Herdenschutzhunde

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Super Knochen
... weil der thread von bonita geschlossen wurde....

@bridget: du hast gefragt wodurch sich die selbstständigkeit äussert: also brutal gesagt ist es meinem hund wurscht ob ein menschliches wesen anwesend ist oder nicht. sie freut sich natürlich bei der begrüßung, aber sie "klebt" niemals an uns, sie konnte von anfang an alleine bleiben, in ihrem revier (und dazu zählt so ziemlich alles in sichtweite von unserem garten aus) agiert sie selbstsicher und selbstständig - freilauf ist in bekannten gegenden nicht möglich, weil sie ihr "revier" kontrolliert und dann von alleine nach hause geht.
letzteres ist sicherlich durch einen erziehungsfehler unsererseits entstanden. uns war anfangs nicht bewußt welche art hund wir da aus dem th haben und mit "klassischen" erziehungsmethoden haben wir viel frühe bindungsarbeit verabsäumt.
nachdem herdenschutzhunde nicht auf viele wiederholungen beim üben wertlegen, oftmals schwer zu motivieren sind (leckerli sind ihr egal, spielzeug ist unattraktiv, nur das körperliche spielen wird immer interessanter) sind schnelle lernerfolge oftmals nicht möglich.
mein hund kann sehr viel - aber sie tut meist das was sie für richtig hält.

@dojo: herdenschutzwelpen müssen sorgsam geprägt werden. deshalb wachsen sie gemeinsam mit der herde auf die sie zu schützen haben (sie erkennen "ihre" herde am geruch). ein hsh wird niemals ein tier der eigenen herde töten, entgegen vieler behauptungen gibt es unter den hsh geschickte jäger.
und hsh stehen nicht im ständigen sichtkontakt mit herde oder schäfer. sie nehmen ihre bewachungsaufgabe sehr selbstständig wahr und lassen wölfe und dgl gar nicht in die nähe der herde. die hunde sind im übrigen auch nicht auf kommandos oder so trainiert. sie machen ihren job ohne menschliche anweisung.

sodala. ich wollte nie einen hsh (ich wußte nicht mal was das ist...), aber durch das überraschungspaket an meiner seite mußte und muss ich mich ausgiebig damit auseinandersetzen. sorge bereitet mir, dass herdenschutzhunde "modern" werden. ich denke nicht, dass man so einem hund in der stadt ein ansatzweise artgerechtes leben bieten kann (und am land auch nur bedingt).
 
Ein sehr interessantes Thema ist das :) Und vor allem sehr spannend für alle, die sich mit der Ausbildung dieser Geschöpfe befassen dürfen :o Da ist viel nachdenken angesagt..
 
@ Ladytiger

Vielen Dank für Deine Antwort !

Deine Schilderung stimmt zu 100% mit den Berichten von meinen Bekannten überein, die auch Herdenschutzhunde haben.
Deine Besorgnis teile ich auch, zumal hier bei mir im Dorf wieder ein eingeschmuggelter Kangal an "unwissende" abgegeben werden sollte.

Ich finde diese Hunde faszinierend aber ich würde mir nie einen bewusst anschaffen. Dieser Aufgabe bin ich nicht gewachsen.

Wichtig find ich aber noch: Diese Hunde kann und darf man nicht mit Druck trainieren, denn das kann wirklich sehr gefährlich werden.

Was ist Deine Erfahrung, wieviel Druck duldet ein HSH?
 
@Ladytiger Ich find deinen Bericht sehr toll und spannend :)
Geht ihr in eine Hundeschule?
Ich kann mir vorstellen, dass die Auswahl an Hundeschulen, die sich mir Herdenschutzhunden auskennen, nicht allzu groß ist, oder?
Was ist deiner Meinung nach am wichtigsten bei der Erzeihung eines HSH?
 
