Hunde aktivieren mit dem Tele-Tak?

Shonka

Super Knochen
Mit ein bissl Bauchweh schreib ich das hier rein. Bauchweh deshalb, weil zumindest einer der Verfechter, sehr gut argumentieren kann und ich nicht gern hätt, dass jetzt die Hemmschwelle dieses Ding zu benutzen, wieder sinkt und es "salonfähig" wird, weil "die tuns ja auch..."

Ausgangspunkt der Diskussion auf facebook ist Daniel Schwizgebels Buch "Hunde aktivieren statt hemmen" in dem er Stromreizgeräte angeblich "sanft" und nicht zum Nachteil des Hundes im Sportbereich einsetzt.

Diese Idee wurde jetzt zu Resozialisierungszwecken von problematischen Hunden im WTH und/oder in Privatfamilien, die mit ihrem Hund nicht zurechtkommen, aufgegriffen.

Nachdem ich grad von der Gerichtsverhandlung wegen Damiens Tod zurückgekommen bin, bei der Madleine Petrovic als Zeugin geladen war und mehrfach versichert hat, dass im WTH Hunde ausschließlich gewaltfrei resozialisiert werden, frag ich mich, ob sie über solche "neuen, alten" Strömungen Bescheid weiß und wie tatsächlich mit dem Tele gearbeitet werden würde (denn noch ist das ja nicht der Fall).

Ich selbst habe größte Hemmungen, meinen Hunden soetwas umzuschnallen (nein, mehr noch, für mich ist das völlig ausgeschlossen!!), aber um fair zu bleiben würd ich gern mehr über die Anwendungsmöglchkeiten wissen, zumal jetzt schon davon gesprochen wird, dass das TschGesetz wohl (um einige Ausnahmen) ergänzt werden müsse.

Vor einiger Zeit wurden hier Themen wie "Tele, Stachelhalsband und Co" gleich nach dem Eingangspost mit Worten wie "geh bitte, da wirst Du niemanden finden, der das zulässt, oder gutheißt" abgewürgt, weils ja "sonnenklar" war, dass diese Hilfsmittel unter "undenkbar" fallen. Jetzt offenbar nicht mehr, wenn der Herr Schwizgebel sogar einen Vortrag darüber beim Kynologie-Lehrgang der VetMed halten darf/soll.

Tja, was jetzt?

LG
Ulli
 
Ich erlaub mir den Mitlesern hier noch diese zwei Notiz aus Facebook reinzukopieren, um auch zu wissen was ungefähr Thema ist:

Tierschutzrelevant??? Daniel Schwizgebel: Hunde aktivieren statt hemmen - der bessere Weg zur Verhaltenskontrolle (1999)


