Gibt es geistig zurückgebliebene Hunde?

Terrorterrier

Super Knochen
..da ich hier schon mal wieder am Stöbern bin, will ich mal eine, mich schon lange beschäftigende Frage stellen.

Gibt es geistig behinderte Hunde??
Sowas wie Autismus oder vielleicht leichtere Sachen vergleichbar mit Down Syndrom?

Ich meine die Frage wirklich Ernst. ;)

Schließlich gibt es das auch bei Menschen (von Geburt an) wieso also nicht bei Hunden?
 
Ob man das mit Autismus oder Down Syndrom vergleichen kann, weiß ich nicht, aber ich denke auch schon lange darüber nach.

Aber ja, es gibt Hunde, die in ihrer Entwicklung geistig weit hinten nach sind. Das kann unterschiedliche Gründe haben, liegt aber sehr sehr oft an schlechten bzw. ungenügenden Verhältnissen in den ersten Lebenswochen/Lebensmonaten. :o
 
Meiner leider auch:mad:

Kannst du dir Energy mit 20 kg vorstellen? Esprit hatte sie!

Wir werden sicher gleich verwarnt. :o
20 kg? Das ist aber schon ein bißchen sehr wenig. :o Energy hat 25 kg und ist alles andere als dick.

Wie geht es euch mit Esprit denn sonst so? Gern auch per PN oder E-Mail, damit wir Neurotoxins Thread nicht ganz zu unserem machen.
 
Naja, wobei es bei der Hündin von Uni und meiner (Wurfgeschwister) eher nicht an den geistigen Fähigkeiten der Hunde liegt sonder an den Vorbesitzern!:mad:

Ist egal, ich habe nichts dagegen und ich finde "geistig zurückgeblieben" kann man betrachten wie man will. :cool:

Ist es halt ein bisschen OT, meine Güte - mich störts nicht. :rolleyes::p
 
Na gut, ich schildere kurz mal den Werdegang meiner Hündin:

Mit acht Wochen kam sie zu einem Diensthundeführer. Dieser hatte noch nie einen Welpen und da sie ihm zu lebhaft war (na ja, was hat er gedacht, das ist ein Mali), hat er gedacht, man könnte dies mit Schlägen regulieren. Leider nach hinten losgegangen - die Hündin spielte daraufhin auch nicht mehr und wurde zurückgegeben.

Mit sechs Monaten habe ich sie das erste mal abgeholt - bis zu diesem Zeitpunkt kannte sie nicht wirklich viel, außer den Garten, den Zwinger und die Box.
Aufgrund vieler fehlenden Einflüsse in der Welpen- und Jugendzeit merkte man schon ein enormes Manko. Sie war Menschen gegenüber äußerst misstrauisch - außer mit mir, da hatte sie nie ein Problem. Sie kannte keine Stiegen, keinen Straßenverkehr, keine Radfahrer und keine Spaziergänger. Kam uns jemand entgegen flüchtete sie sich regelrecht in ihre eigene Welt. Sie stand einfach nur noch da und fixierte einen Punkt x und war nicht mehr ansprechbar. Menschen mit schnellen Bewegungen waren ihr ein Gräuel und so etwas mag sie heute auch noch nicht.

Ich habe lange hin und her überlegt, eigentlich war ein dritter Hund - eine Hündin zu bereits zwei Hündinnen - so gar nicht geplant und passte auch nicht wirklich ins Konzept. Aber ich fand die Hündin süß, sie wollte etwas tun und man merkte regelrecht welchen Spaß sie hatte, wenn man sich mit ihr befasste. Na ja, da zog sie dann mit acht Monaten zu mir. Snuffi, das ist die Hündin, die ich im Hunde als Sportgerät Thema schon angesprochen habe. Ein echter Sportler hätte sich so einen Hund nicht genommen.

