O.k., ich will da ja auch gar nicht "streiten", vielleicht habe ja auch ich eine - wissenschaftlich nicht korrekte - Definition von "erlernter Hilflosigkeit" im Kopf.
Nach meinem Verständnis ist es halt so:
Was Du da beschreibst hat für mich eher mit einer "Phobie" zutun, dafür reicht natürlich ein einmaliges einprägsames Erlebnis, das geht schnell.
Außerdem macht ja jedes Lebewesen dann und wann negative Erfahrungen und "entscheidet" sich dann, ob es den "Auslöser" hinkünftig meiden oder sich "ihm stellen" will. Erlernte Hilflosigkeit zeichnet sich aber gerade dadurch aus, daß das Lebewesen WEDER Meideverhalten NOCH "Kampf" wählt, sondern in Resignation erstarrt, sein Schicksal "hinnimmt", gar nicht mehr versucht es zu ändern. Das wäre dann in Deinem Beispiel der Hund, der sich völlig aphatisch ins Auto zerren läßt, ohne dabei nennenswerte Gefühlsregungen zu zeigen. Und DAS passiert nicht bereits nach einmaligem Erlebnis.
Hier eine Definition aus dem "online Psychologie Lexikon" :
Zitat : "Setzt man Versuchstiere wiederholt Schmerzreizen aus, die sie nicht vermeiden oder anders durch ihr Verhalten beeinflussen können, «lernen» sie Hilflosigkeit. Bietet man ihnen später die Möglichkeit, sich das Vermeidungsverhalten anzueignen, gelingt es den so vorbelasteten Tieren viel schlechter als unbelasteten." Zitat Ende
Hier der entsprechende Link dazu:
http://www.psychology48.com/deu/d/hilflosigkeit-erlernte/hilflosigkeit-erlernte.htm
Hier auch ein Link zu einem Wikipedia-Artikel, der (leider grausame) Versuche mit Hunden zu diesem Thema beschreibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erlernte_Hilflosigkeit
Der Hund in dem Video lernt, daß manche Menschen gefährlich sind, daß Herrchen und Frauchen ihn nicht schützen - der absolute Wahnsinn; aber er findet eine "Strategie" die unangenehme Situation zu beenden. Und wird sich voraussichtlich - wenn er C.M. wieder sieht, entweder sofort für Demutsgesten entscheiden oder eine andere Strategie versuchen (Flucht, Angriff - wie auch immer). Erlernt hilflos ist der Hund dann, wenn er meint er könnte den Grobheiten ohnehin nicht entgehen und sie gewissermaßen "reaktionslos" zuläßt - also KEINE Strategie mehr entgegensetzt. Soweit kann es natürlich auch kommen, wenn das "Training" so "liebevoll" weitergeht.
Liebe Grüße, Conny