Sitz u ruhig sein, weils eben wirklich bei 6 Monaten relativ viel verlangt ist, Selbstbeherrschung is nicht ihre Stärke. Das werd ich aber nächstens gleich ausprobieren obs zieht, wenn ich das Spiel oder Kunststück, schon einleite, noch bevor sie realisiert hat, dass da etwas/jemand kommt.

Naja der Hund ist nicht dumm - vermutlich erkennt er an Deinem veränderten Verhalten dass da etwas im anrollen ist. Ihr habt auch ein Ritual dass ihn unter Kontrolle hält aber anscheinend auch unter Stress setzt bzw den Stress nicht behebt.

Durchknallen tut sie erst wie gesagt, wenn sie merkt, dass sie vom Gegenüber ignoriert wird. Versuch ich das abzufangen u sag was wie zB sitz (weil sie aufgestanden ist) dann pusht sie sich.

Danke fürs brainstorming, bin auf jeden Fall für jeden weiteren Analyse-Versuch und Vorschlag dankbar. LG Barbara

Fürs weitere Brainstorming wäre wichtig zu wissen wie mobil Du bist - Rollstuhl ist ein Faktor - kein Ausschlußgrund - aber einiges an der Arbeit mit dem Hund ist dann eben anders ....
 
Lass sie bei Begegnungen überhaupt nicht mehr absitzen! Von einem furchtbar aufgeregten Kleinkind würdest Du ja auch nicht erwarten, dass es ruhig sitzen bleiben kann.:rolleyes:


Hi, jo das ist klar, dass das für sie anstrengend ist.

Aber von Anfang an kam es mir zupass, dass sie sich zuerst (noch bevor ich sitz eingeführt hab, später hab ichs dann halt von mir aus gefordert) von alleine hingesetzt hat. Da war sie noch ganz klein, es war von ihr selbst gewähltes Verhalten und von ihr sozusagen "angeboten".
Da hat sie immer die Situation beobachtet und bedacht (Auto, Mensch, Hund, man konnte echt sehen wie sie verarbeitet während des Schauens), dabéi hab ich sie auch immer machen lassen und sie schauen lassen damit sie sieht es is nix schlimmes und es is ne ruhige Situation, habs mit Leckerchen belegt damals. Als sie älter wurde hab ich sitz eingeführt nachdem sie es kannte (ich mein jetzt das Komando) um eben gerade das Verhalten, das sie JETZT zeigt, abfangen zu können bzw. zu vermeiden in der Hoffnung so weit käme es nie (vorausschauend von mir in die Zukunft gedacht damals). Nur hats nix genützt wies aussieht.

Du wirst sehen, im Laufe der Zeit wird sie auch mehr Selbstkontrolle haben und es wird vieles leichter.:)

Dein Wort in Gottes Ohr :)

lg
Gerda[/quote]
 
@snuffi

Ich hatte das überlange Post schon als Antwort aufgesetzt - dummerweise hat sich das Ding ausgelogt und alles is weg. Bin auf der Arbeit, werd sehen ob ichs nochmal zusammen bekomme.
 



kann sein dass das der Faktor ist der den Stress auslöst - kann aber auch sein dass der andere Hund der Faktor ist oder eine Mischung von beiden.

Sehe ich ganz ähnlich. Ich glaub, dass genau das der Stress für sie ist: sie darf nicht und soll nicht = Kurzschluss von ihr

Du darfst nicht vergessen Du hast schon einen gestressten Hund an der Leine - das nimmt der andere HB wahr. Es ist ganz einfach "etwas zuviel" was sie macht um eine entspannte Begegnung zu haben.



Ist mit ein Grund, wir kennen diese Hunde/Leute aber schon länger - hatten ja schon immer Hunde und diese Hunde durften noch nie spielen, die Einstellung der Leute ist so. Die halten das für entweder nicht nötig (obwohl alles Einzelhunde) oder für gefährlich (egal obs jetzt Jilly oder unser verstorbener Hund ist/war)

Wobei unser verstorbener Hund zwar ein Leinenzerrer war, aber andere Hund immer nett behandelt hat und so ein Theater wie Jilly nicht veranstaltet hat (womit nur ihr Stressverhalten als Auslöser wegfällt).