Es gab viele Ups and Downs - manche Dinge gingen recht schnell, für manche habe ich fast zwei Jahre benötigt und manche Dinge mag sie immer noch nicht und da versucht sie weiterhin in ihre Welt zu flüchten. Was solls - sie hat sich super entwickelt und ich möchte sie auf keinen Fall mehr missen. :)
 
Ich habe meine Mädels als Welpen bekommen - die erste war 18 Monate alt, als die zweite dazu kam.
Die Erste ist ein ausgesprochener Wiffzack:), super clever; die Zweite ist ein richtiger kleiner Rowdy und wurde von mir lange als unser Blondie bezeichnet:o, bis ich dahinter kam, dass es an MIR liegt....sie lernt ganz einfach nur anders. Und ich musste lernen, ihr andere Möglichkeiten zu bieten. Seither glaube ich nicht mehr an gesistig behinderte Hunde:)
 
Hallo,

doch, ich bin fest davon überzeugt, dass bei Hunden, die in den ersten wichtigen Phasen ihres Lebens nichts kennen gelernt haben, schon so etwas wie ein geistiges Zurückbleiben vorkommt. Dinge, die während der Präge- oder Sozialisierungsphase vom Züchter oder Vermehrer, oder wem auch immer, versäumt wurden, kann man nie wieder aufholen. Man kann daran arbeiten und es bessern, aber nie wieder ganz beheben. :o

Kommt der Hund gleich als Welpe an jemanden, der Ahnung hat, kann man sehr sehr viel wieder gut machen - kommt der Hund allerdings nach Monaten oder Jahren aus diesen Verhältnissen, dann können ganz sicher Schäden entstehen und entstanden sein.

LG
Uni
 
Also zum einen, glaub ich schon, dass es geistig zurückgebliebene Hunde gibt. Zu lange im Mutterbauch, schwierige Geburt mit Folgen, Krankheit.
Hat aber nun mal nix mit Erziehung zu tun.
Zum anderen, kann man down Syndrom keinesfalls mit Authismus vergleichen. Beides hat mit geistiger Qualität nix zu tun. down Syndrom, gut, da verfällt langsam der Geist, bei Authismus funktioniert ALLES ganz anders, trotzdem können es hochintelligente menschen oder Hunde sein. Erkennt man halt nicht, weil sie auf "normale" Erziehung, Regeln, nicht reagieren. Oder anders.
Meine erste Hündin würde ich als authistisch veranlagt sehen. Für mich, noch dazu als Ersthundebesitzer, eine gewaltige Aufgabe. Ihr Vertrauen, ihre Akzeptanz (von Liebe kann man da nicht reden), waren harte Arbeit für mich. Trotz meiner Bemühungen, bin ich niemals ganz zu ihr vorgedrungen. Immerhin hatte sie mich nach längerer Zeit wenigstens als Partner mit Respekt behandelt. Sie war extrem selbständig, an absolut nix, außer am Jagen, interessiert. Ich hatte immer den Eindruck, alles was sie tat an Gehorsam, tat sie nur, quasie um mir Respekt zu erweisen. Ich war oft am Verzweifeln, war aber glücklich, dass sie Zugang zu mir fand.
Spielzeug, andere Hunde? pff, gut, gibts halt auch, doch wer braucht das?
Frauchen? pff, wozu, ich kann selber alles erledigen. Trotzdem war sie hochintelligent und hochsensibel. Ein lautes Wort und die nächsten 2 Tage waren zu vergessen. mehr als 2x der selbe "Befehl" und sie pfiff drauf.
Ich habe lange gebraucht, sie lesen zu lernen. Dachte anfangs, entweder sie begreift nix, bzw. nur kurz, vergisst alles wieder, oder sie will einfach nicht. Beides falsch gedacht. Sie begriff sofort, praktisch alles, was man von ihr wollte. Doch sie langweilte sich extrem schnell und verweigerte dann alles, ging ihren Weg. 2x was gesagt, sie kapierte es. Beim 3.x sah sie mich ungläubig an, ging einfach! War wohl eine Beleidigung, ein paar mal das selbe zu verlangen:D . Hui, die Kleine lehrte mich Vieles.
Sie war extrem brav und eben folgsam, verstand alles, doch nur, wenn man wußte, wie man mit ihr umgehen konnte. sozialkompetenz hatte sie kaum, war aber trotzdem niemals agressiv. Hatte nur eben kein Interesse, an gar nix. Außer am Jagen....
Meine jetzige Hündin ist das Gegenteil. Sie braucht länger, bis sie was versteht. Auch bei ihr musste ich viel lernen. vor allem, dass sie völlig anders lernt und ihr Temperament sie an der Konzentration hindert. Sie hat einen ausgeprägten will to please Charakter, ist nicht sehr selbstbewusst, hat dafür eine super Sozialkompetenz, braucht aber für alles etwa doppelt so lang.
Uff, lang geworden.
Kurz gesagt, geistig behinderte Hunde gibt es wohl extrem wenige. Alle anderen, wo man`s vermuten würde sinds nicht. Da mangelt es am Verständnis und Einfühlungsvermögen des Besitzers! Windhunde galten ja immer als dumme Hunde, wollen nur rennen und jagen, fertig. Sind nicht erziehbar, kann man nix lernen, etc. Völlig falsch! sie lernen einfach anders und haben auch ein gehöriges "Eigenleben", welches sich überlegt, obs sinnvoll ist, den Befehl auszuführen oder nicht.
lg Heidi
 
