Hund und Arbeit

Ich versteh schon, dass du gerne tun willst, was dir wichtig ist, aber bei der Haltung von Tieren geht es nicht nur um dich. Und wenn du schon Mensch-Hund Beziehung studierst, wirst du hoffentlich den anderen Teil der Beziehung und dessen Bedürfnisse nicht ganz außer Acht lassen.

Wenn du wirklich einen Hund willst, wirst du auch einen Weg finden, diesen zu halten. Es gibt ja nicht nur "Hund überall dabei" oder 10 Stunden am Tag zu hause lassen. Es gibt Hundesitter, du kannst den Tag vielleicht so einteilen, dass du Pausen dazwischen machst, es gibt Freunde, die mit dem Hund gehen, etc. Es sollte nur nicht auf Kosten des Tieres gehen und 10 Stunden am Tag alleine zuhause gehört für mich dazu.

Das Argument "alles ist besser als in der Tötung" führt bei mir zu Brechreiz. Es beinhaltet die unendliche Dankbarkeit und daher Problemlosigkeit des Hundes, weil er ja gerettet wurde. Leider sehen das nicht alle Hunde so und wandern von Platz zu Platz, bis sie aufgeben oder gar kein Vertrauen mehr zu Menschen finden können. Ich weiß in der Zwischenzeit von etlichen Hunden, die in Pensionen leben, weil sie nicht alleine bleiben können und nicht an unser Leben angepasst sind.
 
Hallo!!

Ich denke es kommt schon auf die Erziehung drauf an wie ich den Hund was beibringe!!!
Ich hab auf jeden Fall kein schlechtes gewissen denn ich weiss meinen Hunden geht es gut besser als so manchen!!!!

Es kommt nicht auf die Erziehung sondern am Hund drauf an. Ich habe 3 gerettete Hunde, 2 davon können allein bleiben. Der Dritte ist scheinbar so dankbar gerettet worden zu sein, dass er keine 5 Minuten allein bleiben will. Jeder Hund ist anders. Hunde sind Rudeltiere... aber es gibt auch Hunde, die lieber allein sind und kein Rudel wollen/brauchen. Jeder Hund hat seine Eigenarten und Eigenschaften. Man kann nicht alles Pauschal sagen. Es gibt Jagdhunde, die keinen Jagdtrieb haben usw.
Du hattest Glück, dass deiner allein sein kann, aber das heißt nicht, dass es der nächste auch kann
 
Wenn du wirklich einen Hund willst, wirst du auch einen Weg finden, diesen zu halten. Es gibt ja nicht nur "Hund überall dabei" oder 10 Stunden am Tag zu hause lassen. Es gibt Hundesitter, du kannst den Tag vielleicht so einteilen, dass du Pausen dazwischen machst, es gibt Freunde, die mit dem Hund gehen, etc. Es sollte nur nicht auf Kosten des Tieres gehen und 10 Stunden am Tag alleine zuhause gehört für mich dazu.

Ja dieses "irgendwas wird sich ergeben" und "wenn ich arbeite wird wohl auch ein hundesitter drin sein notfalls, bzw Freunde können aushelfen" spukt bei mir auch im Kopf rum...

ich werde auf alle Fälle mal in eminem Freundeskreis Möglichkeiten checken- einige Angebote hab ich eh schon bekommen, die frage ist dann halt immer, wie ernst gemint ist das auf Dauer ;)

zumindest eine meiner engen Freundinnen hat selbst einen Hund, nur wohne ich von ihr gerade ein wenig auseinander(40min mit Auto) aber punkto Urlaub(sofern Hund mitnehmen unmöglich ist) Zb ist da schon gegenseitiges Sitting ausgemacht...

meine Eltern fallen leider flach- mein dad würde sich zwar mit dem Hund beschäftigen, aber er arbeitet ja selbst noch Vollzeit(Schicht) und bei ihm dürfte der Hund nicht ins Haus, nur in den Garten/die Garage

