Fremdwort Respekt, Verantwortung... Kinder/Jugendliche heutzutags

Rotzpippen88

Super Knochen
Ich bin nun 22 Jahre alt, einige meiner Freunde bekommen ihre Baby's und Familie und Kinder ist bei uns grad großes Thema. Ich sehe dies aber mit sehr gemischten Gefühlen. Viele -nicht alle (!)- Kinder/Jugendliche die ich treffe bzw. kenne haben überhaupt kein Verantwortungsbewusstsein, keinen Respekt vor Menschen/Tieren, nur Feiern & Party im Kopf, keine Zeit für ein bissl Schule & Lernen usw.

Ja ich weiß, lernen ist uncool und fad, aber niemals wär ich auf die Idee gekommen meine Ausbildung abzubrechen, nie hätte ich eine andre Person bzw. ein Tier verletzt und nie wäre es mit in den Sinn gekommen andere Menschen zu beschimpfen, weil mir irgendetwas nicht an ihnen passt.

Irgendwie kommt mir vor die Kids werden in die Welt gesetzt so à la "Da bist nun, mach was draus". Wo bleibt die Vermittlung von Verantwortungsgefühl, Werten, Umgangsformen, Freundlichkeit, Respekt,...??

Es fängt schon bei den Kleinen an...

Auf meinem heutigen Spaziergang mit Nanouk kam ich an einer Gruppe streitender Kinder vorbei (Volksschulalter). Ich schenkte ihnen nicht wirklich Aufmerksamkeit, bis mir plötzlich eines der Kinder vor die Füße "flog" und weinte. Ich lies Nanouk los und fing den Kleinen auf. Die Kinder starrten mich entsetzt an und einer der Jungs sagte zu den andren "Wäh de greift den au, de stinkt daun sicher so wie der Tro**el". Zuerst war ich sprachlos und dann bat ich ihn mir zu erklären, warum er das sagt. Er erklärte mir dann, dass der weinende Junge Billigklamotten an hätte und sich nicht waschen würde und somit stinken würde (der Kleine war ganz normal angezogen, hübsch, rein, also ganz normal eben). Ich hab dann mit den Kids noch lange gesprochen... Nach der Reihe kamen dann Argumente wie "nur Markengewand darf man anziehen", "Markenschuhe sind ein Muss", " usw. Zum Schluss waren wir so weit, dass die Jungs sich bei dem Kleinen entschuldigt haben und wieder Freunde waren, trotz Billigklamotten.

und geht bei den Teenies weiter...

Die momentane Freundin (16) meines Bruders (17) will unbedingt ein Haustier. So kauft sie sich 2 Meerschweinchen. Die ersten Tage sind sie ganz interessant, mittlerweile kümmert sich ihre Mutter drum. Danach brach sie die Schule ab, weil sie nicht mehr lernen mochte. Fing eine Lehre an, brach diese wieder ab, da die Arbeit zu anstrengend war. Nun macht sie seit 2 Monaten nix, weil sie im Sommer mit meinem Bruder zamziehen will und da ja wieder kündigen müsste. Außerdem hätte sie grad eh genug Geld...

Im Bus wird den älteren Menschen kein Platz mehr angeboten, "Oma's" werden geschubst, Jüngere werden von Älteren sekkiert, alte Menschen sind nicht mal beachtenswert, Markenoutfits sind wichtig und cool, es wird lautstark über andere hergezogen, es wird absichtlich verletzt und beleidigt, im Unterricht wird nich aufgepasst und gestört... ich könnt noch ewig weiter schreiben!

Der Gedanke, dass meine eventuellen Kinder einmal mit solchen Kindern in der Klasse sitzen müssten, stimmt mich wirklich nachdenklich und traurig.

Was geschieht mit unsrer Gesellschaft, dass so etwas passieren kann und darf?
 
Auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache:

Ich sehe da zwei Hauptgründe für diese Entwicklung:

1) Ist es in den letzten Jahren anscheinend unschicklich geworden Kindern Grenzen zu setzen. Statt, dass wenn es angebracht ist, einfach bestimmt gesagt wird, was Sache ist, wird mit "würdest du bitte, könntest du nicht Schätzchen, es wäre nett, wenn du..." auf Situationen reagiert, in denen ein deutliches Eingreifen (und nein, ich meine nicht, man sollte sein Kind schlagen - aber ein bestimmtes "Nein!" oder "Lass das" und ein Eingreifen schadet nicht, sondern kann im Gegenteil auch schützen) nötig wäre.