von Iris Hinkel, Montag, 30. Mai 2011 um 23:25

Daniel Schwizgebel: geb. 1954 in Bern, Schweiz. Studium der Biologie mit Schwerpunkt Verhaltensforschung. Lizenziats über "Zusammenhänge zwischen dem Verhalten des Tierlehrers und dem Verhalten des Deutschen Schäferhundes in verschiedenen Dressurdisziplinen". 1982 Eröffnung eines Praxis für Verhaltenskunde beim Hund als Novum in der Schweiz.
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Durch die fortdauernde, äußerst kontrovers geführte Diskussion rund um Schutzdienst, Tierschutz und verschiedene Hilfsmittel zur Hundeausbildung sowie den in diesem Zusammenhang genannten Schweizer Diplombiologen und Erfinder des Aktivierungstrainings, Daniel Schwizgebel - siehe: Profil Markus Pollak, wird der kritische Leser motiviert, sich näher mit dem Inhalt von dessen Buch, "Hunde aktivieren statt hemmen; der bessere Weg zur Verhaltenskontrolle", auseinanderzusetzen.
Da im Zuge der Diskussion Herr Schwizgebel mehr oder weniger offen als hundequälender Psychopath dargestellt wird, seien an dieser Stelle einige Aussagen aus seinem Werk präsentiert, die den wahren Sachverhalt zur Kenntnis bringen sollen.
Herr Schwizgebel ist sich, das sei angemerkt, durchaus bewußt, daß die von ihm erdachte Ausbildungsmethode ob des Einsatzes elektrischer Stimulation schärfste Kritik hervorruft, weswegen er bereits im Vorwort klarstellt: "Allerdings seien Leser, die bereits über Erfahrung in der Ausbildung von Hunden verfügen, darauf hingewiesen, daß die intellektuelle Auseinandersetzung mit einer neuen Methode ebenso unangenehm oder gar schmerzhaft sein kann wie das Antragen und Einlaufen von einem neuen Paar Schuhe. Alte und daher liebgewonnene Vorstellungen müssen möglicherweise über Bord geworfen werden und durch neue, vorerst fremde ersetzt werden. Dies ist ein mühsamer Prozeß. Wer ihn durchsteht, wird mit einem Verfahren belohnt, das sowohl den legitimen Anspruch des Hundehalters nach einer möglichst maximalen Verhaltenskontrolle Realität werden läßt als auch die Erfüllung der zentralen Bedürfnisse des Hundes nach Verständnis, Zuneigung, echter Autorität und Partnerschaft gewährleistet" (S.15).
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Zunächst nennt Schwizgebel eine für sein späteres Schaffen maßgebliche Person, den Berner Hochschulprofessor und Verhaltensforscher Beat Tschanz, der es mit seinem Bedarfsansatz (Tschanz, 1982) ermöglichte, "...zur Lösung der Ende der siebziger Jahre anstehenden Tierschutzfragen mit seinen Mitarbeitern einen Ansatz zu entwickeln, bei welchem das Tier als Gesamtheit Eingang gefunden hat. ... Darin interessiert nicht allein, wie die einzelnen Teile eines Tieres funktionieren, sondern vielmehr wie Tiere es schaffen, sich bei der Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung so zu verhalten, daß sie wachsen und das Aufgebaute auch erhalten können. Durch Einbezug von Selbstaufbau und Selbsterhaltung wird dem Tier etwas zugesprochen, welches es mit uns Menschen gemeinsam hat und welches alle Lebewesen von unbelebten Objekten unterscheidet. Damit wird die Zuordnung des Tieres zu den Sachen, wie dies leider in unseren Gesetzen immer noch geschieht, aufgehoben und ihm eine spezielle, mit dem Menschen vergleichbare Stellung in der Welt zugestanden" (S.10).
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Im Anschluß bezieht sich Schwizgebel auf Daniel Tortora, Amerikaner und Doktor der Psychologie mit lernpsychologischer und ethologischer Ausbildung, und beschreibt den Einfluß des von diesem entwickelten Sicherheitstrainings auf das Aktivierungstraining: "Bei diesem Verfahren (Anm: Sicherheitstraining) wird unangenehmes Empfinden des Hundes, welches durch mechanische Druckreize und elektrische Stimulation erzeugt wird, nicht wie üblich zur Reduktion unerwünschter und fehlerhafter Verhaltensweisen des Hundes eingesetzt, sondern zur Steigerung korrekter Reaktionen auf Kommandos. Im Gegensatz zum Bestrafungs - oder Korrekturtraining, welches auf Dauer zu einem unsicheren Hund führt, entsteht dabei beim Hund als Folge der immer wieder bestätigten Bewältigungsfähigkeit Sicherheit, welche an seinem Ausdrucksverhalten erkennbar wird. Sicherheitstrainierte Hunde tragten den Schwanz in rassetypischer Ausprägung erhöht, der Kopf wird bei nach vorne gerichteten, bei stehorigen Rassen aufgestellten Ohren aufrecht gehalten, und die zur Ausführung der Kommandos notwendigen Bewegungen sind lebhaft, spritzig und kraftvoll.
Die Weiterentwicklung des Sicherheitstrainings durch Einbezug der wahrnehmungspsychologischen Konzeption, nach der Reize immer in Abhängigkeit von mehreren Faktoren, wie beispielsweise des Umfelds, in dem sie auftreten, emotional wahrgenommen werden, hat schließlich zu dem von mir als ´Aktivierungstraining´bezeichneten Trainingssystem geführt. Darin werden potentiell unangenehme Reize so fein dosiert eingesetzt, daß sie korrektes Verhalten des Hundes fördern und die gesamte Trainingssituation vom Hund als angenehm empfunden wird" (S. 13).