lg,Leviathan
 
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bei mir wars so, dass ich vieeele jahre gewartet hatte, bis großteils alles passte. wohnung, umgebung fürs gassi gehen, freunde-verwandte, auf die verlass ist, wenn was mit mir sein sollte.
aber, da ich in summe locker 10st. nicht zuhause wäre, kam für mich nur die erlaubnis für hund im job infrage. die bekam ich zum glück. andernfalls hätte ich keinen genommen.
klar gehts auch mit sitter oä, nur was haben hund und ich davon? ich wollte mich net abhezten um nachhause zu kommen, schnell mit hund raus.
mein pers. maximum an alleinebleiben waren 4-6 stunden.
meine erste hündin hatte kein problem, wenn ich abends fortging. sie schlief. meine zweite hündin hatte lange probleme, wenn ich nur 10min außer haus war. nun ist sie 6 jahre und gelegentlich lasse ich sie bis zu 4 stunden alleine. tagsüber! das geht, mehr aber nicht. abends, nachts würde ich mich nicht trauen.
sie kennt sehrwohl den unterschied zw. tag und nacht und auch wieviele stunden es sind.
muss jeder für sich selber entscheiden. aber ein absolutes muss ist, jemanden oder mehrere leute zu haben, auf die man sich verlassen kann. das ist bei mir der fall. mutter und 3 freunde habe ich sicher! sowohl für abende, als auch wenn ich krank wäre. oder mal urlaub für 2 wochen. was kaum der fall ist... weil ich urlaub mit hund bevorzuge. dennoch kams schon mal vor.
 
.....) aber punkto Urlaub(sofern Hund mitnehmen unmöglich ist) .......

lg,Tene

Das lässt sich leicht ändern, indem man nur dorthin fährt wo man Hunde mitnehmen kann.
Urlaube lassen sich leicht hundegerecht planen. Auf manches muss man eben verzichten, aber das sollte einem schon vorher klar sein.

Manches lässt sich auch nicht verwirklichen obwohl der Wille da ist. z.B. würde ich gerne auf die Hunde meiner Schwester aufpassen, aber leider geht das nicht, da sich unsere Rüden nicht leiden können.

Das ganze Leben muss ab dem Zeitpunkt an dem der Hund einzieht hundegerecht gestaltet werden, denn Hunde sind zu 100% vom Menschen und seinem guten Willen abhängig. Freie Stunden an denen man nicht an den Hund denken muss sind ab da an rar.
Man kann nicht einmal jede Arbeit annehmen, auch wenn es noch so ein Karrieresprung wäre, wenn der Hund dann lange alleine wäre und sich kein geeigneter Sitter findet. Noch dazu wenn es sich um einen komplizierteren Hund handelt. Willst du das oder muss der Hund dann weg weil er hinderlich ist. Auch bei der zukünftigen Wohnungssuche muss darauf Rücksicht genommen werden. Gibts einen Lift oder muss der Hund im Alter hinaufgetragen werden . Schwierig bei einem 40 kg Brocken, Autos müssen so ausgesucht werden, dass der Hund problemlos mitfahren kann, Usw.usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt auf den hund darauf an, ich denke mir halt lieber 8 Stunden alleine dafür nacher für eine ordentliche beschäftigung zu sorgen als einen halben tag lang in einem zwinger im heim zu verbringen und das eventuell auf einen längeren zeitraum. das wochenende gehört dann so und so dem hund, und in den urlaub wird er auch mitgenommen. ich sehe das nicht so schlimm wenn ein hund alleine bleiben muss.
 
Hi
Natürlich stellt sich das Leben um, wenn man einen Hund hat aber ganz so sehr von ihm abhängig machen würde ich mich dann auch nicht, dass ich nie wieder einen Urlaub ohne Hund machen würde

ich bin noch jung, wer weiß vielleicht heirate ich und mein Mann will in die Karibk oder in ein andres heißes Land zum Flittern- ich glaub ich würde einem Hund die lange Flugreise und die Temperaturen dort nicht zumuten, ich würde ihn in guten Händen in seiner gewohnten Umgebung bleiben lassen

Von der beruflichenn Laufbahn her ist bei mir eigentlich alles auf Hund getrimmt.. ein Problem bekomme ich nur, wenn ich in der Branche keine Anstellung bekomme.

Und der Hund den ich im Auge habe erfüllt schon einige Kriterien ;)
Meine allerersten Gedanken waren:
ich muss ihn notfalls tragen (auch längerfristig Treppen hinauf/hinunter) können
damit geht auch schon fast einher, dass er in den allermeisten Autos problemlos und bequem mitfahren kann
aber er wäre groß genug für den Tüv geprüften Hunde-Sicherheitsgurt (für sehr kleine Hunde gibts den nicht) und dann musste es natürlich eine Rasse sein die zu mir passt - wobei man natürlich nie hundertprozent sagen aknn dass man dann nciht ein "out of the ordinary" Individuum kriegt, welches seinen Ahnen nicht im geringsten nacheifert XD

es ist also nicht so, dass ich einfach mal aufgewacht bin und mir gedacht hab "hey ein hund wär nett- wo ist der nächste Zooladen"...

