Der Amnesty International Bericht zu Traiskirchen

Ein Pflegekind bekommt man auch nicht, da müssen zuerst Schulungen gemacht werden, aber keiner weiß noch wie, Auflagen sind zu erfüllen, aber keiner weiß welche.......wie sollst da helfen? Das dauert ewig.
 
Neeeeiiiin, da muß man zuerst ganz bestimmte Auflagen erfüllen etc etc und einen ewig langen Prozess durchlaufen (Vorkontrolle ghört natürlich, die müssen auch geschützt sein aber das könnten ehrenamtliche Helfer erledigen). Unbürokratisch helfen ist ein Fremdwort in Österreich, leider!


Ganz besonders zynisch daran finde ich ja, dass Privatpersonen, die gern Flüchtlinge aufnehmen würden, beinahe unerfüllbare Auflagen erfüllen müssen, diese Auflagen aber in Traiskirchen nicht mal annähernd (!!!!) erfüllt werden. Wenns nicht so traurig wär...
 
Die Bürokratie steht sich leider häufig selbst im Weg:(

Da müsste man auch mal spontan etwas entscheiden können, aber das können unsere Verwaltungsorgane nicht, haben sie nicht gelernt, ganz im Gegenteil.
 
Gäbe es denn einen Weg privat jemanden Aufzunehmen und wenn ja wie sieht das Prozedere aus? Welche Kosten trägt der Staat? Wie ist das bei privater Unterbringung mit Deutschkursen?
 
Gäbe es denn einen Weg privat jemanden Aufzunehmen und wenn ja wie sieht das Prozedere aus? Welche Kosten trägt der Staat? Wie ist das bei privater Unterbringung mit Deutschkursen?

Ich hab mich da schon ein wenig schlau gemacht ... so wie ich das verstehe , trägt der Staat für private Unterbringung gar keine Kosten , was ich insofern sonderbar finde weil ja ein Flüchtling angeblich den Staat täglich um die 80 Euro kostet ...



http://www.fluechtlinge-willkommen.at/
 
Gäbe es denn einen Weg privat jemanden Aufzunehmen und wenn ja wie sieht das Prozedere aus? Welche Kosten trägt der Staat? Wie ist das bei privater Unterbringung mit Deutschkursen?

Deutschkurse gibt es erst mit Aufenthaltsstatus, und dann über das AMS (bis jetzt, das soll anscheinend geändert werden - da ist dann das Problem, dass Kurse, die über A1, A2 hinausgehen eher Mangelware sind - wenn man für ein anzuerkennendes, bereits absolviertes Studium LVs nachholen muss, braucht man aber B2), wer vorher schon die Sprache lernen will, muss sich den Kurs selbst organisieren und bezahlen.

11€ pro Tag, wobei der Mitbewohner sich selbst versorgt, soweit ich weiß. - So die Information von SOS Mitmensch.
 
Ich hab mich da schon ein wenig schlau gemacht ... so wie ich das verstehe , trägt der Staat für private Unterbringung gar keine Kosten , was ich insofern sonderbar finde weil ja ein Flüchtling angeblich den Staat täglich um die 80 Euro kostet ...

http://www.fluechtlinge-willkommen.at/

Ich kenn das Projekt schon (auch schlau gemacht weil ich's wissen wollte).

Wenn die Flüchtlinge im Asylverfahren sind, haben sie - wenn sie wo privat untergebracht sind 320 Euro zum Leben (da zählt Essen und Miete dazu). Miete würd ich eh keine verlangen, für Lebensmittel würd sich das dann schon ausgehen. Gerade um die Leute geht es ja, die noch im Verfahren stecken, weil die stecken auch in Traiskirchen fest.

Deswegen muß man dann aufrufen und die Miete für ein paar Monate mittels Spenden / Sponsoren reinbringen. Die WG Idee find ich aber spiiitze. Es gibt öfters WG die nen Mitbewohner suchen. So ist beiden Seiten geholfen!

Ich kann das schon verstehen, dass der Staat sagt "nein da schießen wir nix zu", weil damit auch Leute bescheissen könnten. Aber wenn die Plätze vorher kontrolliert werden sollte das schon möglich sein. Jetzt keine Unsummen natürlich, aber 100 Euro Miete sollten drinnen sein bei privater Unterkunft. Kommt ja immer noch viel billiger als wenn der Staat die Unterkunft stellen muss.

