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Geeignete Hundeschule für Problemhund

Amaz

Super Knochen
Hallo liebe Tierfreunde,


ich habe seit dem Sommer einen Schäfer/Kaukasenmix, der nun max. 2 Jahre alt ist und aus einer ungarischen Tötungsstation stammt.

Anfangs war er extrem ängstlich - vor allem bei jeder Handbewegung, ein Zeichen, das er früher geschlagen worden ist und unterernährt. Da er Hundefutter nicht kannte (alte Brotstücke ass er dafür), musste ich ihn erst mit der von mir eigens erfundenen "Knackeraufbaudiät" (immer ein paar Knacker ins Hundenassfutter gemengt und dann langsam die Knacker reduziert) aufpäppeln. Kastriert ist er mittlerweile auch schon.

Er hat sich eigentlich super entwickelt, nur sind ihm ein paar Macken geblieben. Nach wie vor hat er Angst vor Fremden - egal ob Mann, Frau oder Kind - und fährt bellend hin, wenn ihm der Abstand zu der Person zu knapp ist (dadurch trägt er auch immer draussen einen Beisskorb und neben Halsband auch ein Brustgeschirr, sodass ich ihn mit zwei Leinen auch besser halten und führen kann). Das größte Problem ist bei mir der Aufzug, wenn jemand drinnen ist oder dazusteigen möchte - denn da habe ich ja nicht einmal die Möglichkeit ihn darauf vorzubereiten, dass jemand anderer da ist, weil ich ihn ja selbst nicht sehe....Auch andere Rüden akzeptiert er kaum....

Trotzdem finde ich es sinnvoll mit ihm eine Hundeschule zu besuchen oder sowas wie Agility zu machen (kann und darf man überhaupt Agility machen, wenn man zuvor nie eine Hundeschule besucht hat?). Aber würde ihn eine Hundeschule überhaupt nehmen und wenn ja welche? Ich wohne im 23. Bezirk bei Alt Erlaa und bin ganztags berufstätig. Ich bräuchte eine Hundeschule, die Kurse abends oder am Wochenende anbietet.

Kann mir jemand Tipps geben?

Vielen Dank für die Hilfe im voraus.

Liebe Grüße

Amaz
 
Hi Amaz,

in Wien und Umgebung gibt es sehr viele Anlaufstellen, aber nur wenige machen wirklich Sinn. Aus meiner persönlichen und auch vieler anderer Erfahrung heraus, solltest du dich an folgende Adresse wenden:

http://www.gesundestier.at/

Es kommt darauf an was du willst:

1.) Willst du es schnell und brutal lösen, dann ist es ziemölich egal -:((
2.) Willst du es sanft und auf Dauer lösen - sprich ganzheitlich und in Kooperation mit deinem Hund, dann rufe dort einmal an

"Nach wie vor hat er Angst vor Fremden - egal ob Mann, Frau oder Kind - und fährt bellend hin, wenn ihm der Abstand zu der Person zu knapp ist (dadurch trägt er auch immer draussen einen Beisskorb und neben Halsband auch ein Brustgeschirr, sodass ich ihn mit zwei Leinen auch besser halten und führen kann)."

- das kann viele Ursachen haben
- Leinenagressivität
- Stress / wahrscheinlich ist er bereits in der physiologisch bedenklichen Stressphase / wichtig wäre ihn da runter zu bekommen / AUF KEINEN FALL mit Druck probieren !!!
- Dadurch hat er keinerlei Toleranz, wenn jemand in seine Intimdistanz kommt, egal wer
- Weiters wäre es wichtig, dass du lernst seine Sprache zu verstehen, dann erkannst du besser seinen Stresslevel und kannst auch besser reagieren - Calming Signals
- Eventuell hat er sogar Schmerzen oder ein anderes physiologisches Problem
- usw. usw. es ist auch nie nur eine Ursache, sondern oft die schlklichte Kombination vieler Ursachen, wobei einige der Ursachen beim Halter selber liegen

"Das größte Problem ist bei mir der Aufzug, wenn jemand drinnen ist oder dazusteigen möchte - denn da habe ich ja nicht einmal die Möglichkeit ihn darauf vorzubereiten, dass jemand anderer da ist, weil ich ihn ja selbst nicht sehe...."

- siehe oben

Auch andere Rüden akzeptiert er kaum....

