Die heutige Jugend

Ich hab Grenzen ausgetestet, Drogen probiert, auswärts übernachtet, bin bis 5 Uhr früh fortgegangen, usw., aber ich hab nie anderen Menschen oder Tieren bewusst Leid zugefügt, wäre nie auf die Idee gekommen, Leute anzuspucken oder anzufeinden. Ebenso hätte ich mich geniert, wenn das Freunde von mir getan hätten.

Nur bis 5? Ich kam erst so zwischen 8 und 9 Uhr morgens. Mein Vater hat mich dann mit den Worten "hättest wenigstens frische Brötchen mitbringen können" freundich begrüßt. :D
Allerdings durfte ich erst ab 17 so lange fortgehen.
 
Ich denke, dass schlimme an der heutigen Jugend (zu der ich auch gehöre) ist, dass es ziemliche viele Kinder/Jugendliche gibt, die keinerlei Grenzen kennen.

eltern setzen immer weniger grenzen, haben wenig zeit für den nachwuchs. soziale verwahrlosung ist die folge. ich glaube trotzdem nicht, dass die heutige jugend schlechter oder schlimmer ist als wir es waren. meine tochter ist jetzt 15 und ich tu mir echt schwer mit ihr. sie ist aufsässig, lernt nicht, ist frech usw. ich denke, das liegt daran, dass ich mich schon als sie klein war mehr als ihre freundin und weniger als ihre mutter gesehen habe und uns beide somit auf eine stufe gestellt habe. ich wollte eher ein freundschaftliches verhältnis mit meiner tochter, das habe ich bei meiner mutter sehr vermisst, ich wollte es besser machen, was zur folge hatte, dass meine tochter mich nicht als autorität betrachtet. :(
was auch sicher stimmt, dass es immer weniger platz für kinder und jugendliche gibt, jede gstätten wird verbaut, es gibt kaum noch wiesen, jedes fleckchen grün meiner kindheit ist reihenhaussiedlungen gewichen, das ist schon sehr traurig!
 
eltern setzen immer weniger grenzen, haben wenig zeit für den nachwuchs. soziale verwahrlosung ist die folge. ich glaube trotzdem nicht, dass die heutige jugend schlechter oder schlimmer ist als wir es waren. meine tochter ist jetzt 15 und ich tu mir echt schwer mit ihr. sie ist aufsässig, lernt nicht, ist frech usw. ich denke, das liegt daran, dass ich mich schon als sie klein war mehr als ihre freundin und weniger als ihre mutter gesehen habe und uns beide somit auf eine stufe gestellt habe. ich wollte eher ein freundschaftliches verhältnis mit meiner tochter, das habe ich bei meiner mutter sehr vermisst, ich wollte es besser machen, was zur folge hatte, dass meine tochter mich nicht als autorität betrachtet. :(
was auch sicher stimmt, dass es immer weniger platz für kinder und jugendliche gibt, jede gstätten wird verbaut, es gibt kaum noch wiesen, jedes fleckchen grün meiner kindheit ist reihenhaussiedlungen gewichen, das ist schon sehr traurig!

Hm, ich glaube nicht dass das der Grund ist.
Ich hatte zu meinen Eltern auch ein sehr freundschaftliche Verhältnis. Trotzdem kannten wir unsere Grenzen.

Habe zu meinem Vater heute noch ein sehr gutes Verhältnis.
 
es ist auch schon charaktersache UND die pubertät die hineinspielt. nur alleine das freundschaftliche mutter-tochter verhältnis wird nicht schuld sein, an ihrer respektlosigkeit, es werden mehrere faktoren zusammen sein, wie so oft!
 
Wenn ich mir denk, was ich mir so bis vor ein paar Jahren alles geleistet hab :D bin allerdings auch nicht gerade in einem besonders guten Umfeld aufgewachsen.. da haben einfach zu viele Faktoren eine Rolle gespielt: Erziehung, Umfeld, mein Freiheitsdrang, die Verständnislosigkeit meiner Eltern, schlechte Erlebnisse usw
Heute (mit 25) würd ich sehr viel anders machen, manches aber auch nicht.

