ich komm dann wieder- das Zwergl muss noch ins Bett - gib mir eine halbe Stunde
so wieder da..........und weil im Sachkundeunterricht gerade die Kartoffel dran ist und jeder eine Geschichte dazu finden sollte:

so wieder da..........und weil im Sachkundeunterricht gerade die Kartoffel dran ist und jeder eine Geschichte dazu finden sollte:
DIE LEGENDE VON DER ENTSTEHUNG DER KARTOFFEL
Eine Tochter des Inka - das war früher der Herrscher der Völker in dem
Land, das heute Peru heißt, war zur Priesterin des Sonnengottes Inti
bestimmt worden. Das bedeutete, dass sie nicht heiraten durfte. Doch eines
Tages verliebte sie sich in einen Bauern und erwartete ein Kind von ihm.
Ihr Vater, der Inka, der ein Sohn des Sonnengottes Inti war, hatte die
Aufgabe, auf die Einhaltung der religiösen Gesetze zu achten. Als er davon
erfuhr, musste er die beiden Liebenden zum Tode verurteilen. Da halfen
auch alle Bitten vieler bedeutender Leute nichts.
Die obersten Priester brachten sie zu einem einsamen Ort, wo eine große
Grube gegraben und ihnen darin ein Lager aus Kokablättern bereitet wurde.
Außerdem wurde ein Lama geopfert, um Inti versöhnlich zu stimmen. Als
die Priester sahen, dass die Liebenden sich noch im Grab umarmten, waren
sie entsetzt und beeilten sich das Grab zuzuschütten.
Viel später, als junge Mädchen an dem Grab vorbeikamen, hörten sie den
wunderschönen Gesang von Lerchen, der den ganzen Ort erfüllte. Jeder
Mann, der an den Ort kam, fühlte keinen Ärger mehr und hatte nur noch
freundliche Worte für seine Geliebte. "Das ist Hexerei" riefen die Priester.
Eines Tages ging der oberste Priester zum Inka und sagte: "Das Opfer für
Inti war schlecht. Die Sterne haben ihren Lauf verändert und die Felder sind
voller Steine und unfruchtbar. Es gibt kein Gold mehr in den Flüssen und
das Silber ist aus den Minen verschwunden. Die kostbaren Metalle
verwandeln sich in nutzlose Steine. Trockenheit verbrennt unsere Saat." Der
Inka hörte aufmerksam zu und bat den Priester um Rat. Dieser antwortete
ihm: "Es ist Unrecht die Toten auszugraben. Doch es muss sein und es muss
sofort geschehen. Wir müssen die Reste der zwei Liebenden verbrennen und
in die vier Windrichtungen deines Reiches zerstreuen, denn seitdem wir sie
verurteilt haben, gibt es dauernd Vorwarnungen." Der Inka gab ihm die
Erlaubnis, damit auf diese Weise der Zorn des Gottes Inti besänftigt und die
Göttin Pachamama - die Mutter Erde - versöhnt würde.
Sie gruben ein, zwei, ja drei Monate und fanden nichts. Nur eine Menge
seltsamer Früchte entdeckten sie auf den Kokablättern in der Grube. Die
brachten sie dem Inka. Der weise Inka meinte, dass es sich um Früchte oder
Samen handelte und befahl sie einzugraben. Daraus wuchsen schöne blaue
Blüten. Sie wurden zu bitteren Früchten, die man nicht essen konnte. "Seht
euch die Wurzeln an!", befahl der Inka. Und als sie die Pflanzen
herausrissen, entdeckten sie die wirklichen Früchte dieser Pflanze, die
Kartoffeln, die seitdem eines der wichtigsten Nahrungsmittel der
Andenbevölkerung wurden.
Nacherzählt nach Antonio Paredes Candia; Leyendas de Bolivia,
Cochabamba, Editorial: Los Amigos del Libro, 1984
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