Aus einem Bericht vom Standard:

Die private Unterbringung von Asylwerbern regelt jedes Bundesland anders. Riedl zufolge können Asylwerber derzeit nur in Niederösterreich direkt vom Erstaufnahmezentrum in eine Privatunterkunft ziehen, ohne aus der Grundversorgung zu fallen. Sie erhalten dann vom Land bis zu 240 Euro Mietzuschuss pro Familie und bis zu 200 Euro Verpflegungsgeld pro Erwachsenen im Monat.

Vor allem bei der Diakonie sucht man derzeit aktiv nach privaten Wohngelegenheiten - vor allem die Wohnberatung Niederösterreich. Aufseiten der Caritas Österreich verweist man Personen, die Quartiere zur Verfügung stellen wollen, hingegen an die jeweilige Landesregierung.

Und ein Bericht vom Falter: https://www.falter.at/falter/2014/11/25/mi-casa-es-tu-casa/

Engagierte Bürger, die über genügend Wohnraum verfügen, nehmen Asylwerber bei sich auf, begleiten sie ein Stück des Weges und setzen ein humanitäres Zeichen. Doch so einfach ist das nicht. Im Oktober hat Christina K. beim Landesflüchtlingsreferat einen Antrag gestellt. Das Referat ist der Dreh- und Angelpunkt für Flüchtlingsangelegenheiten, es kümmert sich um die Begutachtung von Quartieren und die Unterbringung von Flüchtlingen. Beinahe zwei Monate und viele Telefonate später hat Frau K. niemanden, der einziehen könnte. Vom Referat hörte sie immer wieder, man sei um ihren Fall bemüht, aber sie müsse sich gedulden.

Und genau da liegt der Hund begraben. Völliges Versagen in der Bürokratie auf allen Linien.

Das wäre etwas wo sich jeder (wurscht ob links, mitte, rechts) aufregen könnte und ein guter Ansatzpunkt. Egal ob man sich aufregt wie Menschenunwürdig die Leute untergebracht sind, oder ob man sich aufregt was das dem Steuerzahler kostet.

Ich glaub aber kaum, dass der Staat zB ehrenamtliche Mitarbeiter aufnehmen würde, die diese Anträge bearbeiten und vermitteln. Private Hilfe ist ja scheinbar gänzlich unerwünscht. Zum Haare raufen ist das.
 
http://kurier.at/politik/inland/traiskirchen-nach-amnesty-kommen-aerzte-ohne-grenzen/146.919.215

Na wenigstens lassen sie jetzt die Ärzte ohne Grenzen rein....

Im Erstaufnahmezentrum wird die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen mit Füßen getreten, kritisiert Patzelt und fordert die Jugendwohlfahrt auf, unbegleitete Jugendliche und Kind aufzusuchen und einem Vormund zu übergeben. "Stellen Sie sich vor, die Polizei findet einen zehnjährigen Buben nachts in Wien. Ein Aufschrei würde folgen. Warum nicht in Traiskirchen?"

:( Ich denk mir spätestens wenn wir Winter haben, werden sie wohl auch auf solche Lösungen zurückgreifen müssen, wo Kinder halt privat mit Erwachsenen (nach "vorkontrolle" halt) in einer Wohnung leben als Übergangslösung (bei uns wär dann halt das Wohnzimmer Schlafraum zB). Sicher auch nicht das gelbe vom Ei, aber besser als nix. Und die Frage ist auch: wer betreut das Kind dann psychologisch? Da muss es doch auch etwas geben dann oder fallen die dann auch einfach aus der Grundversorgung raus? :confused:

Ich versteh nicht mal, warums net irgendwo eine Webseite vom Innenministerium oder so gibt, wo klipp und klar steht was gebraucht wird. Was man erfüllen muß um privat jemanden aufzunehmen etc. Alleine das würd ja schon helfen. So muss man anrufen/mail schreiben und das kostet den Mitarbeitern auch wieder Zeit da endlose Fragen zu beantworten. :rolleyes:
 
Und ein Bericht vom Falter: https://www.falter.at/falter/2014/11/25/mi-casa-es-tu-casa/

Zitat:
Engagierte Bürger, die über genügend Wohnraum verfügen, nehmen Asylwerber bei sich auf, begleiten sie ein Stück des Weges und setzen ein humanitäres Zeichen. Doch so einfach ist das nicht. Im Oktober hat Christina K. beim Landesflüchtlingsreferat einen Antrag gestellt. Das Referat ist der Dreh- und Angelpunkt für Flüchtlingsangelegenheiten, es kümmert sich um die Begutachtung von Quartieren und die Unterbringung von Flüchtlingen. Beinahe zwei Monate und viele Telefonate später hat Frau K. niemanden, der einziehen könnte. Vom Referat hörte sie immer wieder, man sei um ihren Fall bemüht, aber sie müsse sich gedulden.