Was ich allerdings nicht verstehe, ist die Oberflächlichkeit der "heutigen Jugend" - da trifft mich immer wieder mal der Schlag.
 
Da meldet sich mal ein wahrhaftiger noch aktueller "Teenager" zu Wort.

Ich mach mir auch viele Gedanken über das Thema und finde es erschreckend wie viele Jugendliche sich verhalten. Sei es im Umgang mit Mitmenschen, Alkohlkonsum, etc.
Ich kann natürlich sagen wie es früher war. Da gab es sicher auch zu der Zeit schon viele Jugendliche, die unmöglich waren. Aber da waren auch schon Sachen wie "Dummkopf" schlimm. Nicht nur die Technik hat sich weiterentwickelt sondern auch die Kommunkation, Schimpfwörter.

Ich selbst rauche nicht, trinke nicht, verbringe meine Zeit mehr mit meinem Hund und anderen Hundehaltern und achte auch auf Höflichkeit gegenüber Leuten, die ich nicht mag. Das finde ich enorm wichtig.


Heute hatte ich übrigens meine Abschlussprüfung in Deutsch. Dabei hatten wir verschiedene Themen zur Auswahl. Ich habe mich für "Warum verhalten sich manche Jugendliche gewalttätig? Welche Maßnahmen kann man dagegen ergreifen?". Dies erörtern und argumentieren.

Da musste ich natürlich einige Überlegungen anstellen und da sind viele Gründe und Ursachen dabei gewesen.
Und da kam ich zum Entschluss, dass einfach viel an der Umwelt liegt. Auch wenn man meinen sollte, dass man selbst mal darüber nachdenkt was man so macht.

Ich könnte mir jetzt viel überlegen, warum ich so bin wie ich und nicht wie manch anderer. Vielleicht weil ich bis im Alter von 8 auf dem Land aufgewachsen bin, auf einer Mädchenschule seit der 5. Klasse (theoretisch 6.) bin, mit einem Hund aufgewachsen bin, meine ältere Schwester ein gutes Vorbild ist, usw. Aber kann man halt nicht genau sagen, welcher Einfluss verantwortlich ist für das was man später ist.
 
eltern setzen immer weniger grenzen, haben wenig zeit für den nachwuchs. soziale verwahrlosung ist die folge. ich glaube trotzdem nicht, dass die heutige jugend schlechter oder schlimmer ist als wir es waren. meine tochter ist jetzt 15 und ich tu mir echt schwer mit ihr. sie ist aufsässig, lernt nicht, ist frech usw. ich denke, das liegt daran, dass ich mich schon als sie klein war mehr als ihre freundin und weniger als ihre mutter gesehen habe und uns beide somit auf eine stufe gestellt habe. ich wollte eher ein freundschaftliches verhältnis mit meiner tochter, das habe ich bei meiner mutter sehr vermisst, ich wollte es besser machen, was zur folge hatte, dass meine tochter mich nicht als autorität betrachtet. :(
was auch sicher stimmt, dass es immer weniger platz für kinder und jugendliche gibt, jede gstätten wird verbaut, es gibt kaum noch wiesen, jedes fleckchen grün meiner kindheit ist reihenhaussiedlungen gewichen, das ist schon sehr traurig!


Ich denke, da kann ich dich ein wenig beruhigen. Meine Schwester hatte mit meiner Mutter immer ein total freundschaftliches Verhältnis, da wurde über alles geredet und meine Mutter ist nie sonderlich autoritär mit ihr umgegangen. Meine Schwester hat das positiv angenommen, nie ausgenutzt und nur in geringem Maße ist sie aufmüpfig oder sonst wie ungut gewesen.

