Das ist ja auch in Ordnung, soll jeder Mensch entscheiden wie er es für richtig hält.. ABER, diese Thrombosen die in Verbindung mit dem Impfstoff AstraZeneca entstehen können, kann man NICHT mit dem Thromboserisiko der Pille vergleichen..
Thromboserisiko: Warum Vergleiche des Impfstoffs von Astrazeneca mit der Anti-Baby-Pille irreführend sind
In Sozialen Netzwerken werden Fälle von Thrombose nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff mit den Nebenwirkungen der Anti-Baby-Pille verglichen. Es handelt sich jedoch um unterschiedliche Krankheitsbilder. Das Thromboserisiko lässt sich nicht vergleichen.
https://correctiv.org/faktencheck/2...ca-mit-der-anti-baby-pille-irrefuehrend-sind/
Na ja, das ist schon richtig. Die Thrombosen unterscheiden sich - einerseits
durch den Ort an dem sie auftreten, andererseits auch durch die Pathogenese
(durch die Pille kommt es ja zu keiner Thrombopenie).
Aber ich glaube um diese genauen medizinischen Unterschiede ist es denjenigen,
die einen Vergleich - "Risiko Pille" zu "Risiko Astra-Zeneca-Impfstoff" angestellt haben,
ja auch nicht gegangen, sondern um die Tatsache, dass offenbar das Risiko von
Beinvenenthrombosen durch die Pille (die ja auch zu tötlichen Lungenembolien
führen können und schon in Einzelfällen geführt haben) von vielen Menschen ohne
"größeren Aufhebens" zur Kenntnis genommen wird, während das bei dem
Astra-Zeneca Impfstoff eben nicht der Fall ist.
Versteh mich nicht falsch - natürlich kann man das bei dem Impfstoff nicht
hinnehmen, sondern muß umgehend nach Möglichkeiten suchen, das Risiko
auszuschalten oder mindestens weiter zu minimieren. NUR eigentlich könnte
man das bei der Pille doch auch nicht so hinnehmen, sondern müßte längst intensiv
an einer Risikominimierung arbeiten. Nur weil die Pille natürlich halt für viele
sehr praktisch ist und trotz Risikoaufklärung der Ärzte massenhaft verwendet
wird, hat das nicht gerade "oberste Priorität".
Man wird sehen, was die EMA und die nationalen Behörden jetzt empfehlen.
Ich persönlich denke, dass es gut wäre, den Astra-Zeneca-Impfstoff vorerst bei
Frauen "im gebärfähigen Alter" nicht einzusetzen (gibt ja ohnehin noch genug ältere
Menschen und Männer, die nicht geimpft sind und nicht in die Risikogruppe
für Hirnvenenthrombosen fallen).
Allerdings in Deinem Link steht: Das Risiko liegt bei 6 Fällen pro 1 Million Impfungen
mit dem Astra-Zeneca Impfstoff. Das Risiko OHNE Impfung eine Hirnvenenthrombose
zu erleiden liegt bei 4-5 Fällen pro 1 Million Einwohner /Jahr mit einer sehr deutlichen
Häufung bei jungen Frauen. Der Unterschied ist also sehr gering, was mich vermuten
läßt, dass es hier möglicherweise irgend eine "Gemeinsamkeit",
irgend ein grundsätzliches Risiko /Veranlagung
bei allen Betroffenen (egal ob mit oder ohne Impfung) gibt. Vielleicht kommt man dem
ja jetzt auf die Spur und kann dadurch nicht nur die Impfung auch für jüngeren Frauen
sicher machen, sondern auch Erkenntnisse gewinnen, die die Hirnvenenthrombosen die
ohne Impfung auftreten, verhindern (oder zumindest weiter reduzieren) können. Hoffen wir's mal.
Liebe Grüße, Conny