lg,Leviathan
 
es ist ganz einfach so, dass ein hund viele veränderungen im leben mit sich bringt. die frage ist, will und kann man bereit sein, sein leben so zu verändern. man stellt es sich oft leichter vor, als es letztendlich ist. man kann in keinen hund hineinschauen und muss sich dann nach den gegebenheiten richten. es gibt nunmal hunde, die nicht allein bleiben können, andere die extrem viel bewegung brauchen, was man vorher nicht weis usw. mein kleinster der chihuahua braucht mehr bewegung und beschäftigung als mein großer windhund. der kleine ist nach 3 stunden wandern immer noch nicht müde, kommt heim und bringt das spielzeug. mein mittlerer kann nicht alleine bleiben, das heißt es muss alles immer so organisiert werden, dass jemand bei dem hund ist. klar sagt man es dreht sich nicht immer alles um den hund aber oft geht es nicht anders. ich musste mir erst vor kurzem ein größeres auto kaufen, wegen den hunden. ich muss auf einiges verzichten, wegen den hunden. wird ein hund plötzlich schwer krank und braucht für den rest seines lebens medikamente, hat man dafür die finanziellen mittel? hat man rückhalt in der familie oder bei freunden, wenn man selber mal krank wird oder plötzlich in den spital muss? usw. diese fragen sollte man sich alle stellen. ein hund ist wie ein kind und sollte auch so behandelt werden. damit meine ich, wenn der hund sich nicht so entwickelt wie man will und probleme mit sich bringt, dass man ihn nicht einfach weggibt sondern versucht eine lösung zu finden. ein kind gibt man ja auch nicht einfach ab.
 
Ich hatte heute wieder so einen Tag: ich arbeite ja nur 20 Stunden und die Hunde sind zuhause. Heute war ich aber 9 Stunden außer Haus, es gab viele Besprechungen, die auch entsprechend anstrengend waren. Als ich dann endlich heim gekommen bin, hab ich mich auch gleich umgezogen und bin mit den Hunden weggegangen. Obi - er ist soooo brav - hat schon gewinselt und kaum waren wir draußen, ist es losgegangen. Er hat so Durchfall gehabt, der arme Bub. Ist ihm das wirklich zuzumuten? Und nur, weil er sooo gerne alles richtig macht, hat er nicht ins Haus gemacht, das hat gar nichts mit richtig beibringen zu tun.

Eigentlich wollte ich auf den Bisamberg gehen, aber meine nervlichen Belastungsgrenzen und der Jagdeifer der beiden haben nicht zusammen gepasst. Wir haben dann abgekürzt und ich bin schließlich um 18:30 heimgekommen (und was tue ich dann? Ins WUFF-Forum schauen!).

Ich erlebe bei Obi auch immer wieder, dass es ihm wichtiger ist, bei mir zu sein, als nach langem Warten toll beschäftigt zu werden. Was gemeinsam zu machen ist schon toll, aber gemeinsam ist wichtiger als machen. Fritz ist am liebsten den ganzen Tag draußen beschäftigt. Auch er ist gerne in menschlicher Gesellschaft, aber bei ihm ist draußen wichtiger als Gesellschaft. So unterschiedlich sind Hunde.

Die Hunde von Hundetrainern verbringen meiner Beobachtung nach sehr viel Zeit alleine, da ihre Besitzer mit anderer Leute Hunden beschäftigt sind.
 
Hi
also unsre Hundetrainerin hat ihre Hündin fast immer dabei und macht auch immer noch Prüfungen etc mit ihr...
aber natürlich beschäftigt man sich auch viel mit den Hunden anderer Leute(eher mit den Herrchen allerdings)

Ich bin sicherlich niemand der Tiere einfach abgibt, weil sie nicht perfekt funktieren oder weil sie sich ein neues Hobbie zulegen...
Die Gedanken die ich mir mache mache ich mir ja weil ich eben dann 15 bis 20 Jahre mit dem Hund verbringen werde und in einer solch langen Zeit viel passieren kann.

lg,Leviathan
 
Ich bin sicherlich niemand der Tiere einfach abgibt, weil sie nicht perfekt funktieren oder weil sie sich ein neues Hobbie zulegen...
Die Gedanken die ich mir mache mache ich mir ja weil ich eben dann 15 bis 20 Jahre mit dem Hund verbringen werde und in einer solch langen Zeit viel passieren kann.

lg,Leviathan

Das glaub ich auch nicht und ich nehme an, die anderen auch nicht.