Bei mir hat meine Mutter die selbe Erziehung angewandt und ist damit doch ziemlich eingefahren. Ich hab diese freundschaftliche Basis nicht wirklich gebraucht in meiner Jugend, sondern wäre wohl froh gewesen, jemanden zu haben, der mir Grenzen aufweist. Ich bin mit 14 Jahren bis 5 Uhr unterwegs gewesen, hab getrunken (und nicht wenig), usw. Aber das finde ich jetzt nicht sonderlich krass unterschiedlich zur heutigen Zeit. Früher wurden Drogen ausprobiert, heute ebenso. Früher wurde fort gegangen, heute ebenso. Früher wurden Zeugnisse gefälscht, heute eben so.

Was mich eher erschreckt ist der Umgang miteinander. Bin zwar nicht in Kontakt mit Jugendlichen, aber ich habe das Gefühl dass viel mehr gemobbt, geschlagen und Gruppen gegründet werden. Dass Menschen viel mehr gedemütigt und fertig gemacht werden. Wir hatten damals auch unsere Cliquen aber es herrschte nie Krieg, so wie man das jetzt mit bekommt. Auch der Umgangston in den Schulen war um einiges freundlicher und entspannter. Schon im Kindergarten bei meiner Mutter fallen Wörter, die ich mit meinen 24 Jahren nicht aussprechen würde.

Die soziale Ebene kommt sicherlich in vielen Familien zu kurz keine Frage. Aber meine Mutter war allein erziehend mit 2 Kindern und wir waren somit auch auch den ganzen Tag auf uns allein gestellt. Trotzdem bin ich ein halbwegs normaler Teenager geworden. Ich denke, da kommt es drauf, wo die Kinder tagsüber sind und wie sich mit ihnen beschäftigt wird, wenn dann mal Zeit vorhanden ist.

Ich glaube, dass viele Erwachsenen die Einstellung haben, dass bei der heutigen Jugend/Kindheit eh schon alles verloren ist und somit aufgeben (vor allem Lehrer, Kindergärtner, manche Eltern, ...) und das finde ich traurig. Obwohl ich mich da selbst nicht ausnehme, aber ich muss nicht mit ihnen zusammen arbeiten und setze auch erst ein Kind in die Welt, wenn ich weiß, welche Erziehung ich anwenden möchte, welche Einstellung mein Kind zur Welt haben soll, usw...

lg Cony
 
Also ich glaube nicht, dass die Jugendlichen soviel anders sind, als früher. Klar sind sie anders, als die Jugendlichen vor 10 oder 20 Jahren. Aber aufgeregt haben sich die Eltern oder Älteren auch drüber.
Was war, als Elvis aufkam? War ein Riesenskandal, der Hüftschwung, die Mädels haben gekreischt. Dann kamen die Beatles auch ganz schreckliche Musik. Und so gings weiter.
Gewalt gabs unter Jugendlichen auch schon immer.
Aber die Medien verbreiten Dinge jetzt viel mehr.
Früher hat man grad mal gewusst, was im nächsten Kuhdorf abläuft. Jetzt weiß man, was in jedem Kuhdorf auf der ganzen Welt abläuft.
Ich mein, mein Vater hat mir Sachen erzählt aus seiner Kindheit und Jugend, was die Jungs teilweise in den Schulen und in der Freizeit so aufgeführt haben, da sind Sachen die jetzt passieren, teilweise a "Lärcherlschaß". Mein Vater ist (war) Jahrgang 1920.
Was aber schon ist, und da berufe ich mich wieder auf meinen Vater, der ja lang genug am Leben war und den Wandel gut mitgekommen hat, dass Kinder und Jugendliche mehr Platz hatten. Man konnte auf der Straße Fußball spielen, man konnte in die Donau schwimmen gehen (auch dort wo kein Badeplatz war) mit Hunden rumtoben usw usw. ohne das sich jemand beschwert hätte. Das ist heute glaub ich das größte Problem.
Klar gibts Bemühungen, dass man Raum schafft (Juze, Skaterparks etc.) ABER es ist eben trotzdem auf einen bestimmten Raum begrenzt. Das ist schon ein riesen Unterschied zu damals.

lg
 
Ich finde das viel zu viel Gruppenzwang herrscht, da wird sich zusammengesetzt, einer sagt was und manche trauen sich vielleicht nicht zu widersprechen und machen einfach mit obwohl sie genau wissen das es falsch ist.

