Zur Klarstellung: Die Hunde werden nicht bestraft sondern lernen aneinander, daß die Aggression zur Abwehr nicht mehr funktioniert.
Es handelt sich bei dem von Thomas Baumann praktizierten Modell um das offene, nicht das geschlossene Modell. Beim geschlossenen Modell werden die Hunde an innerartlicher Sozialaggression gehindert und dafür bestraft. Das offene Modell erlaubt den Hunden aggressives Verhalten und zielt darauf ab, daß die Hunde durch Versuch und Irrtum soziales Verhalten erlernen indem sie feststellen, daß Aggression kein Konzept für soziales Verhalten darstellt und keine Vorteile mehr verschafft.
Franzi
Hallo Franzi,
erstmal vielen Dank für Deine sachlichen und genauen Erklärungen zum Thema
Nur ... was ich nicht ganz begreife ... WIE kann ein Raufer von andren Raufern lernen??
Und vor allem WAS...
Das ist doch so, wie wenn ich einen schwer erziehbaren Jugendlichen mit andren schwer erziehbaren, bzw. gewalttätigen zusammensperre...
Im Besten Fall haben sie sich irgendwann alle müde geprügelt, liegen blutverschmiert auf der Wiese und trinken ein Bierchen zusammen...
Im schlechtesten Fall ist jemand tot...
Im einen Fall haben sie nichts gelernt - im zweiten kommt einer oder mehrere von denen in den Knast (umgelegt auf Hunde - zum Tierarzt)
Die Methode liest sich zwar ganz schön und irgendwo kann ich das auch in der Theorie nachvollziehen - doch ich bezweifle, dass das auf die Realität umgesetzt dauerhaft erfolgreich sein kann...
Das unerwünschte Verhalten wird hier ja weder umgelenkt noch umkonditioniert - im Gegenteil, der Raufer, der "therapiert" werden soll, bekommt auf sein Verhalten nur noch mehr Gewalt präsentiert. Meiner Meinung nach, kann das völlig nach hinten losgehen.
Dass sich völlig fremde Hunde, die allesamt ein Aggressionspotential aufweisen, in der Art und Weise voneinander lernen können wie in meinem Beispiel Vater-Sohn, die sich gut kennen und der Papa ein sehr souveräner Rüde ist, der von aggressivem Verhalten mehr als weit entfernt ist - streite ich jetzt einfach mal völlig ab...