Ohne mir alles durchgelesen zu haben, möchte ich meine persönliche Meinung zu Cesar Milan hier posten.
WIe hier schon mehrfach festgestellt wurde lebt und arbeitet er in Amerika. In Amerika hat jeder Depp zumindest einen Hund - hauptsächlich Pitbulls schwere, große, massive Hunde. Irgendwo aufgelesen, vom Animal Shelter (eher seltener), vom Hinterhof oder auch vom Züchter.
Die Hunde kommen zu teilweise derart unwissenden Menschen dass man es fast schon als tierschutzrelevant bezeichnen könnte. Dort leben sie dann entweder in piekfeinen Vorstadthäusern hinter Zäunen, mitten in der City, auf irgendeiner Farm irgendwo im nirgends, bestenfalls, wenn die Probleme Überhand genommen haben, eingesperrt in einer Garage. Hunde, die nicht mehr kontrollierbar sind, denen man nur noch schnell das Futter hinstellen kann und schaut dass man "Land gewinnt". Solche Fälle mag es im europäisch - deutschsprachigen Raum sicher auch geben, aber bestimmt nicht in einer derart hohen Häufung wie in Amerika...Liegt bestimmt auch an der Mentalität der Menschen hier und dort und der Tatsache, dass man hierzulande in Sachen Tierhaltung den Amis um einiges voraus ist (behaupt ich jetzt mal so).
Animal Shelter ist keine Option für solche Hunde, das wissen auch diese Menschen, denn da würde ihr trotzdem geliebter Hund nach Ablauf einer Frsit von 24 Stunden getötet werden, sofern ihn nicht jemand dort abholt.
Holt irgendjemand einen völlig unkontrollierbaren Hund aus einem Shelter? Nein!
So, und dann kommt ein Mann wie Cesar Milan, der eine Möglichkeit bietet, den Hund vor dem sicheren Tod zu bewahren. Ob seine Methoden hierzulande überflüssig sind, weil wir hier einen anderen Umgang zu unseren Hunden pflegen und es in den allerseltensten Fällen so weit kommt dass ein Hund derart austickt, brauchen wir nicht zu diskutieren.
Ob es schön aussieht, wenn ein Hund an einer relativ dünnen Kette hängt und sich wehrt mit aller Kraft...das steht auch ausser Frage.
Aber hat sich schon einmal wer Gedanken darüber gemacht, wie schnell ein Hund aus einem Halsband schlüpfen kann, wenn er will? Interessant wirds dann, wenn ein tatsächlich agressiver Hund plötzlich "nackig" ist und alles attackieren kann was er will.... EIn Geschirr? Auch eine Möglichkeit, bei der man aber den gefährlichen Bereich eines agressiven Hundes, nämlcih seinen Kopf - sein Maul nicht unter Kontrolle hat.
Schon jemand mal daran gedacht was ein wirklich agressiver Hund anrichten kann? Und ich mien jetzt nicht einen der mal so die Zähne bleckt oder brummt wenn ihm was nicht passt. Sondern einen, der von einer Sekunde auf die andere die Entscheidung trifft, dass jetzt der Zeitpunkt für einen Angriff ist.
Verletzte, getötete Tiere bis hin zu verletzten, getöteten Menschen.
Und im Vergleich dazu sollen C.M. Methoden brutal sein?
Raufereien unter Hunden können teilweise weit brutaler sein..und da gehts noch nicht mal um Leben und Tod sondern nur um die Verteidigung von Ressourcen um den Status im Rudel.
Kein normal denkender Mensch würde C.M.´s Methoden (jene, die hier als psychische Gewalt und so weiter beschrieben wurden) bei "normalen" Hunden oder zur Korrektur von kleinen Fehlern anwenden. Auch nicht er selbst. Aber es gibt Hunde bei denen es als Alternative dazu noch gäbe: den Animal Shelter, abwarten bis wirklich was passiert (dann ist das Geschrei erst groß!!), oder eben die Notbremse (C.M) auch wenn diese vielleicht nicht schön aussieht. Erfolgreich ist sie aber, sonst gäbe es nicht einen derartigen Hype um diesen Mann im Amiland. Ansonsten könnte er nicht 350 Dollar für einen Besuch verlangen, er könnte sich seinen Lebensstil und seine Farm nicht leisten, schließlich gibt es auch in Amiland noch andere Trainer auf die man ausweichen könnte, hätte man eine Option.