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Im Zuge der weiteren Lektüre von "Hunde aktivieren statt hemmen" bekommt der Leser eine breite Palette an wissenschaftlicher Auseinandersetzung zu verschiedenen Themenbereichen geboten: unterschiedliche Formen des Lernens werden ebenso besprochen wie die Wirksamkeit einzelner Verstärkerpläne und die Auswirkungen elektrischer Stimulation auf die verschiedenen Bereiche des Organismus. Weiters wird anhand von anschaulichen Beispielen der theoretische Hintergrund zu den präzise beschriebenen Trainingsanweisungen und Übungen erklärt und das komplexe Zusammenspiel von Vor -, Futter - und Spiel-, Druck - und Elektrotraining erläutert.
Durch den Vergleich der Auswirkungen elektrischer und mechanischer Stimulation auf den Organismus wird zudem verdeutlicht, daß "die Unterscheidung zwischen (Stark-)Zwangmitteln und anderen, wie dies in Hundesportlerkreisen üblich ist, keinen Sinn macht. Denn mit beinahe jedem Hilfsmittel ist sowohl die Ausübung von Zwang oder das Zufügen von Schmerz als auch das Gegenteil möglich. Sinnvoll wäre demnach, zwischen Methoden und Verfahren, die auf dem Einsatz von Zwang und Schmerz basieren, und solchen, bei denen Hunde gewaltlos ausgebildet werden, zu unterscheiden" (S.51).
Sehr ausführlich wird darüber hinaus auf das Lernprinizip des Bestrafungs - und Korrekturtrainings eingegangen und postuliert, daß "das Training mit Strafreizen, wenn es denn überhaupt noch nötig ist, erst bei einem hoch trainierten Hund Sinn macht" (S.72).
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Es soll auch auf eine im Jahre 1983 von Tortora durchgeführte und von Schwizgebel in "Hunde aktivieren statt hemmen" beschriebene experimentelle Untersuchung hingewiesen werden. Darin wurden "...36 Hunde, die sogenannte vermeidungsmotivierte Aggression gegen den Besitzer und Familienangehörige zeigten, einem ausgewogenen Trainingsprogramm unterzogen. Die Hunde lernten, einen im Verlaufe des Trainings allmählich an Intensität zunehmenden elektrischen Reiz durch korrektes Ausführen von 15 verschiedenen im Hundesport üblichen Kommandos zu vermeiden. Dabei zeigte sich, daß, parallel zu diesem Prozeß, die Häufigkeit aggressiven Verhaltens gegen Personen drastisch sank und schließlich den Wert null erreichte." Und weiters: " Diese Veränderung stellte sich ein, ohne daß die Hunde für aggressives Verhalten bestraft wurden. Was war mit den Hunden geschehen? Es scheint so zu sein, daß sie durch die beim Training gemachte Erfahrung, mit schmerzhafter elektrischer Stimulation unter Einsatz von nichtaggressiven Verhaltensweisen, wie absitzen, abliegen, zum Trainer kommen oder über eine Hürde springen, erfolgreich zu Rande zu kommen, eine neue Strategie zur Bewältigung unangenehmer Situationen erlernten. Zudem stellte sich bei den Hunden aufgrund der wiederholt auftretenden Bestätigung der Bewältigungsfähigkeit ein Gefühl der Sicherheit ein. Dieser Aspekt hat bei der Namensgebung des von Tortora entwickelten Therapieverfahrens Pate gestanden: ´Safetytraining´" (S.78).
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Nach der Lektüre von "Hunde aktivieren statt hemmen; der bessere Weg zur Verhaltenskontrolle" wird, letzten Endes, als Gesamteindruck, eindeutig klar, daß Herr Schwizgebel alles andere ist als ein tierquälender Psychopath, sondern vielmehr jemand, der durch die Entwicklung des Aktivierungstrainings nicht nur in ausbildungstechnischer Hinsicht, sondern auch auf der Ebene des Tierschutzes Großartiges zustandegebracht hat, denn Tierschutz in bezug auf den Hund besteht nicht nur darin, ausgestoßenen Individuen Nahrung, Obdach und Erziehung angedeihen zu lassen, sondern auch
1) in der Entwicklung von Trainingsmethoden, die dazu beitragen, das Los der unzähligen, im Sport und im Dienst geführten Hunde zu erleichtern - als Alternative zu den dort oftmals "harten" Ausbildungsmethoden, sowie darin, sich
2) dafür einzusetzen, daß das Prinzip des Verhaltensgleichgewichts in die Gestaltung von Prüfungsordnungen Eingang findet, weil "...ausgewogene Prüfungsprogramme ... somit der Rechtfertigung harter Methoden durch sportlichen Erfolg die Kraft entziehen..." könnten.
Fazit 1: Wer Herrn Schwizgebel als Tierquäler verurteilt, hat sein Buch entweder nicht gelesen oder nicht verstanden.
Fazit 2: Die Frage, ob Herr Schwizgebel im Zuge des Kynologischen Lehrgangs an der Veterinärmedizinischen Universität vortragen soll, ist eindeutig mit "ja" zu beantworten. Was natürlich nicht bedeuten soll, daß es nicht auch spannend sein könnte, sich im Zuge dieses Lehrgangs erklären zu lassen, wie man intensiv und über lange Zeit Hunde trainieren kann, ohne irgend einen angestrebten Effekt zu erzielen ... derart fachkundige Personen werden wohl nicht allzu schwer aufzutreiben sein ...
 