Das nächste ist das es manchen Eltern wirklich egal ist was ihre Kinder machen, die Kinder bekommen somit zu wenig Aufmerksamkeit und holen sich diese wo anders her(meine Meinung). Manche bekommen vielleicht in der Gruppe mehr Aufmerksamkeit wenn sie etwas tuen was den anderen imponiert, wobei dabei die dümmsten Sachen herauskommen.

Ich bin zwar selbst erst 18, aber ich war nie so, als Kind hätte ich glaub ich viel zu viel Angst vor den Konsequenzen gehabt wenn ich zum Beispiel etwas gestohlen oder so hätte, außerdem hab ich auch was anderes im Kopf gehabt, ich war immer viel unterwegs, mit meinen Eltern, auf Bergen wandern und sportlich auch viel gemacht.
Ich glaub es fehlt auch an sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten, weil nirgens wo darf man mehr was machen, überall regt sich jeder wegen jedem Sch.... auf und droht mit Anzeige, so suchen sich die Kinder dann was anderes, also denk ich hat sehr wohl die Umgebung und Bevölkerung auch einen starken Einfluss darauf.
 
Du bist ja selbst erst 15?

Ja, ich weiß :p:):):D
Trotzdem habe ich eine andere Einstellung gegenüber mancher Jugendliche und stimme dir dabei vollkommen zu -->

Ich finde das viel zu viel Gruppenzwang herrscht, da wird sich zusammengesetzt, einer sagt was und manche trauen sich vielleicht nicht zu widersprechen und machen einfach mit obwohl sie genau wissen das es falsch ist.

Manche bekommen vielleicht in der Gruppe mehr Aufmerksamkeit wenn sie etwas tuen was den anderen imponiert, wobei dabei die dümmsten Sachen herauskommen.

Meine Eltern sind zwar total lieb und wir haben ein sehr gutes Verhältnis, aber sie sind auch teils sehr oft nicht da. Ich leider trotzdem an keinen Aufmerksamkeitsdefizit oder so etwas in der Art, bloß sehe einfach keinen logischen Sinn dahinter, den ganzen Tag irgendeinen Sche*ß zu machen, obwohl ich könnte, wenn ich will :D
Da ich wenig bis gar keine Probleme in der Schule habe, hätte ich auch den ganzen Nachmittag Zeit, sinnloses Zeug zu tun, aber da ist mir meine Zeit zu wertvoll und ich verbringe sie lieber mit meinem Hund. :)
Ich habe schon meine Zukunft geplant (obwohl sich immer etwas verändern kann), und die will ich nicht durch Stehlen, Randalieren, usw. kaputt machen.
 
Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
(Sokrates, gr. Philosoph, 470-399 v.Chr., Version 1)

Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.
(Aristoteles, gr. Philosoph, 384-322 v. Chr.)

Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe. (Keilschrifttext aus Ur um 2000 v. Chr.)

:p :p :p
 
Also ich bin mir auch nicht sicher, ob die heutige Jugend soviel schlimmer ist, als sie immer schon durch die Augen der älteren war. Was mich ein bisschen schockiert ist, dass Kinder schon sehr extrem mit dieser Konsumwelt konfrontiert werden. Sicher wir wollten auch unserer Levis-Jeans und sonstige Dinge, aber das hat eigentlich in der Pubertät begonnen. Wenn ich mir heut oft Kleinkinder in der Kinderabteilung beim Einkaufen anschau und auch diese ganze Krocher und HipHop-Bewegung gehts halt schon extrem um Luxus und der Vermittlung von sehr materialistischen Werten. Ich denke einfach das Statussymbol-Denken hat schon nocheinmal sehr zugenommen.
Ansonsten find ich auch dieser Leistungsdruck der teilweise an Kinder gestellt wird ist schon auch bizzar. Es muss der beste Kindergarten sein, Französisch mit 3, 2-sprachiges Gymnasium, weil Kind muss sich ja schon früh die richtigen Fähigkeiten zulegen am späteren Markt mal überleben zu können.
Auf der anderen Seite hat man das Extrem, dass mit Kindern gar nichts mehr unternommen wird, z.T. vermutlich auch weil's kostet und zum anderen weil das Engagement fehlt und eine PS leichter zu besorgen ist. In beiden Fällen kommt das "Kindsein", wie ich es erlebt habe und auch meinen Kindern mal wünsche zu kurz.
Aber ich glaub halt Eltern sein ist halt heutzutage auch nicht so einfach(war es vermutlich auch nie). Kindern in einer Welt, in der täglich immer mehr Eindrücke aus immer mehr Kanälen(Fernsehen, Internet, etc) aufnehmen, die richtigen Werte davon zu vermitteln, ist auch eine Kunst.
Da war es vielleicht früher leichter den Überblick zu bewahren und rechtzeitig einzugreifen.
 
