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claro schrieb:
sorry, aber es handelt sich bei lenni um einen hund!!
hunde denken nicht wie menschen.
meiner meinung nach, hat sich dein verhalten dem hund gegenüber grundlegen geändert, als die sache mit dem geschäft war.
bis dorthin war er ja mehr oder weniger normal, oder?
irgendwas mußt du dann anders gemacht haben. hast du dich ihm anders gegenüber verhalten? ich denke hier liegt der knackpunkt.
lg

Wahrscheinlich denken Hunde nicht wie Menschen aber ich verstehe nicht was du damit meinst. Dass - wenn die Angst unüberschaubar groß ist - es nichts bringt ihn weiterhin in diese Situationen zu bringen ist sicherlich gleich.

meiner meinung nach, hat sich dein verhalten dem hund gegenüber grundlegen geändert, als die sache mit dem geschäft war.
bis dorthin war er ja mehr oder weniger normal, oder?
irgendwas mußt du dann anders gemacht haben. hast du dich ihm anders gegenüber verhalten? ich denke hier liegt der knackpunkt.


Es hatte schon davor ähnliche Vorfälle wie damals vor dem Geschäft gegeben. Nur war ich da immer dabei gewesen und konnte rechtzeitig eingreifen. Dass ich ihn seither anders behandle stimmt sicherlich. Durch diesen Vorfall habe ich erkannt, dass er mit der Situation, ganz auf sich alleine gestellt zu sein offensichtlich total überfordert ist. Der Fehler - den ich anfangs unwissentlich gemacht hatte - war, ihn mit zu vielen Dingen zu konfrontieren, denen er offenbar nicht gewachsen war, wie z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, in Geschäfte gehen usw. Vielleicht war er vorher irgendwo in Ungarn am Land an einer Kette angebunden und war noch nie in einer Straßenbahn gefahren. Ich denke jetzt, dass diese Dinge ihn damals schon erschreckt haben, er es aber nicht gezeigt hat. Irgendwann ist das dann aus ihm herausgebrochen. So verstehe ich das jedenfalls.
 
ich denke, du interpretierst deine ängste in deinen hund.
ich denke auch, dass du ihn, wie gesagt überbetüdelst.
ich denke auch, dass ihr vieles grundlegend falsch gemacht habt und dass ihr jetzt von neuem anfangen müßt.
ich würde ihn auch keine treppen hinuntertragen. stell dir vor, es handelt sich um einen bernhardiner.
ich würde ihn auch dem alltäglichen stress aussetzen. schlechtes benehmen vollkommen ignorieren und wenn er sich mal normal benimmt, belohnen.
ich würde anfangen mit ihm grundlegende sachen zu üben, allein in einem zimmer zu bleiben, sitz, platz, fuß usw. das ganze mit positiver bestärkung. wenn die kommandos in der wohnung sitzen, unten weiter üben.
ich glaub nicht, dass der hund nur aus lauter angst so reagiert.

ich weiß das war jetzt a bissl viel.
aber wenn du deine ängste, befürchtungen, schlechtes gewissen usw abbaust, kann euch das sicher gelingen.

lg
 
claro schrieb:
ich denke, du interpretierst deine ängste in deinen hund.
ich denke auch, dass du ihn, wie gesagt überbetüdelst.
ich denke auch, dass ihr vieles grundlegend falsch gemacht habt und dass ihr jetzt von neuem anfangen müßt.
ich würde ihn auch keine treppen hinuntertragen. stell dir vor, es handelt sich um einen bernhardiner.
ich würde ihn auch dem alltäglichen stress aussetzen. schlechtes benehmen vollkommen ignorieren und wenn er sich mal normal benimmt, belohnen.
ich würde anfangen mit ihm grundlegende sachen zu üben, allein in einem zimmer zu bleiben, sitz, platz, fuß usw. das ganze mit positiver bestärkung. wenn die kommandos in der wohnung sitzen, unten weiter üben.
ich glaub nicht, dass der hund nur aus lauter angst so reagiert.

ich weiß das war jetzt a bissl viel.
aber wenn du deine ängste, befürchtungen, schlechtes gewissen usw abbaust, kann euch das sicher gelingen.

lg

Na ja, so gibt es eben verschiedene Meinungen.

Schlechtes Benehmen ist für mich: Essen stehlen, überall raufkraxeln, Bleistifte etc. zerbeißen.

