Die Kunst des Ignorierens

Shonka

Super Knochen
Ich finde, dass "Ignorieren" eine der meist unterschätzten Kommunikationsformen in der Hundewelt ist. Kluge, souveräne Hunde können durch "ignorieren" eines lästigen Artgenossen, diesen sehr eindrucksvoll und schnell zu Verhaltensänderungen bewegen.
Viel schneller, als es ein Mensch durch noch so ausgeklügelte (oder aggressive) Erziehungsversuche könnte.

Als mein Bertie ein Welpe war, hat er den 5 Jahre älteren Lou manchmal wirklich bis aufs Blut gequält, ihn in Hals und Beine gezwickt, den schlafenden Lou als Kletterbaum benutzt, seine nadelspitzen Zähnchen in alle erreichbaren Stellen gegraben, ihn angekläfft, usw.

Ich hab mir öfter gewünscht, der Lou möge ihn "endlich einmal ordentlich zurechtweisen" und hab den Kleinen auch öfter vom Lou weggeschoben (mehr oder weniger gelassen). Damit habe ich Lous Bemühungen wesentlich verzögert, denn sobald der Bertie auch nur geringste Aufmerksamkeit durch sein Benehmen erreicht hat, hat er die Frequenz verstärkt und ist noch lästiger geworden.

Aber der Lou war mit seiner Strategie bei Weitem erfolgreicher, denn sobald der Kleine auch nur ansatzweise erwünschtes Verhalten gezeigt hat, ist augenblicklich eine wohlwollende Lou-Aktion gefolgt.

Ich finde, diese feine Kunst wird viel zu wenig beachtet und übernommen. Wie viel schneller und hartnäckiger hat man als Mensch daran gegelaubt, dass man dem Hund "zeigen müsse, wer der Boss ist" Und vor allem: wie hat dieses Boss-Sein ausgeschaut??

LG
Ulli
 
Du hast Recht Ulli mit dem Ignorieren. Ich hab zwar nur einen Hund, doch hatte die Frau Hofrat auch so einige Verhaltensweisen mitgebracht, mit denen ich absolut nicht einverstanden war. Mit Ignorieren des unerwünschten Verhaltens bin ich viel weiter gekommen, als mit Nein und Aus.

Denn wir wissen ja, auch ein Nein oder ein Aus kann - wird er meist, wie wir wissen - der Hund eine Bestätigung seines Verhaltens verknüpfen.

Nur..... ich hab auch länger gebraucht, bis ich dahinter gekommen bin, wie das funktioniert mit dem Ignorieren. Es war dann eher so, dass ich mich halt teilweise damit abgefunden habe und nicht reagiert habe auf ihr Verhalten und so hat sich Vieles einfach von selbst ausgeschlichen.
 
Ich finde, dass "Ignorieren" eine der meist unterschätzten Kommunikationsformen in der Hundewelt ist. Kluge, souveräne Hunde können durch "ignorieren" eines lästigen Artgenossen, diesen sehr eindrucksvoll und schnell zu Verhaltensänderungen bewegen.
Viel schneller, als es ein Mensch durch noch so ausgeklügelte (oder aggressive) Erziehungsversuche könnte.

Als mein Bertie ein Welpe war, hat er den 5 Jahre älteren Lou manchmal wirklich bis aufs Blut gequält, ihn in Hals und Beine gezwickt, den schlafenden Lou als Kletterbaum benutzt, seine nadelspitzen Zähnchen in alle erreichbaren Stellen gegraben, ihn angekläfft, usw.

Ich hab mir öfter gewünscht, der Lou möge ihn "endlich einmal ordentlich zurechtweisen" und hab den Kleinen auch öfter vom Lou weggeschoben (mehr oder weniger gelassen). Damit habe ich Lous Bemühungen wesentlich verzögert, denn sobald der Bertie auch nur geringste Aufmerksamkeit durch sein Benehmen erreicht hat, hat er die Frequenz verstärkt und ist noch lästiger geworden.

Aber der Lou war mit seiner Strategie bei Weitem erfolgreicher, denn sobald der Kleine auch nur ansatzweise erwünschtes Verhalten gezeigt hat, ist augenblicklich eine wohlwollende Lou-Aktion gefolgt.