Aber ich z.B. bin gerade in einer Phase, in der ich die Hunde als sehr anstrengend empfinde. Ich liebe sie sehr und wenn es mir gut geht, haben wir auch viel Freude aneinander. Aber wenn ich genug habe und eigentlich meine Ruhe will, kommen noch die 2 und wollen etwas, weil für sie fängt der Tag ja erst an. Das ist nicht immer spaßig und entspannend. Ich bin anscheinend nicht so belastbar wie gedacht, aber das kann man vorher nicht immer wissen.

Vollzeit arbeiten, Haushalt und Kinder und noch Hunde, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, aber es gibt Menschen, die das locker wegstecken und dazupassende Hunde auch.
 
Man kann sein Leben nicht für ein ganzes Hundeleben im Vorhinein planen. Sind doch mehrere Jahre, wo Ereignisse eintreffen können die man nicht vorhersehen kann. Daher ist es wichtig, Menschen zu haben die in Notfällen helfen können und man es sich auch nicht zu leicht macht wenn es Schwierigkeiten gibt.

Als vor fast 10 Jahren unsere erste Hündin zu uns kam, waren wir 5 Erwachsene mit ganz verschiedenen Dienstzeiten im Haus. Es war fast immer irgendwer da. Nach ein paar Jahren sind die Kinder nach und nach ausgezogen. Da war sie dann 3 Tage in der Woche ca. 5-6 Stunden alleine, machte ihr aber nichts aus und sie hatte überhaupt keine Probleme damit. Dann hat sich bei mir nach einer 25 jährigen Dienstzeit eine Veränderung meiner Arbeitszeit ergeben. (nach 25 Jahren kurz vor der Pension gibt man halt auch nicht leicht seinen Job auf). Somit war Frau Hund 1-2 Tage in der Woche 8-9 Stunden alleine. War für meinem Mann und mich ein Grund für den Einbau der Hundeklappe, damit sie zumindestens wenn sie alleine ist, sich jederzeit im Garten Lösen kann und was sie auch tut.

Ja und dann kam der Supergau - mein Mann ist sehr schwer erkrankt und war 7 Monate lang in den verschiedesten Krankenhäuser von ganz NÖ. Da ist man dann angewiesen, dass man Familie und Freunde hat die helfen.

Söhne und Schwiegertöchter die ihren freien Nachmittag bei unserem Hund verbringen, Geschwister die sie abgeholt haben und zu sich mitgenommen haben, Freunde die mit ihr Gassi gegangen sind, eine tolle Putzfrau die sie auf ihre Spaziergänge mitgenommen hat, Nachbarn die sich mit ihr am Zaun beschäftigt haben........und, und, und

Ohne sie hätten wir es nicht geschafft und wir sind ihnen unendlich Dankbar dafür.

Jetzt ist mein Mann in Pension, zwar nicht besonders gut mobil, aber er ist den ganzen Tag da. Wir haben auch einen zweiten Hund und ich weiß mit Sicherheit, wenn es wieder einen Notfall geben würde wo ich Hilfe finde.

Es ist daher wichtig bei Veränderungen Ausweichmöglichkeiten zu haben und nicht zu eng zu planen.
 
Ich hatte heute wieder so einen Tag: ich arbeite ja nur 20 Stunden und die Hunde sind zuhause. Heute war ich aber 9 Stunden außer Haus, es gab viele Besprechungen, die auch entsprechend anstrengend waren. Als ich dann endlich heim gekommen bin, hab ich mich auch gleich umgezogen und bin mit den Hunden weggegangen. Obi - er ist soooo brav - hat schon gewinselt und kaum waren wir draußen, ist es losgegangen. Er hat so Durchfall gehabt, der arme Bub. Ist ihm das wirklich zuzumuten? Und nur, weil er sooo gerne alles richtig macht, hat er nicht ins Haus gemacht, das hat gar nichts mit richtig beibringen zu tun.

Eigentlich wollte ich auf den Bisamberg gehen, aber meine nervlichen Belastungsgrenzen und der Jagdeifer der beiden haben nicht zusammen gepasst. Wir haben dann abgekürzt und ich bin schließlich um 18:30 heimgekommen (und was tue ich dann? Ins WUFF-Forum schauen!).

Ich erlebe bei Obi auch immer wieder, dass es ihm wichtiger ist, bei mir zu sein, als nach langem Warten toll beschäftigt zu werden. Was gemeinsam zu machen ist schon toll, aber gemeinsam ist wichtiger als machen. Fritz ist am liebsten den ganzen Tag draußen beschäftigt. Auch er ist gerne in menschlicher Gesellschaft, aber bei ihm ist draußen wichtiger als Gesellschaft. So unterschiedlich sind Hunde.

Die Hunde von Hundetrainern verbringen meiner Beobachtung nach sehr viel Zeit alleine, da ihre Besitzer mit anderer Leute Hunden beschäftigt sind.


