Erlernte Hilflosigkeit Video

das dies vielleicht nicht so ein "einfach gestricktes thema" ist, war mir schon klar und trotzdem DANKE an die letzten beiträge, erklärungen, gedanken hiezu (egal ob jetzt "richtig, teilrichtig oder falsch") - georg, conny und auch tamino - für die konstruktiven posts:)
sind ja richtig erfrischend zu lesen, im gegensatz zu den tw kompletten (ich nenn sie mal) OTs von vorher (und keine sorge, ich nehme meine posts da nicht ganz aus:p)

Guten Morgen ................. :D

Manchmal ist es sogar nett hier zu schreiben, wenn solche Beiträge wie zuletzt kommen.
 
:)Ganz so ist das nicht.

Vielleicht denkst Du zu sehr in der Bahn: Hund=lernen=zahlreiche Wiederholungen.

Aber das ist mit "erlernter" Hilflosigkeit nicht gemeint.

Es bedarf keiner Widerholungen, es kann eine grundschlechte Erfahrung in einer Situation völlig ausreichen. Dann spricht man beim Auftreten einer gewissen Haltung der gleichen, noch einmal hergestellten Situation gegenüber, von erlernter Hilflosigkeit.

Es kommt natürlich auf die Prädisposition des jeweiligen Lebewesens an, auf die Situation etc etc.

z.B.: Hund hat noch nie in ein Auto gemusst, sieht Auto, ist verunsichert, bekommt keinerlei Zeit für Annäherung, keinerlei positiven Einfluss, sondern wird von 4 Leuten gepackt und ins Auto geworfen.

Hund steht einen Tag später zitternd vorm Auto und erwartet bereits mit schlaffen Muskeln, gepackt und ins Auto geworfen zu werden. Das wäre erlenrte Hilflosigkeit, jetzt mal sehr vereinfacht ausgedrückt.

O.k., ich will da ja auch gar nicht "streiten", vielleicht habe ja auch ich eine - wissenschaftlich nicht korrekte - Definition von "erlernter Hilflosigkeit" im Kopf.
Nach meinem Verständnis ist es halt so:
Was Du da beschreibst hat für mich eher mit einer "Phobie" zutun, dafür reicht natürlich ein einmaliges einprägsames Erlebnis, das geht schnell.
Außerdem macht ja jedes Lebewesen dann und wann negative Erfahrungen und "entscheidet" sich dann, ob es den "Auslöser" hinkünftig meiden oder sich "ihm stellen" will. Erlernte Hilflosigkeit zeichnet sich aber gerade dadurch aus, daß das Lebewesen WEDER Meideverhalten NOCH "Kampf" wählt, sondern in Resignation erstarrt, sein Schicksal "hinnimmt", gar nicht mehr versucht es zu ändern. Das wäre dann in Deinem Beispiel der Hund, der sich völlig aphatisch ins Auto zerren läßt, ohne dabei nennenswerte Gefühlsregungen zu zeigen. Und DAS passiert nicht bereits nach einmaligem Erlebnis.
Hier eine Definition aus dem "online Psychologie Lexikon" :
Zitat : "Setzt man Versuchstiere wiederholt Schmerzreizen aus, die sie nicht vermeiden oder anders durch ihr Verhalten beeinflussen können, «lernen» sie Hilflosigkeit. Bietet man ihnen später die Möglichkeit, sich das Vermeidungsverhalten anzueignen, gelingt es den so vorbelasteten Tieren viel schlechter als unbelasteten." Zitat Ende
Hier der entsprechende Link dazu: http://www.psychology48.com/deu/d/hilflosigkeit-erlernte/hilflosigkeit-erlernte.htm
Hier auch ein Link zu einem Wikipedia-Artikel, der (leider grausame) Versuche mit Hunden zu diesem Thema beschreibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erlernte_Hilflosigkeit
Der Hund in dem Video lernt, daß manche Menschen gefährlich sind, daß Herrchen und Frauchen ihn nicht schützen - der absolute Wahnsinn; aber er findet eine "Strategie" die unangenehme Situation zu beenden. Und wird sich voraussichtlich - wenn er C.M. wieder sieht, entweder sofort für Demutsgesten entscheiden oder eine andere Strategie versuchen (Flucht, Angriff - wie auch immer). Erlernt hilflos ist der Hund dann, wenn er meint er könnte den Grobheiten ohnehin nicht entgehen und sie gewissermaßen "reaktionslos" zuläßt - also KEINE Strategie mehr entgegensetzt. Soweit kann es natürlich auch kommen, wenn das "Training" so "liebevoll" weitergeht.

