Garten...

Verkaufen ist, glaube ich, sogar verboten, weil man nur noch Sorten auf dem Markt haben will, die man selbst nicht mehr nachziehen kann..
NOCH ist es anscheinend nicht verboten, aber die Konzerne sind dran und lassen sich – vereinfacht gesagt – diverse gentechnische Entdeckungen patentieren, damit sie eines Tages das Eigentumsrecht an den Sorten haben und den Verkauf und die Weitervermehrung durch Andere verbieten lassen können. Die Arche Noah ist schon Jahre dran, DAS zu verhindern, aber gegen Milliardenkonzerne wird es vermutlich schwierig werden, zumal es ja die Masse eher wenig interessiert, wenn es von allem nur noch "10 Sorten" gibt :(
 
Ein Like für´s am Leben lassen, aber ich hab vor kurzem gelesen, dass man Hausspinnen keinen Gefallen tut, wenn man sie nach draußen evakuiert´, weil sie in kürzester Zeit angeblich sterben ... Alternative wäre in die Garage, Schuppen o.Ä. 😉
Oh weh... Ich setze sie immer an die alte Sandsteinmauer zum Nachbarn 😙 dann jetzt doch der Holzschuppen... Danke dir für die Info...
 
NOCH ist es anscheinend nicht verboten, aber die Konzerne sind dran und lassen sich – vereinfacht gesagt – diverse gentechnische Entdeckungen patentieren, damit sie eines Tages das Eigentumsrecht an den Sorten haben und den Verkauf und die Weitervermehrung durch Andere verbieten lassen können. Die Arche Noah ist schon Jahre dran, DAS zu verhindern, aber gegen Milliardenkonzerne wird es vermutlich schwierig werden, zumal es ja die Masse eher wenig interessiert, wenn es von allem nur noch "10 Sorten" gibt :(
Ja, das ist echt traurig.. Ich frage meine Freundin noch mal, irgendwie durfte die alte Frau die Tomatensamen auf dem Markt nicht verkaufen oder eingeschränkt, ich weiß es nicht mehr... ich bin froh so viele Samen zu haben und ziehe jedes Jahr Samen nach... :giggle: Aber mit dem Getreide ist es ja teils schon so, dass in Afrika nur Getreide verkauft wurde, was sich selbst nicht mehr vermehren lässt... und unser Bauer sagte, dass er vorgeschrieben bekommt, was er zur Aussat bringt.. die Viehzucht hat er schon aufgegeben, nur noch eigenbedarf, weil nicht mehr rentabel, wenn man die Tiere ordentlich halten will.. traurige Entwicklung in unseren Ländern...
 
Ja, das ist echt traurig.. Ich frage meine Freundin noch mal, irgendwie durfte die alte Frau die Tomatensamen auf dem Markt nicht verkaufen oder eingeschränkt, ich weiß es nicht mehr... ich bin froh so viele Samen zu haben und ziehe jedes Jahr Samen nach... :giggle:
Ach so, vielleicht darf man offiziell bzw. gewerblich nur zertifiziertes Saatgut verkaufen und keine eigenen Züchtungen oder Zufallsmischungen. Bei den meisten Samen spielt es vermutlich keine Rolle, aber bei Zucchini z.B. muss man sehr vorsichtig sein, um nicht ungewollt giftige Nachkommen zu produzieren.
Aber mit dem Getreide ist es ja teils schon so, dass in Afrika nur Getreide verkauft wurde, was sich selbst nicht mehr vermehren lässt... und unser Bauer sagte, dass er vorgeschrieben bekommt, was er zur Aussat bringt.. die Viehzucht hat er schon aufgegeben, nur noch eigenbedarf, weil nicht mehr rentabel, wenn man die Tiere ordentlich halten will.. traurige Entwicklung in unseren Ländern...
Ja klar, die Konzerne wollen jedes Jahr neu verkaufen. Oder in den USA müssen die Bauern zum Saatgut gleich die passenden Spritzmittel dazu kaufen, sonst wächst das Zeug gar nicht.

Ja, leider alles auf Masse/Ertrag und Optik/Makellosigkeit ausgerichtet unter dem Vorwand nur so die Menschheit ernähren zu können. In Wahrheit geht es nur um Geld und Abhängigkeiten.