Tierschutzrelevant??? D. Schwizgebel: Hunde aktivieren statt hemmen. Ergänzung.

von Iris Hinkel, Dienstag, 31. Mai 2011 um 13:45



Dem interessierten Leser seien ergänzend noch einige Passagen aus Schwizgebels Buch nahegebracht, in denen sich der Autor über Pro und Contra des Hundetrainings mittels Elektrostimulation äußert und anschließend auch Gründe für die vielfach ablehnende Haltung gegenüber einer solchen Arbeitsweise nennt (S.40ff):
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"Mit dem reichhaltigen Angebot an elektrisierenden Geräten ist unzweifelhaft auch die Anzahl der Anwender angestiegen, welche solche Geräte zumeist illegal und vor allem häufig unsachgemäß und nicht tierschutzgerecht einsetzen.
Dieser Mißbrauch ist sicherlich einer von mehreren Gründen, weshalb breite Kreise der Öffentlichkeit und die Mehrheit der Hundetrainer den Einsatz solcher Trainingshilfsmittel selbst in der Hand von Fachspezialisten auf das schärfste ablehnen oder ihn höchstens noch als letzte Möglichkeit vor der Tötung eines Problemhundes tolerieren."
Schwizgebel bezieht sich auf das Buch "Haben Tiere ein Bewußtsein" (1993) des Journalisten Arzt und des Verhaltensforschers Birmelin, die im Hinblick auf die Zirkusdressur im Kapitel "Die Elektrotortur" folgendes notieren: "Für die Tiere läßt sich kaum ein grausameres Verfahren erfinden. Der Stromstoß, den sie damit bei jeder falschen Bewegung bekommen, bedeutet nicht einfach nur einen momentanen Schmerz, sondern wirkt sich verheerend auf das gesamte Nervensystem aus. Nicht umsonst wird er auch für Menschen als Foltermethode eingesetzt."
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Schwizgebel weiters: "Die von den verschiedenen Autoren geschilderten Auswirkungen von Elektrizität auf Tiere sind zweifellos nicht erfunden, sondern beruhen auf entsprechenden Beobachtungen. Allerdings beziehen sie sich auf die häufigste, denkbar schlechteste Art, solche Hilfsmittel einzusetzen. Nämlich auf dem Einsatz von Strom in hohen, schmerzhaften Intensitäten zur Bestrafung von unerwünschtem Verhalten des Tieres. Bei der Verwendung als Strafreiz gilt als sicher, daß exzessiv eingesetzter Strom zu den erwähnten negativen Auswirkungen führt. Wir werden später in diesem Buch sehen, daß Strom beim Aktivierungstraining in einer schmerzlosen, niedrigen Intensität zur Steigerung erwünschten Verhaltens eingesetzt werden kann, ohne daß die genannten negativen Folgen eintreten."
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Neben den hier genannten Gründen für die Ablehnung des Hundetrainings mittels elektrischer Stimulation, nämlich
a) Gefahr der unsachgemäßen Anwendung/ des Mißbrauchs sowie
b) Assoziation mit der in totalitären Staaten eingesetzten Folter mittels Strom geht Schwizgebel noch zwei weiteren möglichen Gründen der Ablehnung nach:
c) eigene schmerzhafte Erfahrungen mit Elektrizität und Beobachtungen von Hunden, die damit in Kontakt gekommen sind - Stichwort Weidezaun. Auf die Unterschiede zwischen einem solchen und dem von ihm für das Aktivierungstraining verwendeten E-Gerät (Zielgruppe der Tiere verschieden; technische Möglichkeiten verschieden; subjektives Empfinden bei Kontakt verschieden; Reaktion von Hunden verschieden) wird von Schwizgebel ausführlich eingegangen.
d)"Die letzte hier zu erörternde Ursache, welche für die Entstehung einer ablehnenden Haltung gegenüber dem Einsatz von Strom nach meinen Erfahrungen in Frage kommt, besteht in der Tatsache, daß man bei Strom, im Gegensatz zu handgreiflichen Manipulationen, am Hund kaum direkte körperliche Auswirkungen feststellen kann. Schäden und Verletzungen am Tierkörper sind im Gegensatz zu mechanischen Einwirkungen selbst nach starker Stromeinwirkung eines zum Training geeigneten Gerätes nicht feststellbar. Dieses Fehlen sichtbarer Veränderungen, welches an sich schon ungute Gefühle aufkommen läßt, führt dann unter anderem zur Behauptung, daß dadurch dem Hund nervlich oder gar psychisch Schaden erwachsen muß."
...