Wenn ich mit ihm auf der Straße geh und ein Mann geht auf der anderen Straßenseite und er quietscht schon vor Angst und dreht fast durch (zur Erinnerung: es wurde versucht, ihn zu erschießen, er hat Kugeln unterm Fell - kann davon ausgehen, dass es ein Mann war) das ist dann also schlechtes Benehmen. Dann soll ich ihn damit quälen Sitz und Platz in seiner Todesangst zu machen?

ich würde ihn auch keine treppen hinuntertragen. stell dir vor, es handelt sich um einen bernhardiner.

Wenn er ein Bernhardiner wäre, hätte ich ihn nicht mehr. Ich trage ihn auch nur vom Aufzug zur Ausgangstüre hinaus. Das mache ich deshalb weil ich vermeiden will dass er Leute anknurrt und anspringt, was mehrmals passiert ist. Diese Leute haben dann an die Hausverwaltung geschrieben.

ich denke auch, dass ihr vieles grundlegend falsch gemacht habt und dass ihr jetzt von neuem anfangen müßt.

Was heißt von neuem? Und wer ist wir? Ich bin ganz alleine mit der Angelegenheit.

Naja die Nachbarin meiner Mutter hat auch gemeint man solle ihm mal ordentlich eine überziehen, damit der Hund weiß "wer der Herr im Haus ist".

Wenn es zu anstrengend und zu mühsam wird, muss ein schnelles Patentrezept her. Und wenn man das nicht findet, eben ein Sündenbock. Und der bin jetzt ich. :(

Nur komisch, dass mein anderer Hund so lieb und gutmütig ist. Das muss dann wohl an der Rasse liegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Birgit was Claro meint ist: Übe mit ihm Unterordnung daheim. Für erste Sitz und Platz. Mit viel Lob und was feinen zum Fressen. Ich würde ihn auch vorher aufmerksam machen. So das er weiss.. Aha jetzt kommt was.. Möglichst etwas lautes..

ZB. Trillerpfeife.. Trillern "Lenni Siiitz.." Wenn er es macht Loben loben und nochmals loben und was Leckeres.

Er soll durch das Trillern aufmerksam werden auf dich. Trillern-aha Frauchen will etwas von mir- und was feines gibt es auch.

Wenn er das geschnallt hat, das Spielchen auf der Strasse durchführen.


Mit Unterordnung machst du es nicht schlimmer. Klar wenn du jetzt hergehst und ihn auf Strasse zur Unterordnung zwingst. Nutzt das nix. Er wird dir sicher nicht zuhören. Daher auch daheim üben und später auf der Strasse.
Und wenn es geht auch im Stiegenhaus.
 
@sally
Darf ich dir noch einen 100% gut gemeinten Rat geben: versuch zusätzlich einen guten Tellington-Trainer zu kontaktieren. TT kann bei Hunden mit Angstproblemen super helfen!

helga
 
Hi Sally

Wenn ich mit ihm auf der Straße geh und ein Mann geht auf der anderen Straßenseite und er quietscht schon vor Angst und dreht fast durch (zur Erinnerung: es wurde versucht, ihn zu erschießen, er hat Kugeln unterm Fell - kann davon ausgehen, dass es ein Mann war) das ist dann also schlechtes Benehmen. Dann soll ich ihn damit quälen Sitz und Platz in seiner Todesangst zu machen?

Darf ich mal fragen wie Du dann darauf reagierst?

Was heißt von neuem? Und wer ist wir? Ich bin ganz alleine mit der Angelegenheit.

Mit wir bist Du und der Hund gemeint. Schau egal was der Hund erlebt hat* ich hatte auch einen von AL der panisch auf alles in der Stadt reagierte und wild um sich biss* er ist langsam hinzubekommen, nur derzeit*zumindest wie Du es schilderst bist Du udn der Hund überfordert, er muss Gassi, no na net, es artet aber jedes Mal in Stress uas, Du bist angespannt*oder was auch immer* der Hund spürt es reagiert dementsprechend falsch* Du musst mal weg*keine rkann immer daheim sein* der Hund bellt, Diu machst Dir schon beim weggehen Sorgen, Hund spürt das, bellt seine Anspannung raus. Derzeit stehen wahrscheinlich Du genauso wie der Hund unter permanenten Dauerstress.

D.h. ihr habt nur zwei Möglichieten, denn das Zitrobenhalsband wird langfristig NICHTS ändern.