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@bridget: du hast gefragt wodurch sich die selbstständigkeit äussert: also brutal gesagt ist es meinem hund wurscht ob ein menschliches wesen anwesend ist oder nicht. sie freut sich natürlich bei der begrüßung, aber sie "klebt" niemals an uns, sie konnte von anfang an alleine bleiben, in ihrem revier (und dazu zählt so ziemlich alles in sichtweite von unserem garten aus) agiert sie selbstsicher und selbstständig - freilauf ist in bekannten gegenden nicht möglich, weil sie ihr "revier" kontrolliert und dann von alleine nach hause geht.
letzteres ist sicherlich durch einen erziehungsfehler unsererseits entstanden. uns war anfangs nicht bewußt welche art hund wir da aus dem th haben und mit "klassischen" erziehungsmethoden haben wir viel frühe bindungsarbeit verabsäumt.
nachdem herdenschutzhunde nicht auf viele wiederholungen beim üben wertlegen, oftmals schwer zu motivieren sind (leckerli sind ihr egal, spielzeug ist unattraktiv, nur das körperliche spielen wird immer interessanter) sind schnelle lernerfolge oftmals nicht möglich.
mein hund kann sehr viel - aber sie tut meist das was sie für richtig hält.

@dojo: herdenschutzwelpen müssen sorgsam geprägt werden. deshalb wachsen sie gemeinsam mit der herde auf die sie zu schützen haben (sie erkennen "ihre" herde am geruch). ein hsh wird niemals ein tier der eigenen herde töten, entgegen vieler behauptungen gibt es unter den hsh geschickte jäger.
und hsh stehen nicht im ständigen sichtkontakt mit herde oder schäfer. sie nehmen ihre bewachungsaufgabe sehr selbstständig wahr und lassen wölfe und dgl gar nicht in die nähe der herde. die hunde sind im übrigen auch nicht auf kommandos oder so trainiert. sie machen ihren job ohne menschliche anweisung.

sodala. ich wollte nie einen hsh (ich wußte nicht mal was das ist...), aber durch das überraschungspaket an meiner seite mußte und muss ich mich ausgiebig damit auseinandersetzen. sorge bereitet mir, dass herdenschutzhunde "modern" werden. ich denke nicht, dass man so einem hund in der stadt ein ansatzweise artgerechtes leben bieten kann (und am land auch nur bedingt).


Toller Bericht. Schön und treffend beschrieben.
Diese beschriebene, 101 %ige Selbstständigkeit wäre auch nicht mein Fall, aber fasziniernd alle mal.

lg
staffi
 
...
letzteres ist sicherlich durch einen erziehungsfehler unsererseits entstanden. uns war anfangs nicht bewußt welche art hund wir da aus dem th haben und mit "klassischen" erziehungsmethoden haben wir viel frühe bindungsarbeit verabsäumt.

Mich würde interessieren wie alt er war als ihr ihn aus dem Tierheim geholt habt.

Und wenn ich mir erlauben darf dir auszureden das das Revierverhalten auf einen Fehler von euch zurückzuführen ist.
Ich hatte ja jetzt mehrere HSH und alle sind mit der engstmöglichen Bindung an uns aufgewachsen, trotzdem zeigen alle das von dir genau richtig beschriebene Verhalten,
"Alles was ich seh ist meins"
Ich denke das liegt in der Veranlagung der Hunde nicht in der Erziehung also lass dir nicht erzählen du hättest irgendwas daran ändern können :)

Mit allem anderen hast du Recht, meine Hunde haben sich nie mit Leckerlies erziehen lassen, dass musste immer über andere Motivationsmöglichkeiten laufen.

Zu dem was du zuletzt gesagt hast, traurigerweise ist ja beispielsweise der Owtscharka in NRW, wo ich ursprünglich herkomme, in die Kategorie der "Listenhunde" aufgenommen worden, weil viel zu viele Leute sich diese Hunderasse angeschafft haben, die weder Ahnung von der richtigen Haltung und Erziehung hatten.
Zudem ist dieser Hund meiner Ansicht nach in der Stadt, vor allem in Ballungsgebieten überhaupt nicht zu halten.
Auch auf dem Land muss man sich die Haltung unbedingt gut überlegen.