2) Das Abschieben der Kinder in Ganztagsbetreuungen noch bevor sie gehen können und überhaupt das Abgeben der Verantowrtung, sei es an Babysitter, Kindergärtner, Lehrer, oder auch nur die Allgemeinheit.
 
Hallo. Ich weiß wie es dir bei deinen überlegungen geht. Es ist wirklich traurig das unsere Kinder und Jugendlichen immer mehr verkommen. Es stimmt so wie du das mit den Markenklamotten angesprochen hast. Mein Neffe mit 12 Jahren hat auch Probleme in der Schule mit seinen Mitschülern weil er ja nicht cool ist. Er hat kein Handy vom neuesten Stand, keine Markenklamotten oder sonstigen teuren schnick schnack. Er wird auch oft dann ausgestoßen und verspottet. Es ist traurig aber war. Heute haben einfach viele Eltern entweder kein Interesse oder keine Zeit für ihre Kinder. Liegt leider auch daran das heutzutage beide Elternteile Geld verdienen müssen weil einer allein meist die Familie nicht mehr erhalten kann. Ich bin mit meinen knapp 27 Jahren selber am überlegen ob es heute noch Sinn macht eine Familie zu gründen. Aber das muss eben jeder für sich selbst entscheiden.

Lg.
 
ach du sprichst mir so aus der seele...

ohne jetzt die guten alten zeiten anpreisen zu wollen aber nur um ein Beispiel zu nennen:

Wie ich damals im Gymnasium angfangen hab, waren die 8. Klassler totale Respektspersonen, weil sie hatten es schon geschafft. Wir haben (wenn auch voller neid) schon irgendwie zu ihnen aufgeschaut. Nie wäre es mir in den Sinn gekommen diese zu bespucken, anzurempeln etc.

8 Jahre später (das war 2005) war ich in der Maturaklasse, die "kleinen erstklassler" haben uns dinge nachgeworfen, uns sogar angespuckt :mad: sind uns bis in die klasse nachgelaufen haben unser dinge vom Tisch geworfen...

Mir kommts immer mehr so vor, als würden viele Eltner den Großteil der Erziehung den Lehrern überlassen wollen, obwohl diese natürlch nicht vollständig dafür zuständig sind...

Ich sehs auch im Supermarkt. Kinder wollen unbedingt irgendwelche süßigkeiten haben, die mutter sagt 5 mal nein, das kind nimmt es sich, die mutter lässt es im wagen :confused:
Also ich kann mich noch erinnern, dass mir meine mum da eine (leichte natürlich) über die fingern gegeben hat, wenn ich so gar nicht gefolgt hab. Das geht natürlich heut zutage nicht mehr, weil das ja unter "schlagen" fällt.

Ich frag mich manchmal (wenn ich so Vertreter der antiautoritären Erziehung reden höre), warum aus mir eine normale Erwachsene geworden ist... ich hab hin und wieder eine Ohrfeige kassiert (also wie ich größer war) und bin ich nun eine verstörte Frau, oder gar agressiv???
Ich hab auch Hausarrest, Fernsehverbot was auch immer bekommen, deswegen bin ich nicht assozial.
Und jetzt kommts, ich habe selten aber doch ein Spiel gespielt wos um "abschlachten von Monstern" (Diablo, falls das jemand kennt) ging und ich bin nicht Amok gelaufen.

Aber jetzt kommts, ich kenne Kinder, die werden wenn sie vor der Schule kommen vor den Fernseher verfrachtet oder vor die Playstation, verbringen dort den ganzen Nachmittag egal welches Wetter draußen herrscht, sie bleiben drinnen. Ein Buch nehmen sie nur ganz selten in die Hand, wenn es die Frau Lehrer sagt, aber auch dann wird meistens im Internet gschaut, was die Inhaltsangabe ist.

Dann sind wieder die Lehrer schuld, wenn das Kind net ordentlich lesen kann, oder keine AUfsätze zusammenbringt, weils keine Phantasie hat...

Ich kann mich noch erinnern, dass mein Bruder und ich bei Schönwetter rausgehen mussten (ok wir wohnen am Land, ich weiß in der Stadt ist das schwieriger)..., wenn meine Mutter merkte dass wir zu lange vorm Fernseher hocken.

Da frag ich mich ehrlich manchmal wo die Eltern sind...