A) Du versuchst für Dich über mentales Training zur Ruhe zu kommen udn beim Hund würde ich wie erwähnt TT einsetzen. Du hörst SOFORT auf darüber nachzudenken wie arm Hundsi nicht ist. Er ist es keine Frage, aber Du überträgst das auf den Hund und richtest damit mehr Schaden an als Du Gutes machst* ich weiß das ist schwer zu begreifen, mir gings auch mal so*

Nur so könnt ihr langsam was aufbauen. Und dann musst Du echt mit einem nach dem anderen begiinnen.

B) Du sagst Dir ist das zuviel* was auch jeder verstehen würde, ich kann mir denken wie Du Dich derzeit fühlst* und suchst zumindest einen Pflegeplatz am Land*auch wenn er vorübergehend in einem Zwinger sitzen müsste, ist das besser als der jetztige Zustand* und man arbeitet langsam und systematisch mit ihm und bau in von 0 an weg wieder auf.

Werte mein Schreiben bitte NICHT als Angriff, es ist einfach aus den persönlichen Erfahrungswerten, gibt es nur diese zwei Wege um zu einer Besserung zu kommen.

Wenn es zu anstrengend und zu mühsam wird, muss ein schnelles Patentrezept her. Und wenn man das nicht findet, eben ein Sündenbock. Und der bin jetzt ich.

ich kann mir vorstellen wie Dein Umfeld reagiert :(

Nur komisch, dass mein anderer Hund so lieb und gutmütig ist. Das muss dann wohl an der Rasse liegen.

Mach Dich jetzt nicht in die Richtung fertig. Der Weg bei Dir ist omentan nur sehr zu, das ist das einzige Problem.
lg Uschi & Rudel
 
@doris

danke, das hab ich gemeint

@sally

du findest aber für jedes verhalten deines hundes im moment eine entschuldigung.
wie kann er überhaupt wen anspringen, wenn er an der kurzen leine ist?
wie reagierst du?
mit wir waren natürlich der hund und du gemeint.
unterordnung ist ausserdem kein schnelles patentrezept, sonder dauert oft jahre ;)
 
hallo du!

erst einmal hut ab, dass du mit deinem pfelgewuff weiter arbeiten möchtest und ihn nicht gleich abschiebst...find ich super!

sag mal, du hast doch auch eine ältere tochter?! oder? bist da nicht schon gewöhnt, dass, wenn da irgendetwas schief läuft automatisch IMMER die mutter schuld is :D :D :D?!
bei hunden verhält es sich dann logischerweise genau so ;)!
in den bereich würd ich versuchen, die ohren mal a bisserl auf durchzug zu stellen, damitst dich damit nicht auch noch zusätzlich belasten musst - ich weiß, leichter gesagt als getan....

die idee zu hause im geschützten raum ein bisserl mit ihm zu "arbeiten" find ich gut!
weiters denk ich mir, dass sich vielleicht längere runden zur gewöhnung in der nacht starten lassen, weniger los, (fast) keine menschen (fast) keine hunde, die gefahr der reizüberflutung ist zu dieser zeit um einiges geringer, du bist unter umständen daurch auch um einiges ruhiger, überträgst deine (tschuldigung glaub schon, dass sie vorhanden und is auch nix negatives, man kann ja daran arbeiten...;)) erwartungshaltung "gleich passiert wieder was" nicht auf den hund.
vielleicht findet er (und auch du mit ihm) dadurch zumindest nachts irgendwann einmal angstfreien gefallen an "draußen"...

eventuell bachblüten zur unterstützung einsetzten, auch wennst nicht unbedingt dran glauben solltest...nutzt nix schadets nicht...dalmi is zwar momentan nicht hier im forum...aber gibt vielleicht auch andere, die sich gut auskennen oder von einem homöopathischen ta zusammenstellen lassen....

versuch halt einfach aus diesen ganzen tipps, das beste für dich rauszuholen (sprich das, was dir am ehesten entspricht..hauptsache du bist "authentisch" sonst klappt gar nix ;)) und ich hoff für euch, dass ihr auch bald noch einen erschwinglichen trainer findet, der zu euch passt!

alles liebe
mia

p.s: sag mal - mit deinem zweiten hund in der wohnung gibts keine probleme, nur mit menschen? oder hab ich da in den zwei langen thraets was überlesen?!
 