Ergänzend dazu:
Es ging bei der Diskussion im Speziellen um eine effektive und vorallem schnelle Resozialisierung von gefährlichen Hunden, weil eben manchen Haltern die Gefahr so einen Hund zu behalten und Monatelang zu resozialisieren zu gefährlich ist, was in der Abgabe oder gar im Tod des Hundes enden würde.
Was das Thema eben doch Tierschutzrelevant macht.

Meine Meinung dazu:
Solche Hunde seh ich lieber in der Hand von Leuten die damit umgehen können, bevor hier den Haltern (die höchstwahrscheinlich selbst an der negativen Entwicklung schuld sind) mit "Super-Methoden" ein sicherer Hund verschaft wird.

Und soll so ein Thema unter Experten diskutiert werden? Ja auf alle Fälle! Aber eben nur Experten und nicht Laien die nur begrenztes fachwissen aufweisen können.
 
Ich finde das ist ein schwieriges Thema.

Ich persönlich kenne keinen Hund, der es "nötig" hat mit so einem Gerät arbeiten zu müssen. Grundsätzlich lehne ich solche Methoden auch ab, ABER
(und das schreibe ich jetzt ohne Erfahrungen zu haben, ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren). Ich glaube es geht ja bei diesem Aktivieren darum erwünschtes Verhalten auszulösen über das Tele-Tak und nicht zu bestrafen? Damit wäre es wieder ein ganz anderer Blickwinkel und zeigt eine andere Perspektive dieses Gerät zu verwenden.
Ich hab mir einmal selbst so ein Gerät umgeschnallt, in den "leichten" Bereichen spürt man keinen Schmerz (der selbstvertsändlich) abzulehen ist. Ich denke mir dass man dieses Gerät bei verschiedenen (wirklich problematischen ) Hunden einsetzten kann um schneller Ergebnisse zu erzielen, das wäre bei einigen Hunden durchaus wünschenswert und würde sicher viel Leid und möglicherweiße sogar den Tod des Hundes verhindern.
Ich glaube bei dieser Ativierungsmethode geht es ja nicht darum Schmerz zu setzen, sondern Impulse zu geben.
Ich glaube einfach es kommt darauf an wer dieses Gerät verwendet und wie. Experten, die wirlich von der Materie Hund ahnung haben, sollten sich damit außeinandersetzen und danach entscheiden ob sie es verwenden.
Ich glaube auch das mit "exzessiven Futterbeschmeißen" und "Wattebäuschchen" werfen, manche Hunde einfach nicht therapierbar sind und damit nicht nur der Hund unterfordert ist sondern auch der Trainer überfordert ist, was dazu führen kann das Hunde verroten oder eingeschläfert werden, das ist ebenfalls nicht wünschenswert.

Den Sinn des Stachlers habe ich für mich nicht erfasst und ich kann nichts damit anfangen. Eswäre wünschenswert wenn man zu dem Thema auflären würde.
LG
 
Diese Idee wurde jetzt zu Resozialisierungszwecken von problematischen Hunden im WTH

Nein, eben nur für Hunde in privater Hand soweit ich das mitbekommen habe.
Im WTH hat man ja die Zeit für einegewaltfreie Resozialisierung.

Und in allen Ehren wenn Frau Petrovic nur die Hälfte erkennen würde was da im WTH abgeht...aber das ist ein anderes Thema...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit ein bissl Bauchweh schreib ich das hier rein. Bauchweh deshalb, weil zumindest einer der Verfechter, sehr gut argumentieren kann und ich nicht gern hätt, dass jetzt die Hemmschwelle dieses Ding zu benutzen, wieder sinkt und es "salonfähig" wird, weil "die tuns ja auch..."

Ausgangspunkt der Diskussion auf facebook ist Daniel Schwizgebels Buch "Hunde aktivieren statt hemmen" in dem er Stromreizgeräte angeblich "sanft" und nicht zum Nachteil des Hundes im Sportbereich einsetzt.

Diese Idee wurde jetzt zu Resozialisierungszwecken von problematischen Hunden im WTH und/oder in Privatfamilien, die mit ihrem Hund nicht zurechtkommen, aufgegriffen.