Aber ich glaub halt Eltern sein ist halt heutzutage auch nicht so einfach(war es vermutlich auch nie). Kindern in einer Welt, in der täglich immer mehr Eindrücke aus immer mehr Kanälen(Fernsehen, Internet, etc) aufnehmen, die richtigen Werte davon zu vermitteln, ist auch eine Kunst.
Da war es vielleicht früher leichter den Überblick zu bewahren und rechtzeitig einzugreifen.

Geanu das denke ich mir auch.

Ich wäre zur Zeit völlig überfordert mit der Erziehung eines Kindes.

Durchs viele Babysitten hab ich verschiedenste Sichtweisen und Erziehungsmethoden der Eltern kennen gelernt. Von grundsätzlichem Fernsehverbot über niemals nie Naschsachen bis zum genauen Gegenteil war da alles dabei.

Es ist halt schwierig. Ich hab keinen Fernseher und würde auch nicht wollen, dass meine Kinder vorm Fernseher sitzen. Deto mit Computer. Verbieten ist aber denk ich auch nicht gut, weil gerade dann wirds ja erst richtig spannend. Außerdem besteht gerade in der heutigen Zeit schnell die Gefahr, dass das Kind zum Außenseiter wird, wenns die aktuellen Serien und Computerspiele nicht kennt oder hat.

In meiner Kindheit/Jugend war da Gott sei Dank überhaupt kein Druck da. Es waren in meinem Freundeskreis die unterschiedlichsten Menschen vertreten. Von sehr arm, sehr reich, viele Geschwister, Einzelkinder, Marken-Futzis, Alternative....Wir haben und trotzdem alle verstanden.

Ich glaub aber, dass es auch in meiner Zeit schon auch Gruppierungen gab, die großen Wert auf Marken, Geld und solche Dinge gelegt haben. Mit denen hab ich nur Gott sei Dank nie zu tun gehabt.

lg Cony
 
Also ich bin ja auch in ein katholisches Gymnasium gegangen. Als ich mit der Schule angefangen habe, kamen gerade die bauchfreien Tops raus und unser Herr Direktor war not amused. ;) Wenn es eine Schlägerei gab, dann wurden die Schläger bei Wiederholung der Schule verwiesen etc. etc.

Natürlich hat sich das alles im Laufe der Jahre gelockert, aber zum Schluss ging's schon sehr heftig zu. Ein paar Erlebnisse sind mir da besonders in Erinnerung geblieben:

Wir wurden ja immer Nachmittags mit einem Bus abgeholt. Beim Heimfahren an einer Station ging eine ganz normale Frau am Bus vorbei und die elfjährigen begannen ihr hinterherzurufen: "Heast du geile Sau, du host oba fette Titten, mit dir tat ma gern amoi fi**en." Ich mein, als ich in diesem Alter war, wusste ich nicht mal so richtig was das ist und nie wäre mir in den Sinn gekommen, solche Wörter laut auzusprechen und Menschen damit zu beleidigen.
Ein ander mal hat sich ein Schulkollege auf einen freien Sitzplatz gesetzt, den aber irgendeine zwölfjährige wohl für ihre Freundin gedacht hatte. Anstatt ihn zu bitten, ob sich die Freundin da hinsetzen kann, knallt die Kleine ihm eine mitten ins Gesicht.