Bezüglich Markenware: das hab ich auch schon bemerkt dass das immer schlimmer wird (also immer jüngere Kinder verlangen nach addidas, nike und keinen plan was). Heut beim Hervis hab ich das wiedermal beobachtet. Manchmal denk ich,d ass die Schuluniform gar net so schlecht wär... dann haben alle dasselbe an, auch wenns blöd ausschaut...
 
die kinder sind nur das spiegelbild unserer spassgesellschaft.
sie sind das, was wir ihnen vorleben - materiell, konsumgläubig, gierig, oberflächlich, respektlos, vergnügungssüchtig.....

geiz ist geil ist doch nicht blöd, mann !
 
Geh bitte! :mad:

Ich erlebe hier tagtäglich außer meinen noch viele andere Kinder. Und eigenartiger Weise wissen die, wie man sich Tieren gegenüber benimmt, auch wenn das Untereinander nicht immer kniggemäßig abläuft.
 
Ich erlebe hier tagtäglich außer meinen noch viele andere Kinder. Und eigenartiger Weise wissen die, wie man sich Tieren gegenüber benimmt, auch wenn das Untereinander nicht immer kniggemäßig abläuft.

Und wo ist hier?

Sicherlich nicht mitten in Wien oder einer anderen Großstadt.

Ich kenn auch Orte, wo sich massenhaft tierliebe, "normale" Kinder tummeln (die wurden aber auch nicht in Krabbelgruppen abgeschoben und haben auch keine Eltern die mit ihren Blackberrys und Jobs verheiratet sind) - aber je städtischer es wird, desto mehr nimmt das ab.
 
Geh bitte! :mad:

Ich erlebe hier tagtäglich außer meinen noch viele andere Kinder. Und eigenartiger Weise wissen die, wie man sich Tieren gegenüber benimmt, auch wenn das Untereinander nicht immer kniggemäßig abläuft.

sagt ja niemand, dass alle so sind... aber mir kommts vor, dass es immer mehr werden (also jetzt nicht auf Tiere bezogen), die nicht mehr wissen wie man mit anderen umgeht oder was ein "nein" bedeutet
 
Ich werde bald 21, zähle mich also noch zur momentanen jungen Generation....theoretisch.
Denn was ich so erlebe und erlebt habe - da schäme sogar ich mich für die anderen Jugendlichen! Wie schon erwähnt wurde, wir hatten im Gymnasium Respekt vor den Oberstufenschülern und erst recht vor den Maturanten - als ich dann in der 8. war, war weit und breit nichts zu sehen oder zu hören von Respekt! Wir wurden beschimpft, überrannt, usw...
Allein wenn ich schon höre wie sich manche Leute in meinem Alter artikulieren, wird ma schlecht...Und dazu kommt dann noch das Verhalten Erwachsenen & älteren Personen gegenüber, sowie das soziale Verhalten Gleichaltrigen gegenüber...einfach ein Wahnsinn!

Natürlich muss man sich in der Schule/Studium/Job mal anstrengen - aber wenn man mal was erreichen will, dann ist das eben so! Wenige haben noch den Biss und Ehrgeiz eine Ausbildung fertig zu machen, und sitzen nur noch faul herum.
Natürlich ist das Ganze auch eine Frage der Erziehung - mir wäre es im Traum nicht eingefallen, dermaßen respektlos mit meinen Eltern zu reden, wie es manche heute zu tun pflegen. Mir wurden ganz klare Grenzen gesetzt, und wenn ich diese überschritten hab dann gabs auch die nötigen Konsequenzen! (kein Fernsehen, Handy, ausgehen...) Mir scheint die fehlen heutzutage vollkommen...Es ist einerseits "in", andererseits auch angenehmer, die Kinder antiautoritär zu erziehn, aber was da heraus kommt sehen wir ja. Meine Eltern sind beide Lehrer, und es kristallisiert sich immer mehr heraus dass die Leute ihre Kinder zur Schule schicken in der Hoffnung, die Lehrer würden die Erziehung übernehmen...einfach nur traurig!

Meine Eltern haben - für mich - die richtige Mischung zwischen Strenge und Lockerheit in meiner Erziehung gefunden, und auch wenn ich mich früher sehr oft über sie geärgert habe, bin ich doch heute dankbar dafür...Denn im Grunde werden wir zu dem erzogen was wir heute sind, und das ist das Kernproblem der neuen Generation! Manche erziehen gar nicht und manche schieben ab - und wundern sich dann wenn die Kinder größer sind und null Respekt vor wurscht wem haben...
 
