Conny, stimmt zwar, dass gerade die Anführer oft gebildet sind. Dennoch sehe ich da keinen Widerspruch. Die sind nur gefährlich, wenn sie eine größere Anzahl von Anhängern lukrieren und für ihre Zwecke (meist einfach Machtgewinn) einsetzen können.
Und das geht ungleich einfacher mit ungebildeten, unaufgeklärten Menschen.Wie du selber ja auch schreibst.
Aber was sind die Fanatiker ohne die Mitläufer?
Klar, können immer noch Schaden anrichten. Aber doch in wesentlich geringerem Ausmaß. Das beschäftigt dann nicht die ganze Welt.
a, sicher das ist schon richtig. Es wird auch nichts daran vorbeiführen, den Terroristen so gut es irgend geht, zu erschweren, daß sie Sympathiesanten und "Mitläufer“ finden.
Trotzdem noch 2 Einwände:
- Es sind unter anderem auch die Terroristen selbst, die alles in ihrer Macht stehende tun, daß Menschen möglichst keine Bildung erwerben können und die wirtschaftlichen Möglichkeiten darnieder liegen. Warum überfällt Boko-Haram so gerne Schulen? Weil es ihnen ein Greuel ist, wenn Kinder Bildung erwerben. Hier ein Artikel der das Problem beschreibt:
http://www.spiegel.de/politik/ausla...-million-kinder-am-schulbesuch-a-1069038.html
Dasselbe machen die Taliban, überall dort wo sie Einfluß haben - die lassen kein Mädchen in die Schule gehen. (auch in Pakistan gab‘s ja vor einiger Zeit einen großen Anschlag auf eine Schule).
Auch die gezielten Anschläge auf Hotels, etc. sind doch ein sehr „cleverer“ (und wahrscheinlich leider erfolgreicher) Versuch, den Fremdenverkehr, der für viele z.B. nordafrikan. Länder eine wichtige Einnahmequelle ist, zu schädigen und damit Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Not aufrecht zu erhalten.
Also diese Fanatiker wollen KEIN besseres Leben für die Menschen - im Gegenteil, sie tun alles um Elend aufrecht zu erhalten und zu fördern.
Und der zweite Punkt: Menschen können nicht nur durch wirtschaftliche Not und schlechte Bildung in „Lebenskrisen“ geraten - und genau die Lebenskrisen sind es, die diejenigen, die z.B. Kämpfer für den IS anwerben ausnützen. Ich hab vor einiger Zeit ein Interview mit einem „Syrien-Rückkehrer“ gesehen (find auf die Schnelle den Link nicht, aber wenn‘s jemanden interessiert, such ich gerne noch danach).
Der junge Mann hat sich also vom IS anwerben lassen, ist dort aber sehr bald drauf gekommen, daß das doch nicht seinen Vorstellungen entspricht und ist geflohen. Sitzt jetzt irgendwo in Deutschland in U-Haft und hat dann eben das Interview geben dürfen.
Was war geschehen: Der junge Mann hatte ursprünglich heiraten wollen - die Hochzeit kam aber nicht zustande, was ihn sehr getroffen hat. Und GENAU in dieser Krise, wurde er dann für den IS angeworben, mit all den ohnehin bekannten psychologischen Tricks.
Was ich sagen will: Ich find Eure Argumente ja nicht grundsätzlich falsch - aber ich finde, daß sie nur einen Teil der Problematik „beleuchten“. Das Thema ist so irre komplex, da spielen so viele Aspekte zusammen, die zu der derzeitigen Situation geführt haben. Und es wird auch keine „einfachen Löungen“ geben und auch keine Lösungen, die NUR die wirtschaftlichen Aspekte des Problems wahr nehmen (so wichtig das auch ist), weil da eben sehr viel mehr Aspekte reinspielen.
Liebe Grüße, Conny