Na ja, wenn ich's recht überlege, dann gibt's viel mehr Beispiele. Alles in allem denke ich aber, dass es schon schlimmer geworden ist. Es gibt kaum mehr Grenzen. Während früher die Jugendlichen schon zum Rauchen ein Versteck gesucht haben, zünden sich die Kinder auf offener Strasse eine an und wenn man was sagt, wird man übelst beschimpft. Ich finde auch, die Mädels werden immer schlimmer, wie oft ich schon gesehen habe, wie Menschen aufs äußerste beleidigt wurden, weil sie versehentlich angestoßen sind oder in deren Augen komisch geguckt haben. Ganz ehrlich, ich persönlich halte mich von diesen Cliquen fern, weil ich teilweise Angst habe.

Letztens als ich in den Zug einsteigen wollte, drängte sich ein junger Bursche nach vorne. Ein Herr bat ihn dann, sich anzustellen, wie allen anderen doch er meinte nur: "Oida, i hau di nieder, kum her, traust di eh ned, i moch di fertig." Die Freundin daneben hat das total witzig gefunden und den Herrn auch noch beleidigt. Dazu haben sie mit einer Bierflasche gedroht, sie würden ihm diese über den Kopf ziehen etc.

Nein ehrlich, ich kann mich nicht erinnern, dass das in meiner Jugend so war. Jeder macht mal Blödsinn, aber irgendwo ist einfach genug. Aber na ja, in unserer Zeit ist es sogar normal, dass Schüler ihre Lehrer prügeln und dies mit dem Handy gefilmt wird.
 
Puh, ihr zieht ganz schön über unsere Teenis her muss ich sagen. Ich gestehe: bin selbst erst 18.

Ihr sagt immer, man soll nicht mitgehen. Wisst ihr denn, was mit jenen passiert, die sich offensiv gegen ein solches Verhalten wehren? Die sagen, dass sie es nicht i.O. finden wenn man andere schlägt/ bedroht/ beschimpft/ ...?

Ich kanns euch erzählen. Sie werden ausgelacht, fertig gemacht (gemobbt bis zum geht nicht mehr) und ziemlich oft in den seelischen Ruin getrieben. Ich sprech da aus Erfahrung, weil ich nie mitgemacht hab. Schminken? Nö - kein Geld, keine Zeit dazu. Mit 15 saufen gehen? Nein, Eltern waren dagegen. Moped fahren? Nein, kein Geld... usw.

Mit 15 hatte ich die schrecklichste Schulzeit meines Lebens, umzwar genau weil ich mich nicht angepasst hab. In meiner Klasse waren nur Idioten (wie ihr sie beschreibt) und mir wurde nicht nur angedroht, dass man mich schlägt, ich wurde geschlagen und mir wurde ins Gesicht gespuckt.

Und entweder man zieht dann am selben Strang wie die anderen und verrät sich selbst oder man bleibt stur auf seinem Weg. Ich hab letzteres gemacht. Allerdings hab ich nach einiger Zeit meinen besten Freund kennen gelernt und bin durchaus dankbar dafür, dass er zu mir gehalten hat.
Nur diesen "besten Freund" muss man in der heutigen Zeit einmal finden. Es ist schon schwer genug Leute zu finden, mit denen man sich versteht, aber richtige Freunde zu finden ist um einiges schwerer.

Soviel dazu...

Und bevor ihr euch aufregt: Ich respektiere so ein Verhalten kann. Aber ich kann es verstehen und v.a nachvollziehen.
 
also werde in zwei monaten 17 und ich bin der meinung das die eltern wenig mit dem zu tun haben was ihre kinder machen. ich selbst hatte und habe jede freiheit die ich haben will. ich bin sehr sozial erzogen worden, habe von klein auf gelernt meine meinung zusagen. ich war mit 12 schon am falschen weg unterwegs und damit hat weder der gruppenzwang noch meine eltern was zutun ich hatte mich selbst dafür entschieden und heute frage ich mich was der sche*ss damals sollte.
allerdings ist es wirklich so das wenn man sich nicht anpasst von vielen fertig gemacht wird. ich finde das es das aber auch bei erwachsenen gibt. ich glaube auch das die jugend nicht schlimmer geworden ist, sondern das sich die zeiten einfach geändert haben. früher fand man andere dinge schlimm die, die jugendlichen getan haben.
 
