felipe
Super Knochen
Ich denke, man muß fairer Weise sagen, daß die Situation bei ein paar Tausend in Not geratenen Österreichern, zwar immer noch eine Riesen-Herausforderung, aber letztendlich noch leichter zu bewältigen wäre. Schon alleine deshalb, weil es da keine "Sprachbarrieren" gäbe, weil viele der Betroffenen wahrscheinlich Verwandte hier hätten, die Hilfe anbieten würden etc.
Ich glaub schon, daß dem "Personal" in Traiskirchen, die Situation wirklich über den Kopf gewachsen ist - wahrscheinlich wird man das Personal auch nur unzureichend aufgestockt haben.
Aber zumindest jetzt muß wirklich rasch gehandelt werden, konkrete Kritikpunkte liegen ja vor und in manchen Bereichen wird es gar nicht sooo schwer sein, die Zustände zu verbessern. Es ist gut, daß AI "Nachfolgebesuche" machen will, so ist ein bißchen Druck da - vielleicht führt das dazu, daß schneller notwendige Verbesserungen vorgenommen werden.
Ich hab erst vor wenigen Tagen ewig lange herum telefoniert um für einen Menschen, der sich nach einem schweren Schicksalsschlag mit Suizidgedanken quält, einen HALBWEGS zeitnahen Termin bei einem Psychotherapeuten zu bekommen. Ja, man wird vielleicht für den ein oder anderen "Härtefall" in Traiskirchen ein psychotherapeutiches Entlastungsgespäch organisieren können oder eine psychologische "Vermittlung" im Konfliktfall. Die Hilfe von Therapeuten, die sich hier zur Verfügung stellen, sollte man natürlich annehmen. Damit hat sich's aber auch schon wieder. Die Ressourcen für eine wirkliche psychotherapeutische Betreuung der Flüchtlinge sind einfach nicht da. Drum find ich es unfair, wenn so eine Forderung gestellt wird.
Im Gegensatz dazu, gibt's aber eine Menge Mediziner (und mittlerweile auch einige Krankenschwestern ) die einen Job suchen. Für die mangelnde medizinische Betreuung in Traiskirchen gibt's also absolut keine Ausrede.
Liebe Grüße, Conny
Es gibt also in Österreich insgesamt zu wenig ausgebildete Psychologen, nicht nur zu wenig praktizierende? (Ist keine rhetorische Frage - ich weiß das nicht).