5 Minuten sind bei einem Hund eine EWIGKEIT - ich würde mal (wie Gerda rät) nicht absitzen lassen sondern Hund mit Körperkontakt zu mir neben mir stehen lassen.

Mit aussitzen meinte ich abwarten. Da kann sie tun wie sie will (weil ich auch garkeine andere Möglichkeit hätte, sie geht dann ja nicht freiwillig mit). Ich verlange nicht von ihr 5 Minuten stocksteif zu SITZEN. Ich wollte üben weiter zu gehen, geht aber nicht weil sie mit nix zu bewegen ist sich einem anzuschließen.

Weiter oben hast du gefragt(gemeint) ob sie nicht ausgelastet wäre.
Nun: Wir clickern, täglich üben wir in sehr kurzen Einheiten max. 5 Minuten am Stück UO (sitz, platz etc) haben kürzlich in Eigenregie mit DogDancing (gib Pfötchen, Richtungswechsel mit an rechter u linker Seite gehen alles spielerisch aufgebaut und nie lange) angefangen, sie hat ihren Kong (mehrmals die Woche), kriegt Kauzeugs noch und nöcher da sie gerne und viel kaut, wir machen Gedanken- und Suchspiele (Garten + Haus mit Dingen und Leckerli), wir machen nie was mehrmals nacheinander für ne Stunde lang sondern immer mal 5 Minuten dies mal das, an dem Tag mal das und am anderen Tag was anderes. Sie kriegt auch Zeit für sich selbst so wie zB Vormittags wenn ich mit ihr allein bin, da schläft sie viel - sie schläft überhaupt täglich einige Stunden und hat ihre Zeit für sich neben mir.
Wir gehen täglich länger mit ihr spazieren (kurze Einheiten nicht möglich da berufstätig in Heimarbeit und ich ja Begleitung brauch - Spaziergang nie länger als 1 Stunde), sie kann ihr Spielzeug unterscheiden (wenn ichs nenne), sie aportiert Dinge (ihren Quietschi, ihr Bällchen, das Stoffhäschen), selten aber doch spielen wir Ball entweder mit am Boden dahinrollen lassen oder richtiges werfen und hinterherhetzen. Auf Spaziergängen im Wald darf sie "Naturagility" machen wie zB über Baumstämme steigen (an der Leine, eh klar), daheim machen wirs halt mit unter den Esstischsesseln durchwuseln, auf die Mörtelwanne steigen, viel herumtoben auf dem Sportplatz (direkt vor der Haustür und fast unbenutzt) wo ich auch dabei bin und sie zum Laufen auffordere oder meine Mutter läuft mit ihr gemeinsam im Spiel, Knochen-Zerren machen wir nicht täglich und wenns sich hochpusht bestimme ich Tempo und Dauer. Sie liebt das und kommt mir dabei SEHR entgegen, sie hält ihn mir sogar hin, dass ich ihn festhalten kann (von Anfang an, war ein Angebot von ihr sozusagen). Öfters rennt sie damit dann aber auch herum und erwartet, dass ich ihr nachroll (was ich auch tu) und hat ne riesen Freude dabei wie besessen mit dem Knochen herumzuhetzen wies halt beim Fangenspielen so ist.
Sie hat jederzeit Zugang zum Garten und darf sich dort aufführen wie sie will, täglich verbringe ich gemeinsam mit ihr mit oben genannten Spielen und Übungen mindestens 2x je 30 Minuten mit ihr draussen plus am Tag verteilt mal schnell bissl kuscheln oder halt was von den anderen Sachen die wir so im Haus machen können. Sie ist max. 2x in der Woche max. 5 Stunden alleine, die restliche Zeit ist immer jemand oder sogar wir alle daheim. Sie muss sich nicht allein dahinöden. Tjo... was ich noch an Bindungsarbeit etc. machen könnte weiss ich nicht, meiner Meinung nach mach ich eigentlich schon viel und versuch sie eigentlich nicht zu ÜBER- statt zu UNTERfordern.