Liebe Grüße, Conny
 
O.k., ich will da ja auch gar nicht "streiten", vielleicht habe ja auch ich eine - wissenschaftlich nicht korrekte - Definition von "erlernter Hilflosigkeit" im Kopf.
Nach meinem Verständnis ist es halt so:
Was Du da beschreibst hat für mich eher mit einer "Phobie" zutun, dafür reicht natürlich ein einmaliges einprägsames Erlebnis, das geht schnell.
Außerdem macht ja jedes Lebewesen dann und wann negative Erfahrungen und "entscheidet" sich dann, ob es den "Auslöser" hinkünftig meiden oder sich "ihm stellen" will. Erlernte Hilflosigkeit zeichnet sich aber gerade dadurch aus, daß das Lebewesen WEDER Meideverhalten NOCH "Kampf" wählt, sondern in Resignation erstarrt, sein Schicksal "hinnimmt", gar nicht mehr versucht es zu ändern. Das wäre dann in Deinem Beispiel der Hund, der sich völlig aphatisch ins Auto zerren läßt, ohne dabei nennenswerte Gefühlsregungen zu zeigen. Und DAS passiert nicht bereits nach einmaligem Erlebnis.
Hier eine Definition aus dem "online Psychologie Lexikon" :
Zitat : "Setzt man Versuchstiere wiederholt Schmerzreizen aus, die sie nicht vermeiden oder anders durch ihr Verhalten beeinflussen können, «lernen» sie Hilflosigkeit. Bietet man ihnen später die Möglichkeit, sich das Vermeidungsverhalten anzueignen, gelingt es den so vorbelasteten Tieren viel schlechter als unbelasteten." Zitat Ende
Hier der entsprechende Link dazu: http://www.psychology48.com/deu/d/hilflosigkeit-erlernte/hilflosigkeit-erlernte.htm
Hier auch ein Link zu einem Wikipedia-Artikel, der (leider grausame) Versuche mit Hunden zu diesem Thema beschreibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erlernte_Hilflosigkeit
Der Hund in dem Video lernt, daß manche Menschen gefährlich sind, daß Herrchen und Frauchen ihn nicht schützen - der absolute Wahnsinn; aber er findet eine "Strategie" die unangenehme Situation zu beenden. Und wird sich voraussichtlich - wenn er C.M. wieder sieht, entweder sofort für Demutsgesten entscheiden oder eine andere Strategie versuchen (Flucht, Angriff - wie auch immer). Erlernt hilflos ist der Hund dann, wenn er meint er könnte den Grobheiten ohnehin nicht entgehen und sie gewissermaßen "reaktionslos" zuläßt - also KEINE Strategie mehr entgegensetzt. Soweit kann es natürlich auch kommen, wenn das "Training" so "liebevoll" weitergeht.

Liebe Grüße, Conny


Ich möchte ebenfalls keineswegs streiten...der Umgang und das Verständnis feststehender Begriffe sind halt ne interessante Sache.

Ja ich kenne die Kurzdefinition, aber Kurzdefinitionen sind so ne Sache.

Die, pardon Laienlogik = nicht böse gemeint, dass: wenn da steht mehrmals, dann ist es bei einmal nicht möglich, ist zwar recht naheliegend, aber einfach falsch.

Und was ich beschrieben habe, hat mit "Phobie" schlicht nichts zu tun. Eine Phobie ist etwas völlig anderes, von der Struktur gar nicht zu vergleichen, auch die kröperlichen Reaktionen sind andere.

Wobei ich sowieso mit der Anwendung von psych. Fachbegriffen aus dem Humanbereich 1:1 auf die Tierwelt, meine Probleme habe. Die Ableitungen sind nämlich oft alles andere als richtig.
 