@ bridget

Zu deiner Frage mit dem "Druck", das ist schwer zu beantworten. HSH brauchen ganz dringend sehr konsequente aber dennoch liebevolle und geduldige Erziehung.
Man muss ihnen von Anfang an beibringen den Menschen als Partner zu sehen und was meiner Ansicht nach wichtig ist, der Hund muss sich auf den Menschen verlassen können.

Ein schönes Beispiel, wir waren vorgestern wandern und haben eine Frau mit drei Hunden getroffen. Anfangs haben sie ganz schön gespielt und gerauft aber ich habe bemerkt das es Banat zu viel wurde. Er hat angefangen zu brummen und jetzt der wichtige Punkt, viele Hundebesitzer sagen in diesem Moment"Das müssen die Hunde unter sich ausmachen"
Ich gehe dann dazwischen und verscheuche die anderen Hunde, wie diesen der ziemlich penetrant immer wieder kam und meinen "ärgerte"
Auf diese Weise lernt Banat das er nicht alle Probleme selbst lösen muss, sondern dass er sich auf mich verlassen kann.

Wenn er erst 80-90 cm stockmaß erreicht hat und 70-80 Kilo wiegt werden die Leute mir danken dass mein Hund nicht daran gewöhnt ist seinen Ärger mit Hunden komplett selbst zu regeln.

Ich arbeite bei meinen Hunden nicht direkt mit Druck, ich bin eher bestimmt und vermittle genau was ich will und was jetzt gemacht wird.
Aber bei all dem muss man dem Hund trotzdem seine Freiheiten lassen, die er Rassebedingt einfach braucht.

Lg Lany
 
Wichtig find ich aber noch: Diese Hunde kann und darf man nicht mit Druck trainieren, denn das kann wirklich sehr gefährlich werden.

Was ist Deine Erfahrung, wieviel Druck duldet ein HSH?

mit druck geht beim weibi gar nix - sie verweigert dann komplett. immer wenn ich etwas ganz unbedingt von ihr wollte hat sie es partout nicht gemacht und sich hingesetzt oder hingelegt.
sie mag menschen grundsätzlich gerne, wobei ich glaube, dass aggressiver druck sie auch aggressiv werden lassen könnte (war das deutsch?). im sinne von: wenn man ihr körperliche gewalt antut oder zu sehr androht, dann glaube ich dass sie durchaus aggressiv darauf reagieren könnte. ich hab es aber noch nie erlebt, weil ich ein absoluter wattebauschwerfer bin.
ich habe gelernt zu unterscheiden wo ich nicht nachgebe (wenn ich etwas von ihr verlange) und wo mir wurscht ist ob sie es tut oder nicht.
ich glaube noch kein trainee in meiner huschu hat sich ins auto gesetzt und ist losgefahren weil der hund nicht einsteigen wollte - ich hab es getan, weil am kopf sch*eissen lass ich mir nicht:D


Geht ihr in eine Hundeschule?
Ich kann mir vorstellen, dass die Auswahl an Hundeschulen, die sich mir Herdenschutzhunden auskennen, nicht allzu groß ist, oder?
Was ist deiner Meinung nach am wichtigsten bei der Erzeihung eines HSH?

also wir gehen zur ulli (shonka) in den familienhundekurs. der leo kann sehr gut mit der cookie und ich lerne viel. und im sommer hab ich beim andy mayer einzelstunden genommen (und das werde ich nächsten sommer wieder machen).
ich clickere alles, weil es für cookie und mich die beste methode ist (sie reagiert selten auf verbales lob, leckerli sind ihr egal,...). mit dem clicker weiss ich, dass sie registriert hat wenn sie "gelobt" wird, auch wenn sie keine sichtbare reaktion zeigt.
20min "fuss" im kreis rennen geht nicht, also ein klassischer bgh-kurs ist sicherlich nicht das wahre.
was am wichtigsten ist? die nerven nicht wegwerfen :D
 
@ladytiger

Deine Beschreibung erinnert mich total an einen ehemaligen Sitterhund von mir. Er ist ein Kangal-Mischling mit knapp 50 kg gewesen und hat mich vom ersten Moment an fasziniert.

