Andreas MAYER
Super Knochen
Und mit genau diesen Argumenten hat man jahrzehntelang gerechtfertigt, daß auch Welpen sich "das alles" selber ausmachen müssen (und sie dabei immer und immer wieder in schwierigen Situationen im Stich gelassen), hat Nackenschüttler und Unterwerfungstheorien als Erziehungsmethoden gerechtfertigt usw. usf.Da würde ich dir gerne ein Video von Wölfen reinstellen (erst kürzlich gezeigt bekommen), dann siehst wie "liebevoll" die mit den Kleinen umgehen.
Wie Cato schon geschrieben hat, macht es einen Riesenunterschied, ob ein Welpe in seinem neuen Zuhause von einer - ihm völlig fremden - Junghündin bis zur völligen Bewegungsunfähigkeit gemobbt wird, oder ob Familienmitglieder einfach nur grob mit ihm spielen.
Und man darf dabei auch nicht vergessen, daß Wölfe (oder auch Wildhunde) in ihrer Entwicklung gegenüber gleichaltrigen Hunden immer ein wenig voraus sind (Hunde sind eben KEINE Wölfe, schon lange nicht mehr). Und ob diese Beobachtungen an wildlebenden Wölfen oder Gehegetieren gemacht wurden. Ich hab nämlich bei solchen Videos manchmal das Gefühl, daß die Kleinen für die Jungtiere auch als Blitzableiter herhalten müssen, da eine Gehegehaltung von Wölfen doch in manchen Situationen als stressig für die Tiere bezeichnet werden kann. Wobei anmerkend zu erwähnen ist, daß ein am Rücken liegender erstarrter Welpe bei den älteren Tieren eine Hemmung auslöst, die verhindert, daß sie ihn weiter drangsalieren.
Ich bin überhaupt kein Freund davon, wenn 1-2 jährige Junghunde wild und grob mit Welpen und kleinen Junghunden "spielen", auch wenn dies z.B. in den sehr interessanten Videos "Das Jahr des Hundes - Welpenentwicklung in einem Wildhunderudel" und "Das Jahr des Hundes - Welpenerziehlung in einem Wildhunderudel" ebenfalls als ganz natürliche Verhaltensweise zu sehen ist.
Ich erachte nämlich die Verletzungsgefahr der Welpen durch zu heftiges körperbetontes Spielen mit körperlich und gewichtsmäßig überlegenen Hunden als sehr groß, da doch deren Skelett, Muskulatur usw. noch sehr weich ist und noch überhaupt keinen Schutz bietet.
Und abseits von der ganzen Diskussion ums Spielen (und wie grob gespielt werden kann): hier handelte es sich anfänglich eben NICHT um Spiel.
Aber - den letzten Postings nach zu schließen - dürfte sich Gio recht schnell an die neue Mitbewohnerin gewöhnen und wird sie wohl auch bald völlig akzeptieren können.
LG, Andy