Wow, kylie der Beitrag ist super! :)

Ich bin mir irgendwie ziemlich sicher, dass es sowas wie Autismus auch bei Hunden gibt. Warum auch nicht? In grundlegenden Dingen funktionieren alle Gehirne gleich. Warum nicht auch bei "geistigen Erkrankungen/Defiziten"? Epilepsie bei Hunden und Katzen ist ja nun auch alles andere als unbekannt. Nur die Diagnose ist ungleich schwerer, weil man ein Tier halt nicht befragen kann.
Gibt es jedoch feste Beweise?
 
ich denke schon,daß es eine geistige abnormalität bei Hunden/tieren gibt.meiner meinung nach hängt es mit der auswahl der elterntiere zusammen bzw. wie sie ihre ersten tage/wochen erleben.(kenne ein menschenkind,daß keinerlei defizite bei der geburt bis zum 2ten lebensjahr hatte,plötzlich veränderte sich dieses kind,diagnose RettSyndrom,konnte nicht mehr sprechen eigentlich vegetierte es nur mehr dahin,schuld waren die eltern)
vor jahren habe ich mir eine AmStaff hündin einer anerkannten züchterin gekholt,die hündin war damals schon 13 monate,was für mich kein problem war,in meiner naiven art dachte ich mir es ist leichter als ein welpi.die hündin hatte papiere,die damals für mich ein brief mit sieben siegel darstellten.hatte keine ahnung wie man ein pedigree liest.die hündin war total ängstlich,total unsicher,sie nahm das futter nur dann wenn es auf den boden lag,schüßel kannte sie nicht,hatte panische angst davor. sie hatte regelrechte panikattacken,sie ging nur ihre gewohnten wege,wollte ich mal mit ihr weiter weg oder einen anderen weg gehen bekam sie panikattacken die bis zur bewustlosigkeit führten. sie war nicht stubenrein,sie pinkelte dort wo sie lag,saß oder stand egal ob es ihr körbchen war oder eine decke,auf die sitzbank egal wo .ich übte mit ihr ein dreiviertel jahr,über die straße zu gehen.ich übte mit ihr immer so um 22uhr da war nicht mehr soviel verkehr aber trotzdem noch autos,damit sie merkt es passiert ihr nix.zu anfangs kam ich immer nur bis zur hälfte der straße dann mußte ich sie rübertragen sie fiel um und war bewußtlos.damals gab es leider noch nicht soviel an hundepsychologie,aber ich fand eine sehr nette dame die mir dir augen in eine andere richtung öffnete. sie sagte mir,stell dir vor du wirst in einem zimmer geboren,du wirst größer neugieriger aber darfst aus diesem zimmer nicht raus,du mußt alles dort machen essen schlafen dein e notdurft,dein essen bekommst du nur auf den boden geworfen,du hörst zwar von weitem geräusche kannst sie aber nicht zuordnen da du nur in diesem raum bist.und dann kommt jemand holt dich dort raus,und du wirst erschlagen von allen eindrücken,und so geht es deinem hund. da verstand ich erst,sie war wie ein kasper hauser im hundkörper.ein armes geschundenes um ihr leben bedrogenes individium.7 jahre hatte ich diese hündin mußte sie leider frühzeitig einschläfern da sie eine operation nicht überstanden hätte,vielleicht wäre sie heute eher zu retten gewesen damals hatten nicht viele ärzte das verständnis für einen hund dem eine kleine untersuchung so dermasen streßte daß es nicht möglich war ihr auch nur eine spritze zu verabreichen,beim einschläfern hatte der arzt natürlich die geduld:mad:
ihr stammbaum eine katastrophe die würfe wurden zu eng gezogen,sehr eng,sodaß fast alle hunde probleme hatten,körperlich und geistig. der großvater von ihr war auch ihr bruder,usw. wie gesagt eine anerkannte zucht,heute züchtet sie nicht mehr.
sorry sehr lang geworden. lg amba1
 