- siehe oben

Aber am besten ist natürlich bei einer Entscheidung was du tust, auch auf deinen Instinkt zu vertrauen und wirklich ALLES zu hinterfragen, denn es laufen mittleiweile so viele selbsternannte Hundeflüsterter, Therapeuten, Hundetrainer, etc. herum, dass es nicht mehr lustig ist -:)) Wesentlich ist, die Fehler oder Fehlverhalten nicht nur beim Hund zu suchen, den wir Halter machten oft sogar mehr Fehler, welche dann diese Verhaltensweisen auslösen.

lg -- Andreas
 
hi!
gratuliere, du hast einen herdenschutzhund!
du solltest dich genau über den kaukasen und seine eigenheiten informieren.
dann wirst nämlich sehen, dass diese eigenschaften großteils rassetypisch sind. dieser hund ist nichts für die großstadt. seine "macken" wirst
auch nicht wirklich rausbekommen und eine normale hundeschule wird dir wahrscheinlich auch nicht weiterhelfen können.
lg
 
Kaukase und Agility? :confused:

Also wegen dem Lift noch. In welchem Stock wohnst du? Ist es nicht möglich die Stiegen zu gehen?
Wie gut hast du dich über diese Rasse informiert?

LG Sylvia
 
Hallo Claro,

ich weiss erst seit kurzem, dass ein Kaukase in ihm steckt - reinrassig oder Mix? keine Ahnung. Elisabeth von der Tierhilfe will noch eine endgültige Rassebestimmung abgeben, wenn Sie ein Photo von ihm mit längeren Haaren hat (hab ihr damals nur eines schicken können, wo er flohbedingt kahlgeschoren war), aber ich hab bis jetzt noch keine Gelegenheit gehabt jemanden mit Digitalkamera aufzutreiben....:(

Sultan kam zu mir als Pflegehund von AL. Ich weiss jetzt werden viele aufschreien, wie kann man nur mit AL zusammenarbeiten, aber damals WUSSTE ich NICHT was das für eine Orga ist und wie die arbeiten. Mittlerweile habe ich selbst meine negativen einschlägigen Erfahrungen gemacht und weiss es für die Zukunft besser....

Ich wurde im Vorfeld nicht informiert welchen Hund ich bekomme, der Anruf, dass ich überhaupt einen Hund bekomme kam am Vorabend um 21h15. Das ich eine Wohnung mit drei Katzen und einer weiteren süssen Cockerdame habe wussten die....und dann kam am nächsten Tag Sultan....

Er hatte noch keinen Namen und so taufte ich ihn Sultan, weil er so mächtig und imposant aussah. Mit großen Hunden hatte ich damals nicht viel am Hut, weil ich wohnungsbedingt nur einen Hund wollte, der größer als meine Katze ist (dadurch kam es vor drei Jahren dann zur Tami, der Cockerdame). Auch wollte ich früher nie einen Rüden wegen des Markierens und der Hundeverträglichkeit....

Nur das was früher war und was ich mir vorstellte, zählt jetzt nicht mehr....

Sultan hat mein Herz im Sturm erobert und ist ein echtes Familienmitglied geworden.

Er hat viel angestellt in den ersten Wochen, Bettmatratzen niedergeluult, Möbel markiert, Wohnzimmersofo regelmässig niedergeluult, aber ich liebte Sultan über alles und nie hätte ich ihn deswegen weggegeben. Er macht all diese Sachen heute auch nicht mehr, aber als ehemaliger Kettenhund kannte er es nicht anders nehme ich an....

Ich hätte ihn zum damaligen Zeitpunkt mit all den "Lullproblemen" auch gar nicht weggeben können, denn von mir weiss ich, dass ich Sultan nie schlagen würde, aber kann ich für andere die Hand ins Feuer legen? Bei seiner schlimmen Vergangenheit konnte und wollte ich dies nicht riskieren, abgesehen davon, dass sich trotz Inserate damals (allerdings nicht im Wuff-Forum, weil ich das nicht kannte) niemand für Sultan interessierte.

So blieb Sultan bei mir und ich habe es keine Sekunde lang bereut. Doch nun ist es naürlich an der Zeit, Recherchen anzustellen, welche Rasse er genau ist, was ich für ihn tun kann etc.....

Aber auch wenn Du schreibst als Herdenschutzhund ist er für die Großstadt nicht geeignet, hast Du sicherlich Recht damit, doch ich kann es nicht mehr ändern, Sultan ist nunmal bei mir und wird nicht mehr weggegeben....

Es geht nur darum, was kann ich bestmöglich für Sultan tun bei mir, wie fördern etc....