Du sprichst mir aus der Seele.

Der Hund kann noch so toll ans Alleinsein gewöhnt sein - wenn er krank wird, haut das nimmer hin.
Und kein Dienstgeber sieht es gern, wenn du später kommst, weil du zum Tierarzt musstest. Wie lügt man dann was vor?
Oder wen verpflichtet man, wenn man selber unumgänglich in die Arbeit und der Hund möglichst schnell zum Tierarzt muss? Wie es der Teufel haben will, hat das Tier 60 Minuten vor einem unvermeidlichen Firmentermin blutigen Durchfall, Vergiftungssymptome, Magendrehung etc, etc, etc...
Als Firmensklave hast es dann schwer. Ein kranker Hund interessiert nun mal
kein Schwein - und ob es dir seelisch gut geht, interessiert auch die wenigsten Dienstgeber.

Und was die Auslastung betrifft: Loki hat ein Riesenproblem, wenn ich nicht da bin. Dasselbe galt für alle anderen Tiere, die bei mir aufgewachsen sind. Loki zerstört dann Dinge, die mir gehören. Merlin hat aus Protest erbrochen. Spatzi verkroch sich für die Dauer meiner Abwesenheit.

Es ist komplett egal, wie viel Zeit sie vorher und nachher kriegen. Auch wenn ich mich überwinde und bei -11 Grad um 5:30 über die Donauinsel hirsche, wird Loki dennoch um 8:00 mit dem Ruinieren meiner Sachen anfangen, weil ich nicht mehr bei ihm bin. *armer Hund schnief*
Merlin sank deprimiert zusammen, kaum dass ich aus dem Haus war, und wenn mein hundesittender (pensionierter) Vater nicht auf Zack war, dann kam die Morgenmahlzeit retour, und zwar bevorzugt in mein Bett.

Ja, ich bin auch oft müde. Dienstag stehe ich von 9 Uhr bis 18 Uhr fast ununterbrochen. Nein, dann will ich beim Heimkommen nimmer spielen.

Es ist nicht iedal, Tiere allein zu lassen. Solange Familienmitglieder da sind, ist es vertretbar, aber trotzdem nicht ideal.
Ich brauche vieles nicht, was anderen notwendig erscheint: Urlaubsreisen, Handy usw. Aber ich will ein Tier haben, wenigstens eines.
Es ist für mich die ewige Crux, dass mir der Dienst beglückende Zeit mit dem Tier wegnimmt. Ich würde mich nie für eine Firma aufopfern - und werde deswegen auch nie in einer Firma Karriere machen können. Ich will raschest heim zu meinem Hund und was mir sonst noch an Lebendigem gehört.

Selbstständigkeit bietet eine Teillösung, WENN (!) der Hund ein Typ ist, der einfach nur dabei sein will. Weil 60 + Arbeitsstunden sind fix, wenn man sein eigener Herr ist. 5 Stunden Spaziergang mit einem extrem bewegungshungrigen Tier gehen sich nicht aus. Nur das Dabeisein ist gesichert und die Tierarzt-Nottermine sind etwas leichter möglich.
 
Ich wollte mein leben lang immer einen Hund, ging aber wegen Arbeit, Kindern, Partner nicht.
Dann war ich Singel, kinder aus dem haus und ich habe eine neue Aufgabe gesucht - für mich war wichtig, das ich mein leben mit dem hund verbringen möchte, keinen Freizeit und wochenendhund, sondern einen, mit dem ich alle Zeit teile.
Ich hab in der Dienststelle gefragt, ob ich den Hund mit ins Büro nehmen dürfe und habe das ok bekommen - 4 Wochen später ist leo bei mir eingezogen.
Mittwoch nachmittag hab ich ihn geholt und Donnerstag um 6h war er mit im Büro. Er hat seinen Korb unterm Schreibtisch und einen Liegeplatz beim Heinzkörper. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht immer im Büro bin - hab ich zb. einen Feuerwehreinsatz, kanns schon passieren, das ich 2 stunden auch weg bin.
leo hat sich vom 1. Tag an damit angefreundet und blieb immer ohne Problem im Büro - wenn ich weggehe, liegt er vor der Glastür, damit er die ganzen Studenten, die vorbei gehen, beobachten kann :D

Zuhause siehts ganz anders aus - ich fand anfang einfach keine Notwendigkeit ihm das anzulernen, dass er mal alleine bleibt. Er bleibt zwar mal für 1/2 stunde alleine, aber gerne nicht - er liegt dann wie ein häufchen Elend vor der Eingangstür und wartet (haben wir gefilmt)!

