Wer heiratet heute denn bitte schön mit der "Gewissheit" bis dass der Tod uns scheidet (bzw. will das wer?


)
Die Gewissheit kann man natürlich nie haben, aber ich denke zumindest zum Zeitpunkt der Eheschließung sollte man den Vorsatz haben "bis zum Schluß" zusammenzubleiben. Auch wenn es mal schwierig ist und auch wenn es mal Krisen geben sollte ("in guten wie in schlechten Zeiten").
Ich finde es schlimm, dass man sich anscheinend von allem, was gerade nicht so in die eigene (egoistische) Welt passt, sofort verabschiedet.
Gerade verheiratet, beim ersten großen Streit - lieber gleich verabschieden.
Der Ehemann passt gerade nicht mehr zur Lebensplanung - tschüß und weg.
Eine neue Wohnung wäre schön, dort sind aber keine Hunde erlaubt - weg damit.
Sogar Kinder werden zum anderen Elternteil (Großeltern, Horte...) abgeschoben, weil man sich selber verwirklichen will...
Ich habe vor etwas über einem Jahr standesamtlich und kirchlich geheiratet (wir sind 7 Jahre zusammen, haben einen gemeinsamen Sohn (4J)) und ich nehme den Schwur, den ich geleistet habe, schon sehr ernst und ich muss sagen, dass es unsere Beziehung sehr bereichert hat.
Vorher war bei einer Krise immer sofort die Option da, es gleich bleiben zu lassen. Im Moment kommt diese Möglichkeit nicht mehr in Betracht, was mir hilft, in solchen Situationen konstruktiver zu bleiben und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.
Auch das Thema Eifersucht ist praktisch nicht mehr vorhanden, es ist jetzt klar, wir gehören zusammen, das ist so und das bleibt so!
Wenn ich das so aufschreibe, kommt mir vor, Ehe funktioniert so ähnlich wie diverse Placebos: wenn man daran glaubt, hilfts auch.

Die Gewissheit hat natürlich niemand, aber ein bisschen drum bemühen sollte nicht zuviel verlangt sein.