Gibt es Besonderheiten im Umgang mit "Kampfhunden"?

Amaz

Super Knochen
Hallo,


gibt es eigentlich im Umgang mit sogenannten "Kampfhunden" im jugendlichen Alter Besonderheiten zu beachten im Vergleich mit den anderen Hunderassen? Bzw. gibt es selbst da Unterschiede zwischen den einzelnen Rassen - wie Pittbull, Staff etc.....?

Das man z.B. nicht versehentlich den Grundstein für späteres Verhalten in Richtung Unverträglichkeit gegenüber anderen Hunden, Agressivität etc legt....

Oder erzieht man diese Hunde genauso wie all die anderen ?

Was sind Eure Erfahrungen diesbezüglich?

Liebe Grüße


Amaz
 
Nachdem ich seit mittlerweile 12 jahren mit einer Staffordshre Bullterrierhündin lebe, kann ich Dir getrost versichern, dass die Erziehung von solchen Hunden eigentlich eher leicht fällt. Die meisten sind sehr verfressen, was einem zugute kommt, wenn man etwas positiv verknüpfen will. Sie sind sehr menschenlieb und genauso hundeveträglich oder unverträglich wie alle anderen Hunde auch. Um solche Hunde "schwierig" werden zu lassen (vor allem, wenn man sie schon als Welpen bekommt) muss man schon sehr viele, blöde Fehler machen, denn eigentlich verzeihen sie auf Grund ihrer körperlichen Robustheit, Grobheiten anderer Hunde eher, als zartere Exemplare, denen ein ordentlicher Rempler schon mal die Lust auf Hundekontakt verleiden kann.

Sie lieben Wärme, körperliche Nähe und Schmusereien. Meiner Erfahrung nach, sind die mit aller Welt verträglichen Vertreter der "Kampf"-Rassen, am häufigsten die, die im Bett schlafen, über humorvolle Besitzer verfügen und auch sonst viel Geknutsche und Zuwendung erfahren. Strenge, harte Ausbildungsmethoden sind Gift für ihre zarten Seelchen.

LG
Ulli
 
Hallo Ulli,

danke Dir für Deinen Erfahrungsbericht.

Ich habe leider öfters schon folgende Beobachtungen gemacht:

Mit z.b. Pittbullwelpen ist der Besitzer immer in die Hundezone gegangen und die Hunde haben alle lieb miteinander gespielt.

Aber immer öfters bekam ich dann zu hören, dass ANDERE Hunde seinen dann schon jugendlichen Hund attackiert hätten und er schon mehrmals gebissen worden ist.

Das Ergebnis war dann nicht nur bei diesem sondern auch bei anderen "derartigen" Hunden immer das Gleiche - der Hund wurde anderen Hunden gegenüber unverträglich, ein Besuch der Hundezone nicht mehr möglich, keine sozialen Kontakte mehr mit anderen Hunden, Aggressivität schon am Begegnen auf der Straße - der Besitzer musste immer auf die andere Straßenseite ausweichen, da sein Hund schon durchdrah, wenn er einen anderen nur sah.....

Alles war nur dadurch begründet, dass andere Hunde seinen gebissen haben.

Dies ist nun schon mehrmals mit solchen Hunden passiert.....ist das nur reiner Zufall, oder werden diese "Kampfhunde" besonders gerne von anderen Hunden attackiert....habe selber beobachtet, wie der andere auf den Hund losgegangen ist und NICHT der "Kampfhund"....

Liebe Grüße

Amaz
 
hab mich bis jetzt aus diesen themen immer rausgehalten,aber diesmal tät ich auch gerne wissen,was es da mit er erziehung dieser hunde auf sich hat.
wir haben einige hunde dieser rassen bei uns am feld und sie sind wirklich bis zum ungefähr 4 lebensjahr total lieb,verspielt und dann schlägts plötzlich um,rede jetzt von 3 dieser hunde,mit denen ich lange tagtäglich spazieren ging,jetzt gehen sie auf alle anderen hunde los,egal ob männlich oder weiblich,die besitzer müssen ausweichen und sind nur mehr alleine mit hund an der leine unterwegs.sie sagen, auch nicht zu wissen,was ausschlaggebend war,plötzlich wars halt so und nach einigen tierarztkosten ziehen sie halt die konsequenzen und weichen aus.ehrlich gesagt hat bei unserer hunderunde schon jeder angst,wenn uns so ein hund entgegenkommt,nachdem in letzter zeit bei uns wirklich einige beißattacken stattgefunden haben.lg doris
 