Wie schon erwähnt wurde, wir hatten im Gymnasium Respekt vor den Oberstufenschülern und erst recht vor den Maturanten - als ich dann in der 8. war, war weit und breit nichts zu sehen oder zu hören von Respekt! Wir wurden beschimpft, überrannt, usw...

Bei uns genau das selbe Spiel.
Ich erinnere mich noch daran, wie ich als Erstklässler den letzten Schultag der 8ten erlebt habe. Die hatten Spaß, haben uns mit Wasser bespritzt und mit Zuckerln und Luftschlagen beworfen und wir haben versucht uns nicht allzu sehr eintunken zu lassen.
Als dann meine Klasse letzten Schultag gefeiert wurde, haben uns die Erst- und Zweitklässer Wasser über die Stereoanlage gekippt.
NIE, NIE, NIE wären wir auf solche Ideen gekommen! :eek:
 
Und wo ist hier?

Sicherlich nicht mitten in Wien oder einer anderen Großstadt.

Ich kenn auch Orte, wo sich massenhaft tierliebe, "normale" Kinder tummeln (die wurden aber auch nicht in Krabbelgruppen abgeschoben und haben auch keine Eltern die mit ihren Blackberrys und Jobs verheiratet sind) - aber je städtischer es wird, desto mehr nimmt das ab.

"Hier" ist ungefähr eine halbe Stunde westlich von Wien. :) Meine große Tochter (wird heuer 19) ist in Wien 12 aufgewachsen.
 
Geh bitte! :mad:

Ich erlebe hier tagtäglich außer meinen noch viele andere Kinder. Und eigenartiger Weise wissen die, wie man sich Tieren gegenüber benimmt, auch wenn das Untereinander nicht immer kniggemäßig abläuft.

Ich hab nicht geschrieben alle Kinder! Trotzdem sind mir diejenigen, die "aus der Rolle fallen" definitiv zu viele!

Zum Thema Ohrfeige: Das muss ja nicht sein und kein Kind hat es verdient eine auf die Finger zu bekommen. Ich finde, gerade als Erwachsener sollte man einem Kind Respekt vor Mitmenschen VORLEBEN! Auch bzw. gerade dem Kind gegenüber!

Was ich auch ganz ganz arg finde, sind wirklich junge Kids die am frühen Nachmittag am Bahnhof herumlungern und rauchen. Begründung dafür, weil's cool ist, weil sich's so gehört, um dazu zu gehören - ja wozu denn? Wo sind da die Eltern? Die Lehrer? Wo ist jemand dem die Kids sich anvertrauen können? Die Eltern schieben die Erziehung auf die Lehrer, die Lehrer (meistens gerechtfertigterweise wie ich finde) auf die Eltern und wer bleibt übrig? Die Kids/die Jugendlichen!
 
na gut, ich bin jetzt schon alt (vom äußeren, aber in meinem kopf bin ich wahrscheinlich jünger als viele junge hier)

ich habe fremden kindern/jugendlichen meine anteilnahme geschenkt, weil das auch die welt ist, in der mein kind einmal alleine zurecht kommen muss. ich habe meinem kind auch mehr ermöglicht als ich mir (eigentlich) leisten konnte, weil ich nicht wollte, dass sie zum außenseiter wird. ist vllt verkehrt, aber dem druck wollte ich sie nicht aussetzen. den resepkt vor anderen, die nicht so ticken wie sie, hat sie trotzdem nie ganz verloren (eine zeit lang schon). in einer gesellschaft wie unserer ist es verdammt schwer werte zu vermitteln, seiltanzen ist einfacher.

wenn beide eltern arbeiten gehen müssen, um die notwendigsten dinge sicher zu stellen, bleibt keine andere wahl als die kinder von "fremden" miterziehen zu lassen. ob das ergebnis dann das gewünschte ist, ist fraglich und glückssache.

ich war in vieler hinsicht ein verwöhntes kind, aber nie so, dass ich auf andere runter gesehen habe. das hat mich niemand gelehrt. das ist für mich so selbstverständlich wie atmen.

neid auf statussymbole kann ich nicht nachvollziehen, wehmut, weil ich manches nicht ändern kann, weil ich nicht den finanziell dazu notwendigen hintergrund habe, gibt es schon.

dieser für mich wichtige unterschied hat sich verwischt und gilt schon einige zeit nicht mehr.