:D Kaspar Hauser im Hundekörper ist genial!!
Klar können auch Züchter "danebengreifen". Aber um das sagen zu können, muss ma sich mit Genetik schon ganz gut auskennen. Wobei, es stimmt, zu enge Linienzucht KANN zu genetischen Defekten führen. Vor allem, wenn die Ahnengalerie krankhafte Sympthome aufweisen. Eigentlich, nur dann. aber das erfährt man meist zu spät, wenn überhaupt. merkt man nur, wenn die Geschwister ähnlich sind, so man Kontakt zu ihnen hat. Aber ich muss dir recht geben, Verhaltensstörung kann auch genetisch bedingt sein.
lg heidi
 
Es gibt ein "Kaspar Hauser Syndrom" bei Hunden. Das ist keine direkte Krankheit, sondern durch Umstände in der Welpenzeit entstanden.

Meine Leni hatte so etwas. Sie war ihre ersten 10 Wochen in einer finsteren Garage eingesperrt und hatte keinen Kontakt zu Menschen (grad mal 1x am Tag, wenns Futter gab). Ich wußte das aber vorher nicht.
Ich hab sie mit 10 Wochen geholt und sie hat sich dann fast 1 Jahr lang nicht richtig anfassen lassen und wollte mich und auch keinen anderen Menschen in ihrer Nähe.
Ich hab sehr, sehr viel Geduld gebraucht um sie manchmal aus ihrer eigenen Welt rauszuholen und ihr zumindestens die Grundkommandos zu lernen. Sie hat nie mit anderen Hunden gespielt, auch mit mir nicht, war für Belohnung überhaupt nicht empfänglich und es war immens schwer in ihr Hundekopferl rein zu kommen.
Bis heute (sie wird jetzt 11) ist sie manchmal in ihrer eigenen Welt und schmusen ist noch immer nicht so ihr Ding. Aber sie hat sich natürlich in der Zwischenzeit zum Positiven verändert.

Ich hab mich damals als ich mit ihr nicht zurecht, kam mit TÄs, etc. unterhalten und bekam dann die Bestätigung meiner Vermutungen.

Ich bin öfters schon angeschrieben worden (Leni's Geschichte steht auf meiner HP als ihr Tagebuch) und viele Leute haben geglaubt, ihr Hund habe auch Kaspar Hauser Syndrom. Aber wenn ich die Hunde dann gesehen hab, war es oft nichts anderes, als ein Unterforderung und Langeweile.

Aber bei Leni war und ist alles ganz anders. Ich hab immer versucht sie zu motivieren , mit allem was mir eingefallen ist. Umsonst.
Das Enzige was sie schon seit Jahren gerne macht, ist, wenn ich mich im Wald verstecke und sie mich suchen muß.

Ach ja, und was noch so schwer war, war ihren immensen Jagdtrieb weg zu bekommen. Wir haben rundherum Wald und ich wollte sie nicht immer an der Leine lassen.
Leni und ich haben es nach fast 4 Jahren geschafft. Mit Schleppe und viel, viel Geduld und auch Tränen, weil ich oft geglaubt hab, ich schaff es nicht.

Aber wir habens geschafft und ich lebe jetzt seit fast 11 Jahren mit ihr und bin froh dass ich durchgehalten hab.
 
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