Wir haben sie seit ihrer 8ten Woche, von Anfang an hab ich sie an den Rollstuhl gewöhnt und sie hat von Anfang an (ohne Leine) mit mir neben dem Rollstuhl gehen gelernt. Ich habe mir den Hund zugelegt daher bins auch ich, die sich mit gesamter Erziehung (bis auf die Begleitung beim Spaziergang und Trockentrainig von "spring keine Leute an etc." ) und Beschäftigung befasst. Sie ist auf den Rollstuhl komplett eingespielt. Ich denke nicht, dass sie von jemanden mehr gefordert werden könnte als ich es tue - abgesehen von Wettrennen als Gehender und selbst wenn wirs auf meine Weise machen (fahrend) hat sie irre Spaß dabei. Da ich komplett frei beweglich bin aber nicht stehen kann hab ich vom Sitzen her abgesehen keinerlei Einschränkungen, kugle mit ihr am Boden rum und machen wie gesagt eigentlich alles so wies andere auch machen.

An der Leine geht sie bei mir dh ich halte sie, meine Begleitung führt dann mich, nicht den Hund. Einzig bei den "ich spring ins BG"-Fällen muss meine Begleitung eingreifen da ich ansonsten schon mal Hals über Kopf rausfallen könnte. Jilly geht neben dem Rollstuhl sehr brav - auch wenn sie ab und an halt zieht - aber sie kennts nur so und tut sich eigentlich bei Leuten die sie zu Fuss führen schwerer als wenn sie neben mir gehen soll. Wir haben das auch im Welpenkurs geübt mit Leckerchen usw usw usw

Dass sie unterfordert ist kann ich mir nicht vorstellen, ich achte eher auch darauf alles früh genug bevor sie ermüdet abzubrechen und versuche sie nicht zu ÜBERfordern. Sie hat mMn mehr Aufmerksamkeit als manches Kind, da sie überall im Haus zu mir und meiner Mutter freien Zugang mit vollkommenem eingebunden sein ins Familiengeschehen hat. Plus das was ihr ganz persönlich an Zeit gewidmet wird (von uns beiden abwechselnd). Diese 2x die Woche Maximum die sie für ein paar Stunden alleine is - ich halt nix davon einen Hund nie allein daheim zu lassen... ich denk das ist für sie mal "Auszeit" von uns. Ehrlich gesagt.



Vom Rollstuhl aus kannst Du nicht alles mit Deinem Hund machen was ein Mensch ohne Rollstuhl tun kann.


Ok, so herum stimmt das doch - ich kann zb bei der Leinenführigkeit nie umdrehen und in die andere Richtung gehen wenn sie zieht. Aber bei allem anderen... udn wir haben in der HuSchu gelernt, das Leckerchen führt den Hund und nicht die Leine, und da ich das von Anfang an - noch vor der HuSchu - so aufgebaut hab weiss sie auch mehr oder weniger worums geht. Ziehen tut sie halt trotzdem streckenweise, aber ich erwart bei einem Alter von 6 Monaten echt keine Perfektion.

Ich kann sie auch ganz richtig, nicht selber komplett halten wenn sie sich ins BG schmeisst. Das macht dann meine Begleitung u das is meistens meine Mutter, die kennt sie und respektiert sie auch wenn sie mehr auf mich als sie fixiert ist.


sich anpinkeln das ist mM ein Zeichen von Stress (völlig übersteigerte Freude bezeichne ich in diesem Zusammenhang auch als Stress).

Ja, seh ich auch so.
Als sie noch jung war hat sie gekotzt wenn sie Stress hatte - zb wenn ganz viel Besuch (mehr als 2 Leute zugleich) da war. Vielleicht ist ihr hinrennen wenn sie nicht an der Leine ist und ihr sich ins BG hängen wenn Fremde vorbei gehen ja nun eine Abform vom "sich ankotzen"?


Das verstehe ich jetzt nicht :confused: also wenn sie in der Leine hängt wäre es wahrscheinlich dass sie hinrennen würde. Bei der Begegnung im Park hat sie das ja auch getan.


Die Leute die vorbei gehen, egal ob mit oder ohne Hund, sprechen sie nicht an und fordern sie nicht auf mit "ach was bist denn du für eine Wilde..." oder ähnliches, sich ihnen zuzuwenden. Kennt man ja, manche Leute glaube n sie müssen mit jedem fremden Hund reden. Im Gegenteil, sie sehen uns und gehen einfach weiter - was ich für voll OK finde - ihre Hunde gehen dann auch mit (so einer dabei ist) entweder weil sie erzogen sind oder mit meinem Rabauken bei der Akustik eh nix zu tun haben wollen.