Und genau da liegt der Hund begraben. Völliges Versagen in der Bürokratie auf allen Linien.

Es gibt einen Weg, mit dem man den Bürokratiedschungel zumindest teilweise umgehen kann. Indem man z.B.einen konkreten Flüchtling (den man vorher namentlich bzw persönlich in Traiskirchen kennengelernt hat) bei sich unterbringt. Prekariatsvertrag (schickt die Diakonie-Wohnberatung auf Anfrage zu) - Anmeldung bei der jeweiligen Gemeinde (Meldezettel) - Eröffnung eines Bankkontos durch den Flüchtling (z.B. Beihilfenkonto bei der bawag) - Ansuchen bei der BH um Grundversorgung in Privatunterkunft.
Dann gibt es 200€ pro Monat und max. 120 € Zuschuss zu den Mietkosten.
Das geht aber meines Wissens nur in NÖ und Wien.
 
hätte ich die möglichkeiten und den mut eines abie nathan wüsste ich was ich mache.......

ich kann zwar verstehen, dass für manche die angst vor dem fremden und die eigene familie groß ist, doch wo die menschlichkeit aufhört, ist auch mein verständnis für die ängste zu ende.

mauern und stacheldraht um unsere kleine heile welt werden nicht helfen - können nicht helfen, denn da sperrt man nicht nur die anderen aus, sondern gleichzeitig sich selbst ein. und das soll auf die dauer gut gehen??
 
statt hier endlos über flüchtlinge zu diskutieren sollte man einmal die rolle der betreibergesellschaft hinterfragen, die sich angeblich eine goldene nase verdient aber offenbar unfähig ist auch nur die natürlichsten grundbedürfnisse zu regeln.
und natürlich die rolle und unfähigkeit der politik.
 
Der Bericht ist sehr traurig und macht betroffen, wirklich überraschend kommt das allerdings nicht. Körperliche Grundbedürfnisse nach ausreichend Nahrung, einem "ordentlichen" Schlafplatz, sauberen sanitären Einrichtungen und angemessener medinzinischer Versorgung MÜSSEN erfüllt werden, das ist einfach eine mitmenschliche Verpflichtung.

Ich versuch das trotzdem einmal ein bißchen differenziert zu betrachten:

-Ich halt es für keine sonderlich gute Idee, das "Betreiben" eines Flüchtlingslagers an eine private Firma "auszugliedern". Warum? Die Firma hat bestimmt konkrete Vorgaben vom Staat wie was "zu laufen" hat. Passen die Vorgaben nicht mehr zur aktuellen Situation - z.B. weil eben der Flüchtlingsandrang deutlich größer geworden ist - kann die Betreiberfirma sicher nicht einfach selbst die Vorgaben "anpassen", sondern muß erst ans Ministerium melden, was geändert werden müßte etc. etc. Bis das dann mit dem Ministerium "ausgehandelt" ist, vergeht wieder Zeit - würde der Staat das Flüchtlingslager selbst betreiben, könnte man sicher schneller und effizienter auf geänderte Anforderungen reagieren.

-Zum Thema Duschen: Duschvorhänge sind sicher KEINE gute Idee, weil sie ein ziemliches hygienisches Problem darstellen, wenn viele Menschen die gleiche Dusche benützen. Glatte Flächen (wie eben Wandfließen) kann man sehr gut regelmäßig mit desinfizierenden Mitteln reinigen - Duschvorhänge weit weniger. Duschvorhänge könnten eine maßgebliche Ursache dafür sein, wenn sich z.B. Durchfallerkrankungen in dem Lager ausbreiten würden.
ABER: Jedes öffentliche Schwimmbad hat einen getrennten Duschbereich für Männer und für Frauen. Ich versteh ja schon nicht, wieso das in einem Flüchtlingslager nicht auch von Anfang an baulich so gestaltet wird. Es kann aber wohl kein so gravierender Aufwand sein, die vorhandenen Duschanlagen in zwei Bereiche zu teilen und mit getrennten Eingängen zu versehen. Das sollte wirklich umgehend gemacht werden - kann doch wirklich jeder nachvollziehen, daß man nicht duschen möchte, wenn da fremde Menschen des anderen Geschlechts einfach zuschauen können.