Ich hätte mir nie einen Hund geholt, wenn ich ihn nicht mitnehmen hätte dürfen - aber das muss jeder für sich entscheiden. ich weiss, dass ich meinen job behalten werden und nicht in die Verlegenheit komme, dass sich die ganze Situation ändert.

lg claudia
 
Du sprichst mir aus der Seele.

Der Hund kann noch so toll ans Alleinsein gewöhnt sein - wenn er krank wird, haut das nimmer hin.
Und kein Dienstgeber sieht es gern, wenn du später kommst, weil du zum Tierarzt musstest. Wie lügt man dann was vor?
Oder wen verpflichtet man, wenn man selber unumgänglich in die Arbeit und der Hund möglichst schnell zum Tierarzt muss? Wie es der Teufel haben will, hat das Tier 60 Minuten vor einem unvermeidlichen Firmentermin blutigen Durchfall, Vergiftungssymptome, Magendrehung etc, etc, etc...
Als Firmensklave hast es dann schwer. Ein kranker Hund interessiert nun mal
kein Schwein - und ob es dir seelisch gut geht, interessiert auch die wenigsten Dienstgeber.

Also vielleicht hatte ich immer außerordentliches Glück, aber bei mir hatte bis jetzt wirklich jeder (!) Arbeitgeber Verständnis für mich und meine Hunde. In der ersten Firma durften die Hunde mit, in der zweiten Firma hab ich Teilzeit gearbeitet und war somit total flexibel von den Arbeitszeiten her, in der dritten Firma hatte ich eine Chefin, die selbst Hunde- und Tierbesitzerin mit riesen Bauerhof war, da durften die Hunde unerlaubter Weise auch mit, wenn sie krank waren oder ich sie nicht zu Hause lassen konnte. Und die jetztige Firma liegt direkt ums Eck von meiner Wohnung und hier hab ich ebenfalls total flexible Arbeitszeiten. Mein Chef hätt weiters total gern, dass ich zumindest Luna mitnehme, aber das wird von der Geschäftsführung nicht erlaubt. Aber auch hier: absolutes Verständnis, wenn Hundefrisörtermine, Tierarztbesuche oder sonstiges ansteht. Man muss mit den Leuten halt reden. Vieles ist durch ein Gespräch möglich, wo man vorher dachte, dass das niemals funktionieren wird.

Wie bereits andere geschrieben haben: man kann sein Leben nicht für die nächsten 15 Jahre im Voraus planen. Ich hab mir mit 20 Jahren meinen Hund angeschafft. Da hab ich noch studiert und konnte ihn mit auf die Uni nehmen. Irgendwann musste ich dann doch arbeiten gehen und auch dann hat sich eine Lösung gefunden. Dann war Teilzeit angesagt, war für die Hunde natürlich ideal. Dazwischen war wieder Studium angesagt, auch kein Problem. Wir sind umgezogen, haben bei einem Freund gewohnt, haben einfach Höhen und Tiefen miteinander durchgestanden.

Wo ein Wille, da ein Weg.

Wenn einem sein Hund wichtig ist und man nicht bei der kleinsten Lebensumstellung ans Abgeben denkt, dann findet sich immer eine Lösung.

Hunde sind flexibler, als man ihnen zutraut.

Lg Cony
 
Tschuldige, aber von Teilzeit- und Studentenjobs habe ich nicht gesprochen.

Nimm mal deinen Hund mit, wenn du im öffentlich Dienst bist und dein Arbeitsort als Amtsgebäude gilt. Schon in den meisten Unis sind Hunde nur mit Glück geduldet, aber eiiigentlich nicht erlaubt.

Nimm ihn mit, wenn du Moslems als Kollegen hast, die keinen Hund in ihrer Nähe wollen. Oder wenn ein Mitarbeiter eine Tierhaarallergie hat. Einer meiner Kollegen hat ein supersensibles Naserl. Bei dem stinkt alles, was irgendwie lebt. Der hat schon ein Problem mit den Tieren, die zur Arbeit gehören.

Nimm den hund mit in eine Sitzung der Chefetage eines Konzerns - hoffentlich ist er an Anzüge gewöhnt.

Bei den meisten Vollzeitberufen ist es nicht leicht, einen Hund mitzunehmen. und selbst wenn es geht, ist es oft nicht wünschenswert für das Tier. (z.B. Hund in der Tischlerei, Lärm, Staub, Dämpfe...)

