Du musst dir das so vorstellen, der Druck in der gesamten Hufkapsel ist erhöht. Es geht nicht um den Druck auf die Sohle. Es ist wie in einem druckkochtopf. Und dieser Druck "sucht" einen Weg der Entlastung, wie bei einem aufgeblasenen Luftballon den man ausläst. Da in vielen Fällen die Sohle der "dünnste Punkt ist, (teilw. bedingt durch die vorhergehende Hufbearbeitung), gibt das Material (Horn) eben dort nach und der erhöhte Druck drückt das Hufbein nach unten. Dort kann das Horn noch ausweichen, und es kommt zur Vorwölbung der Hufsohle.
Nur ein Verband ist meines Erachtens nicht druckentlastend. Und das ist das Geheimnis. Mit den Medis (= Entzündungshemmer) kannst die Entzündung im Huf behandeln und verhindern, das der Körper noch mehr Flüssigkeit im Huf bildet (=druckerhöhung), aber das ist meist nur die Hälfte der Therapie, die zweite Hälfte ist die möglichst rasche Druckentlastung und das ist eben das Fenstern, bzw, Rehebeschlag.
Um Festzustellen wie weit das Hufbein bereits rotiert ist, dazu braucht man ein Rö. Vor allem um festzustellen, wie weit die Spitze des Beins noch von der Sohle weg ist. Damit man weiss ob es demnächst durch die Sohle brechen wird.
Schmerzmedikamente sind sicher eine Überlegung, wenn ich ein Pferd habe, das bei Schmerzfreiheit die Box zerlegt. Natürlich ist die Schonung mehr, wenn das Pferd Schmerzen im Huf hat. Aber es ist natürlich auch Quälerei. Ausserdem ist es auch wichtig, abzuklären, ob Bewegung angebracht ist. Weil durch gehen, wird der Hufmechanismus angeregt, was den internen Abtransport der Flüssigkeit anregt und ebenfalls zur Druckentlastung beitragen kann, das geht aber nur mit Rücksprache mit TA und im Sinne von langsam kurze Strecken geführt.
Aber ich denke auch ein Durchbruch des Hufbeins durch die Sohle muss nicht unbedingt ein Todesurteil sein.
Viel Erfolg und hab Geduld. Eine Therapie zahlt sich wirklich aus.