Zur medizinischen Versorgung: Natürlich wird man das medizinische Personal aufstocken müssen, wenn plötzlich doppelt oder drei Mal so viele Leute zu betreuen sind wie zuvor, sonst kann's ja gar nicht funktionieren. Ich persönlich bin der Meinung, daß man zusätzliches medizinisches Personal fix anstellen sollte, aber wenn man das schon nicht will, dann sollen sie doch bitte wirklich die "Ärzte ohne Grenzen" reinlassen um eine ordentliche medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Was den Vorwurf des Hungers betrifft: Ich glaube, daß man den Kalorienbedarf pro Person hier einfach anders berechnen muß. Menschen die über einen gewissen Zeitraum Entbehrungen in Bezug auf Nahrung hinnehmen mußten und überdies eine anstrengende Flucht hinter sich haben, haben einfach ihre körperlichen Reserven erschöpft und brauchen daher eine Zeitlang MEHR Kalorien. Dem muß Rechnung getragen werden und ich denke, daß es wirklich kein Problem sein sollte, das Nahrungsangebot hier entsprechend "aufzustocken".

Deutlich schwieriger stelle ich es mir vor, für die vielen Menschen jetzt ausreichend Betten in den Gebäuden aufzustellen. Nur MUSS sich auch dafür eine tragbare Lösung finden, schließlich kommt der nächste Winter bestimmt - bis dahin MUSS sowieso eine Lösung da sein - also kümmert man sich besser gleich darum.

Wenig Verständnis hab ich dagegen für den Vorwurf der mangelnden psychologischen Betreuung. Keine Frage - diese Menschen würden dringend psychologische Betreuung brauchen - nur wo sollen denn bitte die vielen Psychologen (noch dazu mit unterschiedlichsten Fremdsprachenkenntnissen) herkommen, die sich da um Tausende Menschen kümmern sollen? Angsichts der Tatsache, daß jeder der einen Psychotherapeuten brauchen würde weiß, daß man da wochenlang auf einen Termin wartet, eine schlichtweg völlig unrealistische und (derzeit) nicht erfüllbare Forderung.

Liebe Grüße, Conny
 
Wenig Verständnis hab ich dagegen für den Vorwurf der mangelnden psychologischen Betreuung. Keine Frage - diese Menschen würden dringend psychologische Betreuung brauchen - nur wo sollen denn bitte die vielen Psychologen (noch dazu mit unterschiedlichsten Fremdsprachenkenntnissen) herkommen, die sich da um Tausende Menschen kümmern sollen? Angsichts der Tatsache, daß jeder der einen Psychotherapeuten brauchen würde weiß, daß man da wochenlang auf einen Termin wartet, eine schlichtweg völlig unrealistische und (derzeit) nicht erfüllbare Forderung.

Liebe Grüße, Conny


Es gibt Psychologinnen, KinderpsychologInnen die sich kostenfrei angeboten haben....


es scheitert an der Bürokratie.....

aber Hauptsache die Betreiberfirma erwirtschaftet Profit....
 
Ganz besonders zynisch daran finde ich ja, dass Privatpersonen, die gern Flüchtlinge aufnehmen würden, beinahe unerfüllbare Auflagen erfüllen müssen, diese Auflagen aber in Traiskirchen nicht mal annähernd (!!!!) erfüllt werden. Wenns nicht so traurig wär...

so ist es. Auf der fb-Seite der Caritas kann man teilweise lesen was motivierte Leute als Gründe für eine Absage gehört haben.... Wohnung zu klein, nur eine Küche vorhanden etc. Blanker Hohn angesichts der Situation in Traiskirchen.
 