Edit: Maya gehörte früher einem selbstständigen Zoofachhändler. Ihr merke ich an, dass sie zuwenig Zeit bekam. Für sie ist es der pure Luxus, dass meine pensionierten Eltern sie betüddeln. Der Abgabegrund bei ihr war übrigens beruflicher Zeitmangel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tschuldige, aber von Teilzeit- und Studentenjobs habe ich nicht gesprochen.

Nimm mal deinen Hund mit, wenn du im öffentlich Dienst bist und dein Arbeitsort als Amtsgebäude gilt. Schon in den meisten Unis sind Hunde nur mit Glück geduldet, aber eiiigentlich nicht erlaubt.

Nimm ihn mit, wenn du Moslems als Kollegen hast, die keinen Hund in ihrer Nähe wollen. Oder wenn ein Mitarbeiter eine Tierhaarallergie hat.

Nimm ihn mit in eine Sitzung der Chefetage eines Konzerns - hoffentlich ist er an Anzüge gewöhnt.

Bei den meisten Vollzeitberufen ist es nicht leicht, einen Hund mitzunehmen. und selbst wenn es geht, ist es oft nicht wünschenswert für das Tier. (z.B. Hund in der Tischlerei, Lärm, Staub, Dämpfe...)

Ich arbeite zur Zeit Vollzeit, im öffentlichen Dienst, in einem Amtsgebäude ;)

Ich hab kein Problem damit, wenn meine Hunde nur geduldet und eiiigentlich nicht erlaubt sind.

Ich sag ja, vielleicht hatte ich bis jetzt Glück. Bei mir war niemand allergisch, es gab keine Moslems (oder besser gesagt allgemein keine Mitarbeiter, die aufgrund ihrer Religion/Einstellung keine Tiere um sich haben wollten) und die Umgebung hat auch immer gepasst.

Wobei man ja den Hund nicht unbedingt mitnehmen muss.

Es lassen sich ja auch sonst Rahmenbedingungen schaffen, die es ermöglichen, einen Hund artgerecht zu halten, ohne ihn ständig um sich zu haben.

lg Cony
 
Hi again
Mitlerweile sind einige Wochen vergangen und ich komme auf keinen grünen Zweig : (
Es schwirren so viele Meinungen durchs Netz und auch die Hundehalter in meiner Umgebung sind sich nicht einig.

Eigentlich war ich dann bei dem Schluß angelangt, dass ein Hund alleine wirklich keine 8-9 Stunden regelmäßig alleine bleiben sollte, dass die Sache aber ganz anders steht, wenn es zwei Hunde sind und wenn sie natürlich einen Platz haben an dem sie sich Lösen dürfen, sollte es nötig sein.
Immerhin hat der Hund dann Rudelkontakt, kann unter Tags ebenfalls sozial sein, spielen und muss nicht die ganze Zeit einhalten.

aber selbst da sind einige sehr negative Rückmeldungen gekommen...

auf der anderen Seite steht die Behauptung einiger Hundebesitzer meiner Umgebung die der Meinung sind es wäre schlimmer den Hund unregelmäßig alleine zu lassen, als wenn er gewohnt ist dass Herrchen/Frauchen zu einer gewissen Zeit außer Haus geht und zu einer gewisse Zeit wieder kommt und dass ihre Hunde prima klarkommen und da- wie eine andre Userin schon schrieb flexibler sind, als wir oft denken.

Hundesitter bzw. Hundetagestätten sind so immens teuer, dass es da lohnender ist man geht nur Teilzeit arbeiten, denn fast alles was man mehr verdient fließt ansonsten in die Betreuung des Hundes- da kann man gleich selbst zu Hause sein das wär dann schöner für den Hund und einen selbst.

Außerdem habe ich einige Extremmeinungen abbekommen, in denen davon die Rede war, dass selbst eine solche Einrichtung Quälerei für den Hund wäre- mitlerweile bin ich heillos verwirrt.

Fakt ist ich weiß nicht, was auf mich zukommt, denn noch studiere ich und lebe in einer WG. In dieser könnte ich auch unbefristet bleiben sodass der Hund nur 1-2 Tage die Woche allein wäre(selbst bei Vollzeit arbeiten).
Fakt ist aber auch, dass ich früher oder später einen Vollzeitjob werde annehmen müssen und niemand kann im Vorhinein sagen ob ich den Hund mit zur Arbeit nehmen werde dürfen. Leider kann man heutzutage am Arbeitsmarkt nicht wählerisch sein und leider kann niemand sagen, was sich entwickeln wird... :(

Dazu muss ich allerdings auch sagen, dass die Ausgangssituation in der ich mich mit der Züchterin in Verbindung gesetzt habe eine ganz andere war.
Vor einem Jahr hatte ich noch einen Freund, der Teilzeit gearbeitet hat, außerdem war mit iener sehr guten Freundin(auch nur 30 Stunden die Woche Arbeit) im Gespräch, dass wir in eine angrenzende Wohnung ziehen könnten und da wäre gemeinsame Gartennutzung(großer Garten) möglich gewesen. zusätzlich hatte sie auch 2 Hunde und hat ganz in der Nähe gearbeitet daher war sie über Mittag immer zu Hause.
Damals hätte ich mir ohne Sorgen einen Welpen geholt, wäre gerade ein Wurf dagewesen, denn die Bedinungen waren nahe am idealen.
edit: ich habe natürlich da auch studiert - da ist die Zeit für einen Welpen da.