Ich meinte in meinem Satz damit, würde sie nicht zu den Leuten rennen (wenn sie Gelegenheit hat und frei läuft), dann würden die Leute sie auch nicht beachten. Und ich denke, dass es ihr darum geht. Beachtung von vielen/jedem. Denn auch schon das, was die Frauen im Park gemacht haben ist Beachtung: "Geh zum Frauli" und mit Zeigefinger auf mich zeigen. Sie haben sie angesprochen - und dem nach was ich gelesen hab ist ja schon DAS Aufmerksamkeit. Würde Jilly aus eigener Motivation nicht hinrennen wenn sies kann weil nicht an Leine, dann würden die Leute einfach weiter gehen ohne uns zur Kenntnis zu nehmen (was ja logisch ist.) Hoffe du kannst mir folgen...


Mit der Info dass Du im Rollstuhl sitzt - wie sehen die Bindungsspiele aus wieweit bist Du mobil mit ihr zu arbeiten ???

Wie gesagt suchen wir gemeinsam Leckerlis drinnen und draussen - ich lass sie aber auch alleine suchen, wir machen Zerrspiele, wir kuscheln viel. Ihr ists auch wichtig, dass man sich mit ihr befasst indem man mit ihr Sitz usw. übt - sie tut das sehr gern hab ich gemerkt. Sie empfindet das als was, das wir gemeinsam machen wo sie meine volle Aufmerksamkeit hat und ich auch auf sie eingehe. Wir trainieren das auch im Freien und im Haus, selten beim Spaziergang aber halt doch durch diese Sache mit dem bellen usw.. Zerrspiele wie gesagt... Auch Gedächtnisspiele wie zB dieses Hütchenspiel wo drunter Leckerlis sind, da muss sie ja sowieso unter Aufsicht sein. Tjo... falls du noch Ideen hast was wir für die Bindung tun können - nur zu.


Aber sowohl als auch muss sie erst bedenken, setzt sich aus eigener Motivation fast immer hin und schaut sehr lang und still. Ist das Auto näher an uns dran wenns zB keinen Gehweg gibt nur den Straßenrand, dann kommts schon mal zu nem Bellen.
Angst wäre eventuell möglich, glaub ich aber nicht weil (s. Post davor) ich sie von Anfang an mit Leckerlis darauf konditioniert hab (oder es zumindest wollte) dass diese Dinge nix bedrohliches sind und sie immer mit viel Entfernung erst mal schauen durfte und ich interessanter bin als das was vorbei kommt.

Den Absatz kann ich nicht ganz nachvollziehen :confused:

Mit Auto näher ans uns dran meine ich zB es gibt keinen Gehsteig, das Auto fährt keine 30 cm neben mir (nie auf ihrer Seite!) vorbei. Oder es ist keine Leitblanke zwischen mir und dem Auto. Es ist körperlich in der Fahrt nahe an mir (und somit ja an ihr auch wenn ich versuche sie nicht bei sowas ganz nahe beim Auto gehen zu lassen). Es fährt also nahe an uns vorbei.

Wenn ich sage bedenken, dann meine ich, dass sie sich (jetzt ists eh schon weniger geworden, davor aber fast immer) hinsetzt sobald ein Auto auf uns zu oder von uns weg fährt. Und zwar mitten im Spaziergang, während des Gehens. Sie schaut dann das Auto an bis es weg is (egal in welche Richtung) und beobachtet den Ablauf des Geschehens. Man sieht regelrecht wie sie dabei darüber nachdenkt, was nun passiert.

Hoffe konnte erklären wie ich das meine...
Mit Leckerlis hab ich gleich zu Anfang als sie a´ngefangen hat sich mitten im Spaziergang hinzusetzen und zu schauen, versucht die Situation positiv zu belegen. hm. Noch besser weiss ich nicht,w ie ichs rüberbringen sollte... oder was war unklar?




wenns die typische Haltung für Spielaufforderung ist - nein....aber auch da wäre es wichtig den Ablauf zu sehen....

Also für mich schon...



Eine Frage die sich stellt ist auch - wieso ignorieren diese Hunde Deinen - aus Gehorsam oder aufgrund des Verhaltens Deines Hundes ???

