ich denke dass da schon mehr faktoren zusammenspielen als nur die eigenen vorstellungen.
auch wenn man tamino ermutigt, eine andere weltsicht zum thema zu entwickeln, die frage ist schon auch die, wer würde denn einen alten ängstlichen hund überhaupt knacken wollen?
die sind im tierheim nicht nicht gerade die begehrtesten, realistisch betrachtet ist bei einem solchen hund unglück nahezu...prädestiniert, dass manche halter ihren hunden das ersparen wollen, halte ich für nachvollziehbar, auch wenn mir das nie in den sinnkommen würd, eher würd ich nicht sterben können.
tja und doch finden genügend alte Hunde auch einen geeigneten platz und können noch ihren restlichen lebensabend in einem neuen zu hause verbringen und dann gleich die frage, WER bestimmt denn, ab wann ein Hund alt ist und eingeschläfert werden darf?
ich habe vor über 2 jahren eine ältere rottihündin aus den Tierheim übernommen, tja nun möge man sagen 7,5 jahre ist nicht alt, andere wiederum sagen 7,5 jahre ist für einen rotti sehr wohl schon alt - tja, wo ist die grenze, wer maßt es sich an, zu bestimmen, du bist schon zu "alt" (und ich rede nicht davon, dass der Hund schon schwer krank ist, wobei wenn ich bei meiner zusammenzähle, was sie alles gehabt hat, 3x kb-op, Schilddrüse, herz, sämtliche arthroseformen, Spondylose, usw.)
wenn ich ehrlich bin, habe ich ihr damals bei übernahme auch nicht mehr als ein jahr mehr gegeben, nach den ganzen Diagnosen, die durch die Untersuchungen rausgekommen sind und oh wunder, sie lebt noch immer glücklich
es ist aber nicht nur die frage, ob ein hund seine chancen nützen könnte, sondern in unserer gesellschaft leider primär die frage, wer ihm überhaupt eine chance geben würde, dass da viele dazu tendieren würden, nach ihrem ableben den hund einschläfern zu lassen, halte ich für durchaus nachvollziehbar.
ich denke, es sollte nur der dagegen sprechen, der im gleichen zug auch anbietet, den hund dann wirklich zu nehmen und zu versorgen, so liebevoll wie der hund dies braucht.
darf ich dann dagegen sprechen, weil ich schon einen älteren Hund aus dem Tierheim übernommen habe
also ehe man tamino bekehren wollen würd, sollte man erst einmal klären, wer würde ihren hund der alt und ängstlich ist, knacken wollen?
denn ich denke, dass das das primäre problem darstellt. wenn 10 leut vor taminos sterbebett flehend knien würden und um ihren hund betteln, bin ich mir sicher, sie würde die idee aufgeben.
wir haben dieses problem nicht nur bei hunden, viele erweiterte selbstmorde intrafamiliär geschehen aus ähnlichen gründen. eine wirtschaftliche katastrophe löst die aufgabe des eigenen lebens aus und dass die kinder nicht unversorgt zurückbleiben, kommt es zum amok-drama.
unsere gesellschaft ist auf vielen ebenen nicht bereit, verantwortung für andere zu übernehmen und zu tragen, in einem ausmaß dass den betroffenen ein glückliches leben gesichert ist.
ich habe nicht unweit von mir soziale einrichtungen, altersheim und behindertenwg. leutz, ihr wollt nicht wissen was ich weiß...und das aber sind menschen, nicht hunde.
auch vereinsamte gehandycapte menschen sind opfer der haltung unserer gesellschaft zu diesem thema, wie dann nicht "komplizierte" hunde?