Hallo alle,

danke für eure Antworten und das Interesse. Ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin, nur zeitweise wird es mir eben wirklich viel zuviel und dann packe ich es nicht mehr und möchte einfach mal drüber reden, das hilft dann schon. Heute gehts mir wieder besser außerdem hat es geregnet da kann ich auch etwas mit ihm raus.


Helga schrieb:
@sally
Darf ich dir noch einen 100% gut gemeinten Rat geben: versuch zusätzlich einen guten Tellington-Trainer zu kontaktieren. TT kann bei Hunden mit Angstproblemen super helfen!

helga

Danke, das würde ich gerne mal ausprobieren. Kennst du einen?
 
Hallo Sally&Lenni!

Darf ich fragen um was für einen Hund es sich bei Lenni handelt? Und wie alt ist er bzw. wie alt war er, als du ihn bekommen hast? Ist er kastriert?

Seltsam finde ich, daß du sagst, daß der Hund die ersten 2 Wochen ruhig war und erst jetzt so ausrastet.
Nur eine Vermutung: kann es sein, daß der Hund bevor er zu dir kam, möglicherweise immer im Freien und sich selbts überlassen war und jetzt - mitten in einer Wohnung in einer Großstadt mit fast keinem Auslauf und keiner Zeit für sich selbst - neurotisch geworden ist?

Darf er auch einmal unbaufsichtigt von dir einfach nur Hund sein? Ich frage jetzt, weil ich ein ähnliches Verhalten bei einem Rottweilerrüden von einer Bekannten erlebt habe. Der Rüde wurde schließlich eingeschläfert und konnte nichts dafür - er war nur ein mißverstandener, gestreßter und überforderter Hund, der nicht mehr als solcher behandelt wurde.

Allein wenn du schon schreibst, daß du deinen Hund aus der Wohnung trägst.. Weißt du eigentlich, was du deinem Hund damit antust, wenn du ihn komplett vom Boden weghebst? Größere Hunde mögen das nicht - sie fühlen sich nicht wohl, wenn sie den Boden unter den Füßen verlieren.

Wenn DU so eine Panik hast, daß euch wer im Haus begegnet, wie soll den dein Hund dann ruhig bleiben? Du solltest seine Führungs- und Vertrauensperson sein und kippst stattdessen vor lauter Panik fast selbst um. Wie soll den der Hund dann ruhig bleiben/werden?

Wie wäre es, wenn du deinem Hund mal Sitz beibringst und ihn - wenn euch wer begegnet - absetzt, schaust, daß er sitzen bleibt und ihn nachher dann mit Futter bestätigst? Komm jetzt nicht mit der Ausrede, daß du deinem Hund das nicht zumuten kannst, weil er ja sooo Angst hat - wenn das deine Einstellung ist, solltest du den Hund besser wieder abgeben. Setz ein Gehorsamskommando durch und mach ihm damit - über die Gewöhung klar - das DU das so willst und IHM dadurch nichts passiert. Ich denke, daß sich euer Problem dadurch schnell bessern wird.

Ich meine das jetzt nicht böse - aber es sollte schon konstruktive Kritik sein...

lg, Daniela
 
Ich les hier immer wieder, dass ihr es geschafft habt, euren Hunden das Alleinebleiben beizubringen. Helft mir, Frodo kann es noch immer nicht richtig. Wie habt ihr es geschafft? Anscheinend gibt es ja doch mehr Methoden, als die Zeit langsam zu steigern, was bei Frodo ja nur bedingt hilft.

Heute hatte ich wieder eine Idee: Ich bespreche ein Tonband, aber irgendwann ist auch die längste Kasette aus...
Ich verzweifle wirklich schön langsam.
 
@schnuffelchen

was soll ich dir sagen, ich hab meine einfach zuhause gelassen. aus, basta ;)
am anfang nicht lang, nur zum einkaufen, max 2-3 stunden, und das zu tageszeiten wo kaum jemand zuhaus ist und sich beschweren kann.
irgendwann war mal ruh.
das hat bis jetzt noch bei allen geklappt.
lg
 
Hehe Claro, also das mach ich auch grad! In der neuen Wohnung ist es insofern besser, als dass er nur unsere Sache zerstören kann, wenn er schon etwas kaputtmacht. Allerdings habe ich schon Bammel, dass irgendwann mal einer vir der Tür steht und sich beschwert.

