TanteMitzi
Super Knochen
Es geht wohl nicht, weil jeder nur noch einen Satz schreiben muss, um zu beweisen, daß der andere Unrecht hat
Ich bin immer wieder entsetzt, wie sich Menschen aufführen können im Angesicht der Tatsache eines toten dreijährigen Jungen.
Keiner war dabei, keiner weiß, was geschehen ist, jeder weiß, daß Papier und Internet unendlich geduldig sind und trotzdem wird hier weitergestritten. da bleibt mir nur noch, Euch drei alte Bekannte vorzustellen
Darf ich vorstellen: Takt, Mitleid und Menschlichkeit - ihr kennt euch wohl noch nicht
natürlich haben all diese streitereien nur am rande mit diesem konkreten fall zu tun und ja, es mag auf den ersten blick befremdlich wirken.
solche dinge werden aber leider immer wieder passieren, auch und gerade mit "familienhunden". unter anderem deshalb, weil sich viele hundehalter gerne blind stellen. ist immmer ganz praktisch, verantwortung abzugeben und jemand anderem den schwarzen peter zuzuschieben.
es ist und bleibt heuchelei, sich hier einerseits betroffen zu zeigen und gleichzeitig in den raum zu stellen, der vorfall wäre ausschließlich wegen der rasse des hundes passiert.
natürlich find ich tragisch, was passiert ist. wer nicht? ich find`s aber weitaus tragischer, dass weiterhin hunde aller art beißen werden, schwer verletzen, im extremsten fall sogar töten - und zwar nicht, weil hunde ansich so gefährlich sind, sondern u.a. weil die simpelste aller regeln im umgang mit hunden nicht beachtet wird. alle hunde können beißen, wenn was schief läuft, auch der eigene, egal welcher rasse der angehört.
würde mein kind von einem hund schwer verletzt, es wär mir aber sowas von egal, was das für ein hund war. aber allein bei der vorstellung möcht ich all diejenigen hundebesitzer mit einem nassen fetzen davon jagen, die in der fixen überzeugung leben, es kann ja nur an der rasse liegen.
ich möchte nicht, dass irgendjemand jemals durch meine hunde zu schaden kommt, so unwahrscheinlich es auch sein mag, ich kann es nicht ausschließen, mir allerdings gedanken darüber machen und versuchen, vernünftig zu handeln. das seh ich als meine pflicht - und zwar nicht nur auf den "kampfhund" bezogen, sondern auf alle meine hunde.
nach solchen vorfällen wird immer wieder der ruf nach prävention laut. ja, himmelherrgott, die besteht aber darin, sich damit auseinanderzusetzen, was mit hunden im extremfall passieren kann. so lieb der fiffi auch sein mag, er ist und bleibt ein tier, dass nicht immer nach menschlichen maßstäben handelt. dass sich fifi nach menschlichen maßstäben richtet, dafür hab ich als mensch zu sorgen, nicht zuletzt auch meiner umwelt wegen.
all diese rassediskussionen nehmen hübsch einen großteil der hundehaltenden welt aus der verantwortung. weil der eigene ja nie und nimmer was täte, nur die anderen. und da liegt meiner meinung nach der hund begraben. gerade diese einstellung halte ich für gefährlich und in gewisser weise auch taktlos, und zwar all denen gegenüber, die von einem hund, der ja aufgrund seiner rasse niemals beißen kann, gebissen wurden.
die menschliche einstellung hinterm hund ist der punkt der zählt und der vorfälle, so sie vermeidbar sind, verhindern könnte. aber "das machen nur die anderen" verhindert gar nichts, im gegenteil. und das ist für mich die tragödie in der tragödie.