Und dann ist ohne irgendeine Vorwarnung alles innerhalb weniger Monate geplatzt- zuerst ist mein Freund gegangen und dann die erwähnte Freundin umgezogen weil sie nen neuen Freund hatte.

Von daher tue ich mir zurzeit ein bisschen schwer nicht in worst case scenarios zu denken :rolleyes:

Ich gebe sicher nicht das schlechteste aller Hundehalterbeispiele ab..
Ich mache mir viele Gedanken, habe einiges an Wissen gesammelt während meines Studiums und würde auf alle Fälle so viel Zeit wie möglich mit Hund verbringen, barfen, eine gute Hundeschule besuchen
aber das nonplusultra kann ich nicht versprechen- wer weiß was kommt.

lg,Leviathan
 
Ich glaub die letztendliche Entscheidung, ob ja oder nein, kann Dir keiner abnehmen.
Du kannst nur immer das Für und Wider abwägen und dann entscheiden.

Wenn es kein Hund vom Züchter sein muss, könntest Du eventuell in Erwägung ziehen erstmal eine Pflegehund von einer Tierschutzorganisation zu übernehmen.
Wenn es passt und Du das Gefühl hast ein Hund passt in Dein Leben, dann wirst eh irgendwann automatisch zum Pflegestellenversager (:D) und der Hund bekommt einen Fixplatz.
Passt es nicht, hast Du einem Hund eine gute Chance schneller auf einen Fixplatz zu kommen gegeben.

Man kann im Leben sicher nicht alle Eventualitäten durchgehen. Es kann immer alles anders kommen. Dennoch glaube ich, dass es immer eine Möglichkeit gibt.
Denn egal was passiert, für meine Tiere hab ich Verantwortung übernommen, die ich einfach tragen muss. Und egal was passiert, meine Tiere werden immer bei mir oder sollte mir was passieren bei meiner Familie bleiben.

Und ich finde es gut, dass Du Dir vorher so viele Gedanken machst.
Aber ich glaub auch, dass man manchmal nicht nur auf seinen Verstand, sondern auch hin und wieder auf seinen Bauch hören sollte.
Hunde geben einem so viel, dass man sehr gerne mal einige Hürden in Kauf nimmt... ;-)
 
Es ist halt diese Rasse und diese Züchterin die es mir angetan haben : /

Punkto Studium/Diplomarbeit/Diplomarbeitsprüfung ist es für mich schwer einschätzbar, wie lange es noch dauern wird, hoffe aber, dass ich in einem halben- dreiviertel Jahr also praktisch mit Ende des nächsten Wintersemesters fertig bin und da brauch ich dann schon vorher einen Teilzeitjob damit ich, wenn die ganzen Förderungen dann schlagartig versiegen zumindest die Wohnung und Leben finanzieren kann in der Zeit in der ich nach einem Vollzeitjob schauen muss...

Prinzipiell habe ich die Möglichkeit, in der WG unbefristet zu bleiben und die Zeit in der der Hund alleine wäre wäre dadurch reduziert.
Eine meiner Mitbewohnerinnen studiert noch, bei ihr ist es allerdings schwer zu sagen, wie viel Ziet sie zu hause ist und wieviel Zeit auf der Uni, die zweite arbeitet Vollzeit geht aber immer erst gegen 10 Uhr Vormittag außer Haus und die Dritte arbeitet Schicht- sie ist am ehesten zu Hause wenn ich nicht da bin und würde auch mit dem Hund rausgehen. Trotzdem kann es natürlich vorkommen, dass wir alle gleichzeitig weg sind und wie lange sie alle noch in der WG bleiben werden kann auch niemand so genau sagen- oft ändern sich Lebensumstände schnell und genau das ist es was mir Angst macht.
Es wäre schön Rückhalt in der Familie zu haben oder gar Großeltern die sich über die Gesellschaft des Hundes unter Tags freuen aber sowas habe ich leider nicht :(


lg,Leviathan
 
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