Es lebe die Pauschalisierung!
Wenn man sich ein bisschen mit der Materie Erziehung im Allgemeinen und Sozialisierung im Sspeziellen beschäftigt, dann weiss/lernt man, dass die Gehirne von Hunden rasseunabhängig alle gleich funktionieren. Das bedeutet, dass man v.a. in den Prägephasen die Grundsteine für Sozialverträglichkeit, Toleranz und vieles mehr legen muss, damit der Hund in seinem späteren Leben keine derartigen Probleme bekommt. Versäumt man dies muss man damit rechnen, dass man früher oder später einen unverträglchen bis aggressiven Hund an der Leine hat, ob nun Dackel, Landseer oder Staff!
Es ist immer auch eine Frage der Erziehung, der Haltungsbedingungen, des täglichen Umgangs etc., was einen Hund glücklich oder frustiert werden lässt. Und wie soll er sich anders bemerkbar machen, oder "wehren"? Wenn die Halter es sonst nicht sehen, merken sie es halt spätestens dadurch!

Mag natürlich sein, dass sich diese Hunde in eurem Bekanntenkreis häufen...Aber:
Überlegt doch bitte mal, wieviele Hunde ihr kennt, wieviele davon zu den sog. "Kampfhunden" zählen, die aggressives Verhalten zeigen, und wieviele INSGESAMT unverträglich sind, bevor ihr solche (suggestiven) Aussagen trefft.

*kopfkratz*
 
wir haben einige hunde dieser rassen bei uns am feld und sie sind wirklich bis zum ungefähr 4 lebensjahr total lieb,verspielt und dann schlägts plötzlich um,
Posting stark gekürzt

ich denke nicht, daß das Rassespezifisch ist. In der Regel wird man die Gründe bzw. Anlässe für die Veränderungen gar nicht erkennen - Beißattacken ausgenommen. Sicher verändern sich Hunde mit fortschreitendem Alter auch in ihrem Sozialverhalten, werden gemütlicher oder auch intoleranter.

lG Feline
 
Terrier pushen sehr leicht hoch, wenn man als Hundehalter nicht aufpasst, kann dann schon aus einem Spiel eine Rauferei entstehen.
Allerdings bei anderen Rassen auch.....wenn die Besitzter beim Spielen übersehen, dass es zu wild wird, schlägt die Stimmung um....

Es gibt übrigens sehr viele Hunde, die plötzlich ab dem 3. oder 4. Lebensjahr unverträglich werden.....
 
Ich hatte nie Angst vor Pitts usw..

Wir hatten ne Familie auf dem Campingplatz mit einem Staff - ein ur süser lieber Schmuser.
Sie haben alle Test mit him super bestanden, hat mit den Kindern gespielt usw.

Dann standen wir eines Tages zusammen, Hundi an der Leine -keiner hat ihn angschaut weil wir so am quatschen waren, alles ganz normal - und ganz plötzlich, ohne Vorwarnung geht der Hund auf meinen Ex-Mann los :o

Jacke kaputt und kleinere Wunden- gsd nix schlimmes.
Dann hat er zu nem späteren Zeitpunkt noch die Kinder angeknurrt usw..

Bis heute wissen sie nicht was los is mit ihm....

Seitdem hab ich Angst, leider.

 
Sternchen so wie du es erzählst kann es auch ein Gehirntumor sein.....
Spricht viel dafür.....die sollten mal ein CT machen.....


Komisch ist nur eins: So wie ihr alle eure Erfahrungen habt mit den so unverträglichen Hunden muskulöser Rassen, genauso habe ich Erfahrungen mit den Schäferhunden in meiner Gegend.
Kenne da nur einen einzigen in meinem Ort von vielen, der verträglich ist, alle anderen waren als Welpe bis zu max einem halben Jahr auch lieb und dann gingen die auch auf alles andere hündische los.......

Könnte ich genauso fragen was muß man besonderes bei den Schäfern beachten???