Basko ist ebenfalls sehr selbstständig gewesen und hat wenig Wert auf mich als Menschen gelegt. Ich war halt lediglich da, um ihn zu bewegen und ihn zu füttern, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass es ihm eher egal ist, ob ich das mache oder jemand anders. Ich glaube also, dass diese Hunde weniger Bezug zu einem Menschen haben.

Nicht falsch verstehen, Basko hat sich durchaus gefreut, wenn ich ihn abgeholt habe und hin und wieder ist er auch freudestahlend auf mich zugelaufen im Freilauf. Aber eben nur hin und wieder und wenn er es für richtig hielt. In den anderen 9 von 10 mal rufen ist er einfach weiter gegangen :cool:

Anfangs dachte ich, die Besitzerin sei zu faul, um ihm Kunststücke beizubringen (konnte mein Rüde doch inzwischen Rolle, Drehen, Pfote, usw.) doch mit der Zeit habe auch festgestellt, dass Basko einfach zu selbstständig ist und nicht so diesen "will to please" hat, wie manch anderer Hund.

Seine Besitzerin meinte immer "Basko, du alter Autonomer" und ich glaube, damit hatte sie recht :)

lg Cony

PS: was ich total positiv fand war, dass Basko einfach nichts aus der Ruhe bringen konnte, ist das auch herdenschutzhundtypisch?
 
Mich würde interessieren wie alt er war als ihr ihn aus dem Tierheim geholt habt.

Und wenn ich mir erlauben darf dir auszureden das das Revierverhalten auf einen Fehler von euch zurückzuführen ist.
Ich hatte ja jetzt mehrere HSH und alle sind mit der engstmöglichen Bindung an uns aufgewachsen, trotzdem zeigen alle das von dir genau richtig beschriebene Verhalten,
"Alles was ich seh ist meins"
Ich denke das liegt in der Veranlagung der Hunde nicht in der Erziehung also lass dir nicht erzählen du hättest irgendwas daran ändern können :)

cookie hat gerade den letzten zahn verloren als wir sie aus dem th geholt haben, also ca. 5-6 monate alt.

ich meinte "erziehungsfehler" in dem sinn, als dass wir sehr lange gebraucht haben bis wir an die richtigen leute geraten sind, und somit viel frühe bindungsarbeit unwiderruflich verloren gegangen ist. dadurch, dass sie sie zu dem revierverhalten auch noch einen hohen jagdtrieb hat, ist es unmöglich sie in unmittelbarer umgebung von zuhause frei laufen zu lassen. mit anfangs besserer bindungsarbeit wäre sie sicherlich besser abrufbar.
ich bin erst diesen sonntag morgen wieder im feld gestanden und mein hund war schon zu hause. :o
 
Hmm, da hast du Recht, schon alleine die 5 Monate im TH oder bei weiß der Teufel was für einem Besitzer, da ist die wichtigste "Menschenprägephase" ja schon gelanufen.
Was hat man euch im Tierheim denn gesagt was ihr da mitnehmt?

Im übrigen toll das ihr ihn behalten und nicht völlig entsetzt wieder abgegeben habt, ich denke gerade für HSH ist das TH überhaupt nichts.