Da wir ja in einer geförderten Wohnung wohnen, mussten wir ja zuerst eine Erlaubnis beantragen einen Hund halten zu dürfen. Die bekommt jeder, aber es steht explizit drin, dass diese entzogen wird, wenn sich der Hund nicht dementsprechend verhält. Und dann hätten wir ein Problem. Die von der Hausverwaltung haben uns auch schon ganz grausig vorgeredet und meinten, der Hund dürfe ja nie bellen usw.
 
Hi

Hab ich zuerst vergessen. Da der Hudn wirklich permanent unter Stress stehen dürfte, vielleicht hilft Dird ieses Buch etwas weiter? Ich fand es sehr gut.

Stress bei Hunden - von Clarissa von Reinhardt und Martina Nagel.


Stress: ein bislang viel zu wenig beachtetes Thema, wenn es um den treuesten Begleiter des Menschen geht. Denn nicht nur wir Menschen können durch Überforderung und mangelnde Ruhephasen gestresst werden, sondern auch Hunde.

Dieses Buch informiert über die Ursachen und Folgen von Stress und erklärt, welche Symptome Sie an einem gestressten Hund beobachten können. Die Autorinnen berichten anhand von authentischen Fallbeispielen, zu welchen Verhaltensauffälligkeiten und gesundheitlichen Problemen es kommen kann, wenn ein Hund überfordert ist und wie man ihm hilft, sein inneres Gleichgewicht wieder zu finden.

lg Uschi & Rudel
 
Hallo,

wie gesagt, ich bin davon überzeugt, dass meine Methode die Richtige ist. Ich bin für ergänzende Ratschläge dankbar aber in keinster Weise bereit eine komplett andere Richtung einzuschlagen. Diese Dominanztheorie mit Sitz und Platz ist für mich eine meiner Methode entgegengesetzte Richtung. Übrigens, Sitz und Platz kann er natürlich längst.



Darf ich fragen um was für einen Hund es sich bei Lenni handelt? Und wie alt ist er bzw. wie alt war er, als du ihn bekommen hast? Ist er kastriert?

Er ist ein mittelgroßer, grauer Mix, ich habe ihn jetzt 5 1/2 Monate, er ist ca. 2 Jahre, nach meiner Übernahme wurde er kastriert.

Nur eine Vermutung: kann es sein, daß der Hund bevor er zu dir kam, möglicherweise immer im Freien und sich selbts überlassen war und jetzt - mitten in einer Wohnung in einer Großstadt mit fast keinem Auslauf und keiner Zeit für sich selbst - neurotisch geworden ist?

Das ist durchaus möglich, dass diese Umstellung auf eine komplett andere Lebensweise da mitspielt. Anfangs hatte er auch bei mir freien Auslauf, leider hat er dann begonnen Leute zu beißen, deswegen kann ich ihm diesbezüglich nichts mehr anderes anbieten. Ich denke aber, dass er noch jung genug ist um sich an andere Umstände anzupassen. Der Verkehr und Autolärm macht ihm auch nichts aus, es sind alleine Menschen und Hunde, die ihn total panisch werden lassen.

Ich frage jetzt, weil ich ein ähnliches Verhalten bei einem Rottweilerrüden von einer Bekannten erlebt habe. Der Rüde wurde schließlich eingeschläfert und konnte nichts dafür - er war nur ein mißverstandener, gestreßter und überforderter Hund, der nicht mehr als solcher behandelt wurde.

Da stellt sich für mich natürlich die Frage, wie er behandelt wurde. Obwohl ich nicht sicher bin, jetzt schon wieder eine traurige Geschichte hören zu wollen. :(

Wenn DU so eine Panik hast, daß euch wer im Haus begegnet, wie soll den dein Hund dann ruhig bleiben? Du solltest seine Führungs- und Vertrauensperson sein und kippst stattdessen vor lauter Panik fast selbst um. Wie soll den der Hund dann ruhig bleiben/werden?