Teilweise, da hatte sie vorallem vor der BG-reinhäng-Sache schon ein Problem damit, weil sie halt schon älter und an anderen Hunden desinteressiert sind. Teilweise (also manche HUnde) sicher auch wegen ihrem wilden Gehabe wenn sie sie wahr nimmt, und manche sicherlich aus Gehorsam. Bei allen hätt ich gesagt, dass nur wenige wirklich von sich aus Ambition hätten zu spielen. Viele sind auch schon wirklich wesentlich älter, da habens dann mit einem 6monatigen Flitzer halt auch net so wirklich eine Freude, können damit nix mehr anfangen. Und mnachen HUnden, dies könnten, wirds halt verboten. Entweder passt der Ort nicht (GEhsteig neben der Bundesstraße...) oder halt Unwille des Besitzers weil "ich erwarte Gehorsam"... usw usw

Bei Zerrspielen würde ich etwas aufpassen - sie ist schon überdreht - wenn man diese Spiele falsch gestaltet dreht man den Hund noch mehr auf.

Ja, ist mir bewusst. Ich breche das ab sobald ich merke, dass sie die Sache überbewertet. Manchmal reicht schon ein Zigarettenpäuschen dazwischen, manchmal muss ich es komplett abbrechen und den Knochen weg räumen. Mit Bällchenspielen halt ichs genauso - beides mach ich aber nicht täglich und nie mehrmals nacheinander oder in Kombination. Das mit dem Pushen is mir schon bewusst und das wollte ich von Anfang an vermeiden.

Fürs weitere Brainstorming wäre wichtig zu wissen wie mobil Du bist - Rollstuhl ist ein Faktor - kein Ausschlußgrund - aber einiges an der Arbeit mit dem Hund ist dann eben anders ....

tjo, ich habs so genau beschrieben wies möglich ist ohne, dass man mich sieht/kennt ;) Hoffe dir bringt das was? Jedenfalls ists so, dass die Laufspiele - wenn sies mal richtig wild haben möchte - alle mit meiner Mutter gemacht werden die sich dazu dann auch wirklich die Zeit nimmt.

LG
B
 
Hund ist erst 6 Monate alt - das relativiert vieles von diesen Dingen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist der Rollstuhl weil Du dann eben Arbeitsstil und Kommandos an diese Tatsache anpassen mußt. Auch die Art wie Du Kommandos gibst ist anders. Es wäre mM zielführend den Hund so auszubilden dass er Dich unterstützt und damit auch eine Aufgabe hat.

Ein Tipp - schreib vielleicht mal Andy direkt an und frage exakt auf Deine Situation bezogen.

Mach einen eigenen Thread auf - Hundebegegnung mit Rollstuhl zB - und beschreib Deine Situation genau in der Eingangsfrage - denke dann könntest Du viele interessante Tipps bekommen.
 
So, und jetzt wo es für mich spannend wird und ich endlich wieder Zeit habe das Forum zu besuchen ist Sendepause. Ich habe zwar keinen Rollstuhl sondern einen Elektroscooter, ohne dem ich nicht das Haus verlassen kann und einen super süssen Hund, der immer brav mit mir mitläuft, weil ich ihn an meinen "Pensionistenquad" anhängen kann und somit nicht in Gefahr komme raus zu fallen, aber so ein paar Tipps von allen Seiten wären sehr hilfreich. Vielleicht sollten wir wirklich einen eigenen Thread eröffnen
 
So, und jetzt wo es für mich spannend wird und ich endlich wieder Zeit habe das Forum zu besuchen ist Sendepause. Ich habe zwar keinen Rollstuhl sondern einen Elektroscooter, ohne dem ich nicht das Haus verlassen kann und einen super süssen Hund, der immer brav mit mir mitläuft, weil ich ihn an meinen "Pensionistenquad" anhängen kann und somit nicht in Gefahr komme raus zu fallen, aber so ein paar Tipps von allen Seiten wären sehr hilfreich. Vielleicht sollten wir wirklich einen eigenen Thread eröffnen

Ja wäre besser - weil hier passt diese besondere Situation nicht wirklich hin ....
 