In der Umgebung meines Wochenendgrundstückes kann man schon von Massen-Bauern-Sterben reden. Da ist es schon eine Sensation, wenn man noch wo Kühe auf der Weide sieht 😟
 
Ach so, vielleicht darf man offiziell bzw. gewerblich nur zertifiziertes Saatgut verkaufen und keine eigenen Züchtungen oder Zufallsmischungen. Bei den meisten Samen spielt es vermutlich keine Rolle, aber bei Zucchini z.B. muss man sehr vorsichtig sein, um nicht ungewollt giftige Nachkommen zu produzieren.

Nein, es geht tatsächlich um alte Tomatensorten und keine eigenen Züchtungen.. Es gibt ja schon einen enormen Sortenschwund vieler alter Tomatensorten, wie in dem nachstehendem Beitrag gut beschrieben ist....

Das man keine selbst gewonnenes Saatgut verkaufen, verschenken oder tauschen darf wusste ich bereits,
mit Bußgeldern von 25.000 Euro (§60 (2) Ordnungswidrigkeiten) werden etwaige Verstöße geahndet.
Das ist auch der Grund wieso alte Sorten immer mehr aussterben. Wenn Hobbyzüchter wie ich so massiv bestraft werden können,
motiviert es sicher keinen Menschen alte Sorten zu erhalten die vom Aussterben bedroht sind.


 
Privat darf man alte Gemüse+ und Obstsorten anbauen und züchten - man darf sie nur nicht in den Handel bringen - verschenken oder tauschen im privaten Umfeld ist erlaubt. Und wie gesagt, als Zierpflanzen darf man das Saatgut auch verkaufen, deswegen haben wir auf der alten Streuobstwiese auch eine Ecke, die als Ziergarten läuft ;) Kartoffeln blühen sehr hübsch und auch die Blüte der alten Hauszwetschge verschönert den Sitzbereich, Apfelsorten wie Gewürzluiken und Gute Luise stehen da auch noch und werden als alter Baumbestand sogar geschätzt.
Man muss da zwischen Privatanbau und kommerziellem Anbau unterscheiden.
Meine Gurken wachsen zum Beispiel nicht nach EU-Norm sondern so wie sie gerade lustig sind oder die Lage es zulässt - Trotzdem ist die EU-Norm für den Handel sinnvoll, denn sie erspart das Wiegen der einzelnen Kisten auf dem Großmarkt, der Umschlag ist schneller und günstiger und die Ware schneller im Handel. Wer nicht so gerne 08/15 Gurken möchte, der bekommt auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen individuelle Exemplare - oder eben im eigenen Garten oder Balkon.
Mit Gurken, Bohnen, Kletterspinat oder je nach Lage auch Kiwi lassen sich übrigens sehr hübsche und auch noch in Teilen essbarer Sichtschutzspaliere begrünen
 
Es ist schwer alte Tomatensamen zu bekommen, weil nur noch ganz wenige Menschen diese Tomaten vermehren und auf Wochenmärkten weitergeben.
Verkaufen ist, glaube ich, sogar verboten, weil man nur noch Sorten auf dem Markt haben will, die man selbst nicht mehr nachziehen kann..
Tipp:
https://www.arche-noah.at/

Die haben einen Versand, aktuell 25 Sorten Paradeiser, dazu auch noch Bücher, zB Hühner in meinem Garten, und einen wunderbaren Schaugarten.

Seh grad, dass Brigi dir schon diesen Tipp gegeben hat.
 
Es gibt auch noch andere Adressen, z.B. "VEN - Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt", wo man Saatgut von alten Sorten bestellen kann.

oder google Suche
Saatgut alte Sorten
 
Vor ein paar Jahren hat man sogar im botanischen Garten Pflanzen oder Samen bekommen, wenn man nett gefragt hat. Keine Ahnung, ob das noch möglich ist, aber fragen kostet ja Nix.
 