Nachdem ich grad von der Gerichtsverhandlung wegen Damiens Tod zurückgekommen bin, bei der Madleine Petrovic als Zeugin geladen war und mehrfach versichert hat, dass im WTH Hunde ausschließlich gewaltfrei resozialisiert werden, frag ich mich, ob sie über solche "neuen, alten" Strömungen Bescheid weiß und wie tatsächlich mit dem Tele gearbeitet werden würde (denn noch ist das ja nicht der Fall).

Ich selbst habe größte Hemmungen, meinen Hunden soetwas umzuschnallen (nein, mehr noch, für mich ist das völlig ausgeschlossen!!), aber um fair zu bleiben würd ich gern mehr über die Anwendungsmöglchkeiten wissen, zumal jetzt schon davon gesprochen wird, dass das TschGesetz wohl (um einige Ausnahmen) ergänzt werden müsse.

Vor einiger Zeit wurden hier Themen wie "Tele, Stachelhalsband und Co" gleich nach dem Eingangspost mit Worten wie "geh bitte, da wirst Du niemanden finden, der das zulässt, oder gutheißt" abgewürgt, weils ja "sonnenklar" war, dass diese Hilfsmittel unter "undenkbar" fallen. Jetzt offenbar nicht mehr, wenn der Herr Schwizgebel sogar einen Vortrag darüber beim Kynologie-Lehrgang der VetMed halten darf/soll.

Tja, was jetzt?

LG
Ulli

Öhm , ich bin weder auf facebook noch kenn ich Schwizgebel !?

Daher ist mir das thema komplett neu !!!

Aber als Hundesportler sagt mir der begriff "aktivieren" schon was , nähmlich den Hund "einzustellen, einzustimmen" auf ein training , turnier oder eine bestimmte übung !

Wozu ich da einen "strom reizgeber" benötige , entzieht sich meiner kenntnis oder lässt max einen (nicht positiven) verdacht aufkommen !

Bei TH Hunden , die mitunter ein schweres lehrn oder solzial defizit aufweisen , ist mir der sinnvolle einsatz eines Tele absolut unvorstellbar :confused:

Was soll ich damit bei einem gestressten hund ,.. noch mehr stress erzeugen ?

Was soll ich bei einem Hund aktivieren ausser meideverhalten ?

Was bitte ist ein "sanfter" einsatz ???

Aktivieren kannste nur einen nervenstarken Hund , der eh weiss was nun kommt , dems aber noch ah bisserl an der richtigen "grundeinstellung" mangelt ,... wie ich das mit einem mir nur secundär bekannten hund der vielleicht nicht grad sehr nerven stark ist beim umgang mit menschen ist, machen soll, wäre mir ein rätzel !!!
 
... ähmm. Frage: ist es nicht mehr so, dass Teletakt verboten ist??? wenn ja dann seit wieviel Uhr????
 
..hab grad erst angefangen Michis zitate duchzulesen ,... in mir keimt die assiziation zu Dr. Mengele ,.. der konnte seine untersuchungen auch ganz toll rechtvertigen :rolleyes: :cool:
 
Ergänzend dazu:
Es ging bei der Diskussion im Speziellen um eine effektive und vorallem schnelle Resozialisierung von gefährlichen Hunden, weil eben manchen Haltern die Gefahr so einen Hund zu behalten und Monatelang zu resozialisieren zu gefährlich ist, was in der Abgabe oder gar im Tod des Hundes enden würde.
Was das Thema eben doch Tierschutzrelevant macht.

Meine Meinung dazu:
Solche Hunde seh ich lieber in der Hand von Leuten die damit umgehen können, bevor hier den Haltern (die höchstwahrscheinlich selbst an der negativen Entwicklung schuld sind) mit "Super-Methoden" ein sicherer Hund verschaft wird.

Und soll so ein Thema unter Experten diskutiert werden? Ja auf alle Fälle! Aber eben nur Experten und nicht Laien die nur begrenztes fachwissen aufweisen können.

***Wo findest Du die Experten? Hier, im Forum???? WER ist Experte, wer ist nur ein "Ich weiß nur das, was ich gelesen, gehört, aus ... Hand erfahren habe".
By the way: Ich finde, dass "problematische" und gefährliche Hunde ohnehin nix in der Hand von "Laien" verloren haben, dass man, anstatt sich mit irgendwelchen fragwürdigen Methoden mit noch fragwürdigerem Ausgang an diesen HUnden, herumzuquälen, endlich mal einsehen und akzeptieren sollte, dass die "Humanität" gegenüber gefährlichen und sehr problematischen HUnden darin besteht, sie - schön formuliert - in die ewigen Jagdgründe gehen zu lassen, anstatt an ihnen herum zu probieren, zu testen. Der Hund macht ja keine Fehler, es sind immer wieder die Menschen dahinter, die irgendwann doch wieder fahrlässig nachlässig und unvorsichtig werden. Es ist sicherlich NICHT im Sinne eines solchen Hundes, eines Lauftieres, auf ewig "verhaftet"., an der Leine bleiben zu müssen, weil man ihn nicht mehr "gefahrlos" auf die Menschheit "loslassen" und integrieren kann.