Lg Lany
 
cookie hat gerade den letzten zahn verloren als wir sie aus dem th geholt haben, also ca. 5-6 monate alt.

ich meinte "erziehungsfehler" in dem sinn, als dass wir sehr lange gebraucht haben bis wir an die richtigen leute geraten sind, und somit viel frühe bindungsarbeit unwiderruflich verloren gegangen ist. dadurch, dass sie sie zu dem revierverhalten auch noch einen hohen jagdtrieb hat, ist es unmöglich sie in unmittelbarer umgebung von zuhause frei laufen zu lassen. mit anfangs besserer bindungsarbeit wäre sie sicherlich besser abrufbar.
ich bin erst diesen sonntag morgen wieder im feld gestanden und mein hund war schon zu hause. :o

Einer der ersten Sätze, den die Besitzerin zu mir sagte, als ich ihren Wauz kennen lernte:

Du kannst ihn schon laufen lassen, aber dann nimm dir ein Buch mit und setz dich hin, wo du gerade bist :D

Ich habe Basko somit nie frei laufen lassen, weil er eben auch Jagdtrieb hatte. Musste gar nicht immer wirklich Wild sein, dass er roch, sah oder wie auch immer. Manchmal hatte ich einfach das Gefühl, er streift jetzt einfach los, ohne zu schauen, ob ich mitgeh.

Er hatte übrigens auch einen sehr starken Beschützerinstinkt, vor allem nachts.

lg Cony
 
Hmm, da hast du Recht, schon alleine die 5 Monate im TH oder bei weiß der Teufel was für einem Besitzer, da ist die wichtigste "Menschenprägephase" ja schon gelanufen.
Was hat man euch im Tierheim denn gesagt was ihr da mitnehmt?

Im übrigen toll das ihr ihn behalten und nicht völlig entsetzt wieder abgegeben habt, ich denke gerade für HSH ist das TH überhaupt nichts.

Lg Lany

cookie war nur eine woche im th, sie wurde von einem südländisch aussehenden mann mit den worten "ist in der nacht über meinen zaun gefallen" abgegeben. das th vermutete einen leonbergermix. sie sah damals so aus:

IMG_0680.jpg


zurück- oder abgeben war sowieso nie ein thema. cookie passt perfekt zu uns - sie ist auch kein problemhund. meine mutter dachte anfangs sie wäre ein "bissi dumm" weil sie halt so zurückhaltend reagiert hat und nicht dieses typische begeisterte welpen-gehabe hatte :D
das weibi hat noch nie was gestohlen oder hat was kaputt gemacht :) sie kann alleine bleiben, ist nett zu den nachbarn (sie liebt kinder), verbellt nur leute die sie nicht kennt (das schätzen unsere nachbarn) und ist überhaupt mein herzipinki:D
 
Interessantes Thema, ich interessiere mich auch sehr für Herdenschutzhunde, u.a. auch weil ich Patin einer Sarplaninac (Mix) Hündin im Tierheim bin.

Ich kann gerne meine Erfahrung mit Katja (So heißt die Hündin) schildern:

Sie kam ins Tierheim weil sie von Ihren Besitzern im Haus zurückgelassen wurde. Diese übersiedelten woanders hin und ließen den Hund einfach zurück. Als sie dann ins Tierheim kam, lag sie einige Wochen nur in Ihrem Zwinger eingerollt und schlief. Etliche Fliegen saßen schon auf Ihrem Körper, aber sie machte keinen Mucks und trauerte einfach nur. Sie ließ keinen an sich ran, Futter konnte man erst hineinstellen wenn man sie in den Außenzwinger sperrte und die Schüssel im Innenzwinger reinschmieß. Ging man zur Zwingertür hin, flog sie zähnefletschend entgegen. Egal bei wem. Nach langem Bemühen einer Pflegerin nahm sie erstmals Kontakt auf, ging aus dem Zwinger wenn man ihn offen ließ und sah sich alles an. Als die Pflegerin schon eine gute Beziehung zu Katja aufbaute, bat sie mich, sie als Patenhündin zu übernehmen. Ich beschäftigte mich mit ihr und konnte schon nach kurzer Zeit zu Ihr in den Zwinger. Andere Leute (auch Pfleger) ließ sie dennoch nicht herein.