Im botanischen Garten Wien gibt es jedes Frühjahr eine Raritätenbörse, wo man Pflanzen und Saatgut kaufen kann.
Ich war da früher öfter - war immer interessant
 
Das wird es in Zukunft vermutlich auch bleiben, dass gesunde alte Gemüsesorten bzw deren Samen, wie Tomaten, nur noch auf einer Raritätenbörse erhältlich,
aber nicht mehr beim Gemüsehändler um die Ecke.. Somit, alle Menschen ohne Garten nicht mehr in ihren Genuss kommen... wer baut denn hier noch seine Tomaten selber an?
 
aber nicht mehr beim Gemüsehändler um die Ecke.. Somit, alle Menschen ohne Garten nicht mehr in ihren Genuss kommen... wer baut denn hier noch seine Tomaten selber an?
Beim Bauern direkt oder auf Bauernmärkten kann ma sich noch eindecken. Aber manches ist schwer aufzutreiben, zB
die Bauernzwetschken, die in Oberösterreich üblich sind, klein, ein wenig herb und auch noch wohlschmeckend, wenn sie am Baum schon schrumpelig sind,
Asperl, die meine liebe, schon einige Jahre verstorbene Großtante, die einen Baum auf öffentlichem Grund vor ihrem Haus hatte, mir mit der Post zuschickte
die Schafsnasenäpfel vom K-F-J-Markt in Graz
der Forellenschlusssalat und der Grazer Butterhäuptlsalat mit den rote Blatträndern, der nicht supermarkttauglich ist, weil er die blöde Einwasserei zwecks Optik nicht verträgt, von unserer Gärterin, die ihren Betrieb leider aus Alters- und Gesundheitsgründen stilllegen musste
Stachelbeeren, die praktisch nie und Mangold, der kaum in den Handel kommt, ebenso wie heimische Trauben
ein Kreuz ist es auch mit den Kräutern, entweder gar nicht erhältlich oder weitgereist
auch frische Erbse gibt es kaum zu kaufen
 
Die andere Frage ist, kann und will der "normale" Käufer denn bezahlen, was bei den alten Sorten an Mehraufwand betrieben werden muss, wird er akzeptieren, dass es Saisonware ist und eben nicht ganzjährig verfügbar ( weil nicht im Gewächshaus unter Tageslichtlampen gezogen) und ist es klar, dass der Geschmack auch immer ein bisschen unterschiedlich ist?
Meine Mutter hat noch eine Hauszwetschge im Garten, die Ernte verteilt sie gerne auch an die Nachbarn- Die alten Nachbarn sind fast alle weggezogen, die jungen Familien die nachgekommen sind, wollens nicht - es könnten ja verwurmte dabei sein und die halten auch nicht so lange wie gekauften........ es gibt halt auch immer 2 Seiten und Bauern und Erzeuger richten sich nach dem Markt und der sichereren Einkommensquelle.


Zurück zum Garten per se - meine Nachbarn beklagen sich alle über ein Übermaß an Schnecken - wie sieht es bei Euch aus?
 
Stachelbeeren, die praktisch nie und Mangold, der kaum in den Handel kommt, ebenso wie heimische Trauben
ein Kreuz ist es auch mit den Kräutern, entweder gar nicht erhältlich oder weitgereist
auch frische Erbse gibt es kaum zu kaufen

Ich liebe Stachelbeeren... Gott sei Dank, im Nachbargarten noch einen großen alten Busch, der jährlich für uns alle trägt.. und Quitten, die ich liebe und jährlich zu Gelee verarbeite... Mangold habe ich auch im Garten... und meine Freunde ohne Garten, freuen sich mächtig über meine Mitbringsel... Also zum Geburtstag kein Blumenstrauß, aber Gelee/Marmelade oder sonst was leckeres aus dem Garten... :giggle:
 
