Entwicklungshilfe mit Hunden

Njamok

Medium Knochen
Hallo zusammen.

Ich habe da eine Frage, wo ich auf alle Meinungen gespannt wäre.
Mein Bruder arbeitet aktiv in einer Entwicklungshilfe in Indonesien.
Die Menschen in dem Ort um den es geht sind wirklich bitterlich Arm, und haben weder Elektrizität noch andere wichtige Basics.
Was sie haben sind Felder die natürlich wie das ganze Dorf am Dschungel angrenzen. Leider werden diese Felder Nachts von Wildschweinen heimgesucht die teilweise die komplette Ernte in einer Nacht vernichten. Das ist ein riesen Problem, da sie die Lebensgrundlage dieser Menschen darstellen.
Es wird nun also diskutiert was Hunde an diesem Misstand ändern könnten.
Mein Bruder hat sich nun mit allen Fragen an mich gewand, da ich zumindest einiges mit Hunden unternehme. ( Rettungshunde )
Dieses ganze Projekt würde den Menschen dort die Möglichkeit geben selber Hunde zu erziehen das sie die Schweine von den Feldern fern halten und ( war mir extrem wichtig) kein anderen Menschen angehen der dieses Gebiet betritt.
Ich habe mir nun das Hirn gemartert und kam auf keine auf diese Verhältnisse passende Hundeausbildung. Ich denke mal das die hier in Deutschland vorzufindenden Hunde eh zum Großteil die Schweine angehen würden, wenn sie sich zu sehr in den Heimischen Bereich herumtreiben, aber das scheint dort nicht der Fall zu sein.
Ich denke auch das es einige Rassen gibt die nunmal darauf ausgelegt waren Heim und Hof zu hüten, nur kann ich nicht annehmen, dass diese Hunde sich in diesem dort anzutreffenden Tropischem Klima wohl fühlen würden.
Ich denke auch das es eine Gute Idee ist, jemanden von dort eine gute Hundeerziehung nahe zu bringen um dort dann weitere Hunde auszubilden.
Aber ich weis einfach nicht was man da am bessten in diesem sehr speziellen Fall Ausbilden sollte :confused:

Wenn euch da irgendwas zu einfällt bin ich gespannt.
Das ganze ist ein wirklich skurieles Thema :eek::eek:
 
Ausbildung weiß ich keine - aber ich geb mal zu bedenken, daß die Einstellung zu Haustieren, vorallem Hunden im islamischen Raum eine etwas andere ist als hierzulande. Allein deswegen weil der Hund als unrein gilt.
Ein Elektrozaun auf Solarbasis wär hier sicherlich eine einfachere und schnellere Lösung
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja mein Bruder ist auch Moslem, und ich kann euch versichern er ist einer der Hundefräundlichsten Menschen den ich kenne.
Ihr habt aber recht was den Islam angeht und das der Hund ein unreines Tier ist. Dies gilt aber eher wie beim Schwein auf den Verzehr.
Naja kein Hund essen finde ich ja auch gut, auch wenn ich auf mein Schnitzel niemals verzichten würde ^^.
Ich hatte die Gelegenheit einige dieser Leute kennenzulernen und das auch mit Hund. Also zumindest von diesen Menschen geht für die Hunde wirklich keine Gefahr aus.
 
ich glaub ja,das in grösseren städten,wo der tourismus stark ist,die einstellung schon ganz anders ist als in den kleinen dörfchen,wo man auf hilfe von aussen angewiesen ist.(hilfe für mensch und tier)
 
Die Sache ist ja auch die Hunde brauchen ja auch was zu fressen.
Wie soll das aber gehen wenn selbst die Menschen da schon Probleme haben.
O je ich denke das ganze wird immer komplizierter.
Aber ich kan nur wiederholen das ich 3 Der Leute aus dem Dorf kennengelernt habe und die eh eine sehr eigen Art des Islams leben der beispielsweise mit der aus der Türkei oder Tunesien nur bedingt vergleichbar ist.
Und das Vorurteil Moslems seien eher grausam zu Hunden als Christen kann man sicherlich schon in Spanien teilweise wiederlegen. Was ich da für StrassenHunde gesehen habe die wissentlich und mit voller Absicht tot gefahren werden ...... Naja ich denke das geht jetzt zu weit vom Thema ab.
 
abgesehen vom futter für die hunde, glaube ich wäre es zuviel verlangt, dass die menschen die alles aufbieten müssen um sich selbst zu versorgen, noch zeit in die ausbildung und pflege der hunde investieren sollen.
von kastration usw ganz zu schweigen, das würde wohl früher oder später zu einer verwahrlosten streunerpopulation führen, befürchte ich. (bzw weitere probleme im zusammenleben mit sich selbst überlassenen hunden...)

ich denke da sind alternativen wie hexe sie vorgeschlagen hat zielführender.
lg
 
mir gings hier nicht um Vorurteile:rolleyes: - ich habe genug muslimische Kollegen, um zu wissen, daß es hier wie dort Hundefreunde und -gegner gibt. Allerdings habe ich auch einen Lageristen, der meinen Hund mag und auch gerne mit ihm spielt, ihn aber nicht anfassen kann ohne hinterher rituelle Waschungen vorzunehmen - daher mein Einwand, ob Hunde in der Nähe von Lebensmittel so optimal sind. Für mich eine Frage der Akzeptanz und Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen.
Ganz abgesehen eben von der von Agnes angesprochenen Versorgungsfrage. "Zwangsbeglückung" mit hundlichen Mitarbeitern ist auch hier in Europa z.B. in den Pyrenäen schon gescheitert, obwohl hier die geeigneten Hunde zur Verfügung stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja mein Bruder ist auch Moslem, und ich kann euch versichern er ist einer der Hundefräundlichsten Menschen den ich kenne.
Ihr habt aber recht was den Islam angeht und das der Hund ein unreines Tier ist. Dies gilt aber eher wie beim Schwein auf den Verzehr.
Naja kein Hund essen finde ich ja auch gut, auch wenn ich auf mein Schnitzel niemals verzichten würde ^^.
Ich hatte die Gelegenheit einige dieser Leute kennenzulernen und das auch mit Hund. Also zumindest von diesen Menschen geht für die Hunde wirklich keine Gefahr aus.