Mir gegenüber ist sie herdenschutzhundUNtypisch. Sie orientiert sich stark an mir, geht kaum 3 Meter gerade aus, ohne zu schauen ob ich eh da bin. Sie sitzt nur bei mir, gibt Ihre Pfote auf den Schoß und will die ganze Zeit gestreichelt werden. Alles andere interessiert sie nicht.

"Typisch" (wenn ich das überhaupt beurteilen kann) wäre:

Leckerli total egal, es sei denn, es sind Frankfurter.
Kommandos Sitz Platz..."interessiert mich nicht"..

Wenn ich am Spielplatz bin und mich jemand von außerhalb anspricht, fährt sie schonmal zum Gitter hin und verscheucht den "Feind" lautstark...(und rast dann zu mir und gibt Pfoti). :o


Auf den Spielplatz selbst dürfen auch andere Leute hereinkommen, sie taut dann sehr schnell auf und will von jedem gestreichelt werden.

Andere Hunde sind Ihr an der Leine egal, sieht sie welche vom Spielplatz aus rast sie ihn und verbellt sie.

Immer wenn ich höre, dass HSH Hunde vermittelt wurde, gabs bis jetzt fast immer dasselbe Problem zu Hause: Hund lässt keine Besucher herein.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass das bei Katja genauso sein wird wenn sie sich mal wo eingelebt hat.

Ihre teilweise sehr anhängliche Art hat sicherlich auch mit Ihrer traurigen Vorgeschichte zu tun. Mit der nötigen Sicherheit und Vertrauen, bin ich mir sicher, dass sie sich zu einer sehr selbstständigen Hündin entwickeln kann.

Im Tierheim hat sie v.a. anfangs sehr sehr unsicher reagiert und ging nur mit geducktem Rücken und eingezogenem Schwanz durch die Gegend.
 
Verdammt, die ist aber echt total süß.

zurück- oder abgeben war sowieso nie ein thema. cookie passt perfekt zu uns - sie ist auch kein problemhund. meine mutter dachte anfangs sie wäre ein "bissi dumm" weil sie halt so zurückhaltend reagiert hat und nicht dieses typische begeisterte welpen-gehabe hatte :D
das weibi hat noch nie was gestohlen oder hat was kaputt gemacht :) sie kann alleine bleiben, ist nett zu den nachbarn (sie liebt kinder), verbellt nur leute die sie nicht kennt (das schätzen unsere nachbarn) und ist überhaupt mein herzipinki:D

Jaja, meinen Welpen halten auch alle für etwas "beschränkt" wenn er die Leute überhaupt begrüßt dann legt er sich bald wieder hin, allerdings verfolgt er sie von unten mit den Augen.
Sieht total süß aus und tatsächlich etwas dümmlich weil er von seiner Mutter (Bernhardiner) etwas hängende Augen hat. :)

Er klaut auch nicht, allerdings muss ich sagen das er jetzt schon die komische Eigenschaft, die alle meine Owtscharka hatten entwickelt, das wenn jemand kommt und er steht auf um in 2 Metern Abstand zu warten, er eine kurze Begrüßung erwartet, macht der Mensch das nicht, meint er da muss was "faul" sein und fängt an zu bellen und lässt ihn nicht mehr durch :)

Jetzt noch extrem witzig, aber in einem halben Jahr :p, da muss ich jetzt wieder dran arbeiten.

Lg Lany
 
Immer wenn ich höre, dass HSH Hunde vermittelt wurde, gabs bis jetzt fast immer dasselbe Problem zu Hause: Hund lässt keine Besucher herein.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass das bei Katja genauso sein wird wenn sie sich mal wo eingelebt hat.

Ihre teilweise sehr anhängliche Art hat sicherlich auch mit Ihrer traurigen Vorgeschichte zu tun. Mit der nötigen Sicherheit und Vertrauen, bin ich mir sicher, dass sie sich zu einer sehr selbstständigen Hündin entwickeln kann.