Vielleicht kannst Du mir diesbezüglich Tipps geben?:)

Liebe Grüße

Amaz
 
Amaz schrieb:
Aber auch wenn Du schreibst als Herdenschutzhund ist er für die Großstadt nicht geeignet, hast Du sicherlich Recht damit, doch ich kann es nicht mehr ändern, Sultan ist nunmal bei mir und wird nicht mehr weggegeben....
Du mußt dir halt überlegen was für den Hund das Beste ist. Garten wäre halt nicht schlecht. Gehst du arbeiten? Bleibt er dann brav alleine?

Jedenfalls finde ich es sehr gut, dass du dich jetzt schlau machen willst und es dem Hund so gut wie eben möglich, machen willst. Dafür wünsche ich dir mit dieser "nicht allzu leichten Rasse" alles Gute. Ich hoffe du findest die RICHTIGE Hundeschule für euch!

LG Sylvia
 
Hallo Sylvia,

ich wohne leider im 5. Stock, da ist s mir ehrlich gesagt schon lieber den Lift zu nehmen und nicht die Stiegen, abgesehen davon weiss ich gar nicht ob es für Hunde überhaupt gut ist regelmässig soooviele Stufen zu steigen :(

Ich bin erst am Anfang meiner Recherchen.....Kennt jemand vielleicht ein besonders gutes Buch über Herdenschutzhunde? Hat jemand vielleicht ebenfalls einen Herdenschutzhund, mit dem ich mich zwecks Erfahrungsausstausch kurzschliessen könnte?:confused:

Ich bin zwar ganztags berufstätig, aber ich habe zwei Hundesitter, die sich wochentags um meine zwei Süssen kümmern. Überhaupt schaue ich darauf, dass er nicht nur auf mich fixiert ist, sondern auch andere Leute zum Gassigehen hat für Notfälle, so wie z.B. jetzt wo ich wegen schwerer Bronchitis nicht aus dem Haus sollte....So habe ich immer jemanden bei Hand wenn ein anderer mal nicht kann....Im Falle eines seltenen Urlaubes meinerseits würde eine Freundin bei mir wohnen, da ich ja sowieso jemanden bei mir zu Hause brauche bei drei Katzen und Aquarium. Hundepension käme mir da eh nie in Frage....

Ich bin vielleicht nicht der beste Hundehalter aufgrund meiner Berufstätigkeit, aber ich liebe alle meine Tiere heiss. Sie sind meine Familie und ich tue so weit alles was geht, damit sie es so gut wie möglich bei mir haben, auch wenn ich vielleicht den einen oder anderen Fehler dabei mache...

Liebe Grüße

Amaz
 
Du kannst dir aber auch sehr viele Infos aus dem Internet holen über diese Rasse und ja Bücher sind auch gut.

Das mit dem 5ten Stock verstehe ich.

Alles Gute.

LG Sylvia
 
Hi,

fixiere dich nicht zu sehr auf den Begriff "Herdenschutzhunde" -- sicherlich gibt es veranlagungen und Triebe -- jedoch ursächlich ist es genaugenommen Schnurz, wenn es um gewisse Verhaltensweisen geht. Klar gibt es Hunde mit dem Trieb zu Jagen oder die Herde beieinander zu halten und und und -- aber eines haben alle gleich -- die Sprache und den Stress bzw. die Verursacher des Stress.

Schau die mal folgende Bücher an:

1.) Stress bei Hunden

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3936188041/ref=pd_bxgy_text_1/303-0023278-3109873

2.) Calming Signals

http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...61832/sr=1-1/ref=sr_1_2_1/303-0023278-3109873
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...61832/sr=1-2/ref=sr_1_2_2/303-0023278-3109873

3.) Tellington Touch

http://www.amazon.de/exec/obidos/AS...1927/sr=2-2/ref=sr_2_11_2/303-0023278-3109873

Die erklären sehr sehr viel !!!!

Was die Beschäftigung angeht -- ist es wieder besser Art oder besser Rassespezifisch zu forschen.

lg -- Andreas
 
Hi nochmals,

eines habe ich noch vergessen zu sagen -- meistens ist nicht das Problem der Hund, sondern der Halter und Unwissenheit.

Es gibt leider viele Trainer, welche das massiv ausnutzen -- das führt uns dann in den Bereich der Hundeflüsterer oder auch der Zwangsunterordnung, etc.

Versuche den Hund zu verstehen und dann wirst du auch lernen damit besser umzugehen !!!

lg -- Andreas
 
Hallo an alle,

vielen Dank für die zahlreichen Tipps und Buchempfehlungen. Werde wohl in nächster Zeit etliches zum Lesen haben.