In der Praxis ist es ohnehin egal, wie ein Begriff jetzt genau definiert wird. Ganz "unwissenschaftlich" kann man festhalten, daß die im Video gezeigte Art des Trainings falsch ist, weil sie aus ethischer Sicht abzulehnen ist, das Vertrauen des Hundes in Menschen schädigt und sicher nicht dazu beiträgt, daß der Hund in Zukunft mit seinen Menschen freiwillig, freudig und vertrauensvoll kooperiert. Und das Ziel jedes vernünftigen Trainings muß ja gerade in "freudiger Freiwilligkeit" die aus Vertrauen und Bindung heraus entsteht liegen.
Wohl für alle klar, daß ich meinen Hund niemals von 4 Leuten "packen und in ein Auto werfen" ließe, weil er freiwillig nicht einsteigen will. Nehmen wir nur für die Theorie einen Augenblick an, ich täte es. Und käme am nächsten Tag noch auf die Idee ihn wieder auf dieselbe Art ins Auto "verfrachten" zu wollen. Würde ich dann, wenn ich mich dem Auto nähere, meinen Hund von der Leine lassen? NEIN. Der würde nämlich gleich einmal einen Satz vom Auto weg machen - möglicherweise mitten auf die Straße. (Also zu fliehen versuchen). Erlernt hilflos wäre er in demmoment wo ich keine Leine brauche, weil er sich "schicksalsergeben" ins Auto werfen ließe obwohl das für ihn ein "Horror" ist. Ja, vielleicht gibt es ja Hunde, die bereits nach einem bösen Erlebnis so reagieren. Auch wenn ich bislang keinen kenne. Normalerweise wird da - je nach Wesen - eben verschiedenes aus dem Verhaltensrepertoire probiert um der unangenehmen Situation zu entgehen. Meiner würde fliehen wollen, ein anderer vielleicht "beschwichtigen", wieder ein anderer vielleicht knurren oder gar beißen etc.


Wobei ich sowieso mit der Anwendung von psych. Fachbegriffen aus dem Humanbereich 1:1 auf die Tierwelt, meine Probleme habe. Die Ableitungen sind nämlich oft alles andere als richtig.


HIER stimm ich Dir vollkommen zu. Der Mensch hat ja die Möglichkeit nach einem schlimmen Erlebnis zu reflektieren; Überlegungen anzustellen, warum es dazu kam, wie er sich in ähnlichen Situationen das nächste Mal verhalten will etc. Die Möglichkeit des Reflektierens fehlt dem Tier und das ist ein ganz wesentlicher Unterschied. Auch wenn es ansonsten natürlich viele Gemeinsamkeiten in den psychischen Vorgängen bei Menschen und höherentwickelten Tieren gibt.


Liebe Grüße, Conny
 
Hier gehts ja um erlernte Hilflosigkeit in ihrer grausigsten Form, aber ich halte auch Hunde, die gar nichts mehr tun, ohne dazu aufgefordert zu werden (durch vielleicht strikte Erziehung) für "erlernt hilflos". Und solche gibts öfter als man denkt. Sieht man deutlich, wenn man mit ihnen versucht free shaping zu betreiben. Da kommt anfangs einfach gar nix.
 
Hier gehts ja um erlernte Hilflosigkeit in ihrer grausigsten Form, aber ich halte auch Hunde, die gar nichts mehr tun, ohne dazu aufgefordert zu werden (durch vielleicht strikte Erziehung) für "erlernt hilflos". Und solche gibts öfter als man denkt. Sieht man deutlich, wenn man mit ihnen versucht free shaping zu betreiben. Da kommt anfangs einfach gar nix.

:)Ich - hoffe ich - weiß, was Du meinst.

Würde allerdings wohl eher sagen: Verd...., dem habens ja jede Lust an der Freud, jede Eigenständigkeit, einfach alles ausgetrieben.
 
:)Ich - hoffe ich - weiß, was Du meinst.

Würde allerdings wohl eher sagen: Verd...., dem habens ja jede Lust an der Freud, jede Eigenständigkeit, einfach alles ausgetrieben.

Genau! Und Hilflosigkeit beigebracht! Ich hatte im Jagdkurs einen kleinen, lieben Hund, der erst wieder lernen musste, dass man sich auch vom Frauli wegbewegen darf. Dabei war die Besitzerin ausgesprochen nett, hat nur nicht gleich auf die Erziehungsmethoden in einer Hundeschule reagiert.
 