Letztens als ich in den Zug einsteigen wollte, drängte sich ein junger Bursche nach vorne. Ein Herr bat ihn dann, sich anzustellen, wie allen anderen doch er meinte nur: "Oida, i hau di nieder, kum her, traust di eh ned, i moch di fertig." Die Freundin daneben hat das total witzig gefunden und den Herrn auch noch beleidigt. Dazu haben sie mit einer Bierflasche gedroht, sie würden ihm diese über den Kopf ziehen etc.


und wie haben die anderen die da angestanden sind, darauf reagiert?
Weggeschaut...nix gehört oder?

Genau das ist nämlich das Problem, Menschen die sich daneben benehmen, werden nicht mehr gebremst, wenn der Typ jedesmal eine vor den Latz bekommen hätte, wenn er sich so aufgeführt hätte, wäre er sicher nicht so agressiv und unhöflich....

Aber das Theater fängt ja schon bei den Kleinen an...die Kinder haben nur mehr Rechte und keine Pflichten...wenn sie mal mehr in der Schule tun müssen, regen sich die Eltern auf, wie arm sie sind...wenn sie Schifahren gehen und nicht den Lift benützen sollen, sondern bretteln, gibt es einen Aufstand vom Elternverein...wenn ein Lehrer streng ist, hagelt es Beschwerden..die Grenzen werden nicht mehr aufgezeigt, auf der anderen Seite wird aber total überreagiert, wenn mal eine stinknormale Rauferei ist...
meine Tochter wurde z.B geschupft und hat sich die Vorderzähne abgebrochen..zum Glück nur ein kleines Stücken...ich wurde doch tatsächlich darauf angesprochen, ob ich Schmerzensgeld einklagen will :eek:..sowas kann schnell passieren und ich habe kein Theater drauß gemacht....andere Eltern aber schon...auf der einen Seite wird nicht geschaut was die Kinder machen,auf der anderen Seite wird sofort laut theatert, wenn mal was ist...

Ich schau, dass meine Kinder sich viel an der frischen Luft bewegen, fahr sie nicht wegen jedem Scheiß durch die Gegend und sie haben zuhause Pflichten, die sie ordenltich zu erfüllen haben..natürlich dem Alter angemessen..dafür gibt es auch von mir Anerkennung und Belohnung für die geleistete Arbeit und vor allem erwarte ich Respekt...von den Kindern mir gegenüber, aber auch ich behandle meine Kinder respektvoll...und genau das erwarte ich von meinen Kindern auch außerhalb unserer Familie.....sonst haben sie wirklich Ärger am Hals....
Das heißt nicht, dass sie nicht ihre Meinung vertreten dürfen etc., aber so, dass andere nicht zu Schaden kommen..

Die Jugend ist so, wie wir sie erziehen....
 
Als Soziologin MUSS ich das natürlich mit den gesellschaftlichen Veränderungen erklären :eek::)

a) Soziale Verwahrlosung: Die Eltern müssen ("Arbeiterschicht") oder wollen ("Karrieremenschen") möglichst schnell nach der Geburt arbeiten gehen, das Kind kommt von einer Betreuungsstation zur nächsten. Es kann passieren dass Kinder viel auf sich alleine gestellt sind, dass Fernseher und Playstation am Abend herhalten, weil die Mami einfach zu müde oder zu beschäftigt ist zum Spielen. Es kann passieren dass Mami auch zu müde oder zu beschäftigt ist, wirklich auch Grenzen zu setzen und Konsequenzen zu ziehen.