Es herrscht dort jedoch eine ganz andere Einstellung zum Haustier allgemein. Ich denke auch, da muss eine andere Loesung her.
 
Mal absgehen davon, dass auch ich davon ausgehe, das sowas nicht realisierbar ist (mit den vorhandenen Rahmenbedingungen) wären meiner Ansicht nach Herdenschutzhunde noch am Besten geeignet: groß, schwer, kräftig, das beschützen im Blut, keine Jäger (!) - selbstständiges handeln/verteidigen/vertreiben.

Allerdings würden sie "ihr" Stück Land (also das Feld) vermutlich bedingungslos auch gegen fremde Menschen verteidigen - nicht nur gegen Wildschweine.

Aber man muss ja bedenken, dass die Hunde geimpft, entwurmt werden müssen und auch kastriert - sonst schießt die Population unkontrolliert in die Höhe (Inzuchtfaktor etc.).

Also nicht realisierbar...
 
Theoretisch wären das Snuffis Hunde, die großen weißen Riesen;) Praktisch gesehen, ist das keine Lösung aus vorgenannten Gründen. Hmm, Elektrozaun wär zwar gut, nur woher die Elektrizität kriegen? Nicht alle können sie genießen.
Fällt mir keine Lösung ein. Vielleicht mal schauen, wie andere Länder, Dörfer damit umgehen, die ebenfalls keine Hunde im Einsatz haben?
lg Heidi
 
:eek: hexerl noch wach! ja, da hast natürlich recht, doch ob man dort mit Solarenergie vertraut ist? Ich war ja grad mal im Touristenzentrum, Bali (andere Religion, einige freilaufende Hunde, die ignoriert wurden bzw. wo man wenn sie auf der Straße lagen, drum rumfuhr) und Lombok (muslimisch, grad mal einen Straßen äh Inselhund gesehen). Schaut man ein bisserl ins Landesinnere, sieht man nirgendwo Hunde aber auch keine Solarzellen und Elektrizität war Mangelware. Hatten unbeabsichtigt (weil verirrt) eine Nacht in einem Dorf bei einer Familie vebracht, war eine völlig andere Welt. Da wär echte Entwicklungshilfe angesagt, die Sonnenenergie zu nützen.
lg Heidi
 
Wo in Indonesien ist das denn? Die Inseln unterscheiden sich ja gewaltig, ohne Genaueres zu wissen, kann man da gar nichts sagen.
 
Ich bilde mir ein, dass ich darüber (oder über einen sehr ähnlichen Fall) schon mal vor einigen Jahren eine Doku gesehen habe...
Damals hatten die Bewohner des Ortes das "Problem" letztendlich gelöst, indem sie eine Art Nachtwache eingerichtet und auf baumhausähnlichen Wachtürmen die Felder beobachtet haben...

"Klassische" Wildschweinabwehr sowie auch die angedachte Variante mit den Hunden haben einige Tücken und sind zumeist auch reine Geldfrage... :eek:
 
Ich freue mich wirklich sehr, so viele Antworten bekommen zu haben . Danke.
Die generelle Meinung entspricht ja auch der Meinen das die Idee mit den Hunden einige echte und auch Kostspielige Haken hat.
Sterilisieren füttern und und und. Das müsste man denen ja auch immer wieder zahlen. Und was die Rassen angeht habe ich erfahren gibt es dort kaum ein Gegenstück ( was die Aufgaben angeht) zu einem Rotti oder Schäferhund.... Dabei wäre noch nicht mal die Gefahr genannt die dann von den Hunden auch den Menschen gegennüber ausginge...
Ok also ich denke ihr seit dieser Art der Problemlösung genauso skeptisch gegenüber wie ich es war und auch noch bin.
Ich dachte nur, ich frage mal noch in diesem Forum wo es wohl eine echte geballte Hundefachkompetenz gibt :D.
Wetterhexe die Idee mit den Zaun und dem Link noch dazu ( danke) ist einfach klasse und vielleicht eine echte alternative. Ich weis zwar nicht wie stabil dieses Solarzellen sind aber wenn die ein paar Jahre halten würde sich das sicher schnell lohnen.
Ich DANKE euch allen sehr das ihr eure Meinung zu diesem Thema so freundlich und schnell :) gepostet habt.
Ich muss auch ganz ehrlich gestehen, wenn auch nur ein Hund durch ein Projekt welches ich mitgestaltet hätte zu schaden gekommen wäre, könnte ich das nur schwer ertragen :(.
Es gibt auch einfach in Indonesien nicht diese Hunde Vielfalt oder auch Jagt Hüte und Schutzkutlur mit Hunden wie in Europa.
Das generelle Verständnis kann man also schon kaum vorraussetzen, was noch erschwerend zu der Rolle des Hundes im Islam hinzukommt.
Also kurzum ist die Gefahr das dort etwas schief läuft einfach zu hoch.
Ich werde jetzt mal meinem Bruder berichten was (übrigens der selbe Tenor wie in der Rettungsstaffel) im Forum und auserhalb so zu diesem Thema gedacht wird.
Danke euch allen und Wetterhexe speciell für den Link :).

Ps: Ach den Ort wo das ganze sein soll reiche ich noch nach.....
 
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