Ich finde, diese feine Kunst wird viel zu wenig beachtet und übernommen. Wie viel schneller und hartnäckiger hat man als Mensch daran gegelaubt, dass man dem Hund "zeigen müsse, wer der Boss ist" Und vor allem: wie hat dieses Boss-Sein ausgeschaut??

LG
Ulli

Mein Cäsar lässt sich von der Delia (Pflegi) auch viel gefallen. Die Lela der Dackel meiner Mutter, die darf alles machen mit ihm, wirklich alles, ohne daß er sich wirklich schmerzhaft wehrt.

Bei Delia allerdings muss man die Grenze setzen, denn die beisst ganz schön fest und ist immer gleich überdrüber. Cäsar schimpft einmal mit ihr und wenn sies nochmal versucht, reagiert er nicht mehr darauf oder er kommt sich zu mir beschweren.

Wenn die Lela spielen will und er will aber grad im Moment nicht, dann reagiert er auch nicht drauf. Aber Lela schafft es meistens ihn doch zu ermuntern und schnappt seinen Kauknochen. Dann wird gerangelt wegen dem Knochen. Und somit hat sie es doch geschafft ihn zu animieren.:D
 
Ich finde, dass "Ignorieren" eine der meist unterschätzten Kommunikationsformen in der Hundewelt ist. Kluge, souveräne Hunde können durch "ignorieren" eines lästigen Artgenossen, diesen sehr eindrucksvoll und schnell zu Verhaltensänderungen bewegen.

Ich finde, dass wir Menschen da auch sehr viel von unseren Hunden lernen könnten:):):D
 
Ulli, ich hab hier das gleuche mit unseren beiden.
Die Carla ist oft wirklich grauslich zum Billy, sie zwickt und sekkiert ihn bis aufs Blut.
Ich hab mir angewöhnt, sie runter zu klauben, denn Billy hat nie was gemacht. Er hat beschwichtigt, sie aber sonst gänzlich ignoriert.
Auch wenn schon alles vorbei war uns sie wollte kuscheln kommen zu ihm, hat er sie nicht angeschaut.

Von uns hat sie nun die erwünschte Aufmerksamkeit bekommen und seis nur ein Schimpfen oder runter klauben-und es wurde schlimmer.
Nun machen wirs dem Billy gleich, wenn sie ihn zu sehr quält nehmen wir ihn und gehen weg von ihr und es wird wieder besser....

So blöd sinds ned die Hunderl und sie kommunizieren weitmehr als ich mir (bis vor kurzem)vorsellen konnte
 
Meine Easy ist so ein Hund :), schade das ich keine Kamera habe, um zu filmen, wie sie durchgeknallte, aufdringliche Rüden erzieht...

Fallbeispiel 1.
Der Retrieverrüder unserer Nachbarn kläfft immer am Zaun um will Easy zum laufen auffordern, Easy legt sich zum Zaun und ignoriert den Kläffer, bis er ruhig ist, dann springt sie auf und rennt mit ihm, fängt er wieder an zu kläffen, bricht sie ab und ignoriert ihn wieder.
Fallbeispiel 2.
Ein Tibetspanielmixrüde, ist einer meiner Sitterhunde, extrem nervig, aufdringlich, akzeptiert die normale Hundesprache nicht wirklich, versucht es immer wieder, den anderen Hund zum Spielen zu animieren.
Easy gibt lange nach, aber wenn sie wirklich nicht mehr will, legt sie sich hin und reagiert nicht mehr auf ihn, egal ob er sie ankläfft oder anspringt...irgendwann gibt er dann auf und legt sich neben sie, oder trollt sich...das sie da so gute Nerven hat, bewundere ich, ich hätte sie nicht...
 
sie ;) versucht es z.b. sofort, wenn ich mich bücke, um etwas aufzuheben, im garten arbeite oder sowas.
wenn ich mich zum essen setze, steigt sie auf den tisch.
wenn ich freundlich zu ihr bin, springt sie mich an.
wenn ich gehe, springt sie mich von hinten an.
es nervt langsam..... :rolleyes:
 