Leider sind die drei Fotos die ich von Sultan habe zu groß zum reinstellen, schade...

Liebe Grüße

Amaz
 
Amaz schrieb:
Hallo an alle,

vielen Dank für die zahlreichen Tipps und Buchempfehlungen. Werde wohl in nächster Zeit etliches zum Lesen haben.

Leider sind die drei Fotos die ich von Sultan habe zu groß zum reinstellen, schade...

Liebe Grüße

Amaz
Kannst sie mir gern schicken, ich stells dir dann rein!:D :rolleyes:
 
Murphys schrieb:
fixiere dich nicht zu sehr auf den Begriff "Herdenschutzhunde" -- sicherlich gibt es veranlagungen und Triebe -- jedoch ursächlich ist es genaugenommen Schnurz, wenn es um gewisse Verhaltensweisen geht.
So würde ich das nicht unterschreiben. Und Du auch nicht, wenn Dir schon mal ein HSH vermittelt hätte: "Bis hierher und nicht weiter!".

LG, Andy
 
Zuletzt bearbeitet:
Andreas MAYER schrieb:
So würde ich das nicht unterschreiben. Und Du auch nicht, wenn Du Dir schon mal ein HSH vermittelt hätte: "bis hierher und nicht weiter.!

LG, Andy

ich stimme Andy da voll zu und gehe noch einen Schritt weiter, denn ich meine das genau so eine Einstellung die Wurzel allen übels ist, der Ursprung unzähliger Hund Mensch Probleme...
Man kann die Rassespezifischen Unterschiede der Hunde nicht von der Hand weisen! Gerade solche ursprünglichen Rassen wurden über zig Generation auf bestimmte Eigenschaften hingezüchtet, du kannst es nicht vergleichen wenn ein Herdenschutzhund Probleme mit Menschen und Nähe hat

edit:
zum Verfasser,
Nun ist der Hund ja bei dir, und man sollte versuchen das Beste draus zu machen, such jemanden auf der sich mit Hunden auskennt, kauf die alle Bücher die du über Hsh findest um deinen Begleiter besser zuverstehen...
 
Ich muß wirklich noch viel über diese Rasse lernen und mich einlesen, aber heisst das, dass es aus rassespezifischen Gründen nicht wirklich einen Sinn macht mit ihm eine Hundeschule zu besuchen oder gar eine Hundesportart zwecks Beschäftigung des Tieres und nur als Spaßfaktor (habe keine Turnierambitionen, sondern möchte dem Hund eine sinnvolle Abwechslung bieten) zu machen?

Bin jetzt ein wenig verunsichert ....:confused:
 
Amaz schrieb:
Ich muß wirklich noch viel über diese Rasse lernen und mich einlesen, aber heisst das, dass es aus rassespezifischen Gründen nicht wirklich einen Sinn macht mit ihm eine Hundeschule zu besuchen oder gar eine Hundesportart zwecks Beschäftigung des Tieres und nur als Spaßfaktor (habe keine Turnierambitionen, sondern möchte dem Hund eine sinnvolle Abwechslung bieten) zu machen?

Bin jetzt ein wenig verunsichert ....:confused:

Nein, nein, natürlich macht es Sinn mit ihm eine Hundeschule zu besuchen, und vielleicht findet dein Hund ja auch gefallen an der ein oder anderen Hundesportart, später mal wenn die Probleme die ihr im Alltag habt unter Kontrolle sind.
Ich finde es wäre sehr wichtig deinen Hund von einem Profi ansehen zu lassen, hier im Forum kann man ja nur mutmaßen was für Probleme dein Hund wirklich hat.
ich denke einfach das es auch wichtig ist sich über die Rasse zu informieren damit du deinen Hund besser verstehst, warum er ist wie er ist, warum er bestimmte Situationen als zumutung empfindet die für andere kein Problem darstellen usw.
Kleines Beispiel, der allseitsbeliebte Bordercollie - eine freundin von mir war mal mit beim Agi, lauter Border, und die meisten haben sich auch Bordertypisch bewegt und verhalten - sie war ganz verwirrt, fragte mich ob die Leute alle ihre Hunde schlagen weil sie so geduckt gehen manchmal usw. sie wußte es einfach nicht, sie hat von der Rasse Null Ahnung, weiß wie ich mein? Ich find einfach wichtig sich über die Rassespezifischen Eigenschaften zu informieren
 
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