Zur medizinischen Versorgung: Natürlich wird man das medizinische Personal aufstocken müssen, wenn plötzlich doppelt oder drei Mal so viele Leute zu betreuen sind wie zuvor, sonst kann's ja gar nicht funktionieren. Ich persönlich bin der Meinung, daß man zusätzliches medizinisches Personal fix anstellen sollte, aber wenn man das schon nicht will, dann sollen sie doch bitte wirklich die "Ärzte ohne Grenzen" reinlassen um eine ordentliche medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Was den Vorwurf des Hungers betrifft: Ich glaube, daß man den Kalorienbedarf pro Person hier einfach anders berechnen muß. Menschen die über einen gewissen Zeitraum Entbehrungen in Bezug auf Nahrung hinnehmen mußten und überdies eine anstrengende Flucht hinter sich haben, haben einfach ihre körperlichen Reserven erschöpft und brauchen daher eine Zeitlang MEHR Kalorien. Dem muß Rechnung getragen werden und ich denke, daß es wirklich kein Problem sein sollte, das Nahrungsangebot hier entsprechend "aufzustocken".

JETZT darf Ärzte ohne Grenzen angeblich rein. Anscheinend muss man nur genug Druck machen:rolleyes:

http://orf.at/stories/2293841/2293889/

beim Essen scheitert es nicht einmal an den Portionen/Person, das wäre ja noch gut, sondern an den Warteschlangen.
Aufgrund der völlig unzureichenden Administration kann der Flüchtling sich entweder an der Schlange fürs Essen, für den Arzt oder für die Aufenthaltsbürokratie anstellen. Da er nicht in mehreren Schlangen gleichzeitig stehen kann, wartet er eben mit leerem Magen auf den Arzt. Oder medizinisch unversorgt aufs Essen.

Es ist wirklich skandalös.
 
beim Essen scheitert es nicht einmal an den Portionen/Person, das wäre ja noch gut, sondern an den Warteschlangen.
Aufgrund der völlig unzureichenden Administration kann der Flüchtling sich entweder an der Schlange fürs Essen, für den Arzt oder für die Aufenthaltsbürokratie anstellen. Da er nicht in mehreren Schlangen gleichzeitig stehen kann, wartet er eben mit leerem Magen auf den Arzt. Oder medizinisch unversorgt aufs Essen.

Das ist halt auch so eine Sache, wo man etwas flexibler und schneller auf die "geänderten Umstände" reagieren müßte. Zu Zeiten wo weit weniger Flüchtlinge da und die "Warteschlagen" wesentlich kürzer waren, war's ja wahrscheinlich kein Problem rechtzeitg zum Arzt und auch zum Essen zu kommen. JETZT müßte man halt so "Nummernautomaten" anbringen, dann braucht niemand in der Warteschlagen stehen zu bleiben und kann in Ruhe essen während er auf den Arzt wartet. Ein TEIL der bestehenden Probleme wäre mit etwas Hausverstand und gutem Willen, wirklich recht einfach zu lösen.

@Tamino
Selbst wenn sich einige Psychologen zur Verfügung stellen und gratis Hilfe anbieten - das kann angesichts der hohen Zahl an Flüchtlingen bestenfalls "ein Tropfen auf den heißen Stein" sein. Eine angemessene psychologische Betreuung für alle, die's dort brauchen würden, kann doch bitte nicht möglich sein. Das ist für mich eine unrealistische und "überzogene" Forderung. Ganz im Gegensatz zu Essen und medizinischer Versorgung - das MUSS möglich sein und ist es auch mit etwas gutem Willen.

Liebe Grüße, Conny
 
Irgendwie kommt mir das so vor, wenn man nicht alle sofort psychologisch betreuen kann, dann doch lieber gleich gar keinen.
 
Das ist halt auch so eine Sache, wo man etwas flexibler und schneller auf die "geänderten Umstände" reagieren müßte. Zu Zeiten wo weit weniger Flüchtlinge da und die "Warteschlagen" wesentlich kürzer waren, war's ja wahrscheinlich kein Problem rechtzeitg zum Arzt und auch zum Essen zu kommen. JETZT müßte man halt so "Nummernautomaten" anbringen, dann braucht niemand in der Warteschlagen stehen zu bleiben und kann in Ruhe essen während er auf den Arzt wartet. Ein TEIL der bestehenden Probleme wäre mit etwas Hausverstand und gutem Willen, wirklich recht einfach zu lösen.

das traurige ist, ich glaub auch nicht, dass es ein nicht-können und fehlender Hausverstand ist.

Wenn über Nacht ein paar tausend Österreicher ihr Heim aufgrund von Überschwemmungen und/oder Murenabgängen verlieren würden, würde es funktionieren.
Da gäbe es keine Probleme mit der Administration, die Vergangenheit hat schon öfter bewiesen dass Österreich nicht so schlecht ist im Management von Notsituationen.

