Chrissy schrieb:
Hd überspringt nicht einfach eine Generation - auch wenn sich das als hartnäckiges Gerücht noch hält. Natürlich gehören die Großeltern mit ins Umfeld - haben die Großeltern keine guten Ergebnisse ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich durchschöägt - aber gleichermaßen zählen zum Umfeld Tanten und Onkels, Geschwister der Großeltern... etc.
Ich sag' ja nicht, dass man auch die Hüften gar nicht achten soll. Dennoch ist es immer problematisch die Zuchtbasis einzuschränken. Wenn man den Genpool verkleinert (und das geschieht sehr schnell, vor allem wegen übereifrigen Deckrüden) - werden sich zwangsläufig mehr Schadallele kombinieren - dann bringt man zwar die HD-Rate vielleicht runter - aber holt sich andere Probleme: Zahnfelhler, Augenkrankheiten, Ellenbogen oder Schultergeschichten, Epilepsie, Subaortenstenose, Blindheit, Taubheit... genau das ist den Hovawarten in Deutschland passiert.
Nur weil ein Rüde oder eine Hündin äußerlich HD-A, ED-frei, OCD-frei und CEA/PRA/HC-frei (werden HC und PRA beim Border überhaupt untersucht?) ist - muss das noch nicht zwangsläufig heißen, dass er das auch weiter gibt. Er kann die Schadallele in sich tragen und weiter geben. Genauso kann ein Hund mit HD-B sie in sich tragen, aber auch nicht...
Die Mutter meines Hundes hat z.B. eine B-Hüfte (und auch Agility gemacht) und hat in ihrer Nachzucht von 34 Welpen 6 A Hüften und eine D Hüfte, die offiziell ausgewertet sind. Inoffiziell gibt es noch mehrere "frei" Hunde und einen, der leider nicht so toll aussieht. Dennoch sind 2 Welpen (die auch noch beide Symptonfrei sind) von 34 nicht viel - schon gar nicht weil es genug Hunde aus A x A Verpaarungen mit E-Hüften gibt.
Eine bekannte von mir hat ihre Hündin mit einem Rüden verpaart, der in Österreich wohl eine B-Hüfte bekommen hätte (seine englische Auswertung ist 5:5) - die Hündin hat eine A-Hüfte. In dem Wurf, komplett untersucht, waren 5 A-Hüften, 2 B-Hüften und 1 C-Hüfte.
Ich denke, dass es eine Illusion ist, dass man so verpaaren kann, dass auf KEINEN FALL eine Krankheit herauskommt - da sich manchmal unvorhergesehens kombiniert, auch wenn man 2 gesunde Hunde oder 2 gesunde Linien verpaart. Natürlich sollte man das Risiko minimieren - aber dass muss einfach nicht zwangsläufig heißen, dass der Deckpartner HD-A haben muss. Hier kann ich nur wiederholen (auch wenn's abgedroschen klingen mag) - dass man ganze Hunde züchtet. Zu einer Verpaarung gehört nunmal mehr als Hüften, da muss ich mir überlegen welche Eigenschaften sich in dem Wurf kombinieren könnten - sind z.B. beide Eltern besonders stur, besonders geräuschempfindlich etc. etc.