Mein "Mitleid" ist verbraucht, mein Frust enorm...und meine verbale Deutlichkeit nimmt zu......
wenn ich (wieder einmal) höre:
"Hier (gemeint ist das Grätzl) traut man sich ja nicht mehr rausgehen, bei allem, was da passiert"
und auf die Frage, was denn passiertr, kommt:
"Na liest man ja überall"
und auf die Nennung der Wahrheit, des Faktes, dass nämlich schlicht nix passiert ist,
die Sprache sich in widerliches Gekeife verwandelt und an den Haaren herbeigezogene Lügen rausgekeift werden
diese Leut sind ekelerregend
Nein, Du bist nicht allein und ich bin zum Glück auch nicht allein
So einfach ist das leider nicht. Die Angst der Menschen ist für mich absolut verständlich.
Gestern steh ich z.B. in der Früh auf, les beim Frühstückskaffe am PC die Nachrichten und erfahr, daß in Brüssel bereits die Metro nicht mehr fährt - aus Angst vor Anschlägen. Daß ich dann später, als ich selbst in der U-Bahn unterwegs war, in der Nähe von ein paar Menschen gesessen bin, die sich darüber unterhalten haben, daß "es ja schnell gehe und man nimma viel mitkriegt, wenn Terroisten da eine Bombe zünden", hat mich leider auch nicht wirklich erleichtert.
Natürlich muß man immer wieder betonen (und sich auch selbst vor Augen führen), daß die entschiedene Mehrzahl der Flüchtlinge Terrorakte genauso entschieden ablehnt wie Du und ich. In Italien gab es gestern ja sogar große - von Muslimen organisierte - Demonstrationen gegen den Terror. Viele der Flüchtlinge fliehen ja sogar vor dem Terror ihrer radikalen "Glaubensbrüder" und werden daher auch "immun" gegen Anwerbeversuche terroristischer Organisationen sein. Das darf alles Mut machen und die Hoffnung leben lassen, daß dieser unsägliche Terror-Wahnsinn doch einmal besiegt wird. Und wir dürfen uns wirklich nicht zu Verallgemeinerungen "gegen Muslime" oder "gegen den Islam" hinreißen lassen.
Aber die Menschen dürfen von den Regierungen erwarten, sich den Problemen mit aller Kraft "zu stellen". Und dazu gehört z.B. auch die Erkenntnis, daß 2 der Pariser Attentäter sehr wohl Anfang Oktober als "Flüchtlinge", über Griechenland in die EU eingereist sind. Man MUSS also genauer kontrollieren an den EU-Außengrenzen, weil kein Zweifel daran bestehen kann, daß der IS seine Drohung - mit den Flüchtligen auch Terroristen einzuschleusen - absolut ernst gemeint hat.
Außerdem muß man den Problemen auch von ihren Grundlagen her, nachgehen. Viele - mehrheitlich - muslimische Staaten, erkennen die "allg. Erklärung der Menschenrechte" eben NICHT in ihrer ursprünglichen Form an, sondern ordnen sie dem Recht der Scharia UNTER.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kairoer_Erklärung_der_Menschenrechte_im_Islam
Man kann sich also durchaus vorstellen, was viele der Flüchtlinge die hier her kommen, von Kindesbeinen an (in den Schulen, der Moschee, vielleicht auch in der Familie) über Demokratie und Menschenrechte gelernt haben - nämlich "an erster Stelle kommt die Scharia, was von den Menschenrechten dazupaßt ist o.k., was nicht, das gilt nicht". Den vorgesehenen Ethik-Unterricht für Flüchtlinge halte ich für eine sehr gute Sache. Nur wird der nicht sooo einfach, die "Sozialisierung" dieser Menschen "ändern" können. Das heißt man müßte ihnen mMn ganz klar und deutlich sagen: "Entweder ihr könnt die "Allg. Erklärung der Menschenrechte" vollinhaltlich akzeptieren (d.h. Ihr ordnet die Scharia UNTER), dann seid ihr hier herzlich willkommen und könnt Euch gerne hier eine neue Zukunft mit uns aufbauen. ODER ihr könnt das nicht akzeptieren und orndet die Menschenrechte der Scharia unter - dann bieten wir Euch hier vorübergehend Schutz, bis ihr in eurer Heimat wieder sicher leben könnt - aber dann geht ihr bitte wieder." Und das muß man nicht nur sagen, sondern auch konsequent durchziehen und dafür sorgen, daß man auch wirklich die Möglichkeiten hat, es durchzuziehen.
Wie konnte es in aller Welt passieren, daß in dem "Problembezirk" Molenbeek, ein Verein mit dem Namen "Scharia4Belgium" über lange Zeit ungehindert "missionieren" konnte, weil er von den Behörden als "harmlos" eingestuft wurde?
Die Menschen sehen all diese Probleme, sehen was von den Behörden alles "verschlafen" wurde und haben ZU RECHT Angst.
LEIDER kommt es dann oft zu UNZULÄSSIGEN Verallgemeinerungen. Und natürlich sind diese Verallgemeinerungen unfair und bringen ALLEN nur noch mehr Probelme - da bin ich ja völlig bei Dir.
Nur die zugrunde liegende Angst der Menschen, MUSS man verstehen - was denn bitte sonst, wenn man nahezu täglich in den Nachrichten liest, daß es schon wieder irgendwo "gekracht" hat.
Liebe Grüße, Conny