Itundra
Super Knochen
Heute gelesen in der Krone:
Find ich doch ordentlich krass
Wer jemals einen Hund als besten Freund an seiner Seite hatte, weiß, wie sehr sie unsere Liebe tausendfach erwidern, uns in jeder Lebenslage Freude bereiten. Und jeder, der diesen, seinen Gefährten leiden gesehen hat, weiß, dass es einem das Herz zerreißt. Das ist, die traurige Geschichte von "Rikki", ihren "Herrschaften" und einem Gerichtsprozess, weil die vierjährige Hündin ohne ihre früher so munteren Knopfaugen durchs Leben gehen muss...
"Rikki" ist das, was man einen besonders lieben, sanften Vierbeiner nennt. Verzeihung: Entlebucher Sennen hund. Ein Hund, der sprichwörtlich das große Los gezogen zu haben schien. Herll und Frauerl: reizend und rührig um den Familienzuwachs bemüht. Rikkis Wohnsitz: ein herrlicher Bauernhof nahe Graz. Und Wuff sauste den ganzen lieben Tag fröhlich durchs Gelände.
"Wir hatten so eine Freude an ihr, sie wurde innerhalb weniger Stunden ein wichtiges Familienmitlied" erinnert sich Dr. Rudolf Wultsch. Einzig, was wurmte. "Die Züchterin hat uns nie das versprochene Gesundheits-Screening geschickt."
was erst zwei Jahre, nachdem Rikki auf der Welt war, Bedeutung erlangen sollte. "Ihr eines Auge wurde plötzlich trübe", sagt das Frauerl und streicht dem Hund über den Kopf. die Herrschaften gingen zum Arzt. Erschütternde Diangnose: eine genetisch bedingte Augenerkrankung (Goniodysplasie) hatte einen Glaukomanfall (Grüner Star) verursacht. Das Auge war trotz verschiedenster Versuche leider nicht mehr zu retten.
Es musste zur Gänze entfernt werden. Drei Monate später: auch das zweite Auge war befallen. Schwere Operationen folgten. Mit ihren zwei Jahren stand der einst so muntere Hund plötzlich völlig blind da. Wo früher die munteren Knopfaugen geleuchtet hatte: Zwei Löcher.
„Rikki hat eineinhalb Jahre gebraucht, um sich auf ihr neues Leben, in dem es keine Bilder mehr gibt, zu gewöhnen. Für uns ist eine Welt zusammengebrochen, als wir sie leiden sahen. Aber es war auch klar: sie will es schaffen“, sagen Dr. Wultsch und seine Frau. Rikki bekam zurück, was sie den beiden an Freude gegeben hat. “Wir haben täglich stundenlang geübt, bis sie sich zu Recht fand. Haben ich alles neu beigebracht.“
So weit der eine Teil der Tragödie. „Wir haben viel recherchiert. Und sind draufgekommen, dass der Fehler in der Zucht lag. Dass drei Generationen schon mit dieser Augenkrankheit befallen waren.“
Eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft war nicht erfolgreich. Leider verjährt, sagte man dort.
Nun beschreiten die Besitzer von Rikki den zivilrechtlichen Weg. „Aber nicht, um die 6000 Euro wieder zu bekommen. Wir sehen es als schweren Betrug, was hier bei der Züchterin aufgeführt wird. Und wir wollen verhindern, dass in Österreich solche Zuchtmethoden möglich sind, indem man kranke Tiere heranzieht.“
die Verhandlung ist für Oktober angesetzt.
Find ich doch ordentlich krass