Liebe Grüße
Gini, Rodin und Primo
 
Danke fürs Reinstellen!

Ich hab ja eine längere gemeinsame Vergangenheit mit dem Tele (Jägerhaushalt) und tu mir damit deshalb noch ein bissl schwerer, als der unvoreingenommene Leser.

Für mich stellt sich die Frage, ob wirklich alles Zielführende auch angewendet werden soll, oder ob es da Grenzen gibt. Für mich gibt es die zweifellos, denn ich lehne solche Hilfsmittel einfach (für meine Hunde und auch alle mit denen ich zu tun habe) ab. Weil auch Bart Bellon erwähnt wurde - auch dessen Weg kann ich rein gar nichts abgewinnen (kenn aber nur Videos und habe ihn noch nicht live gesehen oder gehört. Okay, das gleiche gilt auch für Cesar Millan, aber eigentlich reichen die Videos eh auch).

Den Teil der Diskussion, wo es um Höchstleistungen im Hundesport geht, klammere ich einmal aus, denn da ist mein Zugang einfach ein völlig anderer (ich gebs zu, verständnisloser).

In wie weit leichte Stromschläge das (problematische) Verhalten eines Haushundes beeinflussen können/dürfen, wäre für mich die interessantere Diskussion, denn um deren Verbleib in der Familie anstelle einer Abgabe ans Tierheim, geht es ja hauptsächlich.
 
Ja ist sicherlich ein schwieriges Thema mit dem man sich genau auseinandersetzten muss, auch wenn man es ablehnt.

@Rodin: Experten findest du hier wohl wenige, aber auf der Uni und im Lehrgang sehr wohl zumindest angehenden und die sollten sich auch mit schwierigen Themen befassen, so meine Meinung.
Darum gehört das Thema hier eigentlich auch gar nicht her.
 
Hallo
Werden bei dieser Methode Schmerzreize gesetzt oder Impuls wie z.b bei gehörlosen Hunden?
LG
 
Kann irgendwer erklären, WIE das konkret funktioniert? Beim Menschen ist ja auch zwischen ElektroTHERAPIE und ElektroFOLTER zu unterscheiden.
 
Hallo
Werden bei dieser Methode Schmerzreize gesetzt oder Impuls wie z.b bei gehörlosen Hunden?
LG

Zitat: "Es soll auch auf eine im Jahre 1983 von Tortora durchgeführte und von Schwizgebel in "Hunde aktivieren statt hemmen" beschriebene experimentelle Untersuchung hingewiesen werden. Darin wurden "...36 Hunde, die sogenannte vermeidungsmotivierte Aggression gegen den Besitzer und Familienangehörige zeigten, einem ausgewogenen Trainingsprogramm unterzogen. Die Hunde lernten, einen im Verlaufe des Trainings allmählich an Intensität zunehmenden elektrischen Reiz durch korrektes Ausführen von 15 verschiedenen im Hundesport üblichen Kommandos zu vermeiden. Dabei zeigte sich, daß, parallel zu diesem Prozeß, die Häufigkeit aggressiven Verhaltens gegen Personen drastisch sank und schließlich den Wert null erreichte." Und weiters: " Diese Veränderung stellte sich ein, ohne daß die Hunde für aggressives Verhalten bestraft wurden. Was war mit den Hunden geschehen? Es scheint so zu sein, daß sie durch die beim Training gemachte Erfahrung, mit schmerzhafter elektrischer Stimulation unter Einsatz von nichtaggressiven Verhaltensweisen, wie absitzen, abliegen, zum Trainer kommen oder über eine Hürde springen, erfolgreich zu Rande zu kommen, eine neue Strategie zur Bewältigung unangenehmer Situationen erlernten. Zudem stellte sich bei den Hunden aufgrund der wiederholt auftretenden Bestätigung der Bewältigungsfähigkeit ein Gefühl der Sicherheit ein. Dieser Aspekt hat bei der Namensgebung des von Tortora entwickelten Therapieverfahrens Pate gestanden: ´Safetytraining´" (S.78)."
 