Für mich gehört in diesen Bereich auch das Verhalten von Hunden, die scheinbar gelassen neben ihren HH gehen, ohne z.B. auf andere Hunde zu reagieren (ich meine jetzt nicht alle Hunde, die ruhig neben ihren HH gehen, bitte nicht missverstehen). Wenn man sich ansieht, wie bei manchen das Training aussieht, wäre das eine gute Erklärung für mich: der Hund sieht einen anderen Hund, bleibt stehen, zieht in dessen Richtung und wird dafür bestraft, der Hund schnüffelt und wird dafür bestraft, der Hund knurrt und wird dafür bestraft, der Hund bellt und wird dafür bestraft. Immer wenn der Hund etwas anderes tut, als reaktionslos neben seinem HH zu gehen, wird bestraft. Alternativen werden nicht angeboten, jeder Versuch des Hundes eine Lösung zu finden wird bestraft. Gelobt wird nie.

Ich kenne Hunde, die so erzogen wurden, sie sind sehr brav, interessieren sich für nichts mehr, machen aber auch keine Probleme. Und ich kenne - besser habe gehört - von Trainern, die das heute noch so machen. Wie CM zeigt, funktioniert das ja auch, wenn man konsequent ist.
Das ist ja auch der Grund, warum man immer wieder mal in Versuchung gerät, das auch auszuprobieren. Weil der eigene Hund immer noch an der Leine zieht und neugierig ist, wer denn da entgegen kommt, der andere aber nicht.
 
ich habe mir gerade überlegt, wo meinen Hunde "erlernte Hilflosikeit" zeigen...bei Mausi könnte ich das am ehesten beim Ta sehen, sie steht starr da und lässt die Untersuchung über sich ergehen, egal was gemacht wird....sie zeigt keine Schmerzen, zumindest nur so leise, das man das kaum wahrnehmen kann, (ein kurzes Schlecken) und ist ansonsten völlig erstarrt...warum es so ist, kann ich gar nicht sagen, sie hatte mal als Welpe eine unangenehme Behandlung....und von da an hat sich dieses Verhalten gesteigert...selbst einfach nur mitnehmen in die Praxis mit viel Leckerlies und Streicheleinheiten(mind. einmal in der Woche, als ich meine alte Schäferhündin noch hatte) haben das nicht gebessert...dabei mag sie den TA gerne..nur die Untersuchung ist ihr ein greuel..hm..

Easy zeigt so ein Verhalten überhaupt nicht....
 
Für mich gehört in diesen Bereich auch das Verhalten von Hunden, die scheinbar gelassen neben ihren HH gehen, ohne z.B. auf andere Hunde zu reagieren (ich meine jetzt nicht alle Hunde, die ruhig neben ihren HH gehen, bitte nicht missverstehen). Wenn man sich ansieht, wie bei manchen das Training aussieht, wäre das eine gute Erklärung für mich: der Hund sieht einen anderen Hund, bleibt stehen, zieht in dessen Richtung und wird dafür bestraft, der Hund schnüffelt und wird dafür bestraft, der Hund knurrt und wird dafür bestraft, der Hund bellt und wird dafür bestraft. Immer wenn der Hund etwas anderes tut, als reaktionslos neben seinem HH zu gehen, wird bestraft. Alternativen werden nicht angeboten, jeder Versuch des Hundes eine Lösung zu finden wird bestraft. Gelobt wird nie.

Ich kenne Hunde, die so erzogen wurden, sie sind sehr brav, interessieren sich für nichts mehr, machen aber auch keine Probleme. Und ich kenne - besser habe gehört - von Trainern, die das heute noch so machen. Wie CM zeigt, funktioniert das ja auch, wenn man konsequent ist.
Das ist ja auch der Grund, warum man immer wieder mal in Versuchung gerät, das auch auszuprobieren. Weil der eigene Hund immer noch an der Leine zieht und neugierig ist, wer denn da entgegen kommt, der andere aber nicht.

gelassen geht ein Hund, der es aus erlernter Hilflosigkeit macht mit Sicherheit nicht vorbei, dann zeigt er zumindest Meideverhalten und wenn es auch nur winzigkleine Anzeichen sind......Hunde die wirklich gelassen vorbei gehen haben das auch entspannt gelernt...
 
