@Nisi:
ich verstehe gut, dass ihr die Katzen nicht vermitteln wollt, wenn sie Freigang bekommen. Aber dazu habe ich eine Frage: bei uns ist es unmöglich, unserem zugelaufenen Kater keinen Freilauf zu gewähren. Der sitzt bei der Türe und schreit so lange, bis er raus darf. Das Freigehe ist ihm viel zu wenig. Der muss einfach raus. Auch wenn uns das gar nicht gefällt. Aber was sollen wir machen? Wie macht ihr das, wenn die Katzen, die ihr zu vermitteln habt, Freigang gewohnt waren?
Wir haben allerdings die Erfahrung gemacht, das nicht alle Katzen Freigang brauchen, auch wenn sie es gewöhnt sind. 2 unserer Katzen sind auch von draußen und ich könnte die Türe aufmachen und Elsa würde nicht hinausgehen. Sie war verletzt und krank als wir sie gefunden haben, und ich denke, sie war froh, endlich im Warmen zu sein.
Aber so ist es ja nicht bei allen Katzen. Ich denke schon, dass einige Katzen den Freigang zum glücklich sein einfach brauchen. Auch wenn uns das nicht gefällt. Ich bin dankbar für Tipps, wie ich es unserem Kater schmackhaft machen kann, dass er nicht so viel raus will! Er hat in der Nachbarschaft einen richtigen "Feind" und kommt immer wieder mal verletzt und blutend nach Hause!
Also... erstmal habe ich hauptsächlich von Babys gesprochen die wir von den Bauernhöfen übernehmen, gesund pflegen und dann vermitteln. Die würde ich, wie schon oben genügend erläutert, nicht in Freigang vermitteln es sei denn sie erfüllen die Kriterien die auch schon oben genannt hab.
Bei Katzen die wir bekommen und die schon Freigang gewohnt sind und sich auf keinen Fall auf Wohnungshaltung umstellen lassen (zeigen das meistens ziemlich deutlich mit Appetitverlust, Pinkeln etc.) suchen wir natürlich schon Freigangsplätze. Allerdings auch hier nicht unbedingt an der Simmerringer Hauptstrasse...
und wählen auch hier sehr gut aus.
Am liebsten sind uns da eben sehr ländliche Gebiete, sehr verkehrsarm etc.
Bei Streunern oder "halbwilden" Katzen suchen wir uns Bauernhöfe aus, die z.B. alle Katzen kastriert haben und keinen Nachwuchs mehr bekommen, aber immer Nachschub an fleissigen Mäusefängern brauchen und vermitteln diese Tiere dann dort hin.
Ich selber habe auch ein Freigehege im Garten mit ca. 80m2, die Katzen können auch frei wählen ob sie in den Garten oder ins Haus möchten mit Hilfe einer Klappe... aber ich muss mir eben keine Sorgen machen, dass sie überfahren, vergiftet, angeschossen etc. werden. Und ich hatte schon alles... also insgesamt hab ich 2 Katzen verloren weil sie überfahren wurden, 1 Katze wurde angefahren (Beckenbruch inkl. OP ca. 600 Euro), mehrere kleinere Verletzungen waren an der Tagesordnung (wie Splitter im Auge, Marderbisse, Schlangenbisse, eintrige Wunden durch Raufereien etc.), 1 Katze wurde mit einem Luftdruckgewehr in den Oberschenkel geschossen (also angehalten und abgedrückt) - eine andere wurde vergiftet... etc. etc.
Also alleine was ich mir an Tierarztkosten erspare seit dem Freigehege ist schon ein enormer Vorteil.
Meine Katzen haben sich problemlos ans Freigehege gewöhnen lassen, eine meiner Mädls hat dafür wesentlich länger gebraucht, hat ständig gemauzt und versucht auszubrechen, aber ich bin da wirklich total stur geblieben und heute versucht sie es nicht mal mehr und alles läuft sehr harmonisch ab.
Wenn der Kater von euch sich partou nicht im Freigehege halten lässt, wirst du es vermutlich nicht ändern können und ihn lassen müssen. Es gibt solche Katzen mitunter einfach. Aber Babys kann man eben noch an alles gewöhnen
So braucht auch (meiner Meinung nach) eine Katze den Auslauf und den am besten im Garten. Bin prinzipell auch nicht gegen Wohnungskatzen doch, wenn man die Möglichkeit hat, sie rauszulassen sollte man dies auch tun. Ich nehm mir doch kein Tier, damit ich es nur einsperren kann. Sicher besteht die Gefahr, dass mit dem Freigänger was passiert doch auch mich kann ein Auto auf der Strasse zusammenführen. Aber die Katze wurde immer gut versorgt und hat sicher viel spaß gehabt auf seinen Freigängen (sicher mehr als nur in einer Wohnung wo man ja doch schon alles kennt)
Aber hier gehen die Meinungen steil auseinander, trotzdem sollte man beide akzeptieren und eigentlich schockiert mich es zu hören, das viele Tierschutzorganisationen keine Katzen als Freigänger hergeben...
So reden immer die Leute die ihre Katzen noch nie als zermatschter von der Straße gekratzt haben... Sorry, dass ich das so hart sage, aber ICH hab schon 2 meiner Katzen vom Asphalt regelrecht runterspachteln müssen und ich muss sagen mein Gewissen lässt mich heute noch nicht schlafen, denn wenn ich sie nicht in den Tod geschickt hätte, dann würde sie heute noch in meinem Bett liegen und gemütlich schnurren.
Ich denke nicht das eine Katze Auslauf braucht, wenn sie die "Freiheit" gar nicht kennt. Im Prinzip ist das eigentlich nicht diskutabel... dann müsste jedes Tier frei laufen dürfen, der Hund mit seinem Rudel, die Katze im Wald, der Eisbär in der Arktis und nicht im Zoo... die Liste würde sich beliebig fortsetzen lassen... im übrigen ist nicht ein Kanarienvogel im Käfig dann nicht genauso arm? Der Hamster im Käfig mit Laufrad?
Wo fängt die Doppelmoral an und wo hört sie auf? Gleiches Recht für alle Lebewesen?
Eine Katze wird dir bestimmt nicht danken, dass sie unter Schmerzen in der Nacht in der Kälte auf der Strasse verreckt ist... da kannst du dir sicher sein... egal wie schön ihr Leben vorher war... ich finde diese Vermenschlichungen einfach nicht in Ordnung. Das Tier fühlt nur den Tod in diesem Moment und denkt sich bestimmt nicht, ach is ja wurscht das ich jetzt sterbe, ich hatte es ja soo schön vorher...
Aber ich habs ja schon öfter gesagt, diese Diskussionen führe ich seit über 3 Jahren in mehreren Foren und immer wieder kommen von den "Gegnern" die selben Argumente... diese ändern sich erst wenn sie ihre Katze selbst verloren haben, durch Freigang und dann auf einmal wird der Garten z.B. abgesichert... *kopfschüttel* Es muss halt immer was passieren, damit der Mensch in die Gänge kommt...