da würd ich dann aber auch nimmer mit dir spielen wollen!
Meine wären ziemlich frustriert, wenn ich alles stoppe, wenns grad am schönsten ist...
auch ich vertrete die meinung, dass man mit spielen aufhören sollte, "wenn es am schönsten ist".
allerdings ist das definitionssache oder auch erfahrungswert:
man muss genau den augenblick abchecken, wo der hund zwar noch spass am spiel hat, aber eigentlich schon im anfangsstadium der "auspowerung" (blödes wort, aber mir fällt kein andres ein) ist - also wenn er eigentlich schon müde ist, aber dennoch noch freude zeigt.
es erfordert viel gefühl, aufmerksame beobachtungsgabe und intensives training, zu wissen, wann es beim eigenen hund genau der richtige zeitpunkt ist.
zwei beispiele:
rüde 1:
hund ist noch im trieb, mit begeisterung dabei, hat aber schon unheimlichen durst, rennt trinken. er weiß, danach gehts noch weiter (damit er nicht glaubt, dass sein freiwilliges trinken die übung beendet).
danach gibts nochmal ganz kurz full power, dann ists entweder gleich aus oder es wird noch gemütlich ganz kurz im "herunterfahrmodus" weitergemacht. immer unterschiedlich, damit keine routine reinkommt - hund ist ja nicht blöd.
rüde 2:
der neigt zum momentanen "abbruch", weil er nimmer kann/will, kondition von tagesverfassung abhängig (ist aber auch noch jung und lässt sich leicht ablenken). ausserdem eher futter- als spieli-hund.
immer ganz kurze sequenzen, manchmal volle power, manchmal gemäßigt. wichtig ist hier, dass ich abchecke, mit welcher freude er auf das spieli hinfährt. springt er dafür hoch, gibts power inklusive hochsprung und das ein bissi länger, wenn er nur halbherzig drauf abfährt, kugel ich mich auch schon mal am boden und "kämpf" mit ihm ganz kurz um das teil.
dafür gibts in jedem fall zusätzlich ein super-leckerlie als abschluss.
im übrigen will "richtiges spielen" gelernt sein. mit ein bissi blödem rumwedeln vom balli, der beisswurst o.ä. vor der hundenase ist es nicht getan, das fällt für mich in die rubrik triebaufbau:
* absolutes jackpot-spieli finden, dieses NUR im triebaufbau - nirgendwo anders - verwenden
* sich selbst zum idioten bzw. zum herrscher des spielis zu machen - das gibts NUR bei mir!
* spieli immer nur ganz kurz einsetzen
* sich notfalls am boden rumwurschteln oder einen 100 m hürdenlauf auf sich nehmen, damit der hund darauf fixiert wird
* bei ganz leckerliegeilen hunden mit relativ wenig spieltrieb leberwurst auf spieli schmieren für den anfang
und JA: richtiges spielen ist echte körperliche arbeit für den HF! wenn du nicht schwitzt dabei, spielst du falsch!
was man damit bezweckt:
wenn der abbruch zum absolut richtigen zeitpunkt (siehe oben) erfolgt, macht das dem hund LUST AUF MEHR und er wird beim nächsten mal mit absoluter freude und spannung auf das folgende spiel zu 100 % dabei sein!
man projeziere das auf den menschen:
ein spannender abend ist einer, wo man nicht genau weiss, was einen erwartet - es könnte ja noch toller werden, als beim letzten mal, die erlebnisse und eindrücke könnten einen noch mehr prägen oder sogar den absoluten kick und die totale erfüllung bringen!
und mit genau dieser erwartung gehen unsere hunde in ihre arbeitssituation.
kreative HF mit messerscharfer auffassungsgabe und weitblickendem beobachtungtalent bringen ihre hunde zu höchstleistungen.
so seh ich das.