Jetzt mag ihnen die Situation über den Kopf gewachsen sein, aber das Grundproblem war ein träges nicht-wollen.
 
@Tamino
Selbst wenn sich einige Psychologen zur Verfügung stellen und gratis Hilfe anbieten - das kann angesichts der hohen Zahl an Flüchtlingen bestenfalls "ein Tropfen auf den heißen Stein" sein. Eine angemessene psychologische Betreuung für alle, die's dort brauchen würden, kann doch bitte nicht möglich sein. Das ist für mich eine unrealistische und "überzogene" Forderung. Ganz im Gegensatz zu Essen und medizinischer Versorgung - das MUSS möglich sein und ist es auch mit etwas gutem Willen.

Liebe Grüße, Conny

Ich denke, es geht dabei auch nicht um intensive psychotherapeutische Behandlung, sondern eher um Krisenintervention (z. B. in Konfliktfällen) - um die Anwesenheit von Vertrauenspersonen, die nicht als Teil der staatlichen Institutionen wahrgenommen werden - weil die meisten Flüchtlinge eben aus Ländern kommen, wo man staatlichen Strukturen nicht trauen kann.
 
das traurige ist, ich glaub auch nicht, dass es ein nicht-können und fehlender Hausverstand ist.

Wenn über Nacht ein paar tausend Österreicher ihr Heim aufgrund von Überschwemmungen und/oder Murenabgängen verlieren würden, würde es funktionieren.
Da gäbe es keine Probleme mit der Administration, die Vergangenheit hat schon öfter bewiesen dass Österreich nicht so schlecht ist im Management von Notsituationen.

Jetzt mag ihnen die Situation über den Kopf gewachsen sein, aber das Grundproblem war ein träges nicht-wollen.

Ich denke, man muß fairer Weise sagen, daß die Situation bei ein paar Tausend in Not geratenen Österreichern, zwar immer noch eine Riesen-Herausforderung, aber letztendlich noch leichter zu bewältigen wäre. Schon alleine deshalb, weil es da keine "Sprachbarrieren" gäbe, weil viele der Betroffenen wahrscheinlich Verwandte hier hätten, die Hilfe anbieten würden etc.

Ich glaub schon, daß dem "Personal" in Traiskirchen, die Situation wirklich über den Kopf gewachsen ist - wahrscheinlich wird man das Personal auch nur unzureichend aufgestockt haben.

Aber zumindest jetzt muß wirklich rasch gehandelt werden, konkrete Kritikpunkte liegen ja vor und in manchen Bereichen wird es gar nicht sooo schwer sein, die Zustände zu verbessern. Es ist gut, daß AI "Nachfolgebesuche" machen will, so ist ein bißchen Druck da - vielleicht führt das dazu, daß schneller notwendige Verbesserungen vorgenommen werden.

Ich denke, es geht dabei auch nicht um intensive psychotherapeutische Behandlung, sondern eher um Krisenintervention (z. B. in Konfliktfällen) - um die Anwesenheit von Vertrauenspersonen, die nicht als Teil der staatlichen Institutionen wahrgenommen werden - weil die meisten Flüchtlinge eben aus Ländern kommen, wo man staatlichen Strukturen nicht trauen kann.

Ich hab erst vor wenigen Tagen ewig lange herum telefoniert um für einen Menschen, der sich nach einem schweren Schicksalsschlag mit Suizidgedanken quält, einen HALBWEGS zeitnahen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen.:( Ja, man wird vielleicht für den ein oder anderen "Härtefall" in Traiskirchen ein psychotherapeutiches Entlastungsgespäch organisieren können oder eine psychologische "Vermittlung" im Konfliktfall. Die Hilfe von Therapeuten, die sich hier zur Verfügung stellen, sollte man natürlich annehmen. Damit hat sich's aber auch schon wieder. Die Ressourcen für eine wirkliche psychotherapeutische Betreuung der Flüchtlinge sind einfach nicht da. Drum find ich es unfair, wenn so eine Forderung gestellt wird.

Im Gegensatz dazu, gibt's aber eine Menge Mediziner (und mittlerweile auch einige Krankenschwestern :() die einen Job suchen. Für die mangelnde medizinische Betreuung in Traiskirchen gibt's also absolut keine Ausrede.

Liebe Grüße, Conny
 
Oben