Ich kippe nicht vor Angst und Panik um, wo habe ich das bitte geschrieben? Ich denke, dass der Hund in seiner Angst und Überforderung sein ganzes Leben und von viel zu früh an immer auf sich alleine gestellt war. Er hat nie die Erfahrung gemacht, dass ihn jemand beschützt - außer vielleicht als Welpe seine Mutter - wie soll er jetzt also wissen, dass es von nun an anders ist? Er geht - seinen bisherigen Erfahrungen nach - auf Nummer Sicher und verlässt sich auf sich selbst und seine Zähne. Es wird hoffentlich einmal der Tag kommen wo er begreift, dass er in seiner Angst nicht mehr alleine ist, das ist auch der Grund warum ich ihn in für ihn extremen Situationen derzeit noch einfach heraus*trage*. Schließlich macht man das mit Welpen auch so, jedenfalls würde ich es tun.

Setz ein Gehorsamskommando durch und mach ihm damit - über die Gewöhung klar - das DU das so willst und IHM dadurch nichts passiert.

Siehst du, das ist genau der Punkt wo unsere Ansichten sich gegenüberstehen. Es geht mir vorrangig nicht darum, dass er gehorsam ist. Er wird später von alleine gehorsam sein wenn er merkt, dass er mir vertrauen kann und ich gute Entscheidungen für ihn treffe, so wie er grundsätzlich jetzt schon in der Wohnung auf mich hört, wo er entspannt ist. Er soll nach und nach lernen auch im Freien mit seiner Angst umzugehen und zuerst einmal muss er verstehen, dass ich ihm dabei beistehe und ihm auch helfen kann. Da er offenbar bis jetzt niemandem vertrauen konnte, wird das nicht von heute auf morgen gehen. Erst dann können wir beginnen, dass er angstbesetzte Situationen schrittweise ohne meine Hilfe meistern kann.


Ich meine das jetzt nicht böse - aber es sollte schon konstruktive Kritik sein...

Danke
 
Vorweg: Ich habe keine Erfahrung mit solchen Themen.

Hm, also ich habe jetzt lange mitgelesen und vielleicht hab ich ja auch was überlesen, aber nimmst du einen Beißkorb für deinen Hund?

Ich frage deswegen, weil ich glaube, dass der Beißi auch dir einiges an Anspannung nehmen könnte, weil du nicht immer Angst haben musst, dass dein Hund jemanden verletzen könnte und das macht die Sache natürlich schon viel einfacher. Weiters rate ich dir (ich hoffe, ich darf das), dich mal mit rotti1998 in Verbindung zu setzen. Sie hat einiges an Erfahrung mit dem Thema und kann dir vielleicht weiterhelfen, den richtigen Trainer für euch zu finden.

Ich persönlich würde meinen Hund schnappen und mit ihm irgendwo in ruhigeren Gegenden spazieren gehen. Ich gehe mit Frodo manchmal Abend den Marchfeldkanal entlang und uns kommen so gut wie nie Menschen oder Hunde entgegen. Was soll mit Beißi großartig passieren? Du kannst es halten wie du willst, entweder nimmst du ihn an die kurze Leine oder lässt ihn mit Schleppleine laufen. Siehst du jemanden kommen, hast du immer noch genug Zeit ihn zu dir zu holen.

Die Übungen wie "sitz" und "platz" finde ich persönlich deswegen nicht schlecht, weil du sie auch anwenden kannst, wenn mal wieder die "Extremsituation" eintritt. Das erfordert Übung und Geduld und funktioniert sicher nicht von heute auf morgen, aber vielleicht schaffst du es ja im Endeffekt, deinen Hund absitzen zu lassen, sobald euch jemand begegnet und dann hast du ja schon viel geschafft und kannst die nächste Etappe angehen.
 
Sally+Lenni schrieb:
Hallo,
wie gesagt, ich bin davon überzeugt, dass meine Methode die Richtige ist. Ich bin für ergänzende Ratschläge dankbar aber in keinster Weise bereit eine komplett andere Richtung einzuschlagen. Diese Dominanztheorie mit Sitz und Platz ist für mich eine meiner Methode entgegengesetzte Richtung. Übrigens, Sitz und Platz kann er natürlich längst.

so toll kann dann aber deine methode nicht sein, wenn sein verhalten immer schlimmer wird und du ihn nur noch tragen kannst....
UO hat nichts mit dominanz zu tun, sondern mit reinem überleben in einer von menschen bestimmten welt. du mußt auch regeln befolgen, kannst zb nicht einfach bei rot über die straße, in geschäften klauen usw
 
Manchmal muss man eben bereit sein, auch andere Wege einzuschlagen, auch wenn sie einem gehörig gegen den Strich gehen.