@Perro
Geduld bringt Rosen - oder ein weiteres Post :D Musste von der Arbeit heim fahren *gg*

Zur Sache: Nun ja, da ich immer schon Hunde hatte und mir schon bewusst bin, dass ich im Zusammenleben mit dem jeweiligen Tier anders agiere und reagiere und auch Dinge anders managen muss, hab ich das bei Jilly von Anfang an so gehalten da ich ja durch meine früheren Hunde weiss woraufs für mich ankommt, und dass ICH damit klar komme - und sie daran heran geführt in Kombination mit den meisten der hier empfohlenen Bücher über Clicker, CS bis hin zur restl. Hunde/Körpersprache (am anderen Ende der Leine...lass Knochen vom Himmel regnen etc.) da ich sie ja verstehen will und eine sinnvolle, gute Beziehung die für beide Seiten erfüllend ist aufbauen möchte.

Ich bin mir nicht bewusst, dass es für sie nun am Rollstuhl scheitert und sie darum fremde Menschen (vorallem wo sie ja auch "normale" Menschen als Bezugsperson, wenn auch nicht so stark wie mich, hat) nicht anspringen zu wollen und fremde Hunde mit lautem Tohuwabohu zu begrüssen...
Vorallem weil sie MICH kaum/selten anspringt (haben wir trainiert bis zum Exzess mit umdrehen und ignorieren - übrigens ist das auch die Methode, die wir bei normalen Leuten die zu Besuch kommen anwenden).

Aber: Bin durchaus gewillt einen solchen "Rollstuhl-Thread" aufzumachen, vorallem weil mir bekannt ist, dass es hier noch andere RollstuhlfahrerInnen gibt - die entweder Erfahrung(en) haben oder aber eben am Anfang stehen oder irgendwo zwischen drin sind. Vielleicht beteiligen die sich ja auch :)

Der Tip mit Andreas ist lieb gemeint @Snufi
Aber der wohnt von mir so weit weg, dass er genauso wie du nur raten könnte und mir per Forum beratend zur Seite stehen könnte. Trotzdem danke, und mir hat das Brainstorming hier schon sehr viel gebracht, wo ich Ansätze gefunden hab die ich hier in der Realität auch umsetzen werde.
Aber - nur interessehalber - bist du immer noch der Meinung, dass Jilly unterfordert ist? Mich würde das sehr interessieren weil ich investiere in das Zusammenleben mit ihr (auch im Bezug auf "Ausbildung" und "Auslastung") den grössten Teil meiner Freizeit und ZEit die ich neben der Arbeit erübrigen kann. Und ich bin auch stolz drauf was sie jetzt "schon" kann, wenn ich auch zu anderen Hunden in ihrem Alter kaum noch Vergleiche hab. Meiner Meinung nach kann sie nämlich schon viel - und wenn sie jetzt dieses blöde Problem mit dem "sich ins BG hängen" nicht hätte wäre sie mittlerweile wirklich für mich ein sehr wertvoller Begleiter. Trotz ihrer Jugend, und durch die Jugend erwarte ich mir ja auch nicht sooooooooooooooooooo massig viel.
Aber für Verbesserungsvorschläge udn weitere Tips bin ich natürlich immer zu haben. :)

@Mods:
Kann man aus diesem Thema meine Posts und die Antworten von Perro, Snuffi und Giacomo nicht in einen anderen Thread mit dem Titel "Rollstuhlfahrer + Hund" hier im Erziehungsforum aufsplitten bitte?

LG
Barbara
 
Aber: Bin durchaus gewillt einen solchen "Rollstuhl-Thread" aufzumachen, vorallem weil mir bekannt ist, dass es hier noch andere RollstuhlfahrerInnen gibt - die entweder Erfahrung(en) haben oder aber eben am Anfang stehen oder irgendwo zwischen drin sind. Vielleicht beteiligen die sich ja auch :)


@Mods:
Kann man aus diesem Thema meine Posts und die Antworten von Perro, Snuffi und Giacomo nicht in einen anderen Thread mit dem Titel "Rollstuhlfahrer + Hund" hier im Erziehungsforum aufsplitten bitte?

LG
Barbara

Wenn das machbar ist, fände ich das toll. Ich habe zwar das Glück, dass ich in erreichbarer Nähe einen Hundetrainer gefunden habe, aber Pech, dass die Temperatur derzeit nicht mitspielt (Batterie bricht zusammen) und ich auf besseres Wetter warten muss. Aber da es hier mehr Leute mit Hundeerfahrung gibt, können wir ja vielleicht ein paar gute Ideen sammeln
 
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