b) Heutzutage gibt es doch kaum noch Tabus. Teenies müssen Machtspielchen mit Eltern, Lehrern, anderen Kindern spielen. Sie müssen sehen, wo die Grenzen liegen, wie die Gesellschaft funktioniert, was geht und was nicht. Nur, um an diese Grenzen zu stossen, ist heute schon einiges notwendig. Sex mit 15? Da ist man spät dran! Zigarette mit 12? Lächerlich! Früher hat man die Leute geärgert, indem man Scherzanrufe gemacht hat. Heute "muss" man sie wüst beschimpfen auf offener Straße.
Wie schon erwähnt, früher hat man sich zum Rauchen versteckt, wurde man erwischt gabs Schimpfer. Heute muss man sich schon im Klassenzimmer eine anrauchen, damit sich überhaupt wer drüber aufregt.

c) Die Lebensziele, die Werte, das alles wird von Hollywood und den Medien (falsch) dargestellt und vermittelt. Die Welt ist materiell geworden. Wer fliegt im Sommer am weitesten weg, wer hat den Flachbildfernseher mit dem größen Durchmesser, wer hat die teuerste Handtasche? Es geht nur um Macht, um Sex, um Geld. Wenn jetzt die Eltern zu müde oder zu beschäftigt sind, um dem Kind menschliche Werte und die wahren Lebensziele irgendwie näher zu bringen, dann wollen die sein wie der 50Cent, weil der hat immer geile Sachen an und ein hübsches Mädel in der Kralle.
Also: Die Ziele werden immer höher und höher gesteckt.
Gleichzeitig wird es aber immer schwieriger, diese Ziele irgendwie zu erreichen. Es fehlt an Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Miete und Lebensmittel werden immer teurer, viele Jugendliche haben keine Perspektiven bzw. meinen, sie haben keine.
Und wenn ich keine Perspektiven im Leben habe, dann ersetze ich diese gesellschaftlichen Ziele halt durch andere- meine Ziele, die Ziele der Straße. Da kann ich mich dann wenigstens behaupten, da bin ich wer, weil ich im richtigen Leben nie wer sein werd. Da geht es drum wer am meisten trinken kann und wer am festesten zuschlägt.

Das sind meiner Meinung nach große Probleme.
Es fehlt die Geborgenheit, aber auch die Strenge einer Familie.
Es fehlen die erreichbaren Ziele im Leben.
Es fehlen die gesellschaftlichen Tabus, an die ein Teenie nun mal stossen muss.
 
Als Soziologin MUSS ich das natürlich mit den gesellschaftlichen Veränderungen erklären :eek::)

a) Soziale Verwahrlosung: Die Eltern müssen ("Arbeiterschicht") oder wollen ("Karrieremenschen") möglichst schnell nach der Geburt arbeiten gehen, das Kind kommt von einer Betreuungsstation zur nächsten. Es kann passieren dass Kinder viel auf sich alleine gestellt sind, dass Fernseher und Playstation am Abend herhalten, weil die Mami einfach zu müde oder zu beschäftigt ist zum Spielen. Es kann passieren dass Mami auch zu müde oder zu beschäftigt ist, wirklich auch Grenzen zu setzen und Konsequenzen zu ziehen.

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Also eigentlich stimm ich mit deinem Posting ganz und gar überein und das trifft es wirklich gut. Aber ich finds halt schade, dass alles wieder an den überbeschäftigten Mamis hängenbleibt. Ich find schon, dass der Staat dafür zu sorgen hat, dass sich Familie und Berufsleben auch für arbeitende Mütter ausgeht. Weil ich will in einem gewissen Sinn Karriere machen und zwar so, dass ich den Beruf ausüben möcht, für den ich studiert hab, wofür viele Frauen gekämpft haben, dass das überhaupt möglich ist. Ich will hier nicht die Oberemanze raushängen lassen, ich will aber auch kein schlechtes Gewissen haben müssen, nur weil ich vielleicht beruflich erfolgreich sein und trotzdem Kinder haben will. Wenn Frauen einfach besser abgesichert wären und der Wiedereinstieg nach dem Kind erleichtert würd, dann gäbs diese Probleme auch weniger.
 
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