aber es gibt sie immer noch, die menschen, die das auch so sehen, egal wie jung sie sind und das tröstet mich. den plebs wird niemand ändern können, es ist nur traurig, das genau der unsere werte verändert/bestimmt/???
 
in einer gesellschaft wie unserer ist es verdammt schwer werte zu vermitteln, seiltanzen ist einfacher.

wenn beide eltern arbeiten gehen müssen, um die notwendigsten dinge sicher zu stellen, bleibt keine andere wahl als die kinder von "fremden" miterziehen zu lassen. ob das ergebnis dann das gewünschte ist, ist fraglich und glückssache.

Zu dem fettgedruckten:

WARUM??

Zum andren:

Ich lehn mich jetzt mal gaaanz weit aus dem Fenster! Würden die Familien (inkl. Großeltern und evt. Urgroßeltern) ein besseres Verhältnis zu einander haben, würde hier schon mal mehr darauf geachtet sich gegenseitig zu unterstützen würde ein Großteil an "Fremdbetreuung" schon wegfallen.
 
Zu dem fettgedruckten:

WARUM??

Zum andren:

Ich lehn mich jetzt mal gaaanz weit aus dem Fenster! Würden die Familien (inkl. Großeltern und evt. Urgroßeltern) ein besseres Verhältnis zu einander haben, würde hier schon mal mehr darauf geachtet sich gegenseitig zu unterstützen würde ein Großteil an "Fremdbetreuung" schon wegfallen.

Prinzipiell geb ich dir Recht... nur gibt es leider genug Leute, die sich zwar mit der älteren Generation ihrer Familie gut verstehen. Diese wohnt aber beispielsweise viel zu weit weg und fällt deshalb schon weg. Gibt ja genug sogenannte "zuagroaßte" in beispielsweise Wien, wo Oma und Opa in Sbg oder Oö etc wohnen.
 
Ist mir auch schon aufgefallen. Bin nun 21 und mich kotzt es ehrlich gesagt an, wie manche Leute sprechen die um die 18/19 sind. Da gibts nen Sprachschatz von vielleicht 150-200 Wörtern. Bitte und Danke sind auf keinen Fall dabei. Das man in der U-Bahn oder so älteren/ behinderten/ eingegipsten Leuten den Platz anbietet ist sowieso Wunschdenken... ich meine mir würds nie einfallen ältere Leute anzurempeln nur weil sie langsamer gehen/ Stufen steigen. Ich für meinen Teil biete noch eher meine Hilfe an, Sachen zu tragen oder meinen Arm mal eben zu verleihen.

Respekt gibts null.. muss ja alles nur Spaß machen. Das war aber als ich 15/16 war auch nicht viel anders.

Werte? Ja gute Frage, warum gibts die nicht mehr? Vielleicht weil die Vorbilder der Kids diese Werte auch nicht mehr haben. In dem Fall Erwachsene die in der Öffentlichkeit stehen. Stars oder Politiker...

Dann noch: wenn man nicht lernen will - ok. Aber als Lehrling wirds man meistens leider wie Dreck behandelt (zumindest erzählen mir das jene die ich kenne und die eigentlich sehr "normal" denken und sofern ich sie beurteilen kann, tüchtig sind).

Man kanns nur vorleben und hoffen, dass man für andere ein Vorbild ist. Nur mh.. oftmals kommen Kinder aus kaputten Familien.. Eltern geschieden oder irgendein Familienmitglied von Alkohol/ Drogen abhängig, hat Depressionen, Burn out...

Ich vermute auch, dass viele Kids einem viel zu hohen Druck gegenübertreten dem sie nicht gerecht werden können. Da gehts nicht ums cool sein oder um Markenklamotten. Sondern viel mehr um das beste zu sein - vom Aussehen her (dünn sein wie ne Bohnenstange). Das setzt die Kids schon wahnsinnig unter Druck. Ich vermute viele von denen leiden unter chronischen Stress, Burnout... teilweise sicherlich auch an Depression dergleichen. Ich selber hatte ja schon 2x ein Burnout. Wurde aber immer abgetan und ich würde mich nur aufspielen usw. Keine Chance das behandeln zu lassen (zumal man da ja dann auch uncool wäre).