Quitten, die ich liebe
QUITTEN, die liebt nicht nur mein Gaumen, sondern auch meine Nase und das Auge. Ich lege sie auch ein als Beilage für Wild oder Käse. War leider schon lange icht mehr bei den Bauerverwandten, die noch einen Baum haben. Eine Nachbarin hat mir welche angetragen, aber dann kam Corona und mein Hund ist verstorben = wir haben einander lange nicht getroffen und heuer leuchtet nichts Gelbes bei ihr im Garten.
Stachelbeeren, bei uns Ogrosln genannt, bekomme ich frisch vom Bauern, der auch Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren und Ribisl = Johannisbeeren verkauft. Das steht bei uns Sommers statt Süßigkeiten stets am Tisch.
kann und will der "normale" Käufer denn bezahlen, was bei den alten Sorten an Mehraufwand betrieben werden muss, wird er akzeptieren, dass es Saisonware ist und eben nicht ganzjährig verfügbar ( weil nicht im Gewächshaus unter Tageslichtlampen gezogen)
Der normale Käufer weiß leider gar nicht mehr, dass alles, auch die Nahrungsmittel, seine Zeit hat. Szene bei Hofer = Aldi eine Mutter zum Kindlein, das mit Straßenschuhen im Einkaufswagen saß: "Schau eine KHAAAAKI!!! Eine Khaki kennst du noch nicht. Kaufen wir eine Khaki?" Man kann Kinder schon überfordern, wenn ma ihnen zu früh Kaufentscheidungen aufhalst. Nicht umsonst sieht die Rechtsordung vor, dass der Mensch seine Geschäftsfähigkeit erst später erlangt. Jedenfalls hat das übersättigte Kind nicht reagiert und weiterhin ziemlich grantig durch die Gegend geschaut. Gekauft wurden dann Erdbeeren mit Herkunft XY.
Meine Gemüsebäurin hatte sich Jahr für Jahr geärgert, wenn Kunden spät im Herbst zB frischen Paprika verlangten.
Meine Mutter hat noch eine Hauszwetschge im Garten, die Ernte verteilt sie gerne auch an die Nachbarn- Die alten Nachbarn sind fast alle weggezogen, die jungen Familien die nachgekommen sind, wollens nicht - es könnten ja verwurmte dabei sein und die halten auch nicht so lange wie gekauften
Wollt mal jemandem Himbeeren vom Bauer schenken. Annahme verweigert wegen möglicher Würmer. Zur Haltbarkeit: Obst und Gemüse aus dem herkömmlichen Handel verdirbt meiner Erfahrung nach wesentlich schneller als das vom Bauern/aus dem Garten. Besoders bei Abgepacktem kauft mann immer schon ein paar Stück Angefaultes oder Anngeschimmeltes mit. Generell hat ma die Wahl zwischen noch unreif und zumindest beginnend verdorben.
 
Zurück zum Garten per se - meine Nachbarn beklagen sich alle über ein Übermaß an Schnecken - wie sieht es bei Euch aus?
Ich hege und pflege meine Weinbergschnecken und die Schnegel und sammle am Morgen die Spanier ein (das Gackerlsackerl eignet sich auch für gackerlbraune Schleimer).

Mein Chef hat großen Arger mit den Franzosen, die ein rühriger Start-up importiert hat mit der Lüge, diese seien nicht winterhart. Die Tierchen sind Weitwanderer und fressen sich mittlerweile durch schon recht weit entfernte Gärten.

Gerade ergooglet; WILHELM BUSCH
Rötlich dämmert es im Westen,
Und der laute Tag verklingt,
Nur daß auf den höchsten Ästen
Lieblich noch die Drossel singt.

Jetzt in dichtbelaubten Hecken,
Wo es still verborgen blieb,
Rüstet sich das Volk der Schnecken
Für den nächtlichen Betrieb.

Tastend streckt sich ihr Gehörne.
Schwach nur ist das Augenlicht.
Dennoch schon aus weiter Ferne
Wittern sie ihr Leibgericht.

Schleimig, säumig, aber stete,
Immer auf dem nächsten Pfad,
Finden sie die Gartenbeete
Mit dem schönen Kopfsalat.

Hier vereint zu ernsten Dingen
Bis zum Morgensonnenschein,
Nagen sie geheim und dringen
Tief ins grüne Herz hinein.

Darum braucht die Köchin Jettchen
Dieses Kraut nie ohne Arg.
Sorgsam prüft sie jedes Blättchen,
Ob sich nichts darin verbarg.

Sie hat Furcht, den Zorn zu wecken
Ihres lieben gnäd’gen Herrn.
Kopfsalat vermischt mit Schnecken
Mag der alte Kerl nicht gern.

Für alle hardcore-Tierfreunde:
Hans-Peter Posavac, Schneckenflüstern statt Schneckenkorn, Neue Erde 2011, 4. Auflage, 112 Seiten, ISBN 978-3-89060-240-0
 
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