Ja ist sicherlich ein schwieriges Thema mit dem man sich genau auseinandersetzten muss, auch wenn man es ablehnt.

@Rodin: Experten findest du hier wohl wenige, aber auf der Uni und im Lehrgang sehr wohl zumindest angehenden und die sollten sich auch mit schwierigen Themen befassen, so meine Meinung.
Darum gehört das Thema hier eigentlich auch gar nicht her.

Ich denk, dass die Experten im stillen Kämmerlein schon auch diskutieren sollten, aber hier die Plattform für ganz normale (und vielleicht auch betroffene) Hundehalter sein sollte.
 
War ja nur eine Frage der Zeit bis sich die FB Diskussion auch hier her verlagert... ;)

Den Teil der Diskussion, wo es um Höchstleistungen im Hundesport geht, klammere ich einmal aus, denn da ist mein Zugang einfach ein völlig anderer (ich gebs zu, verständnisloser).

In wie weit leichte Stromschläge das (problematische) Verhalten eines Haushundes beeinflussen können/dürfen, wäre für mich die interessantere Diskussion, denn um deren Verbleib in der Familie anstelle einer Abgabe ans Tierheim, geht es ja hauptsächlich.

Da schließe ich mich an... wobei es für mich gar nicht so drum geht ob der Hund in der Familie bleiben kann (weil meistens ist es in schweren/bösen Fällen besser der Hund findet ein neues zu Hause als muss sein Dasein dort weiter fristen) sondern darum, dass man ihn gut weiter vermitteln kann bzw. er in letzter Konsequenz nicht eingeschläfert wird.

Die Euthanasie hängt ja wie ein Damoklesschwert über jedem "auffälligen" Hund. Und ich fürchte das in Zukunft, auch in den Tierheimen, euthanisiert wird, wenn kein Platz gefunden werden kann bzw. wenn die Resozialisierung scheitert... ich werds vermutlich noch erleben. Die Frage stellt sich, ob es mit der hier angeführten/diskutierten Methode verhindert werden kann????? Oder nicht?
 
Ich glaub, ich steh auf der Leitung.
Lockere Leine -nichts
leichter zug - kribbeln
zug bleibt - kribbeln wird schön langsam schmerzhaft
Hund hört (warum?) auf zu ziehen - nichts

so in der art?
 
Diese Veränderung stellte sich ein, ohne daß die Hunde für aggressives Verhalten bestraft wurden. Was war mit den Hunden geschehen? Es scheint so zu sein, daß sie durch die beim Training gemachte Erfahrung, mit schmerzhafter elektrischer Stimulation unter Einsatz von nichtaggressiven Verhaltensweisen, wie absitzen, abliegen, zum Trainer kommen oder über eine Hürde springen,

...also nicht für "eduart normal-hunde-halter" sondern nur für profi trainer ,.. wohl gut geheissen vom standpunkt "ah spezialist kost an haufn göd in da stund" und wanns damit um 50% schneller geht als mit der guten alten geduld und positiver bestätigung -> why not !?

Kanns sein das dies die ersten anzeichen sind wies es laufen wird wenn Tierheime erstmal in privaten händen sind ?

Der Hund unter wirtschaftlichen gesichtspunkten als kostenfaktor -> ergbnisse mit buget druck ???

Kanns sein das ich da grad den Namen vom Markus P. gelesen hab ,.. man will mir aber jetzt net grad einreden das Markus Hunde so behandeln möchte ?!?!?! :eek:

...i glaub i bin im falschen film :mad:

Macht das oder heisst das gut und du hast den scheiss in 6monaten wieder auf jedem Hundeplatz im einsatz ! :mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab die Diskussion auf FB mitverfolgt.
Ich sehe das Problem in der "unsachgemäßen" Anwendung.
Wenn jeder Hinz und Kunz damit "arbeitet" werden mehr Hunde ver/zerstört als "geheilt" befürchte ich.
Grundsätzlich für mich ein Mittel an welches ich mich nicht heranwagen und es auch nicht einsetzen würde.
Markus wurde zum Teil falsch verstanden, ich habe es so verstanden, dass er darüber diskutieren wollte, ob die Möglichkeit tatsächlich gegeben ist, sehr schwierige Hunde damit zu leiten. Da es wohl nach Ansicht mancher stressfreier wäre einen Impuls zur richtigen Zeit und in richtiger Situation zu geben, als zu "strafen". Und somit Hunden zu ermöglichen wieder sozialisiert zu werden, statt einer Einschläferung. Kanns leider nicht besser erklären was ich meine, da ich mich damit nicht wirklich auskenn.
 
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