Es gibt Hunde die VON MENSCHEN so versaut worden sind, dass Wattebauscheln , Futterlocken, Spielmotivation nicht mehr nur sinnlos sondern sogar gefährlich ist.
In AMiland ist auch das Tragen von Korallen das normalste auf der Welt, so wie bei uns das Tragen von Halsbändern (und schon da werden Stimmen laut wie gefährlich diese für die Wirbelsäule und den Hals, bzw. Kehlkopf sind).
Ob ich es jetzt deswegen gut finde, dass er diese öffentlich in seinem Shop anbietet? Nein! Aber es ist dort genauso normal wie bei uns das Tragen von Halsbändern.
At least:
Ich habe zig Trainer verschlissen, alle haben kapituliert. Mein Hund wurde auch versaut..er hat nämlich gelernt bekommen( vom VB), dass es super ist, wenn man alles frisst was sich bewegt. Menschen braucht er nicht..ausser vielleciht fürs Futter. Alles andere macht und entscheidet er eigenständig. Besuch? No way! Es sei denn der Besuch ist absolut hundeerfahren und wird erst mal ein halbe Stunde instruiert, was er zu tun und zu lassen hat.
Futterstopfen geht nicht, Ablenkung durch Spielzeug auch nicht..in beiden Fällen drehte er auf und begann sich erst recht gegen die lästige Person die da so um seine Aufmerksamkeit geifert zu wehren. Entzug von Resourcen? Lachhaft! Menschen sind ausschließlich dazu da um Futter zu besorgen, in jeder anderen Hinsicht war er enttäuscht worden und hat daraus seinen Schluss gezogen, dass er alleine besser dran ist.
Ich habe daraufhin auch fast resigniert und bin eigentlich aufgrund der vielen negativen Stimmen auf CM gestossen, wollt sehen was der so schlimmes macht.
In einigen seiner "Fälle" habe ich meinen eigenen Hund wiedererkannt....
Ich habe dann angefangen mich intensiv mit seiner Rehabilitationmethode zu beschäftigen und dadurch nicht nur viel über mich sondern auch über meinen Hund gelernt (ich dacht bis dato ich weiß eh schon so viel...)
Mein Hund hängt nicht an der Koralle, auch nicht am Franzosen, er wird weder geschlagen noch sonstwie körperlich misshandelt. Er hat aber über die "Psychoschiene" gelernt (über die sogenannte psychische Gewlt, wie sie hier genannt wurde). Ja, man steinige mich, auch ich habe mit Maulkorb gearbeitet (arbeiten müssen) und ihm zeigen müssen wo´s bei mir aufhört (nämlich da, wo ich meine körperliche Gesundheit und die anderer in Gefahr sehe). ABER er hatte und hat weder Angst vor mir noch reagiert er auf mich in irgendeiner Art misstrauisch. Er nimmt mich nun wahr als jemanden, den er nicht drangsalieren kann wie er es gerne möchte, Er hat in meinem Haus (das auch seines ist) gelernt dass es nur einen gibt, der "bestimmt" über Besuch oder nicht Besuch. Spaziergänge machen Spaß wenn er sich einfach auf meine Führungsqualität verlässt und andere Lebewesen mehr oder weniger ignoriert (ist nämlich ganz schön toll, wenn man mit Artgenossen spielen kann) er freut sich wenn er mit mir etwas unternehmen darf, wenn ich ihm Aufmerksamkeit schenke (was ihn vorher zur Weissglut trieb), er kommt gerne und freiwillig zu mir um sich seine Streicheleinheiten abzuholen (das war im vorgher Wurscht) UND er kennt seine Grenzen.
Der Unterschied ist, es gibt ansprechbare und nicht mehr ansprechbare Hunde... die nicht mehr ansprechbaren Hunde gibts bei uns kaum... in CM´s Arbeitsumfeld aber zu Hauf.
Wer das Bedürfnis hat, mich jetzt zu steinigen...bittesehr. Ich fände es nur sehr schade, wenn man die Dinge immer nur einseitig betrachtet und die Augen davor verschließt, dass es mehr gibt, als das was uns (auch den trainern) im tierisch zivilisierten deutschsprachigen Raum so unterkommt.
Schöne Grüße,