@andrea j, da geb ich dir vollkommen recht, darum hab ich ja auch scheinbar gelassen geschrieben. Die Leute mit solchen Hunden, die ich kenne, sehen aber keine kleinen Zeichen, und so ein bissal Meideverhalten schadet ja nicht.
 
ich habe mir gerade überlegt, wo meinen Hunde "erlernte Hilflosikeit" zeigen...bei Mausi könnte ich das am ehesten beim Ta sehen, sie steht starr da und lässt die Untersuchung über sich ergehen, egal was gemacht wird....sie zeigt keine Schmerzen, zumindest nur so leise, das man das kaum wahrnehmen kann, (ein kurzes Schlecken) und ist ansonsten völlig erstarrt...warum es so ist, kann ich gar nicht sagen, sie hatte mal als Welpe eine unangenehme Behandlung....und von da an hat sich dieses Verhalten gesteigert...selbst einfach nur mitnehmen in die Praxis mit viel Leckerlies und Streicheleinheiten(mind. einmal in der Woche, als ich meine alte Schäferhündin noch hatte) haben das nicht gebessert...dabei mag sie den TA gerne..nur die Untersuchung ist ihr ein greuel..hm..

Easy zeigt so ein Verhalten überhaupt nicht....

Ja, das was Du da beschreibst entspricht wesentlich mehr dem, was ich unter "erlernter Hilflosigkeit" verstehe, als das Beispiel in dem Video. Ein "über sich ergehen lassen" ohne Versuch die Situation zu ändern.
Ist mMn ein sehr gutes Beispiel.

Liebe Grüße, Conny
 
Ich hatte einen wunderschönen reinrassigen Schäfer als Patenhund. Der war ein Vorzeigebeispiel für erlernte Hilflosigkeit. Nur im Zwinger gesessen, komplett in sich gekehrt, Wand angestarrt... gefressen Anfangs nur Nachts, wenn niemand mehr da war. DAS war wirklich ein laaanger Weg bis er nicht mehr im "Zombie Modus" (halbes Jahr Vorarbeit und dann hatten wir ihn auch noch ein Jahr ca bevor er ein spitzen Zuhause gefunden hat) war und wir haben einen wahren Triumph gefeiert als er 1x die Streichwurst vom Löffel kurz abgeschleckt hat.

Ich find sowas viel schwieriger wieder hinzubekommen als JEDES Agressionsproblem. Mit nem ängstlichen Hund kannst am Boden rumkugeln, mit nem agressiven Vertrauen schaffen und dann am Verhalten arbeiten. Aber bei erlernter Hilflosigkeit mal durchdringen zu dem Hund ist verdammt schwer.

Das Video kann sich CM schenken, absolut unter jeder Kritik. Das einzige was man von ihm mitnehmen kann ist a) er kann Hunde sehr gut lesen b) Hunde müssen ausgelastet sein um glücklich zu sein c) das ksch find ich auch net so schlimm, weils als Abbruchsignal/Korrektur sich sehr eindeutig von unserer Sprache abgrenzt.

Selbstverständlich ist auch vorher klar was für Hunde er in der Show zeigt, es gibt durchaus auch Hunde wo er mit der Methode keinerlei Erfolg hätte (wobei ich ihn auch schon mal mit Leckerlie arbeiten gesehen hab, als er eben gesehen hat dass mit der Hau Ruck Methode nix zu erreichen ist).

Die Hundehalter lassen das zu, weils in den meisten Fällen die schlimm sind in der Show lautet "entweder das klappt jetzt oder der Hund wird eingeschläfert". Da lastet schon unheimlich viel Leidensdruck auf den Haltern. Viele haben auch schon einige Trainer durch.

Aber es gibt ja leider viele die CM vergöttern. Ich finde man kann sich von jedem Hundetrainer was abschaun und wenn es nur ist wie man es NICHT machen sollte.
 
Das Video kann sich CM schenken, absolut unter jeder Kritik. Das einzige was man von ihm mitnehmen kann ist a) er kann Hunde sehr gut lesen b) Hunde müssen ausgelastet sein um glücklich zu sein c) das ksch find ich auch net so schlimm, weils als Abbruchsignal/Korrektur sich sehr eindeutig von unserer Sprache abgrenzt.
Tatsächlich kann man von jemandem, der mit Hunden derartig unterirdisch umgeht, rein gar nichts mitnhemen. Daß er manche Hunde nicht über tierquälerische Methoden erzieht, macht ihn doch noch lange nicht zum bejubelnswerten Superfachmann.

Millan kann Hunde überhaupt nicht lesen, interpretiert ihre Signale zu mindestens 90 Prozent völlig falsch, sein sogenanntes Wissen beruht auf Theorien, die seit vielen Jahren von hunderten Fachleuten in aller Welt widerlegt wurden. Er checkt nicht, wenn Hunde Schmerzen haben und läßt sie auch niemals einem Tierarzt vorstellen, bevor er mit ihnen "arbeitet".