Ich hab mir jetzt nur das Ausgangsposting durchgelesen und stimmte damit überein.. aber leider nicht im Bereich "Bellen bis Kläffen" bei meiner Beaglehündin. Ich hab das Gefühl, dass bei Lisa das Bellen selbstbelohnenden Charakter hat und darum bin ich auch schon mit meinem Latein am Ende. Dieser Hund hat eine Ausdauer beim Bellen und das in ziemlich vielen Lebensbereichen. Vorzugsweise beim Autofahren oder draußen beim Spazierengehen wenn ein Floh furzt :rolleyes: In der Wohnung ist sie ein Traum, aber wehe wenn sie losgelassen... Ich habs schon soooo oft mit ignorieren versucht, aber ich komm nicht weiter und ich weiß echt nicht mehr, was ich tlw. machen soll. Ein Nein oder Aus bzw. ein GIBST JETZT A RUH!! bringen natürlich nicht den gewünschten Effekt. Ist für sie ein "jaaa, frauli schenkt mir aufmerksamkeit und belohnt mich dafür". Lass ich sie, findet sie wohl an ihrer eigenen Stimme so viel Gefallen, dass es ihr auch egal ist ob ich ihr zuhöre oder sie anblaffe aufzuhören :o
 
Ich hab mir jetzt nur das Ausgangsposting durchgelesen und stimmte damit überein.. aber leider nicht im Bereich "Bellen bis Kläffen" bei meiner Beaglehündin. Ich hab das Gefühl, dass bei Lisa das Bellen selbstbelohnenden Charakter hat und darum bin ich auch schon mit meinem Latein am Ende. Dieser Hund hat eine Ausdauer beim Bellen und das in ziemlich vielen Lebensbereichen. Vorzugsweise beim Autofahren oder draußen beim Spazierengehen wenn ein Floh furzt :rolleyes: In der Wohnung ist sie ein Traum, aber wehe wenn sie losgelassen... Ich habs schon soooo oft mit ignorieren versucht, aber ich komm nicht weiter und ich weiß echt nicht mehr, was ich tlw. machen soll. Ein Nein oder Aus bzw. ein GIBST JETZT A RUH!! bringen natürlich nicht den gewünschten Effekt. Ist für sie ein "jaaa, frauli schenkt mir aufmerksamkeit und belohnt mich dafür". Lass ich sie, findet sie wohl an ihrer eigenen Stimme so viel Gefallen, dass es ihr auch egal ist ob ich ihr zuhöre oder sie anblaffe aufzuhören :o
in welchen Situationen bellt sie am häufigsten, wenn Stress aufkommt, oder Langeweile ?
Dementsprechend kannst du dann umlenken, allerdings bevor sie sich einkläfft, sonst hast einen Hund wie eine Bekannte von mir, der solange bellt, bis sie etwas wirft :cool: z.B.
 
sie ;) versucht es z.b. sofort, wenn ich mich bücke, um etwas aufzuheben, im garten arbeite oder sowas.
wenn ich mich zum essen setze, steigt sie auf den tisch.
wenn ich freundlich zu ihr bin, springt sie mich an.
wenn ich gehe, springt sie mich von hinten an.
es nervt langsam..... :rolleyes:

wie alt ist der Hund ?
Meine DSH-Hündin hat das in jungen Jahren gemacht und ich bin dann immer aufgestanden und habe mich weggedreht....und sie nicht beachtet,

Für auf den Tisch steigen kann ich dir nur den Rat geben, es zu verhindern, ich hatte noch nie einen Hund bei mir, der auf den Tisch wollte :confused:
 
sie ;) versucht es z.b. sofort, wenn ich mich bücke, um etwas aufzuheben, im garten arbeite oder sowas.
wenn ich mich zum essen setze, steigt sie auf den tisch.
wenn ich freundlich zu ihr bin, springt sie mich an.
wenn ich gehe, springt sie mich von hinten an.
es nervt langsam..... :rolleyes:


Das kenne ich auch.....besonders toll -> wenn Hund im Höllentempo auf einen zurennt und im Traum nicht daran denkt auszuweichen.
Ignorieren hilft bei uns aber anscheinend nicht...
 
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