Im Tierheim hat sie v.a. anfangs sehr sehr unsicher reagiert und ging nur mit geducktem Rücken und eingezogenem Schwanz durch die Gegend.


Also ich denke auch das ihre Anhänglichkeit auf den Verlust der Familie zurückzuführen ist, armes Tier.

Bei solchen Fällen kann sie wohl nur an einen guten Platz mit einem hoch eingezäunten Grundstück und Außenschelle abgegeben werden.
Ein bei solchen Hunden meiner Meinung nach wichtiger Punkt.
Wir haben an unserem Gartentor eine Funkschelle angebracht, damit die Leute draußen schellen können und nicht erst durch den Garten müssen um an die Haustür zu klopfen.
Vor Jahren war ein Vertreter von keine Ahnung was bei uns zu Hause, Hunde liegen da sind brav und lassen ihn bis zur Haustür vor, da leider keiner da war geht der gute Mann durch den Garten und will wieder raus, da liegen 2 Hunde vor dem Tor und bewegen sich keinen Meter mehr.

Der gute Mann hat 4 Stunden wie festgefroren da gestanden und gewartet das ihn jemand "befreit" :p
Da wurde die Außenschelle eingeführt


Lg Lany
 
Wie gesagt, ich finde diese Hunde faszinierend und wenn man deren Freundschaft errungen hat, kann man wirklich von sanften Riesen sprechen.
Leider wissen viele Menschen nicht um die Eigenschaften der Herdenschutzhunde. Dann kann es gefährlich werden.
Momentan trainieren wir mit einem 8 jährigen Leonberger x ??? Mix, der trotz seines "hohen" Alters zu Huschu muss.
Die Besitzer, ganz liebe und freundliche Leute, lebten früher mit ihren Kindern und dem Hund in der Pampa. Leinenlaufen musste man dort nie und sowas wie Gehorsamkeit war nicht wichtig. Es passte einfach so wie es war. Dann zogen sie um in ein Dorf.
Als ein (fremder) älterer Teenager mit einem der Kinder auf dem Hausplatz fangen spielte, ging der Hund ohne Knurren oder Bellen auf den Teenager los. GsD war die Verletzung nicht Lebensgefährlich und der Teenie hatte nur eine Bisswunde am Arm.
Die Besitzer waren entsetzt, weil doch ihr Hund sonst immer mit den eigenen Kinder so lieb war. :(

Nun lernt der Hund, dass er nicht für alles die Verantwortung übernehmen muss. Dh. wenn Kinder am Spielen sind, ist er neben Frauchen angeleint und wird fürs "Nichtreagieren" belohnt.
Die Familie hat sich zudem entschlossen, wieder aufs Land zu ziehen, auch um ihrem alten Hund einen stressfreieren Lebensabend zu bieten. Sie haben nun viele Bücher über HSH gelesen und üben doch noch ein paar Grundkommandos (er ist sehr verfressen ;) ). ABER, sie haben mir gesagt, dass sie sich nie mehr einen Hund anschaffen werden, ohne sich vorher gründlichst über die Rasse und deren Eigenheiten zu erkundigen.

:D Ich bin stolz darauf, dass dieser Hund mich mag und wir tatsächlich so etwas wie kuscheln können. (Der Junge hat 65 kg und setzt sich am liebsten auf meinen Schoss)

Doch ich hab ihn auch einmal erlebt wie er sich auf Schweine in einem Pferch stürzen wollte und das machte mir höllischen Respekt. Da war nichts mehr von einem Riesenteddy.

Wie reagiert ihr (HSH Besitzer), wenn euer Hund selbstständig handeln will?

LG Yvonne
 
dein Bericht erinnert mich irgendwie auch an mein Maus. Sie ist zwar eigentlich kein HSH sondern ein Hütehund, aber habe jetzt schon mit ein paar Leuten geredet, die in Tibet waren und die meinten, dass die TTs dort auch teilweise HSH-Aufgaben übernehmen.

Ich finde HSH sind faszinierende Hunde!
 
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