Auch wenn mich meine Eltern relativ "streng" erzogen haben und mir Grenzen gesetzt haben die ich damals doof, gemein und blöd fand, bin ich jetzt wahnsinnig froh sie zu haben. Sie sind meine Familie (neben Bruder und Großeltern) und sie geben mir Rückhalt. Und ich weiß, ich kann bei jedem Problem zu ihnen gehen, weil sie mein bestes wollen und alles tun würden um mir zu helfen. Ich bin kein Mensch der dauernde Tuchfühlung braucht (also würde ich wieder bei ihnen einziehen gäbe es spätestens nach einem Monat Krach wie früher), aber ich bin echt dankbar sie zu haben und jederzeit zu ihnen gehen zu können.
Ich glaube diesen Rückhalt haben viele Kids/ Jugendliche/ junge Erwachsene einfach nicht mehr.

Rückhalt wird dann durch vermeintliche Freunde gegeben. Und die stiften dann einem zur Respektlosigkeit, Drogen usw an. Ich sehe daran aber auch einen gewissen Hilferuf. Einerseits erhört zu werden, andererseits weil sie ja selber nicht wissen nach wem sie sich richten sollen/ können. Es gibt meiner Meinung nach auch viel zu wenig (ernsthafte) Anlaufstellen für die Kids. Früher gabs Jugendzentren in denen man gratis Tischfußball, Billard, Dart oder sowas spielen konnte oder auch in die Ecke knautschen und bei nem Cola (oder was auch immer) mit den anderen unterhalten.
Es gibt auch (grad im urbanen Bereich) viel zu wenig Ausweichmöglichkeiten um mal Zeit für sich zu haben. Ich hab mir früher den Hund geschnappt und bin in den Feldern spazieren gegangen oder Fahrrad gefahren oder wandern gegangen, wenn mir das alles zuviel wurde. Nur wo gibts das z.B. in Wien? Eigentlich gar nicht.

Weiterer Aspekt: Identitätsverlust!!!
Kinder/ Jugendliche haben keine oder nur sehr wenig Chancen sich selber kennen zu lernen. Klassenkollegen kommen oft aus der Türkei oder den Ostblockstaaten - da gibts ne komplett andere Mentalität als hier. Ich sage das nicht negativ, nur den Kids ist das nicht bewusst. Die Kirche zerbricht (etwas das mir für meine Identität wahnsinnig viel gegeben hat), sie bekommens durch die Gratiszeitungen auch super vor Augen geführt.
Wie sollen sie denn wissen, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie nicht wissen wer sie sind oder woher sie kommen?
Sie können sich ja kaum mehr selber entdecken/ erforschen. Umzwar weils die Eltern auch nicht mehr interessiert.
Ich war sehr oft draußen (spazieren, spielen), habe das Glück gehabt sehr viel kennen zu lernen als Kind (v.a. was die Natur angeht - ich find da kaum noch was eklig, bins gewohnt mich ins Gras zu setzen oder im Regen spazieren zu gehen, hab auch keine Allergien was Tiere angeht) und war eigentlich nur wenns -Wetter schlecht war drinnen - und da auch mit FreundInnen. Wir haben gespielt, haben gemeinsam fern geschaut, über Jungs gequatscht oder Playback zu irgendwelchen Songs gesungen (nun zum Leidwesen meiner Eltern, aber ich denke das war ganz gesund *gg*). In der Jugend dann gemeinsam zum Sportverein gegangen und auch so raus.. trainieren, quatschen, Spaß haben (ohne Alk/ Drogen/ rauchen).

Nächstes Thema: viel zu früher Sexualisierung! Sexualität wurde für mich erst so richtig mit 16/17 relevant (bzw waren da die Anfänge auch im Sinne von festen Freund haben usw; von der normalen Aufklärung mal abgesehen). Heute kleiden sich 12/13jährige Mädels so, dass sie aussehen wie 16-18 und werden dann von Typen angegraben die zwischen 25 und 40 sind. Ähm... die sind doch noch gar nicht soweit, die haben einfach noch nicht diese Reife :(
Wenn ein 14jähriges Mädel mit nem 16jährigen Jungen herumknutscht, na meinetwegen. Aber Sex? :( oder 10jährige die schwanger werden, weil sie null Ahnung von Verhütung haben?

Da gibts noch ganz viele anderen Sachen die da mitspielen... aber im Grunde haben wir eine Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Und ja... wie hier schon jemand schrieb: das spiegeln die Kids/ Teenis von heute wieder...
 