Ich würde für meinen Hund auch Dinge machen, die ich rein prinzipiell ablehne. Ich würde z.B auch zu Trainern gehen, die nicht unbedingt so meines sind, aber wenn es hilft... :rolleyes:

Damit meine ich aber nicht Dinge, wie Stachler, Koralle, Teletakt, allles was mit Gewalt zu tun hat.
 
Hallo!

Dein Rüde ist also ca. 2 Jahre und kastriert. Hast du ihn mal auf seinen Hormonhaushalt untersuchen lassen? Möglicherweise ist der nicht in Ordnung - und sowas kann sich durchaus grob auswirken - wie das ja auch bei Menschen der Fall sein kann. Nur so eine Idee...

Du beschreibst deinen Hund als mittelgroßen Mischling - also ist es nicht das Problem, daß dich der Hund durch die Gegend schleift und du nur mehr Statist im Spiel bist. :D Kannst du ein Bild von ihm hier reinstellen? Oder mailen?

Mein Frage nach dem Alter hatte den Grund, daß es öfter vorkommt, daß Hund, die im Alter von 5-8 Monaten den Besitzer/Platz wechseln in ihrem Wesen oft extremst umschlagen. Aber das sollte bei deinem Hund nicht der Fall sein.

Du hast ja ein Auto - was ich den vorhergehenden Beiträgen entnommen habe. Hast du eine Möglichkeit mit dem Hund irgendwo rauszufahren, wo er sich wirklich mal austoben kann? Wo du ihn auch frei lassen kannst? Oder haut er dir ab und kommt nicht mehr? Ich denke, es würde dem Bewegungsdrang deines Hundes sehr entgegenkommen, wenn er - wenigstens einmal am Tag - die Möglichkeit hätte sich richtig zu verausgaben. Möglicherweise würde er dann auch im Haus ruhiger werden.

Zu dem Rottweiler möchte ich nicht mehr sagen, außer das er im Grundprinzip nicht schlecht - sondern einfach nicht artgemäß - behandelt wurde. Das war ein Hund mit hohem Temperament und super Arbeitsbereitschaft.

Natürlich hast du nirgends geschrieben, daß du vor Panik umkippst - war da wohl etwas voreilig. Ich kann mir aber gut vorstellen, daß du großen Streß hast, wenn du mit dem Hund rausmußt und nicht weißt, ob du im Haus jemanden triffst und was passieren wird. Hunde sind da sehr sehr sensibel und empfänglich für die Stimmung ihrer Vertrauensperson.

Wenn du schreibst, daß du glaubst, das der Hund das Verhalten zeigt, weil er von Klein auf auf sich allein gestellt war und nie beschützt wurde - gut - aber wieso zeigte sich der Hund dann in der ersten Zeit bei dir nicht so wie jetzt? Normalerweise müßte es doch umgekehrt sein.

Klar kommt Vertrauen nicht von heute auf morgen - aber in 5 1/2 Monaten sollte man doch einen guten Grundstein dafür gelegt haben.

Ich zweifle nicht daran, daß dein Hund nicht folgt bzw. keinen Gehorsam hat - ist ja auch gut, wenn er sitz und platz kann. Du sollst ja auch nicht nur durch oder über den Gehorsam seine Ruhe erzwingen. Ich meinte vielmehr, daß du ihm in einer Situation, womit er offenbar überfordert ist, ihn nicht allein sterben lassen sollst, sondern ihm mit einem klarem Kommando(eben Sitz oder so) hilfst, die Situation zu bewältigen. Er weiß, was er tun soll und du kannst ihn nachher dafür loben. So wird es für ihn klarer und für dich leichter, wenn ihr in eine Problemsituation kommt.
Dein Hund wird seine Angst nicht alleine meistern können - ein Hund ist ein Rudeltier, welches einen "Mentor" braucht, der ihm lernt mit den betreffenden Situationen richtig umzugehen.

Und überlege mal, ob es nicht besser wäre, ihn selbst gehen zu lassen - also nicht zu tragen. Fang ihn kleinen Schritten an - raus bei der Wohnungstür - ihn hinsetzen während du die Tür zusperrst - und ihn dann dafür belohnen. Als nächstes zum Lift gehen usw.

Ich würde keinen Hund aus irgendeiner Situation raustragen. Ich würde ihm helfen und zeigen, was er mit der Situation tun soll - aber gehen sollte er selbst. Dafür hat er ja 4 Pfoten.

lg, Daniela
 
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