Es ist absoluter Blödsinn etwas auf eine Rasse zu pauschalisieren, punkto Erziehung und Sozialisierung sind alle gleich, nur ist jeder einzelne Hund auch ein einzelnes Individuum mit einem eigenen Charakter und einer eigenen Persönlichkeit, und - ich mag auch net alle Menschen....also warum soll mein Hund alle anderen mögen??
 
Nun, so wie AndreaJ geshrieben hat dass Terrier schnell hochdrehen und man daher im Spiel aufpassen muss, dass sie nicht zu hoch aufdrehen, dachte ich mir, dass man vielleicht bei solchen Rassen auf bestimmtes Aufpassen muss.....z.B. beim Spielen keine Zerrspiele und Spiele mit der Beisswurst.....was weiß ich....ich habe keine Ahnung ob irgendetwas an den üblichen Hundespielen vielleicht bei diesen Rassen nicht geeignet ist, um negative Eigenschaften hervorzurufen....

So wie z.B. bekannt ist, dass Golden Retriever gerne apportieren, aber einen Kaukasen wird man nie dazu bewegen können....

Oder ein Kaukase für den Schutzdienst nicht geeignet ist, weil man diesen Hund dann zu sehr scharf machen würde.....

Liebe Grüße

Amaz
 
Nun, so wie AndreaJ geshrieben hat dass Terrier schnell hochdrehen und man daher im Spiel aufpassen muss, dass sie nicht zu hoch aufdrehen, dachte ich mir, dass man vielleicht bei solchen Rassen auf bestimmtes Aufpassen muss.....z.B. beim Spielen keine Zerrspiele und Spiele mit der Beisswurst.....was weiß ich....ich habe keine Ahnung ob irgendetwas an den üblichen Hundespielen vielleicht bei diesen Rassen nicht geeignet ist, um negative Eigenschaften hervorzurufen....

Amaz

Kann ich absolut zustimmen, wobei die Terrier da nicht pauschalisiert werden dürfen.. wir haben 2 airedale terrier zuhause - 2 teddybären mit denen man machen kann was man will und sie drehen nie hoch. sind eher desinteressiert an spielzeug jeglicher art.

habe schon einige pit und staffs als patenhunde und ich durfte NIEMALS ballispielen, zerrspiele etc.

sie kommen dann auf 180 und kippen - sind fast nicht mehr zu beruhigen und fixieren sich absolut nur mehr auf den gegenstand.

kleines bsp:

tequilla, mein ex patenhund, ein red nose pit bull. von natura aus schon seehr aktiv, aber mit nasen- und kopfarbeit konnte man ihn gut "ruhig" halten. eines tages war ich wieder mal mit ihm auf dem spielplatz und leider hat ein pate davor einen tennisball in einer socke vergessen. tequilla hat ihn sich geschnappt, die socke die ganze zeit rumgefetzt und gebeutelt und ist total überdreht gewesen. er hat nicht mehr gehört, hat sich nur mehr auf dieses balli fixiert und ist total übermütig geworden. beruhigungsversuche meinerseits wurden komplett ignoriert und durch den stress hat er sogar angefangen an uns aufzureiten... :rolleyes:

ich PREDIGE jedem interessenten dieser rasse (im tierheim), KEINE ballspiele, zerr- oder hetzspiele zu machen, da der hund dann einfach schwerer kontrollierbar ist wenn er in soeinen stress kommt.

es gibt sicher ruhigere vertreter dieser rassen, bei meinen patenhunden war leider keiner davon dabei...
 
ich PREDIGE jedem interessenten dieser rasse (im tierheim), KEINE ballspiele, zerr- oder hetzspiele zu machen, da der hund dann einfach schwerer kontrollierbar ist wenn er in soeinen stress kommt.

sorry wenn ich das jetzt schreib, aber das ist schwachsinn!!!.... das auslassen, ruhig werden etc ist genauso eine erziehungssache wie alles andere auch!

hab selbst nen pit, mit dem ich fast täglich zerr-spiele mach, und bei einem strengen "aus" ist wieder ne ruh, und er läßt das spielzeug links liegen!

meiner meinung nach sind pits sturköpfe (wie bei den meisten terrier eben), aber wenn man damit umzugehen weiß, sind sie genauso brave hunde wie alle anderen rassen auch!
 
