also ich kann nur für mich sprechen:
ich weiß nicht ob heiraten zeitgemäß ist, ob es überhaupt noch nötig ist im 21 jahrhundert, - in einer zeit der emanzipation, in einer zeit der unabhängigkeit.
ABER vielleicht ist heiraten genau deshalb etwas besonderes ??
früher hat man geheiratet, weil es die kirche (der glauben) vorgegeben hat und außerehelicher sex (und die damit verbundenen kinder) eine sünde waren. heiraten war aber auch wirtschaftlich. man hat geheiratet um seine lebenssituation zu verbessern. männer haben die häuslichen fertigkeiten einer frau gegen dessen absicherung und versorgung eingetauscht.
heute glaubt man nicht mehr so an die vorgaben der kirche - frauen sind von männern nicht mehr abhängig und männer sind zum teil häuslicher als so manche frau.
für mich persönlich bedeutet es viel, wenn ein mann noch den mut hat zu heiraten. zum einen ist es eine festlegung, die in die tat umgesetzt wird. d.h. mir kann ein mann täglich mehrmals erzählen, dass ich seine traumfrau bin und dass er nur mich liebt - wirklich zeigen tut er es mir, wenn er mir einen antrag macht und mich heiratet (dann legt er sich offiziell auch vor dem gesetz fest). zum anderen ist es heute eben nicht mehr notwendig - trotzdem umgesetzt wertet das heiraten eine beziehung umso mehr auf.
für mich persönlich bedeutet heiraten auch die möglichkeit sich von seiner bisherigen familiensituation etwas abzukapseln und eine eigene familie zu gründen. z.b. jetzt bin ich die tocher meiner mutter, die schwester meiner geschwister, die tante ihrer kinder, ... mein (mir zugemuteter *lool*) ist der sohn seiner eltern, der enkel seine oma, der bruder seines bruders, ...
genauso wie ich vor seiner familie *die freundin* bin, ist er *der freund* für meine familie - nicht mehr und nicht weniger.
ist man verheiratet, mutiert man zu einem schwieger*
whatever* - nicht nur die familienintegration in die jeweils andere familie ist stärker, auch besteht die chance auf eine eigene familienansicht (und das muss noch nicht einmal heißen, dass kinder dazu kommen oder schon da sind).
es heißt: "darf ich vorstellen, Herr und Frau *
whatever* - sind vielleicht komische ansichten, aber ich finde das klingt nach mehr als "darf ich vorstellen, Herr *sowieso* und seine Begleitung/Freundin/...
ich selber bin ja kein freund von der bezeichnung lebensgefährte, partner oder freund. (wobei freund noch am ehesten) aber unterm strich trifft es keines der bezeichnungen wirklich. partner klingt mir zu geschäftlich, zu sehr nach business; freund ist für mich bald einmal jemand, dass beschreibt mir zu wenig die intensive beziehung zu einem menschen und wenn ich lebensgefährte schon höre stellt es mir die haare auf. - so ein ungustiges wort für eine so schöne sache wie eine liebes/lebensbeziehung ?? naja, vielleicht bin ich da etwas eigen.
dann kommt ja noch dazu, dass man nach einer scheidung als ehepartner viel mehr zu verlieren hat als, wenn man sich unverbindlich trennt. d.h. ich könnte meine beziehung jederzeit beenden während eine scheidung besser überlegt wird, da sie ja vermögen (auf beiden seiten) kostet.
geht ein mann das risiko ein, durch eine verbindung mit mir hab und gut zu verlieren - stellt sich (bei der vermählung selbst) vor freunden und familie bloß, indem er vor all den zeugen einen schwur äussert - macht sich die mühe und balzt/bettelt um meine hand und verausgabt sich vielleicht - und tut das alles obwohl es eigentlich nicht wirtschaftlich, religiös oder sonst wie nötig ist --> das bedeutet für mich heiraten - und das bedeutet mir viel.
lg dan