Ob "Auslastung" (in Form von stupide neben einem rollerskatenden Millan herzutraben und dabei teilweise sogar am Stachelhalsband geführt zu werden - oder auch anderen ähnlich "spannenden" Dingen) für all diese Hunde tatsächlich das richtige Rezept für ihr Glück ist, wage ich zu bezweifeln. Denn für die meisten dieser Hunde würde ausreichender Sozialkontakt mit Mensch und Hund und ein gerüttet Maß an Verständnis für ihre Bedürfnisse schon ausreichen, um sie wesentlich glücklicher zu machen.

Eine Zischlaut alleine als Aufmerksamkeits- oder meinetwegen auch als Abbruchsignal find ich auch nicht so schlimm, nur hat das ganz sicher nicht CM erfunden, das ist schon lang nix besonderes mehr. Da dieses "Signal" bei Millan aber meist (oder immer?) mit unangenehmen/schmerzhaften Fingerstichen in Hals oder andere Weichteile des Hundes verbunden wird, kann ich mich nur wundern, daß man da was Gutes dran finden kann. :o
 
Die Grundaussage von wegen "Hund braucht Bewegung/Beschäftigung" an der ist nix verkehrtes. In den paar Folgen die ich gesehen hab waren immer Leute dabei die 1x am Tag gerade mal 5 Minuten vor die Tür gegangen sind mit dem Hund. :eek:

Das "ksch" hat er net erfunden, aber wie gesagt ich find an dem Ton nix verwerfliches. Sicher wenn ich dem Hund jedesmal eine reinhau wenn ich "ksch" sage, dann ist das schlecht, aber das ist eh logisch.

Bei der "würgen wir den Hund bis der Arzt kommt, damit er Ruhe gibt" Methode krieg ich Magengeschwüre und das sollte auch niemand gut finden der ein bissl Verstand hat.

Andi ich halt vom CM nix. Es gibt zwar andere von denen ich noch weniger halte (da war erst ein Thread von einem "Brad der knallharte Hundeprofi" herinnen *schauder*), aber grundsätzlich würd ich NIE jemanden so einen Trainer empfehlen. Nur sollt mein Posting falsch rübergekommen sein (du weißt selber wie ich mit Hunden umgeh, ich hab noch nie einen Hund gewürgt, das wär ja abartig).
 
Ich würd's einmal so sagen - man kann nichts NEUES von ihm mitnehmen. Was seine widerholten Aussagen, daß man Hunde nicht "vermenschlichen" sollte und daß sie Bewegung /Beschäftigung brauchen - betrifft, hat er schon recht - nur dafür würde man ihn nicht brauchen, das wissen andere auch. Und sonst seh ich da auch wirklich rein gar nichts, was man mitnehmen könnte.
Die "Gefahr" liegt mMn darin, daß er ja tatsächlich vieles kann, was die meisten "Normalo-HH" NICHT können. Wenn ich mich auf die Inline-Skates stell und mit 6 Hunden an der Leine loszieh, wär's wohl gut, wenn ich vorher das Unfallkrankenhaus anruf - damit die schon alles herrichten können, um mich dann wieder zusammenzuflicken. Und ich wär wohl nicht die Einzige, die an so einem Unternehmen scheitern würde . Aber er kann das und davon kann man natürlich auch beeindruckt sein.
Nun ist es so, daß ich trotzdem nie in Versuchung käme, mir seine "Erziehungsmethoden" zu Eigen zu machen. Nicht nur weil ich mit einem Tier nie so umgehen will - ich könnte es auch nicht; das wäre nicht mehr ich, ich wäre nicht mehr authentisch.
Wenn aber jemand von seiner eigenen Persönlichkeitsstruktur her keine Probleme hat, sein Tier so zu "erziehen" - und leider gibt es solche Tierhalter vereinzelt auch - und dann sieht wie C.M. mit einem ganzen "Problemhunderudel" ohne Schwierigkeiten, joggt, skatet oder sonst etwas, dann kann's halt leider wirklich dazu kommen, daß der "Erziehungsstil" nachgeahmt wird. Und das ist dann verdammt traurig für den betroffenen Hund.
 
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