Meiner Meinung nach gibt es einige Gründe, warum die "Kinder von heute" so sind:
1) es gehört sich halt, dass man zumindest ein Kind hat - dass man so ein Kind nur haben sollte, wenn man es wirklich will, ist schon wieder ein anderes Thema (so nach dem Motto: mein Haus, mein Auto, mein Kind, mein Hund)
2) den Eltern ist es schlicht egal, was die Kinder machen, hautpsache sie gehen einem nicht auf die Nerven (das führe ich allerdings auch darauf zurück, dass früher viel mehr Frauen Hausfrauen waren, und man sich das heutzutage einfach nicht mehr leisten kann)
3) Kindergarten"tanten" und Lehrer sind keine Respektpersonen, weil die schon ein Verfahren am Hals haben, wenns das Kind nur schief anschauen - egal was das Kind tut
4) oben genannte Personen bekommen keinen Rückhalt mehr durch die Eltern (wenn bei uns einmal ein Elternteil vorgeladen wurde, wusste man schon "oha, des is nix gutes", heutzutage bekommst bestenfalls noch zu hören "des is ma wurscht, de oide hat mir nix zum sagen" oder aber den Eltern ist es mal wieder schlicht egal)
5) autoritäre Erziehung (und dazu zähle ich nicht schlagen, einsperren oder ähnliches) ist absolut verpönt in der heutigen Zeit
6) und davon bin ich auch überzeugt: viele versuchen ihr Bestes und trotzdem entwickelt sich das Kind anders, als man es sich vorgestellt hat

Und nein, ich meine hier nicht alle Kinder & Eltern. Bei uns (Weinviertel) sind zu 98 % liebe, nette, höfliche und gut erzogene Kinder. Ich kenne auch in meiner Umgebung hautpsächlich solche Kinder - aber da sind die Eltern halt dahinter ...

Und ja, ich bin eine Rabenmutter, weil ich hab mein Kind schon mal im Supermarkt am Boden kreischend liegen lassen und ihr höflich mitgeteilt, dass sie doch bitte zu Fuß heim gehen soll wenn sie sich wieder beruhigt hat :eek:
Keiner hat mich deswegen übrigens beim Jugendamt angzeigt, ich konnte nur ein paar Grinser erkennen - die hatten das wohl schon hinter sich ;)
(Ich hab natürlich hinterm Regal auf sie gewartet und sie mit genommen :) )
 
wie sollen Kinder Fremdwort Respekt, Verantwortung lernen, wenn die Eltern, die Tanten und Onkeln, kurz, die Anverwandten, keinen Respekt und keine Verantwortung untereinander haben?

Es gibt aber noch ein Phänomen. Ich wohne in der Nähe des Lycee francais, einer "der" Privatschulen, in die vorwiegend Diplomatenkinder bzw. Kinder aus reichem Haus gehen. Was sich dort tagtäglich abspielt, wenn sie Jugendlichen auf der Straße ihre Pausen verbringen, ist unbeschreiblich. Respekt? Verantwortung? Erziehung? Null komma nix. Die Polizei ist nicht nur einmal eingeschritten...
 
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.

Sokrates

griechischer Philosoph (um 469 vChr - 399 vChr)

Und wenn es seit damals mit jeder Generation schlimmer geworden ist........und ja, die Kinder sind der Spiegel unserer Gesellschaft und werden nach deren Werten erzogen. Wer daran etwas ändern will, muss schon selbst Kinder bekommen und anders erziehen


Ich habe dasselbe übrigens auch vor gut dreißig Jahren gedacht. Seit damals sind fünf Kinder gekommen und ich mußte feststellen, daß die "unerzogenen Gören" in der Minderheit waren und sind, allerdings sind es diejenigen die "draußen" am meisten auffallen - die braven guterzogenen gehen an dir vorbei, ohne daß es bemerkst, wenn du nicht selbst Kinder hast und damit eben auch die bewußt triffst - ist wie mit den Hunden, die freilaufenden Tutnixe fallen mehr auf.

Und Pippi - Generationenzusammenhalt ist schön - aber was machst, wenn du gezwungen bist, dein Geld weit weg von der Familie zu verdienen, weil es woanders keine Arbeit gibt?
Was machen Alleinerziehende, wie sollen die sich den ganzen Tag um ihr Knd kümmmern? Sicher gibt es Unterstützung vom Staat, aber ist das für die Kinder ein besseres Lebensmodell wie die Mutter, die scih selbst über Wasser hält?
 
Oben