Senfer das wirst du bei unausgelasteten Hunden jeder Rasse haben können und du kannst sicher net behaupten daß ein Tierheimhund ausgelastet ist!!!

Ich kann Pouxx nur recht geben, es ist Sache der Auslastung, Erziehung und Haltung!!

Ich kenne genug Pits die komplett normal sind!! Die man auch mal aufganseln kann und die ohne Probs wieder runterkommen!!

Außerdem kann man sicher auch nicht behaupten daß ein Pate im Tierheim den gleichen Bezug zu einem Hund hat wie ein Halter der immer mit dem Hund zusammen ist!!
Der Hund wird einen Paten sicher nie so akzeptieren wie ein richtiges Herrl oder Frauerl, darum kann man das net vergleichen!!
 
@senfer: ein hund im tierheim sitzt, sagen wir mal 22std täglich in einer "zelle"... kommt dann ca 2 std raus (wenn überhaupt) wo er menschlichen kontakt hat, und beschäftigt wird.... klar freut er sich da mehr bzw ist überdrehter als ein "haushund"... da ist es schon klar das es schwiriger ist, ihn wieder "runterzubringen"... doch ist es genauso eine erziehungssache wie sitz, platz, und co...

meiner war anfangs auch ganz narrisch auf bälle und beißwurst, und nach einigen trainingsstunden kann er ganz normal daneben liegen und ignoriert sie.... oder läßt beim "aus" auch aus, und ist wieder beruhigt...
 
Naja, ich hab auch andere Tierheimrassen erlebt und da war es nicht so..
Und es kommt auch immer auf den einzelnen Hund an, nicht auf die Rasse!! Jeder Hund hat einen anderen Charakter und im Tierheim wird ein Hund sicher nie so sein wie in einem geregelten normalen zu Hause!!
Viele sind verschreckt, manche aggressiv, jeder geht anders damit um!!

Bei den Menschen sind auch nicht alle Österreicher gleich, genausowenig wie alle Afrikaner vom Charakter her gleich sind!!

Und bei den Hunden ist es nichts anderes!
 
Ich kenne genug Pits die komplett normal sind!! Die man auch mal aufganseln kann und die ohne Probs wieder runterkommen!!

Darum siehe meinen letzen Satz in meinem ersten Posting ;)


Außerdem kann man sicher auch nicht behaupten daß ein Pate im Tierheim den gleichen Bezug zu einem Hund hat wie ein Halter der immer mit dem Hund zusammen ist!!
Der Hund wird einen Paten sicher nie so akzeptieren wie ein richtiges Herrl oder Frauerl, darum kann man das net vergleichen!!

Das hat damit nichts zu tun, ich kann den Hund und sein Verhalten als Pate aber beurteilen und einschätzen

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Ich habe 2 Dogo Argentinos, beide aus schlechter Haltung, bzw. TH, aber beide Hunde sind vom Charakter her grundverschieden!!!
Luna hat fast keinen Jagdtrieb, geht aus Unsicherheit nach vorne und ist eher dominant!
Sheera geht jeder Zankerei aus dem Weg, hat Vollgas Jagdtrieb und zieht sich zurück wenn sie unsicher ist!

Erklär mir das mal!! Sind beides Dogo Argentinos!!
 
Und es kommt auch immer auf den einzelnen Hund an, nicht auf die Rasse!! Jeder Hund hat einen anderen Charakter und im Tierheim wird ein Hund sicher nie so sein wie in einem geregelten normalen zu Hause!!
Viele sind verschreckt, manche aggressiv, jeder geht anders damit um!!

Bei den Menschen sind auch nicht alle Österreicher gleich, genausowenig wie alle Afrikaner vom Charakter her gleich sind!!

Und bei den Hunden ist es nichts anderes!

ICH kann nur von meinen Erfahrungen sprechen und die sind eben wie gesagt, dass meine bisherigen Staff und Pit- Patenhunde bei solchen Spielen schneller hochfahren als andere Rassen. Das hat auch nichts mit Aggressivität zu tun, aber es ist so, dass sie schneller in Stress kommen als andere. Meine Erfahrung....
 
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